Zählt das als Berufserfahrung?

Jan. 2019 - März 2019: WfbM (Eingangsverfahren)
April. 2019 - März 2021: WfbM (Berufsbildungsbereich)
April. 2021 - Sept. 2021: WfbM (Arbeitsbereich - Schlosserei Abteilung)
Okt. 2021 - Dez. 2021: Praktikum bei einer Produktionsfirma (Über der WfbM, aber auf dem 1. Arbeitsmarkt)
Seit Januar 2022: Über der WfbM bei einer Produktionsfirma (1. Arbeitsmarkt) eingestellt

Keine Ausbildung abgeschlossen, nicht studiert, sonst nie auf dem 1. Arbeitsmarkt gearbeitet.

Eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (Bayern) abgeschlossen und in diesem Jahr als Externer Teilnehmer auf einer Mittelschule (Bayern) mit sehr guten Schnitt den Qualifizierenden Hauptschulabschluss nachgeholt.

Aktuell strebe ich die Mittlere Reife an!

PS: Bin 25 Jahre alt.

Die Berufserfahrung ist die Erfahrung in einem bestimmten Beruf.

Wenn ich eine Lehre als Küfer oder Pechsieder absolviere, mit Gesellenprüfung abschließe und danach auch als Geselle in in diesem Beruf arbeite, habe ich vom ersten Tag an Berufserfahrung. Nämlich einen Tag. Wenn der rum ist.
Zu Beginn des vierten Jahres in dieser Tätigkeit habe ich dann 3 Jahre Berufserfahrung.

„Wenn Sie angestellt sind, egal ob in Vollzeit, Teilzeit, befristet oder unbefristet, gilt dies immer als Berufserfahrung.“

Quelle: Karrierebibel - Berufserfahrung

Trifft das eigentlich nicht auf mich zu? Falls es doch auch auf mich zutrifft (Bin mir nicht sicher, deswegen die Nachfrage), müsste ich mindestens seit Januar 2022 Berufserfahrung gesammelt haben…

Es könnte auf Dich zutreffen - das hängt davon ab, ob die tatsächlich ausgeübte Tätigkeit inhaltlich-fachlich mit einem Ausbildungsberuf zusammenhängt: Wenn Du seit April 2021 mit dem Schwerpunkt Schlosserarbeiten tätig warst, kann - je nach Zusammenhang - Berufserfahrung seit Januar 2022 vorliegen.

Wenn es Dir um die Zulassung zur Abschlussprüfung ohne Ausbildung geht, solltest Du die Frage aber inhaltlich mit der zuständigen IHK klären, bevor Du dich auf einen Holzweg begibst.

Schöne Grüße

MM

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Zunächst einmal: Respekt! Tolle Leistung!

Und ja, man kann grundsätzlich ohne schlechtes Gewissen alles als Berufserfahrung angeben, was nicht gerade als „Beschäftigungstherapie“ oder unter dauerhafter massiver Anleitung stattgefunden hat. D.h. immer dann, wenn man in einem zugewiesenen Arbeitsbereich seinen Job in eigener Verantwortung gemacht hat, ist das Berufserfahrung. Bei Dir würde ich das ab Januar 2022 sehen. Ein Praktikum erzeugt in meinen Augen keine Berufserfahrung. Und beim Arbeitsbereich in der WfbM stehen die Betreuung, Förderung, Anleitung und die Vorbereitung für eine spätere Tätigkeit auf dem freien Arbeitsmarkt im Vordergrund.

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Darum geht es mir nicht! In der Schlosserei Abteilung der WfbM habe ich nur an der Bohrmaschine gearbeitet, geschleift und gesägt und keine richtigen Fachkenntnisse erlangt.

Mir geht es nur darum, ob ich bei einem Arbeitgeber/Ausbilder Berufserfahrung vorweise, weil ich mich für eine Ausbildung (Industriemechaniker oder ähnlicher Beruf) bewerben möchte. Arbeite seit Januar 2022 in der Produktion und bin in der Kleinmontage tätig.

Das kannst Du auf jeden Fall tun, gegebenenfalls mit den Stichworten, die Du jetzt eben auch hier genannt hast: Dann ist eine Verwechslung bei diesem etwas unsicheren Begriff ausgeschlossen und Du machst damit klar, dass Berufserfahrung bei Dir bedeutet „kann eigenverantwortlich arbeiten und wirft nicht beim ersten Holpern die Flinte ins Korn, bleibt bei seiner Sache und quengelt den Leuten nichts von Work-life-Balance vor usw.“ und nicht unbedingt „hat Schlosserkenntnisse, die denen eines Schlossers mit abgeschlossener Berufsausbildung entsprechen“.

