Zahlung auf Altes Sparbuch der Deutschen Post liegt fest. Dispo-Kündigung so möglich?

Hallo,

ich habe seit Einführung des Euro bei der Postbank ein Girokonto.

Vor ca. 10 Jahren erhielt ich die Nachricht, dass nun auch Sparkonten online geführt werden würden. Kurze Zeit später erschien in meinem Login-Bereich ein Sparbuch. Ich dachte: „Super, haben die mir ein Sparkonto eingerichtet. kann ich ja mal was drauf ansparen bei Gelegenheit.“

Jahrelang hatte ich das Konto aber nicht genutzt (wurde Papa, habe mich beruflich neu orientiert/studiert, was viel Geld kostete), nun, wo ich endlich richtiges Geld verdiene, wollte ich anfangen monatlich 200 Euro anzusparen und parallel meinen Dispo um monatlich 300 Euro abbauen.

Leider kam es hier zu zwei Problemen. Die gewünschte Dispo-Kürzung löste eine vom Kunden gewünschte Dispo-Rückführung aus: Jegliche Bonitäten wurden gelöscht, Kreditkarten hätte ich abgeben müssen, wenn ich welche gehabt hätte etc.

Das ganze überschnitt sich mit einer Erstattung meiner privaten Krankenversicherung, so dass das Konto nun im Plus war. Hier kam das nächste Problem ins Spiel: ich hatte das Komfortsparen falsch eingestellt. Statt max. 200 Euro wurden nun min. 200 Euro auf das Sparbuch überwiesen. Bedeutete: alles Guthaben, das ich eigentlich an Zahnarzt etc. hätte überweisen müssen, wurde auf das Sparbuch gepackt.

Da es danach noch Abbuchungen gab, rutschte das Konto ins Minus (ca 540 Euro) und durch die Dispo-Rückführung wurde der Dispo in dieser Höhe eingefroren und im Folgemonat auf 240 Euro gekürzt.

Vorher hatte ich einen Dispo-Rahmen von 5000 Euro, der fast ausgereizt war. Statt nun eine Dispo-Reduzierung um 300 Euro, fand eine Reduzierung um ca. 4500 Euro statt.

Das wäre alles nicht so schlimm, hätte es nicht noch weitere Probleme mit dem Comfort-Sparen gegeben. Ich wollte die Abbuchung ausschalten, erstellte allerdings fälschlicherweise einen weiteren Abbuchungsauftrag (was mir so nicht bewusst war). Die Folge: als das nächste Gehalt kam, landete dieses direkt auf dem Sparbuch (dort tummeln sich nun ca. 3400 Euro).

Das Konto ging mit 240 Euro in die Miesen, weitere Abbuchungen (Miete, Ratenkredit, Bildungskredit) gingen nicht raus.

Nun drohen mir mittelfristig negative Schufa-Einträge, Räumungsklage, Gehaltspfändung etc. wodurch meine bald anstehende Verbeamtung auf Lebenszeit gefährdet wäre.

Seit zwei Wochen stehe ich im täglichen Kontakt über Online-Banking, Telefon-Banking, Schalter in Postfilialen. Ich treffe auf sehr freundliche, bestürzte und hilflose Mitarbeiter bei der Postbank (eine Mitarbeiterin wollte mir sogar privates Geld leihen), die alle hilflos sind und nicht wissen, wie sie mir helfen können, teilweise auch widersprüchliche Informationen geben.

Wenn ich eine Anfrage stelle (z. B. Kuundigung, Überweisung etc.) dauert es weit über eine Woche, bis eine Reaktion erfolgt. Häufig in der Art: Das können wir so nicht ausfuuhren, weil Sie vergessen haben dieses oder jenes anzugeben. So kämpfe ich mich von Anschreiben zu Anschreiben.

Lange dauerte es auch, bis sich zum Beispiel rausstellte, dass das Sparkonto ein altes Sparbuch der Bundespost ist, dass ich als Kind in den 1980er Jahren abgeschlossen hatte (und das mir nicht mehr vorliegt).

Teiweise sagt man mir, dass hier eine Kündigungsfrist von 3 Monaten bindend ist, ich also vorher nicht an mein Geld komme, dann, dass ich selbst wenn ich das Sparbuch noch hätte, eine Verfügung nicht am Schalter möglich wäre, da das Sparkonto auf „inaktiv“ gestellt wurde.

In den AGBs der Postbank fand ich die Möglichkeit der fristlosen Kündigung (Punkt 18 (2)) wenn für den Kunden erhebliche wirtschaftliche Nachteile entstehen. Darauf habe ich mich berufen und gekündigt, bisher aber keine Reaktion erhalten.

