Xubuntu: Laufwerk einhängen nach Start

Moin,

der Titel verleitet sicher zur schnellen Standardantwort, aber ich hoffe, dass es eine andere gibt:

Wenn ich Xubuntu (12.04, Xfce 4.8) starte, liegen auf dem Desktop alle physischen Laufwerke als Icons. Wenn eins doppelklicke oder es im Dateimanager auswähle, wird es automatisch eingehängt, was es beim Start standardmäßig nicht ist.

Klar, ich könnte jetzt alle Laufwerkein die fstab eintragen. Viel lieber würde ich aber dieses Einhängen mit der Maus durch eine Skript-Zeile ersetzen, ohne aber diesen ganzen Rattenschwanz an Parametern ans Mount-Kommando anhängen zu müssen. Das macht nämlich immer wieder Probleme und ist vor allem auch für jedes Laufwerk anders. Xubuntu selbst scheint das ja auch nicht zu brauchen, sondern erkennt die Gegebenheiten automatisch korrekt.

Die Frage ist also: Wie kann ich das, was beim Einhängen per Mausklick passiert, per Skript anstoßen?

Danke,
Kristian

Hallo Kristian,

der Titel verleitet sicher zur schnellen Standardantwort, aber
ich hoffe, dass es eine andere gibt:

warum keine Standardantwort?

ich könnte jetzt alle Laufwerkein die fstab eintragen.

Das wäre naheliegend…

Viel lieber würde ich aber dieses Einhängen mit der Maus durch
eine Skript-Zeile ersetzen, ohne aber diesen ganzen
Rattenschwanz an Parametern ans Mount-Kommando anhängen zu
müssen. Das macht nämlich immer wieder Probleme

welche?

Wie kann ich das, was beim Einhängen per
Mausklick passiert, per Skript anstoßen?

Wenn ich dich recht verstehe, möchtest Du alle Partitionen automatisch mounten und dazu nicht fstab benutzen?
Dann kannst Du udev-Regeln aufstellen, die im Verzeichnis /etc/udev/rules.d/ abgelegt werden.
Die Dateien sollte auf die Extension .rules enden, also z.B. 80-udisks.rules. Wie man dies macht, wird z.B. hier ganz gut beschrieben:
http://wiki.ubuntuusers.de/udev
oder noch ausführlicher
http://www.reactivated.net/writing_udev_rules.html
Aber wie Du sicher schon gemerkt hast würde ich dies nur für Geräte wie externe USB-Festplatten, Kameras u.ä. tun, ob sich so etwas für feste interne Partitionen nützlich ist, ich weiss nicht recht. Da scheint mir die fstab-Lösung doch praktischer zu sein, vorrausgesetzt ich hätte überhaupt den Wunsch, alle Partitionen automatisch einzubinden.

Viele Grüße
Marvin

Hi,

das dynamische Mounten wird von udisks erledigt.

udisks --mount /media/wasauchimmer

bzw. man udisks.

Gruß, Lutz

Hallo Marvin,

die Sache mit udev ist interessant, wenn auch nicht für die konkrete Frage geeignet, wie Du richtig erwähnst :wink:

Was die fstab betrifft, hatte ich immer Schwierigkeiten mit Zugriffsrechten und Zeichensätzen, obwohl die Parameter eigentlich in Ordnung aussahen. Es ging immer nur so lange, wie es automatisch vom System gemacht wurde. Sicher kriegt man das irgendwie hin, aber ich habe keine Lust, zumal es wie gesagt nicht nötig ist.

Einen Nachteil hast Du auch selbst erwähnt: Man bindet die Laufwerke direkt mit ein, obwohl sie nur für bestimmte Applikationen gebraucht werden. Und wenn ich die starte, soll das Einbinden gleich mit erfolgen, ohne dass ich es mit der Maus machen muss.

Ich gucke jetzt auch mal in die andere Antwort rein …

das dynamische Mounten wird von udisks erledigt.
udisks --mount /media/wasauchimmer
bzw. man udisks.

Hallo Lutz,

das klang ja wie die erhoffte Lösung! Doch so leicht macht es mir das System leider nicht. Ich habe festgestellt, dass es im /media-Verzeichnis für einige Laufwerke die passenden Verzeichnis-Einträge gibt für andere jedoch nicht. Ein System konnte ich dabei allerdings nicht erkennen.

Versuche ich nun, das Kommando wie beschrieben auszuführen, kommt eine der beiden folgenden Meldungen zurück:

Device file /media/Laufwerk1 is not a block device: Die Ressource ist zur Zeit nicht verfügbar

bzw.

Cannot stat device file /media/Laufwerk2: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden

Dabei ist Laufwerk1 in /media vorhanden, Laufwerk2 hingegen nicht. Letzteres taucht erst beim mausigen Einhängen auf.

