Zahlenspiele zu Pflanzenöl

Hallo!

Mich würde mal interessieren, wie weit wir in D. den Bedarf an Kraftstoff (Diesel) aus der Landwirtschaft decken könnten.

Ich habe folgende Daten:
1 ha Land kann durchschnittlich etwa 1300 Liter Rapsöl erzeugen,
wobei man etwa 150 Liter für die Bewirtschaftung abziehen muss.
Also 1150 Liter pro ha. als Rechengrundlage.

Es kann nur alle 4 Jahre auf einem Acker Raps angebaut werden, um durch eine Fruchtfolge die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten.

Wenn jemand die weiteren nötigen Daten kennt, und paar andere Sachen, welche ich jetzt nicht bedacht habe, wäre ich dankbar.

Das soll keine Hausaufgabe werden, ich will mir nur mal einen Überblick verschaffen, wie es mit der Mobilität usw. in Zukunft weitergeht.

In der Schule (DDR)habe ich gelernt, dass für jeden Bürger etwa ein Fussballfeld (ca 0,5 ha Ackerland) vorhanden ist. Für meinen geschätzten Jahresverbrauch von 1000 Ltr. Diesel, wenn ich Diesel fahren würde, reicht das ja wohl nicht…

Grüße, Steffen!

Hallo Steffen,

In der Schule (DDR)habe ich gelernt, dass für jeden Bürger
etwa ein Fussballfeld (ca 0,5 ha Ackerland) vorhanden ist.

Das galt aber auch nur für die DDR…:smile:)

In der BRD von heute reicht der vorhanden Ackerland-Bestand nicht einmal zur Ernährung der deustchen Bevölkerung aus…geschweige,denn für etwas
„Utopisches“ wie Planzen(Raps)öl…

Da sollte man lieber auf die vorhanden Kohlereserven zurückgreifen,
(Dehydrieren aus Kohle war ja im 2.WK schon mal groß „in Mode“…)
was nebenbei auch Vorhaben in den USA und Australien und China beweisen…dort wird der „heimischen“ Kohle mittlerweile „viel
mehr“ Aufmerksamkeit geschenkt…
(Dreimal darfts du raten,warum wohl???..:smile:) ).

mfg

Frank

Hi,

Vorab: Ich habe schon einige Erfahrung mit Pflanzenoel.

In der Schule (DDR)habe ich gelernt, dass für jeden Bürger
etwa ein Fussballfeld (ca 0,5 ha Ackerland) vorhanden ist.

Ersetze „Ackerland“ durch „Land“, dann stimmt die Angabe , damals wie heute, vorausgesetzt, man rodet alle Waelder und schuettet alle Seen zu.
Nehmen wir einfach mal 20% davon als moegliche Anbauflaechen fuer Oelpflanzen. Da es auch einige andere Oelpflanzen gibt, nehmen wir 2-jaehrige Fruchtfolge mit etwas weniger Ertrag an. Wir landen dann bei ca. 500 Liter/ ha.
Pro Person sind das dann 50 Liter/Jahr. Wenn man alle Essensabfaelle recyceln wuerde, dann waere man bei 70 Litern/Person und Jahr.
Das reicht natuerlich nirgends hin.
Ich schaetze, das sind ca. 5% des Kraftstoffbedarfs, wenn man jeglich gearteten Verkehr mitrechnet.
Ob die von mir gemachten Angaben stimmen oder nicht, ist zweitrangig.
Man wird bei wenigen % landen.

Das ist zwar nicht gerade viel, aber alle anderen alternativen Technologien stehen da nicht besser da.
Was aber immer wieder zu kurz kommt ist folgendes:

Pflanzenoeltechnologie ist seit Jahrzehnten ausgereift, und das sogar ohne die riesigen Ressourcen der Automobilindustrie.
Das oekologische Potential ist enorm: „Vom Acker in den Tank“.
Das heute verfuegbare Wissen braucht nur umgesetzt zu werden.

Gruss,

Mal über den Tellerrand schauen…
Moinsen,

Mich würde mal interessieren, wie weit wir in D. den Bedarf an
Kraftstoff (Diesel) aus der Landwirtschaft decken könnten.

