Wurzelkanalbehandlung versus Extraktion

Guten Tag,
vielleicht gibt es hier noch einige wenige Zahnärzte, freuen würden mich aber auch Patientenerfahrungen:
Welche Gründe mag es geben, einen 7er (27) zu erhalten, der tot ist und schon- sorry- gestunken hat beim Aufbohren?
Es gibt einige Gründe, die gegen Wurzelkanalbehandlungen sprechen und wenige Gründe, die für den Erhalt eines Backenzahnes sprechen, dessen Lücke man nicht sehen werden könnte und der wahrscheinlich beim Essen auch nicht fehlt. (Bei ansonsten intaktem Gebiss.)
2 Menschen sagten mir bisher, dass sie sorgenfrei seit Jahrzehnten ohne 1, bzw 2 dieser Molaren leben und essen.
Gibt es noch mehr solche Menschen?
Und gibt es jemanden, der plausible Gründe weiss, so einen Zahn dennoch zu erhalten, ob sich das wirklich lohnt?

(Einmal wurde schon wurzelbehandelt, 2-3 Male sollen folgen und ich glaube, ich will das gar nicht, ausser es gibt relevante gute Gründe.)

Grüße
farout

Die Kasse zahlt aber nur max. 2x pro Wurzelkanal. Das schon gelesen?


Je nach Zahni gibt´s da schon noch Möglichkeiten den Patienten zu mehr (privat) Zahlungen heran zuziehen.
Für Deinen Zahni ist das:

das ausschlaggebende Kriterium, er will die Zahnreihe erhalten. ramses90

Habe mal spasseshalber nachgefragt, das ist laut Aussage meiner Kasse falsch.
Es wird maximal eine Revision bezahlt, also eine weitere Behandlung nach abgeschlossener W.behandlung, sollte die notwendig werden, aber das ist etwas anderes.
Innerhalb einer W.behandlung obliege es dem Zahnarzt, wie oft er da ran muss.
Die Kosten spielen aber gar nicht die primäre Rolle, es ist durchaus sinnvoll mit Zusatzkosten zu rechnen, denn was die Kassen zahlen reicht für eine vernünftige W.behandlung nicht aus, das geben die sogar selber zu und dazu steht auch etwas in deinem link.
Mir geht es hier aber um die medizinische Ebene ausschliesslich.

Hi,

Mit den versicherungsrelevanten dingen kenne och mich nicht aus. Nur ein bisschen mit dem, was mit frm zahn geschehen sollte.
Die Antworten auf die Fragen, ob man ohne den zahn noch kauen kann oder nicht und ob man die Lücke sieht oder nicht spielen eine sehr untergeordnete Rolle. Deine Zähne sind ein Team. Sie stützen sich gegrnswotig, und wenn den bachbarn der Halte fehlt, kann das für die nachbarn dumm ausgehen. Nicht morgrn, aber früher als nötig. Nstürlich gibt es auch Kronen und Brücken und stiftzähne, aber abgesehen von det Kostenfrage ist auch det beste zahnersatz immer schlechter als der hässlichste eigene zahn. Und jede sanierung ist obendrsuf noch kostengünstiger für die kk und weniger aufwendig für dich als alles andere.

Die Franzi

Hm, ja, das ist theoretisch ein Argument. Nachvollziehbar.
Ich habe ja bislang auch nur 2 Menschen fragen können, die haben gesagt, es hätte überhaupt gar keine Folgen gehabt und auch die Nachbarzähne gibt es noch. Darum habe ich ja hier gefragt, ob es noch mehr Berichte aus dem Mund gibt, die das stützen oder widerlegen.
Meine Ostheopathin immerhin hat gesagt, loslassen wäre OK aus ihrer Perspektive, und die ist sehr penibel.
Aber ich werde den Zahnarzt gezielt nach diesem Punkt befragen.

Grüße
farout

Hallo,
ein fehlender 7er im UK hat mir beim Kauen nie Probleme bereitet. Das Kauzentrum auf der Seite verlagert sich dann auf 5-6, wobei der 5er nicht dafür angelegt ist. Kann der Antagonist (im Gegenbiss) evtl. in die entstehende Lücke reinwachsen? … müsste der Za. mal beantworten. Gebe den Zahn nicht leichtfertig her.
mfG

Hallo!

