Hallo,
vorab: ich arbeite nebenbei als Übersetzerin für Rumänisch.
Das ist zwar so. Aber: sollte sie hier „beglaubigte“ (eigentlich ist die offizielle Bezeichnung „bestätigte“, denn Übersetzer dürfen nichts beglaubigen, aber die Leute sprechen trotzdem nur von Beglaubigungen) Übersetzungen brauchen, kann es sein, dass das in der Ukraine ausgegebene Geld nur rausgeschmissenes Geld ist.
Ich kann nur für Rumänien und für die Republik Moldau sprechen: alles, was mir in den letzten 25-30 Jahren untergekommen ist, was dort von offiziell zugelassenen Übersetzern übersetzt wurde, war „Müll“. Ich kann nur dann die Richtigkeit einer Übersetzung bestätigen, wenn die auch richtig ist. Keine einzige der mir zwecks „Beglaubigung“ vorgelegten Übersetzungen war so, dass ich meine Unterschrift hätte daruntersetzen können/wollen. Und nicht, weil ich Geld für eine neue Übersetzung kassieren wollte, sondern weil die Übersetzungen sehr fehlerhaft waren. Also mussten die Leute, neben dem im Heimatland ausgegebenen Geld, auch wenn es verhältnismäßig „wenig“ war, trotzdem hier in Deutschland nochmal Geld in die Hand nehmen, sonst wären sie nicht weitergekommen.
Deswegen: unabhängig davon, ob das so, wie von @miezekatze angegeben, möglicherweise funktioniert (mit der Abgabe der Originaldokumente beim Jobcenter), kann sie sich das Geld dort sparen. Mir zumindest, mit dem jetzigen Wissen, wäre das Risiko zu groß, dass ich es umsonst ausgebe.
Wenn deine Freundin kein Deutsch kann, wird sie auch erstmal Deutsch lernen müssen, wenn sie einen Job haben will, bei der ihr ihr Diplom auch etwas nützt. Also braucht sie auch nicht sofort nach Ankunft die Übersetzungen und hat ggf. noch Zeit, etwas Geld für die Übersetzungen zu sparen.
Gruß
Christa