Vollständig, allerdings: Nicht aus unserer eigenen! In D haben wir auch keine nennenswerten Erdölvorkommen, und trotzdem fahren alle Autos. Ukraine, Russland, Argentinien, Australien, Indien, Nordamerika, China, alles Länder, in denen der Rapsanbau stark zunimmt (zunehmen wird…)

Solange diese Flächenstaaten also noch selber weniger verbrauchen, als sie zu produzieren im Stande sind, kein Problem.

Ob das alles so toll ist (Monokulturen, etc…) sei mal dahingestellt, aber das war ja nicht die Frage.

Gruß

Markus

Hallo Steffen!

Mich würde mal interessieren, wie weit wir in D. den Bedarf an
Kraftstoff (Diesel) aus der Landwirtschaft decken könnten.

Was schätzt du, wie weit und wie lange können wir denn unseren heimischen Energiebedarf aus den heimischen fossilen Energiequellen, mit Solar- und Windenergie, aus Wasserkraftwerken oder/und mit Atomkraft decken?

Ansonsten habe ich deine Frage schon des öfteren als Argument gegen die Nutzung von Pflanzenöl als Kraftstoff gehört.
Da dies als _Gegen_argument jedoch vollkommen sinnlos ist, wüsste ich nur zu gerne, worauf du mit deiner Frage eigentlich hinaus willst.
Hoffst du darauf, dass jemand hier ein Ergebnis präsentiert, demnach D den Eigenbedarf doch decken könnte?
Oder willst du vielleicht darauf hinaus, dass wir unseren Energiebedarf vielleicht doch gehörig nach unten korrigieren werden müssen?

Interessierte Grüße,
Peter

Hallo !

Was schätzt du, wie weit und wie lange können wir denn unseren
heimischen Energiebedarf aus den heimischen fossilen
Energiequellen, mit Solar- und Windenergie, aus
Wasserkraftwerken oder/und mit Atomkraft decken?

Nun, schätzen ist immer so eine Sache, weil man sich da gewaltig verschätzen kann.
Ich versuche es da lieber mit rechnen.
Für die oben genannte Frage habe ich keine Zahlen,
Solar, Wind und Wasser sind ja derzeit im einstelligen Prozentbereich.
Um eine Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wird es ohne Atom, Öl und Kohle vorerst nicht gehen. Da können wir noch so viel sparen und isolieren. Aber wir können ev. noch auf die Kernfusion hoffen.

Ansonsten habe ich deine Frage schon des öfteren als Argument
gegen die Nutzung von Pflanzenöl als Kraftstoff gehört.
Da dies als _Gegen_argument jedoch vollkommen sinnlos
ist, wüsste ich nur zu gerne, worauf du mit deiner Frage
eigentlich hinaus willst.
Hoffst du darauf, dass jemand hier ein Ergebnis präsentiert,
demnach D den Eigenbedarf doch decken könnte?
Oder willst du vielleicht darauf hinaus, dass wir unseren
Energiebedarf vielleicht doch gehörig nach unten korrigieren
werden müssen?

Der Grund meiner Frage:
Allgemein hatte ich so den Eindruck, dass Autofahren in der Zukunft kein Problem ist, weil man ja ein geeignetes Dieselauto mit Pflanzenöl betreiben kann. Viele Leute denken so.
Als ich mir auf dem benachbarten Rapsfeld mal die kleinen schwarzen Kugeln angesehen habe, habe ich Zweifel bekommen, ob das überhaupt reicht, wenn irgendwann alle mit Rapsöl oder Biodiesel fahren wollen.
Dass das „alte“ Deutschland so wenig Ackerland oder so viele Einwohner hat, hätte ich ehrlich gesagt auch nicht gedacht. Ehr anders…

Ich muss mir in den nächsten Jahren ein anderes Auto kaufen, weil mein derzeitiges schon ziemlich alt ist.
Ich wollte mir einen Überblick verschaffen, welche Antriebsart im Hintergund der steigenden Energiepreise wohl am günstigsten ist.
Die Auswahl wäre derzeit ein Benziner, der leicht auf Gas umzurüsten ist, oder schon ab Werk mit Gas fährt,

oder aber ein Dieselauto, was Pflanzenöl verträgt.

Scheinbar ist es aber derzeit günstiger, die Pflanzenölgeschichte zu vergessen, weil es ja offenbar nicht das Wundermittel für die Zukunft ist.