Was meinst du mit „rein wachsen“? Der Tote sitzt oben, es würde dann der unten gemeint sein? Was würde das bedeuten, wenn er „rein wüchse“? Ich habe den Gedanken noch nicht verstanden.
Ansonsten:

Ja, das ist lieb, dass du das betonst. Ich habe nur leider das Gefühl, als säße eine Leiche in meinem Mund. Wie ein verstorbenes Familienmitglied, das ordnungsgemäß einbalsamiert und mumifiziert noch weiter mit am Tisch sitzt…
Wie lange das alles danach hält, ein toter mürber Backenzahn, unter Kaubelastung,das muss ich auch noch raus kriegen.Immerhin ist er in Gold gehüllt.
Und ein Implantat wäre ja auch noch eine Option, wenn das mit der Lücke doof werden sollte.

Nö, gibts nicht😬
Nein, im ernst. Ich hatte mehrere Wurzelbehandlung, zum Schluss ne Resektion weil ich mir einbildete kein Implantat oder Brücke haben zu wollen. Ich wollte unbedingt die Zahnerhaltung und lies den Stumpen überkronen.
Und nun: so viel dran rumgemacht, dass die Entzündung im Kiefer immer wieder kam und nun doch der letzte Rest raus muss und ein Implantat rein. Könnte mir in Hintern beißen

Moin,

meiner persönlichen, nicht fachlichen Meinung nach ist ein Zahn immer erhaltenswert. Man hat davon nur relativ wenige, die wachsen nicht nach und sie sind nur relativ schwer ersetzbar. Trotzdem sind sie für die Lebensqualität doch bedeutsam.

Das ist IMHO so ne Sache mit der persönlichen Meinung bei solchen medizinischen Dingen. Die sind halt nicht von Patient A auf B übertragbar. Würde ich die Beurteilung meines Zahnarztes überdenken wollen, wäre vielleicht eine Zweitmeinung eines anderen Zahnarztes eine bessere Option. Von der unangenehmen Behandlung würde ich mich versuchen nicht leiten zu lassen. Wurden dir schon mal Zähne gezogen? Wie ein Sommerurlaub ist das auch nicht gerade :wink:

Und…der Zahn hat vermutlich nicht gestunken (außer nach Horn), sondern die auslaufende Entzündung, oder?

VG
J~

Moinmoin

Das versuche ich ja gerade rauszukriegen, ob dieser Zahn für meine Lebensqualität wirklich bedeutsam ist.
Gerade hat mir der dritte Freund geantwortet: 7er raus, seit Jahren, kein Unterschied auf irgendeiner Ebene spürbar.
Wäre das ein Frontzahn, ich würde die Frage nicht gestellt haben.

(Behandlung ist nur mäßig unangenehm, der ist ja tot, ich habe nicht viel gemerkt, nicht mal die Spritze. Und zweiter Zahnarzt? Ich kann keine mehr sehen, bevor dieser wirklich für mich passende Zahnarzt die Diagnostik richtig betrieben hat und das sehr umsichtig und sorgfältig, war ich bei 3 anderen, die das nicht einmal richtig diagnostiziert haben und die Symptomatik auf Sinusitis und Kiefergelenk geschoben und sich an den güldenen Zahn nicht ran getraut haben.Der Geruch der auslaufenden Entzündung war dann aber eindeutig. Ich möchte im Vorfeld auch nur das Ganze in mir bewegen und Fragen erkennen und klären, bevor ich das mit ihm diskutiere.)

Grüße,
farout

… Der Tote sitzt oben, es würde dann der unten gemeint sein? Was würde das bedeuten, wenn er „rein wüchse“? Ich habe den Gedanken noch nicht verstanden. …

Fehlt dem gesunden Unteren jeglicher Antagonist der ihn in der Position hält, könnte der (etwas) rauswachsen und irgendwann bei der Kaubewegung stören. Das war mein Gedanke, dieser müsste aber beim Za zu klären sein.
mfG

Jetzt habe ich verstanden.
Danke Dir!

