Xmodmap, Tastenkombis, character-encoding, emacs

Hallo zusammen,

bin grad ziemlich verwirrt was die Zeichendarstellung im X-Terminal und im Editor angeht. Evtl. Kann mir einer Auf die Spünge helfen:

wenn ich ein „`“ und dann ein „a“ eintippe bekomme ich im Terminal und in emacs (und hier) ein „à“. Warum? Wo wird das eingestellt?

Ich vermute mal alle drei „Darstellungsprogramme“ sind irgendwie auf UNICODE eingestellt (im Terminal zumindest hab ich die Zeichenkodierung unter Kontrolle und glaube sie auch zu verstehen, abgesehen davon, dass mir nicht ganz klar ist wie sich eine Date als einer bestimmten Codierung zugehörig selbst identifiziert).

Wo aber ist die Tastenkombination defininert?

Wie hängen xmodmap, Tastenkombinationen und die Kodierungen genau zusammen?

Sorry für die verwirrten Fragen, aber bisher hab ich mir über sowas noch nie genau Gedanken machen müssen.

Gruß
r

Hallo,

wenn ich ein „`“ und dann ein „a“ eintippe bekomme ich im
Terminal und in emacs (und hier) ein „à“. Warum? Wo wird das
eingestellt?

Das sind die sogenannten „dead keys“. Bei einer key map kann man verschiedene varianten waehlen, deadkeys ist eine davon.

Ich vermute mal alle drei „Darstellungsprogramme“ sind
irgendwie auf UNICODE eingestellt

Unicode ist erst mal nur ein Konzept - interessant ist die eigentliche Zeichenkodierung (UTF-8, UTF-16LE, Latin-1 etc.)

(im Terminal zumindest hab
ich die Zeichenkodierung unter Kontrolle und glaube sie auch
zu verstehen, abgesehen davon, dass mir nicht ganz klar ist
wie sich eine Date als einer bestimmten Codierung zugehörig
selbst identifiziert).

Was ist denn „eine Date“?

Wo aber ist die Tastenkombination defininert?

In der key map des Kernels, glaube ich.

Gruesse,
Moritz

Hallo

Das ist ganz normal und hat auch nichts mit Unicode zu tun, das war schon bei Windows 95 so. Es ist halt eine Möglichkeit um Zeichen wie óùî zu erzeugen. Für die einzelnen Zeichen ´`^ muss man die Zeichentaste zweimal drücken oder die Kombination Zeichen+Leertaste verwenden.

Zum Programmieren ist das ziemlich unpraktisch, deshalb gibt es die Tastaturlayoutvariante nodeadkeys, bei der das Zeichen sofort erscheint.

Man kann bei den bekannten Desktopoberflächen wie KDE, Gnome und Xfce (andere hab ich noch nicht genutzt) in irgendwelchen Einstellungsdialogen angeben, welches Layout man haben will. Bei Xfce ist das in Start->Einstellungen->Tastatur im Reiter Layout.

Auf der Kommandozeile wäre das der Befehl

setxkbmap de nodeadkeys

Gruß, sigterm

Hallo,

danke für die ausführliche Antwort!

Was ist denn „eine Date“?

sorry: „eine Datei“

gruß
r

Hallo,

Was ist denn „eine Date“?

sorry: „eine Datei“

Und ich dachte, du meinst vielleicht ein Singular von „Daten“ :smile:

Also, im Allgemeinen speichern Tesxtdateien ihre Zeichenkodierung nicht mit ab. Was ein Problem ist, weil der Leser dann raten muss. Idealerweise wuerde ein Dateisystem Metadaten abspeichern, wie zum Beispiel die Zeichenkodierung.

Bestimmte Dateiformate wie XML schreiben vor, dass die Zeichenkodierung intern deklariert wird, wenn sie vom Default abweicht.

Als praktischen Tipp kann ich nur geben, sich fuer eine Zeichenkodierung zu entscheiden (vorzugweise UTF-8), die Locales entsprechend anpassen, alle Datein in diese Kodierung umzuschreiben (geht z.B. mit iconv), und damit das Raten zu minimieren.

Viele Gruesse,
Moritz