Trotzdem kann ich mir eine Anmerkung dazu nicht verkneifen:
Mal weitergedacht, dürfte der Landwirt, wenn er auf 25% seiner Fläche Raps anbaut, das gewonnene Öl für die Bewirtschaftung der restlichen Fläche ziemlich verbrauchen. z.B. Kartoffeln: 250 Ltr / ha, dann noch 2 x Getreide mit auch 150Ltr / ha, hätten wir am Ende nicht mal 200 Liter Pflanzenöl je ha und Jahr übrig !!!
Das blöde ist nur, dass der Landwirt aber keinen Biokraftstoff im Traktor fährt, sondern steuerermässigten?? mineralischen Diesel,
und Otto-Normalverbraucher fährt das steuerfreie Pflanzenöl im ollen 2er Golf. Also etwas merkwürdig ist das schon, wie eine Art ABM.
Aber darum ging es mir bei meiner Ursprungsfrage nicht.

Grüße, Steffen!

Hallo Steffen!

Um eine Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wird es ohne
Atom, Öl und Kohle vorerst nicht gehen.

Das ist bestimmt kein Grund, Alternativen zu verpennen.

Da können wir noch so
viel sparen und isolieren.

Die Autos auf deutschen Straßen sehen in meinen Augen nicht gerade nach übertriebener Sparsamkeit aus …

Aber wir können ev. noch auf die
Kernfusion hoffen.

Oder wenigstens versuchen, uns in einen natürlichen Kreislauf einzubinden, Mobilität inklusive :wink:

Der Grund meiner Frage:
Allgemein hatte ich so den Eindruck, dass Autofahren in der
Zukunft kein Problem ist, weil man ja ein geeignetes
Dieselauto mit Pflanzenöl betreiben kann. Viele Leute denken
so.

Das tun auch schon einige. Für alle wirds natürlich im Moment nicht langen. Aber ‚unser‘ Erdöl langt ja für fast mal nicht mehr als zu wenig …

Dass das „alte“ Deutschland so wenig Ackerland oder so viele
Einwohner hat, hätte ich ehrlich gesagt auch nicht gedacht.
Ehr anders…

Mit Zahlen kann ich leider überhaupt nicht dienen, aber z.B. in Bulgarien und Rumänien sah ich viel Ackerland, welches brachliegt, die umliegenden Dörfer verlassen, bzw. nur noch mit wenigen alten Leuten bevölkert.
Dort sind m.W. viele Böden durch den Vorzeige-Bombast-Ackerbau in Kommunistischen Zeiten ziemlich ruiniert worden.

Ich muss mir in den nächsten Jahren ein anderes Auto kaufen,
weil mein derzeitiges schon ziemlich alt ist.
Ich wollte mir einen Überblick verschaffen, welche Antriebsart
im Hintergund der steigenden Energiepreise wohl am günstigsten
ist.

Die Japaner haben schon lange Fahrzeuge im Angebot, welche dem Rechnung tragen, und schon in der Produktion dementsprechend unaufwendig sind, sich also im ganzen rechnen, und eben nicht nur dann, wenn man den immensen Anschaffungspreis und teilweise horrende Wartungskosten für den ach-so-sparsamen Hochleistungsturbodiesel außer Acht lässt.
Doch werden bei solches Fahrzeuge hierzulande meist nur die Nachteile aufgezählt, wenn sie überhaupt in der Fachpresse oder den Medien erwähnt werden.

Die Auswahl wäre derzeit ein Benziner, der leicht auf Gas
umzurüsten ist, oder schon ab Werk mit Gas fährt,

Weisst du etwas darüber, wie da die Versorgungslage ist?

oder aber ein Dieselauto, was Pflanzenöl verträgt.

Es gibt da jemanden, der angeblich schon mehrere hundertausend Kilometer mit seinen älteren Mercedesen fährt, nur mit Pflanzenöl, und fast- bis gar keinen Umbauten. Find’ ich aber leider grad’ nichmehr …

Scheinbar ist es aber derzeit günstiger, die
Pflanzenölgeschichte zu vergessen, weil es ja offenbar nicht
das Wundermittel für die Zukunft ist.

Bei DC auf der Homepage war vor c.a. einem halben Jahr noch ein Bericht zu finden, dass dort eine Art Flächenversuch stattfindet, mit der Jotropha-Pflanze, aus deren Öl Biodiesel gewonnen wird, der den Bedarf in der Region rechnerisch hätte wenigstens decken können sollen.