Hi,

jeder hat seine eigenen Zähne. Ob es klappt, hängt davon ab, wie die Zähne aufeinandertreffen, auch die drüber/drunter, nicht nur die daneben.
Aber über allem steht: es ist weder sinnvoll, noch ratsam, einen Zahn zu entfernen, der sich retten lässt.
Mir fehlen im Oberkieffer rechts und links die ersten Molaren. Die hat damals der Kieferorthopäde entfernt, damit mein Überbiss reguliert werden konnte- Die Molaren dahinter sind im Verlauf der zeit in die Lücken hineingekippt, die stehen nicht mehr gerade. Es hat keine Probleme verursacht. Das hätte anders kommen können, es kann sich noch ändern - wer weiß. Auf jeden Fall ist die Lücke groß genug, dass sich die seltsamsten Dinge darin verfangen, und klein genug, dass sie nicht so leicht wieder herauskommen (Zahnstocher, kräftigen Schluck Getränk, …) und ich kann nicht alles richtig abbeißen. Ein belegtes Brot muss ich so abbeißen, dass die Kruste von den Schneidezähnen durchgebissen wird, sonst habe ich keine Chance. Der Zahnarzt interessiert sich auch bei jeder Kontrolle besonders für den Zustand der beiden Lücken und ihres Umfeldes. Lustig wird es, wenn ich mal Zahnersatz brauche, und die gekippten Molaren Stütze für irgendwas sein sollen und nichtt können.

die Franzi

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Ja, auf diesen Punkt bin ich auch heute gekommen.Im Schlimmstfall könnte sich dann der Gegenzahn unten auch verabschieden.

Das ist nicht uneingeschränkt richtig, denn es gilt auch zu bedenken, dass bei einer W.behandlung niemals alles Gewebe erwischt wird und Mikrokanälchen mindestens auch vorhanden sind, die unbehandelt bleiben müssen und potentielle Entzündungsherde darstellen.
Das hat mir heute endlich auch mein Hauszahnarzt bestätigt, den ich bis jetzt nicht errreichen hatte können.
Es kommt ja weiterhin auch ein Implant in Betracht.
Mein Arzt hat gesagt er sieht Vor-und Nachteile bei beiden Wegen und es stünde seiner Einschätzung nach 50 zu 50.
Die Gefahr bei meinem Reihenendzahn für Probleme des Nachbaren sieht er nicht.
Ich muss das noch in mir abwägen.
Danke die für deinen sinnvollen Hinweis auf die potentiellen Folgen für den Antogonisten im gegenüberliegenden Kiefer!

Grüße
farout

In jedem Fall Wurzelbehandlung.
WICHTIG
Der Zahnarzt braucht dazu einen Spezialmikroskop,
hat nicht jeder Dok.

Hi,

jede Behandlung hat auch unerwünschte Nebenwirkungen, auch eine Extraktion und auch das Einsetzen eines Implantats. Wenn die Wurzelbehaandlung schiefgeht, kann man sie nochmal machen. Bei der Extraktion eines Zahnes kann es genau wie beim Einssetzen eines Implantats zu Wundheilungsstörungen kommen, die darin münden, dass du da eine Lücke behältst - abgesehen davon, das diese Sorte Komplikation dann mal richtig langwqierig und schwierig ist bzw. ein ernsthaftes Problem darstellt, wenn Du Dir eine Lücke an der Stelle nicht leisten kannst - und deinen eigenen Zahnkriegst Du nicht wieder, wenn er einmal raus ist. Das ist gemeint mit

die Franzi

Eine dauerhafte Mikroentzündung im Mund , die die Folge von weit mehr WB ist, als wir das wissen (wollen) und von der wir in den meisten Fällen nicht einmal etwas merken, ist der Grund, warum dann auch mein ZA, als ich ihn endlich erreicht habe, gesagt hat 50:50. (Retten/Loslassen)
Leider ist es nicht so einfach, aber nun kenne ich einige Argumente mehr, die für den Erhalt des Zahnes sprechen und werde ihn nicht leichtfertig entfernen lassen sondern wohl überlegt.

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