Klappt also so ohne weiteres nicht. Und die man-Page riecht auch eher danach, dass man die üblichen Mount-Parameter braucht.

Kristian

Hallo Kristian,

die Sache mit udev ist interessant, wenn auch nicht für die
konkrete Frage geeignet, wie Du richtig erwähnst :wink:

Ja, ich bin auch zu sehr nach deiner Titel-Frage „einhängen nach Start“ gegangen, die ich fälschlicherweise als „einhängen (direkt) nach Boot-Vorgang“ interpretiert habe.

Was die fstab betrifft, hatte ich immer Schwierigkeiten mit
Zugriffsrechten und Zeichensätzen, obwohl die Parameter
eigentlich in Ordnung aussahen.

Naja, das ist jetzt schwierig zu sagen und sicher sehr subjektiv, deshalb fasse es bitte nicht als Angriff auf. Die fstab hat sicher ihre Tücken und Schwierigkeiten, aber man kann sie schon in den Griff bekommen. Gut, ich hatte bisher nichts weiter als NTFS- bzw. FAT-Partitionen einzubinden (was bei dir wahrscheinlich anders aussieht), aber das ging ohne Probleme ab, sogar ohne fstab-Einträge. Die default-Werte sind so sinnvoll, daß z.B. ein einfaches

mount /dev/sda1 /mnt

in Skripten gereicht hatte, wenn ich es denn mal brauchte.

Ich habe mir jetzt mal kurz Xubuntu in einer virtuellen Maschine installiert, um zu sehen, was da so abgeht. Ja, da werden diese Starter auf dem Desktop angelegt, übrigens beim Bootvorgang vorbereitet durch udev-Regeln, aber ob man dies in einem Skript ausnutzen kann, ich weiss nicht recht.
Wenn man sich diese udev-Regeln ansieht, findet man durchaus interessante Sachen, wie z.B. die Charakteristiken der einzelnen Partitionen ausgelesen werden. So gibt z.B.

/sbin/blkid -o udev -p /dev/sda1

das wichtigste über sda1 aus, das dann weiter verarbeitet werden kann. Aber um das alles genauer anzusehen fehlte mir dann doch die Energie.

Einen Nachteil hast Du auch selbst erwähnt: Man bindet die
Laufwerke direkt mit ein

Ja, das kam von meiner oben erwähnten fehlerhaften Interpretation deiner Anfrage.

Ich gucke jetzt auch mal in die andere Antwort rein …

Im Zusammenhang mit dem guten Tip von Lutz habe ich einen Wrapper für udisks gefunden, der die Sache noch etwas kürzer macht:
https://bbs.archlinux.org/viewtopic.php?id=109307
https://gist.github.com/838039
Aber ausführlich getestet habe ich das nicht.

Viele Grüße
Marvin

Naja, das ist jetzt schwierig zu sagen und sicher sehr subjektiv, deshalb fasse es bitte nicht als Angriff auf. Die fstab hat sicher ihre Tücken und Schwierigkeiten, aber man kann sie schon in den Griff bekommen.

Keine Sorge, ich war mir des Potentials, solche Hinweise zu bekommen, bewusst :wink: Es ist eine Aufwand-Nutzen-Frage. Wie gesagt: Irgend etwas hat fast nie so recht funktioniert.

Gut, ich hatte bisher nichts weiter als NTFS- bzw. FAT-Partitionen einzubinden (was bei dir wahrscheinlich anders aussieht)

Ich wollte hier keinen auf dicke Platte machen :wink: Nein, es sind vor allem auch NTFS und FAT32, aber auch ein Reiser

aber das ging ohne Probleme ab, sogar ohne fstab-Einträge. Die default-Werte sind so sinnvoll, daß z.B. ein einfaches mount /dev/sda1 /mnt in Skripten gereicht hatte, wenn ich es denn mal brauchte.

Mit den Defaults ging’s eben gar nicht. Und wenn ich spaßeshalber mal Dein Kommando oben eingebe, dann verschwindet Ding vom Desktop und ward nirgends mehr gesehen. Ehm … Moment … zweiter Versuch mit einem anderen Namen … doch, das scheint tatsächlich zu klappen jetzt. Irgend etwas muss ich wohl vorher anders gemacht haben, oder der Luftdruck war ungünstig. Das probiere ich mal durch. Wäre ja die Lösung :wink:

/sbin/blkid -o udev -p /dev/sda1

Auch interessant. Werde ich mir merken.

Im Zusammenhang mit dem guten Tip von Lutz habe ich einen Wrapper für udisks gefunden, der die Sache noch etwas kürzer macht …

Habe mal kurz reingeguckt, muss es aber wohl mal wiederholen. Kann man sicher was draus machen :smile:

Danke. Also wenn das jetzt dauerhaft klappt, kann man das Problem wie gesagt als gelöst betrachten.

Kristian