Trotzdem kann ich mir eine Anmerkung dazu nicht verkneifen:
Mal weitergedacht […] Das blöde ist nur, dass der Landwirt aber keinen Biokraftstoff
im Traktor fährt, sondern steuerermässigten?? mineralischen
Diesel,
und Otto-Normalverbraucher fährt das steuerfreie Pflanzenöl im
ollen 2er Golf.

… und zahlt für den auch noch horrende Kfz-Steuern!
Subventionen und Umweltschutz passen selten zusammen.

Gruß,
Peter

Kraftstoff (Diesel) aus der Landwirtschaft decken könnten.

Mein Vorschlag :

Alle Flugplätze an Arbeitslose zum Bepflanzen aufteilen,
erspart eine Menge Treibstoff.

Gruss

Fritz
a.d.Uw.

Hallo Peter!

So im allgemeinen sind wir uns ja ziemlich einig. Will das jetzt nicht alles kommentieren.

Weisst du etwas darüber, wie da die Versorgungslage ist?

Um das Gas ging es:
Das Autogas ist ein Abfallprodukt der Ölindustrie, und besonders im Ausland billig zu bekommen,aber nur noch wenige Jahre steuerfrei oder begünstigt.
Ich denke, dass der Autogaspreis mit dem Ölpreis steigt, bei entsprechender Nachfrage.
Sicher nur eine kurzfristige preiswerte Alternative.

Erdgas gibt es scheinbar noch in ausreichender Menge, (100 Jahre oder mehr),das ist als KFZ-Treibstoff bis 2020 steuerfrei, und auch billiger als das Flüssiggas.

Allerdings muss das Erdgas in schweren Hochdrucktanks gespeichert werden, weil es sich nicht verflüssigen lässt. Aber wenn man sich gleich ein Erdgasauto ab Werk kauft, wäre das schon OK. Fiat baut wohl so was.

Irgendwie denke ich, dass die dt. Autoindustrie etwas geschlafen hat,
oder sie denken, jetzt nochmal jedem einen PKW mit 3 Ltr. Hubraum und 250 PS zu verkaufen, und in 3 Jahren gleich nochmal ein Sparauto.

Grüße, Steffen!

2 Bemerkungen hierzu.
Hi,

Es gibt da jemanden, der angeblich schon mehrere hundertausend
Kilometer mit seinen älteren Mercedesen fährt, nur mit
Pflanzenöl, und fast- bis gar keinen Umbauten. Find’ ich aber
leider grad’ nichmehr …

Steffen heisst er. http://www.rerorust.de
Ich bin erst bei 30.000 ohne Umbau.

(…)

und Otto-Normalverbraucher fährt das steuerfreie Pflanzenöl im
ollen 2er Golf.
… und zahlt für den auch noch horrende Kfz-Steuern!

Das ist immer noch wenig im Vergleich dazu, was man mit PÖL spart.

Subventionen und Umweltschutz passen selten zusammen.

Doch. Man darf halt die Grünen nicht mit Umweltschutz gleichsetzen.
Gruss,

Hallo
Rapsöl ist ja nur eine Möglichkeit.
Wenn ich in den Supermarkt gehe, ist Sonnenblumenöl das billigste.
Mein Auto verträgt übrigens bis zu 10% Alkohol(ethanol).
Man könnte Zellulosebestandteile der Pflanzen zu Alkohol verarbeiten.
Diese Zellulose kann vom Menschen nicht verdaut werden, bzw. Stroh und andere Abfälle könnten in Alkohol verwandelt werden.
MfG
Matthias

Was schätzt du, wie weit und wie lange können wir denn unseren
heimischen Energiebedarf aus den heimischen fossilen
Energiequellen, mit Solar- und Windenergie, aus
Wasserkraftwerken oder/und mit Atomkraft decken?

Hi,
selbst ohne Atom zu weit ueber hundert Prozent, sagt Franz Alt, wie? gucksdu sonnenseite.com
Gruss Helmut

Man könnte Zellulosebestandteile der Pflanzen zu Alkohol
verarbeiten.
Diese Zellulose kann vom Menschen nicht verdaut werden, bzw.
Stroh und andere Abfälle könnten in Alkohol verwandelt werden.

Hi,
wird gemacht, guckstdu „Energieautarke Gemeinde Guessing“ und Suedzucker Ethanolanlage in Sachsen-Anhalt.
Aber noch nicht in ausreichender Menge.
Gruss Helmut