Hallo. Ich mein, woher kommt der eigentliche Antrieb? Und wodraus besteht dieser hauptsächlich? Aus der Suche nach Glück? Nach dem eigenen Glück oder nach dem Glück für Andere, wenn man spürt, etwas für sie getan zu haben? Wer oder was gibt diesem „du mußt…“ immer wieder neue Energie? Man könnte meinen, Energie entsteht daraus, sich immer wieder neue Ziele zu setzen. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, aber auch, es seinem Gott schuldig zu sein. Physikalisch u. mathematisch liesse es sich event. ganz einfach dadurch erklären, sich mit einem benötigten „Bauteil“ in einer unerklärlich großen „Maschine“ zu identifizieren, die unbedingt dazu benötigt wird, die Menschheit zu erhalten. Aber weshalb begeben sich dann Soldaten mit dem Vorsatz „Ich muß“ in Kriege, um darin die eigene Rasse Mensch zu töten?
Ein Mann „muß“ tun, was ein Mann tun muß, heißt es irgendwie, ganz lapidar. Was „Muß“ also wirklich nur? Gäbe es diese Welt ab jetzt nach ca. 100 Tagen noch, ohne diesen Begriff? Oder wäre sogar alles besser, wenn es keinen Zwang geben würde? Die Rede ist hier nicht von Verboten u. Einschränkungen. Vielmehr um einen gewissen Leistungszwang u. um Sanktionen, welche an Mitmenschen angewendet werden, welche diesem „Muß“ in eigenständiger Art entgegenleben.
Man „muß“ sich in der Gesellschaft anpassen, klar. Das sagen allein die 10 Gebote, in der Bibel.
Es geht jedoch kein einziges Wort daraus hervor, welches befiehlt, was man tun oder lassen „muß“.
Wenn ein guter Freund sagt: "du mußt aber mal hier u. da…ecc; hört es sich ganz anders an, als wenn er sagen würde: „du an deiner Stelle würd ich aber vielleicht mal hier u. da…“
Was also muß man wirklich? Außer jetzt die ganz dummen Antworten, wie: „auf Toilette, essen u. trinken…“? Die eigentliche grundliegende (philosofische) Frage heißt: Was sollte man grundsätzlich immer müssen, um hundertprozentige Legitimierung zu praktizieren u./oder zudenken/zu fühlen? Ist es nur eine Sache? Oder sind es mehrere, davon? Das Gegenteil vom „müssen“ ist vielleicht das Seinlassen?
Leute, die grundsätzlich alles sein lassen, werden oft als Feiglinge, Messis oder als Faulpelze u. Schmarotzer verachtet u. beschimpft. Wenn man denen klipp u.klar sagt: "du mußt…!! kommen sie in die Puschen, jede Wette! Egal wer es zu ihnen sagt. Hauptsach der Ton ist laut. Am besten wäre da vielleicht merkwürdigerweise ein wildfremder Mensch, der so etwas schallt?!
Andersrum werden doch Menschen, denen in ihren jungen Jahren erziehungstechnisch immer wieder zu sehr extreme Leistungsfähigkeit abverlangt wurde, hinterher eher agressiv, als emotionel „normal“, stimmts? Auch wenn es sich dabei zunächst um unterdrückte Agressivität handelt, welche potenziell am gefährlichsten eingestuft werden sollte, so war doch am Anfang dieses: „du mußt…“! Oder sie flüchteten sich in Drogen, weil sie irgendwann meinten, diesem ewigen „Müssen“ nicht mehr gerecht werden zu können, oder sie werden „Chef“- Menschen u. opfern ihr gesamtes weiteres Leben dem Geld und der Karriere, weil ihnen eingetrichtert wurde, immer besser sein zu „müssen“…?!
Wo hört das eigentliche Wollen auf, um Platz zu machen, für jenes, was man muß? Klar, es gibt einen Begriff dafür, der heißt: „Verantwortung“.
Also hieße die eigentliche Frage, jetzt: Wodraus besteht Verantwortung? Aus wieviel Prozent Gelernten, Gewissen, und dem was man einfach muß?
Sorry, aber dies beantwortet doch noch lange nicht die Frage, was man eigentlich denken u. tun muß? Das hört sich jetzt vielleicht im ersten Moment etwas kurios an. Aber keine Angst, ist jetzt bloß mal wissenschaftlich hinterfragt.
In manchen Urwäldern wachen die Dorfbewohner/innen jeden Tag „automatisch“ zeitgleich auf. Nicht weil sie es „müssen“ oder weil sie irgendein Radiowecker oder ein Häuptling dazu auffordert, sondern weil es für sie selbstverständlich ist. Und wer dort krank, alt oder noch zu müde ist, der bleibt eben erstmal liegen, ohne daß es ihm irgenwann in irgendeiner Weise zugerechnet wird.
Hier scheint die Zeit anders zu laufen.
Wer hier auch nur 5 Min. zu spät kommt, bekommt zumindest erstmal einen kräftigen Anschiss, vom Chef, unter dem Motto: „du musst aber…“!
Man sollte keinen Witz erzählen, ohne das eine Pointe kommt, weil dann eine Pointe einfach sein MUß.
Zum absoluten „Muß“ hier zählen ja wohl auch die Beziehungsprobleme, zwischen Mann u. Frau, nachdem sie sich paarten. Denn bei der Hochzeit geben sie sich ein „Ja“, also ein „MUß“.
Tjo. warum ist das so? Warum muß es immer ein „Muss“ geben? sind wir zu doof dazu, einfach mal „nein“ sagen zu können oder sind wir so geboren worden?
Für eindeutige Erklärungen darüber (muss aber nicht sein), wäre ich sehr dankbar.
Gruß, Zottel