Wut als positiver Verhaltensträger?

Weil ichs oben angedeutet habe: Das Verhalten der Menschen ist zum größten Teil erlernt, auch ihre Einstellungen. Das hilft mir dabei, zu aktzeptieren, dass die meisten Menschen ihr Tun nicht böse meinen. Wenn man ihnen klar macht, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist, dann habern die Meisten auch ein schlechtes Gewissen und werden sehr Kooperativ. Bei den Anderen hilft mir, eine klare Meinung zu haben und dann, wenn ich das für Richtig halte auch mal Nein zu sagen, das dann aber auch erklären zu können ohne mich nur auf meinen Egoismus zurückziehen zu müssen.

Ja, ich denke da bin ich Anders, aber mit Gewaltfreier Kommunikation beschäftigen sich ja auch Andere, siehe Jule und Kitty.

Zu einer erfolgreichen Kommunikation gehört aber auch ALLES zu lesen und nichts wegzulassen und was hinzuzudichten. Jetzt unterstellst du mir schon ich kommuniziere gewalttätig… lassen wir das einfach. Es hat keinen Sinn. Hatte ich aber bereits weiter oben geschrieben.

Wo unterstelle ich Dir, Du würdest Gewalttätig Kommunizieren?

Übrigens, ja tatsächlich. Wut führt oft zur Ausübung von Gewalt!

Ich glaube, das so eine Grundstruktur wenig im Sinne Rosenbergs ist :wink:

  1. Ist schon die Beschreibung " Verhalten nicht in Ordnung" wertend und schon da gehört kein GfK`ler hin.
  2. Wenn die Motivation zur Kooperation das schlechte Gewissen ist dann geht das aber ganz sicher an GfK vorbei!
    Denn es geht doch um die absolute Freiheit, wählen zu können- und sich damit ganz frei für ein anderes Verhalten zu entscheiden.

Wer aus schlechtem Gewissen handelt, der fühlt sich schuldig- schlecht- und ist nicht frei!
Und wer das bei einem anderen auslöst, der baut zum einen eine Hierarchie auf- was keinerlei „gleiche Augenhöhe“ bedeutet und bei der als Reaktion nur noch Widerstand oder Unterordnung folgen kann-- DAS ist die Sprache „der Gewalt“- wölfisch :wink:

Kooperativ ist in dem Zusammenhang ein Akt des Zwanges und hat mit Gewaltfreier Kommunikation nichts zu tun.

lg kitty

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Ja Kitty, da hast Du wohl wahr. Da habe ich noch Übungsbedarf.

Aber das Andere ist richtig. Wut ist kein guter Ratgeber. Aber auch Rosenberg spricht an, wie man dem Anderen sein Tun vor Augen halten kann und ihn auf sein wirken hinweisen kann. Ich kann mich da an eine Geschichte erinnern, wo er genau das Vorschlägt. Es geht dabei um einen Gefängnisinsassen, den er davon überzeugt, dass dies ein viel besserer Weg ist als die Gewalt anzuwenden, wegend er er im Gefängnis sitzt

Du meinst, als der Insasse auf eine Antwort der Verwaltung wartet und diese Zeit als Ausdruck seiner Abwertung empfindet. In dem Fall macht Rosenberg klar, dass nicht diese Leute für seine Wut zuständig sind sondern das, was er aus dieser Reaktion deutet und wertet.

Wut ist genau genommen ein phantastischer Ratgeber!
Es ist die unüber"sehbare" Stimme in uns, die uns deutlich macht, dass etwas ganz und gar nicht stimmt!
Es ist ein „Stopp“, ein „jetzt reicht es“ und ganz sicher gab es eine ganze Menge an „leiseren Signalen“ schon vorher im Menschen- nur übersieht man das ja gerne :wink:

Wir verstehen eine E015 Meldung, wenn der Geschirrspüler nicht funktioniert- und wissen, was wir dann tun müssen-- aber das Signal der Wut oder gar seine Vorläufer können wir oft nicht verstehen. Wir sind halt an Geschirrspülern oft mehr interessiert als an uns selbst :wink:

Übrigens war Rosenberg oft wütend und er erzählt das auch.
Wie er manches Mal am liebsten sofort zugeschlagen hätte (er kam ja auch aus einem Viertel in dem das normal war)-- und wie hart dann eben auch sein Weg war, da heraus zu kommen.

lg kitty

Ja kitty,

ich ärgere mich auch oft, und dann stelle ich felst, dass ich versuchen muss, den anderen zu verstehen. dann etsteht keine Wut, dann kann ich empatisch sein. Und wenn ich das dann anspreche, dann versteht der Andere oft, weas ich meine. Dann, und nur dann gibt es eine weiterentwicklung in der Beziehung.

Wut ist für mich ein Ausläser um nachzudenken. Aber nur, weil ich weiß, dass Wut an sich nicht weiterhilft. Da muss ich viel transformieren. Ja es ist

Aber für mich ist es auch ein Zeichen die gewohnten Pfade zu verlassen und neue zu gehen: die Wege der gewaltfreien Kommunikation, denn sie eröffnet den Weg, dass man sichgegenseitig versteht und sich zuhört. Das kann nur bedeuten, „Ja cch habe Dir zugehört und Dich verstanden“ Und erst dann kann der Andere zuhörenen und mich auch verstehen. Das ist das Wesen der GfK.

Ich musste das auch aufn die Harte Tour lernen: Meine Schwiegermutter brachte das ganze Dorf gegen mich auf. Ich habe mich furchtbar geärgert und meine Schwiegermutter machte sich einen Spaß daraus, mich zu ärgern. Ich habe gelernt sachlich zu reagieren, und nun sind die, die mich ärgern auf der Verliererseite. Denn ich habe gelernt dabei ruhig und sachlich zu bleiben. Und dank der GfK weiß ich, dass das alles nicht böse Absicht ist. Lange Zeit habe ich nicht verstanden, was es bedeutet emphaptisch zu sein. das haben mir aber meine Kinder gelehrt. Ich werde die Bücher von Rosenberg noch einmasl lesen und denke,. dass ich sie diesmal besser verstehen werde.

Hallo Barney,

trotz toller Bücher und Hörbücher- empfehle ich Dir Kurse in GfK zu besuchen!
Praktisches Üben, die lebhaften Beispiele, die man in den Kursen bearbeiten kann und das Lernen indem man bei anderen Zuschauer ist- ist mit keinem Buch zu erfahren.

  1. nicht versuchen sondern TUN-- unsere Formulierungen sindn ein wichtiger Schlüssel :wink:
  2. du musst nicht sondern Du möchtest- ich verweise nochmal auf die Freiwilligkeit :wink:
  3. Es liest sich für mich als könnte man die Entstehung von Wut mit nur genug Denken verhindern. Das stimmt aber so nicht.
    Außerdem ist die Selbstempathie viel wichtiger, denn DIR fehlt etwas- nicht dem anderem und dieser Mangel führt in Dir zu Ärger oder Wut .
    Die Empathie für den anderen fördert vor allem eines: mit dem anderen in Verbindung bleiben, was als Gefühl für uns Menschen ganz immens wichtig ist.
    Zu verstehen, was mit Dir los ist, ist aber letztlich der Schlüssel für DEINE Wut.

lg kitty

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