Zahlt katholische Kirche Alimente für Priester?

Stimmt es, dass die katholische Kirche Alimente für die unehelichen Kinder ihrer Priester zahlt? Damit diese unbehelligt weiter ihren Dienst tun könen und die Öffentlichkeit nichts mit bekommt davon, dass sie unkeusch waren? Schwer vorzustellen, dass die Frauen alle dicht halten.

Quellen würden mich interessieren. Gibt es dazu glaubwürdige Beweise, Gerichtsurteile oder ähnliches?

Hallo,
meines Wissens zahlt die Kirche für bis zu drei Kinder, allerdings nicht aus den von dir genannten Gründen.
Die Begründung ist, dass das Priestergehalt so bemessen ist, dass ihm eine angemessene Lebensführung möglich ist. Darin sind logischerweise keine Summen zum Unterhalt einer Familie vorgesehen.
Die Alimente sind also so etwas wie ein Familienzuschlag.

Gruß
Werner

Hallo
Ich hatte vor vielen Jahren eine Arbeitskollegin, deren Schwester war im katholischen Kirchenamt beschäftigt. Sie hatte u.a. mit den Alimentenzahlungen zu tun. Und zwar reichlich. :smile:)
Genaue Details weiss ich keine, aber sie hat damals erzählt, dass die Kirche pünktlich, gut und zuverlässig zahlt. Auch wenns um Studieren usw. geht.
Aber offiziell macht ein katholischer Priester so einen Schweinskram gar nimmer nie nicht!!!

Quellen würden mich interessieren. Gibt es dazu glaubwürdige
Beweise, Gerichtsurteile oder ähnliches?

Mit den Schweigepapieren oder Schweigeverpflichtungen, die Müttern von Priesterkindern von katholischen Orden oder Diözesen in vielen Fällen vorgelegt werden, werden die Mütter genötigt gegenüber niemandem den Vater ihres Kindes zu nennen. Die Kirche ihrerseits verpflichtet sich im Gegenzug nicht definitiv zu einer Gegenleistung, sondern stellt meistens nur in Aussicht dem Kind eine „Ausbildungsbeihilfe“ zu gewähren (das Wort Unterhalt wird vermieden).

Quelle :http://www.menschenrechtefuerpriesterkinder.de/recht…

mfg
Markus

Hallo,

das was in deinem Link erzählt wird, ist aber ziemlich propagandistisch getönt und einiges, was dort angegeben wird, ist in Deutschland juristisch unmöglich.

Gruß
Werner

Hallo!

meines Wissens zahlt die Kirche für bis zu drei Kinder,
allerdings nicht aus den von dir genannten Gründen.
Die Begründung ist, dass das Priestergehalt so bemessen ist,
dass ihm eine angemessene Lebensführung möglich ist.

Mit einem Freibetrag für die Haushälterin; was meines Wissens bei sonstigen Unverheirateten in dieser Form nie möglich war/ist.
Das Gehalt der Pfarrer entspricht in etwa der A-Besoldung der Beamten, vermutlich so ab A 12 aufwärts.

Darin
sind logischerweise keine Summen zum Unterhalt einer Familie
vorgesehen.

Wurden für sie von den Gemeindebehörden keine Lohnsteuerkarten ausgestellt? Sind darauf die Kinder nicht eingetragen? Bekommen sie nicht die ihnen zustehenden Freibeträge über das zuständige Finanzamt?

Die Alimente sind also so etwas wie ein Familienzuschlag.

Und wie steht es um die ganz gewöhnliche Unterhaltsverpflichtung?
Trägt in diesem Fall die ganze Last der Arbeitgeber, also letzen Endes der Kirchensteuerzahler?
Schönen Gruß!
H.

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Hallo,

Mit einem Freibetrag für die Haushälterin

gibt’s das noch? Ich meine gehört zu haben, dass das abgeschafft wurde und die kath. Pfarrer ihre Haushälterin jetzt selbst bezahlen müssen, so sie eine haben.

Viele Grüße,

Jule

Hallo Werner,
a) existiert die katholische Kiche (und das Problem der Priesterkinder) nicht nur in Deutschland und
b) war nicht nach der Vorgehensweise der katholischen Kirche speziell in Deutschland gefragt.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo,
ich verstehe deine „Rückfragen“ nicht.
Ja, die Besoldung entspricht der Beamten-A-Besoldungsstufe.
Da die Priester ihre Kinder ja nicht selbst unterhalten werden ihnen wohl auch keine Kinderfreibeträge auf der Lohnsteuerkarte eingetragen - das ist aber nur eine Vermutung.
Wenn ich das richtig verstehe, dann soll das Gehalt für einen angemessenen Lebensunterhalt des Priesters reichen. Von diesem Ansatz her, würde das Zahlen von Alimenten zu einem unangemessenen Lebensstil zwingen.
Du kannst das ganze natürlich unangemessen finden, das bleibt dir unbenommen.

