Youngtimer / Oldtimer mit Notrad als Ersatzrad

Hi

Beim letzten Oldtimerstammtisch kam folgendes Gespräch auf .

Ein Youngtimerliebhaber ( 24 Jahre altes Auto ) hat ein Notrad als Ersatzrad .
Bei üblichen PKW’s sagt man das die Reifen ab DOT  6 Jahre gefahren werden könnten da sie sonst aushärten oder porös werden. 
Ich tausche das vollwertige Ersatzrad meines Oldi’s immer gegen ein gebrauchtes vom Schrotty aus , wenn das 7 Jahr ( laut DOT ) erreicht ist    
Der Kfz Halter ist der Meinung das diese Noträder kein altererungsprozess haben , so lange Sie die 3 ATÜ halten ist der Ok , egal wie alt .

Ich könnte mir schon vorstellen das man das bei den Noträdern nicht ganz so eng sehen muss , weil man ja sowieso nur 80km/h damit fahren darf und wahrscheinlich das Auto entweder nach Hause oder zur nächsten Werkstatt bringt , also beim Notrad hätte ich jetzt persönlich noch mit Hühneraugenzudrückgrenze 10 Jahre gesagt , aber 24 Jahre halte ich persönlich für gefährlich 

der Tüv oder die Hersteller geben dazu keine informationen , wohl weil kaum einer auf die Idee kommt das Notrad zu prüfen oder das ein Auto 24 Jahre oder älter werden soll 

wer weiss dazu etwas 

gruss

Guten Abend!

Der Kfz Halter ist der Meinung das diese Noträder kein
altererungsprozess haben…

Natürlich altert auch der Reifen eines Notrades. Das Material wird zwar nicht gewalkt und keiner UV-Strahlung ausgesetzt, aber es hat Tausende Temperaturwechsel hinter sich. Nach vielen Jahren besteht auch solche Gummimischung nur noch aus verhärtetem Kram und gibt gewiss keinen verkehrssicheren Reifen mehr ab.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

ein laut ISO 2230 eingelagerter Reifen kann bis zu fünf Jahre nach Produktion als NEUREIFEN (!) verkauft werden.

Halte ich zwar schon für bedenklich, aber dennoch ist das so.

Ein Ersatzrad kann man ja ansehen. Praktisch alle kritischen Alterungserscheinungen kann man sehen oder fühlen. Risse, extrem verhärtete Oberfläche, Auflösen der Struktur… sind gut erkennbar.

Natürlich will ich als Reifenhändler, dass die Kunden glauben, alle 6 Jahre ihre 6-7mm-Reifen wegwerfen zu müssen. Also erzähle ich es jedem. Oder?

Winterreifen altern schneller, in extremen Wintersituationen sind die nach ein paar Jahren schnell am Limit.
Sommerreifen, gerade bei gemäßigter Nutzung, halten sich da deutlich länger.
Leider kann man nichts Pauschales dazu sagen. Das muss individuell bei jedem (!) Reifen entschieden werden.

Ich habe einen klassischen Mercedes, den ich kürzlich einige km mit einem anderweitig erworbenem Radsatz bewegt habe. Es waren Michelin Reifen aus den 70er Jahren, die als Komplettrad einfach nur im Keller eines Hauses lagen.
Die Reifen waren verhältnismäßig ok. Dafür, dass sie um die 40 Jahre alt waren, erstaunlich. Keine Alterungsrisse, keine Beschädigungen, schöner Rundlauf.

Andererseits sieht man manchmal Reifen, die nach wenigen Jahren total rissig und wirklich unbrauchbar sind.
Und da rede ich noch gar nicht mal von China-Billig-Reifen, die ja schon ab Produktion lebensgefährlicher Sondermüll sind.

Grüße
formica

Hallo,
vielleicht sollte man dazu mal 2 Sachen trennen.

  • Bei mir hat der TÜV noch nie (!!) das Reserverad näher angeschaut, weder Alter noch zustand. Und ich war schon viele Male beim TÜV. Mein Oldtimer ( 38J) hat immernoch das Reserverad der Erstauslieferung…

  • Ein entspr. Reserverad oder Notrad würde ich dann auch nicht mehr als vollwertigen Ersatz auf Dauer nutzen oder hunderte von km fahren. In der regel passt das ja auch von Dimension und Profil nicht zur sonstigen Bereifung.

  • Ich denke auch, dass es nicht vorgeschrieben ist ein Reserverad, Notrad, Reifenspray mitzuführen. deshalb sollte dessen zustand für den TÜV etc. auch unerheblich sein. Lasse mich da aber auch gerne eines Besseren belehren.

Gruß
M.