Setze die Station seit 2022 im CV ruhig unter die Überschrift „Berufserfahrung“.

Schöne Grüße

MM

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Es wurde ja schon ganz trefflich spekuliert, ich hab’s leider noch nicht verstanden. Neben Deinem beeindruckenden Weg (herzlichen Glückwunsch auch von mir!) - was ist Dein Ziel?

  • willst Du die Mittlere Reife machen? Ich nehme an, dazu wirst Du an eine geeignete Schule gehen? Dafür bräuchtest ja keine „Berufserfahrung“, oder?
  • willst Du Dich um eine Ausbildung bewerben? Auch dazu braucht man keine „Berufserfahrung“.

Natürlich wäre es im zweiten Fall hilfreich, wenn Du sehr deutlich erwähnen würdest, dass Du jetzt schon fast zwei Jahre

hast und

bist.

@Frau_Jana_Boemer
Ich habe meinen Qualifizierenden Hauptschulabschluss ohne eine Abendschule oder einen Vorbereitungskurs nachgeholt. Habe mich selber auf den Stoff vorbereitet und mir Lernbücher von einer regulären Mittelschule (Bayern) ausgeliehen, bei der ich als Gast an den Abschlussprüfungen teilgenommen habe.

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.km.bayern.de/download/27057_Informationen-zum-Quali-Extern.pdf&ved=2ahUKEwj30-CU16mBAxWdX_EDHRbgCYAQFnoECEYQAQ&usg=AOvVaw2qJNdp1NB_5xl9rxSLg2uG

https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayMSO-28

Die Mittlere Reife kann man in Bayern ebenfalls auf diesem Weg nachholen.

https://www.km.bayern.de/eltern/abschluesse/mittlerer-schulabschluss/abschluesse-fuer-externe-bewerber.html

Da ich meine Mittlere Reife im Sommer 2024 nachholen möchte, kann ich September 2024 mit einer Ausbildung beginnen.

Vielen Dank für Deine Antwort :slight_smile: Wie gesagt, meine Hochachtung hast Du - sowas ist „nebenher“ eine richtig große Leistung!
Verstehe ich das richtig, dass Du jetzt noch ein Jahr dort wo Du aktuell bist weiter arbeiten möchtest und Dich im Selbststudium auf die Mittlere Reife vorbereiten willst? Nächstes Jahr im Sommer schreibst die Prüfungen für die Mittlere Reife und beginnst dann im Anschluss Deine Ausbildung? Dafür drücke ich Dir alle Daumen, das ist wahrlich nicht der einfachste Weg, den Du da gehst.

Was ich aber immer noch nicht verstehe: wofür möchtest Du da „Berufserfahrung“ vorweisen?

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@Frau_Jana_Boemer

Ja, das ist richtig! Ich mache die Mittlere Reife auch ebenfalls im Selbststudium, weil es in meiner Umgebung keine Abendschule gibt, wo man die Mittlere Reife nachholen könnte. Möchte dann paar Monate darauf mit einer Ausbildung beginnen.

Berufserfahrung wäre halt für den Bewerbungsprozess (Ausbildung) sehr gut, um eine höhere Chance auf eine Zusage zu bekommen. Die Arbeitgeber stellen sich bestimmt auch die Frage, was ich die letzten Jahre gemacht habe und welche Kenntnisse bzw. Qualifikationen ich erlangt habe.

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Hey mit Verlaub: ein Arbeitgeber, der Dich mit Deinem Weg nicht einstellt, der hat’s echt nicht anders verdient :slight_smile:
Oder anders gesagt: in einer Firma, die einen faulen 16-jährigen will, würdest Du sowieso nicht glücklich werden. Darum sehe ich für Deine Bewerbungen echt kein Problem.
Und natürlich erwähnst Du die Zeit seit Januar 2022 als „Berufserfahrung“ und trittst das richtig breit. Denn das zeigt ja, dass Du schon einige Dinge, die in so einem Betrieb anfallen schon kennst und Dich nicht vor Spänen in den Händen fürchtest :wink:

Wie man das dann detailliert im Lebenslauf formuliert, muss man dann ganz konkret schauen. Wenn’s akut wird mit den Bewerbungen melde Dich gerne nochmal, wenn Du magst, machen wir da gemeinsam was gutes draus.

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