Gruß
Werner

Hallo,
dann ist die Internetseite aber immer noch schlecht, da sie ihren Bezugsrahmen nicht offenlegt. Es entsteht der Eindruck dies sei so in Deutschland. Und polemische bis irreführende Formulierungen werden auch nicht besser wenn sie sich auf andere Länder beziehen.
Gruß
Werner

Hallo,

das was in deinem Link erzählt wird, ist aber ziemlich
propagandistisch getönt und einiges, was dort angegeben wird,
ist in Deutschland juristisch unmöglich.

Was du propagandistisch nennst ist ua. der emotionale Ausdruck von selbst betroffenen und hat für mich nichts anrüchiges.
In erster Linie ist diese Seite wohl eine Anlaufstelle für Menschen die wie sie selbst sagen Diskriminiert werden.

Über Juristische Unmöglichkeiten, besonders seit den letzten Monaten, kann die Kirche ein Lied singen.
War das jetzt Polemik ? :wink:

Viele Grüße
Markus

1 Like

Wurden für sie von den Gemeindebehörden keine Lohnsteuerkarten
ausgestellt? Sind darauf die Kinder nicht eingetragen?
Bekommen sie nicht die ihnen zustehenden Freibeträge über das
zuständige Finanzamt?

Das geht zwar mehr in Richtung Recht und Steuern, aber werden bei anderen nicht erziehungs-/sorgeberechtigten Vätern solche Eintragungen gemacht bzw. Freibeträge angerechnet?

Martinus

Hallo Werner,

Es entsteht der Eindruck
dies sei so in Deutschland.

ja klar, wenn da von Leuten wie Kevin Whibley, Roddy Wright oder Peter Kelly liest, dann gewinnt man diesen Eindruck …

Einfach mal aufmerksam lesen - dann stellt man übrigens auch fest, dass es da u.a. auch um konkrete Fälle in Deutschland (z.B. Thomas Forster, Nicole Eva-Maria Brandt) geht. Findest Du nicht, dass es allzu billig ist, den Betroffenen, die sich durchaus nicht zu Unrecht als Opfer der katholischen Kirche sehen, Polemik vorzuwerfen?

Rede doch mal nicht über „Eindrücke“ sondern sag, was Deiner Meinung nach faktisch an den Schilderungen auf der Webseite falsch ist bevor Du Dich dem Verdacht aussetzt, die Opfer noch zusätzlich diffamieren zu wollen.

Gruß,
Ralf

2 Like

Hallo,

Was du propagandistisch nennst ist ua. der emotionale Ausdruck
von selbst betroffenen und hat für mich nichts anrüchiges.

Ich habe nichts von anrüchig gesagt. In einem Wissensforum liefert eine solche Seite dann im Wesentlichen die Information über die persönliche Betroffenheit der Seitenbetreiber, die Inhalte darüber hinaus bleiben höchst fragwürdig.

Über Juristische Unmöglichkeiten, besonders seit den letzten
Monaten, kann die Kirche ein Lied singen.

Das habe ich nicht verstanden. Muss ich in diesem Zusammenhang aber vielleicht auch nicht.

Gruß
Werner

Hallo Tychiades,
was fordert dich zu solcher Emotionalität heraus?

Ich will diese Quelle nicht im Detail kritisieren. Ich will auch die katholische Kirche nicht verteidigen. Sie macht auch m. E. hier eine ganz schlechte Figur.

Ich möchte nur in einem Wissensforum gerne Quellen sehen, in denen Sachinformationen nicht emotional verzerrt sind. Die Emotionen sind natürlich auch eine wichtige Information, aber das sollte möglichst nicht vermischt werden.

Dein Hinweis auf die geschilderten Fälle z. B. aus den USA macht das Dilemma der Seite deutlich. Ausgangspunkt ist anscheinend ein Fall aus Deutschland, dann werden aber fröhlich Beispiele aus aller Herren Länder versammelt, ohne dass Unterschiede in den Rahmenbedingungen thematisiert werden. Auch dass kann man als Teil der Wirklichkeit - nämlich eines unter den jeweiligen Bedingungen gleichbleibend falschen Verhaltens der rk. Kirche auffassen - aber das macht die Seite nicht zum Thema, sondern vermengt in unguter Weise.
Wohl weil eben die eigene Betroffenheit und das Entsetzen über DIE Kirche hier das eigentliche Thema ist.
Aber ist das unter „Rechtliches“ angemessen dargestellt?

Nur zwei Details des Textes:

„Mit den Schweigepapieren oder Schweigeverpflichtungen, die Müttern von Priesterkindern von katholischen Orden oder Diözesen in vielen Fällen vorgelegt werden, werden die Mütter genötigt gegenüber niemandem den Vater ihres Kindes zu nennen.“

Sofern eine solche Schweigeverpflichtung überhaupt rechtsverbindlich ist, liegt hier keine Nötigung vor (http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__240.html)
Jetzt kann man natürlich sagen, dies sei halt umgangssprachlich gemeint, aber eine Seite unter der Rubrik „rechtlich“, die am Anfang und am Ende spezifischen juristischen Beistand anpreist, kann hier m. E. keine solche Unschuldsvermutung für sich in Anspruch nehmen.

Die angesprochenen „Zwangsheiraten“ um „… dem Kind und der Mutter Unterhalt und Erbe zu hinterziehen, …“ würden in Deutschland so gar nicht funktionieren. Erb- und Unterhaltsansprüche bestehen auch nach einer „neuen“ Ehe grundsätzlich, auch wenn sie natürlich mit den Ansprüchen der „neuen“ Familienmitglieder verrechnet würden. Das ist aber kein Spezifikum zwangsverheirateter Priester, sondern trifft auf alle verheirateten mit außerehelichen Kindern zu.

Gruß
Werner

Hallo,

das klingt ja schön und gut.
Aber… es klingt auch so, als sei es völlig normal, wenn ein katholischer Pfarrer ein uneheliches Kind hat. Die Kirche zahlt den Unterhalt, weil er selbst es sich ja nicht leisten kann und er erhält dann einen Kinderzuschlag?
Sorry, ich bin in den letzten (sagen wir mal 10) Jahren nicht mehr so up-to-date, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Kinder katholischer Pfarrer eine Art „Anerkennung“ erfahren.

Wobei man zugegebenermaßen noch sagen könnte, dass sich halt diese Antwort explizit auf die Frage bezieht. Man hätte die Frage stellen sollen „Müssen diese Mütter schweigen?“ (mal platt ausgedrückt, denn eigentlich wollte der UP das ja wohl wissen, wenn er die Unterhaltszahlungen mit Schweigegeld vergleicht).

Und vielleicht führt das zu einer weiteren Frage: wieso wird in solchen Fällen Unterhalt bezahlt, wenn man z.B. als Angestellte/r bei der Kirche mit einem unehelichen Kind befürchten muss, seinen Arbeitsplatz zu verlieren?

Gruß
Shannon

Hallo,

Die Kirche zahlt den Unterhalt, weil er selbst es sich ja
nicht leisten kann und er erhält dann einen Kinderzuschlag?

Entweder verstehe ich dich falsch, oder du mich.
Ich sage nicht dass Priester einen Kinderzuschlag bekommen, sondern dass statt dessen, die Kirche den Unterhalt zahlt.

Sorry, ich bin in den letzten (sagen wir mal 10) Jahren nicht
mehr so up-to-date, aber ich kann mir beim besten Willen nicht
vorstellen, dass Kinder katholischer Pfarrer eine Art
„Anerkennung“ erfahren.

So etwas habe ich nicht geschrieben.

Wobei man zugegebenermaßen noch sagen könnte, dass sich halt
diese Antwort explizit auf die Frage bezieht.

Das versuche ich eigentlich immer.

Man hätte die Frage stellen sollen „Müssen diese Mütter schweigen?“

Das liegt wohl sehr im Interesse der Kirche und wo sie nicht zahlen muss, wird sie versuchen freiwillige Zahlungen an das Wohlverhalten der Mutter - sprich ihr Schweigen - zu knüpfen.

Und vielleicht führt das zu einer weiteren Frage: wieso wird
in solchen Fällen Unterhalt bezahlt, wenn man z.B. als
Angestellte/r bei der Kirche mit einem unehelichen Kind
befürchten muss, seinen Arbeitsplatz zu verlieren?

Der Priester hat den Vorteil eine unverlierbare Weihe und wohl auch das Verständnis seiner Vorgesetzten zu haben, die ja alle das gleiche Grundproblem haben.

Das ein uneheliches Kind eines kirchlichen Angestellten regelmäßig zum Rauswurf führt, glaube ich aber eher nicht. Sünden können ja vergeben werden. Problematisch ist da eher eine Wiederheirat nach weltlicher Scheidung, denn das stellte eine fortgesetzte Sünde dar und den offensichtlichen Unwillen zur Umkehr.

Gruß
Werner