Weiterhin habe ich in den AGBs gefunden, dass alte Postsparbücher seit 1997 keine Einzahlungen mehr erhalten dürfen. (Anhang zu besonderen Anlageformen). Darauf habe ich mich berufen und um eine Rückbuchung der unrechtmäßigen Einzahlungen gebeten. Auch hier bisher keine Reaktion.

Hat jemand eine Idee, wie ich schnell an mein Geld kommen kann? Bin für jede Hilfe dankbar!

Ich kann leider überhaupt nicht helfen. Wende Dich am besten an den Ombudsman der Deutschen Postbank: https://www.postbank.de/postbank/wu_ombudsmann.html

Hallo.

da du von Komfort-Sparen redest, kann es sich nur um ein Sparkonto mit 3-monatiger Kündigungsfrist handeln.

Trotz der Kündigungsfrist kannst du früher kündigen… es fallen hier aber Vorschusszinsen an (für alles was 2000Euro übersteigt).
Da dir das Sparbuch nicht mehr vorliegt, empfehle ich den schriftlichen Weg, d.h. Schriftliche Kündigung des Sparkto 1234, BLZ 1234 zum XX.XX.2013.
Wichtig ist: gib im Brief die folgenden Infos an:

  1. das Sparbuch liegt nicht mehr vor.
  2. das Anfallen von Vorschusszinsen ist dir bekannt und du bist damit einverstanden.
  3. ein Referenzkonto (wohin soll das Geld überwiesen werden).
  4. bitte zum schriftl. Kündigungsbestätigung

Füge sicherheitshalber noch eine Kopie deines Ausweises hinzu und sende das ganze per Einschreiben an die Postbank. Direkt an die Postbank, nicht an irgendwelche Postfilialen (die leiten es auch nur weiter). Sparkonten der Postbank werden in München bzw. Hamburg geführt.
Postbank Hamburg
22283 Hamburg

Postbank München
80318 München

Vorschusszinsen sind zwar ärgerlich, aber besser als auf’s Geld zu warten (wenn man es sofort braucht).

Inaktive Sparbücher müssen v. der Postbank erstmal wieder aktiviert werden, so habe ich dies auch in Erinnerung (manchmal muss das Buch dazu auch eingeschickt werden). Da das Sparbuch nicht mehr vorliegt, müsste dieses -zusammen mit der Reaktivierung- neu angefordert werden - kostet Zeit.
Daher meine Empfehlung => direkt schriftlich an Postbank die Kündigung für das Sparkto senden.
Mit einer gewissen Bearbeitungszeit musst du natürlich trotzdem rechnen. Solltest vllt. einen Kündigungstermin nennen der in 1-2 Wochen ist.

Von jetzt auf gleich kannst du dein Geld vom Sparkto nicht zurück erhalten. Die Postschalter-Mitarbeiter haben schlicht und einfach auf Sparkto die nicht vorliegen (kein Sparbuch / keine Sparcard) keinen Zugriff u. können daher auch keine Auszahlung vornehmen.
Daher mein o.g. Empfehlung + abwarten was die Postbank antwortet (im Idealfall die Kündigungsbestätigung).

Dispo: da ist die Postbank extrem zickig! einmal reduziert, wird -i.d.R.- nicht mehr erhöht. Auch wenn diese massive Reduzierung so nicht gewollt war (jedenfalls nicht zum aktuellen Zeitpunkt).

ganz wichtiger Tipp für die Zukunft: Aufpassen was du beim Online Banking eingibst!

Hast du mal versucht, das Geld online zurück auf’s Girokto zu buchen? das Sparbuch mag ja inaktiv sein… aber wenn man dich schon Geld drauf einzahlen läßt… vllt. ist auch abbuchen möglich?
Theoretisch sollte ja weder das eine noch das andere gehen (wg. inaktiv)… aber die Praxis hat ja das eine schon zugelassen.

Wenn sich bzgl. Sparkto nichts tut nach deiner Kündigung => Anwalt!

mfg.

Hallo,
ein sehr komplexes Thema. Leider kann ich hier nicht helfen. Grundsätzlich würde ich empfehlen die Bank zu wechseln zu einer Sparkasse oder VR-Bank. Da kann man dann in die Filiale gehen und wird nicht von A nach B geschickt. Uns Mehrkosten fallen auch nur gering an. Viel Erfolg!
MfG

auf dieses Problem eine Antwort zu finden, ist fast unmöglich, denn da spielen soviele Faktoren eine Rolle, dass vor Ort alles im Finanzcenter zu klären ist.
Tut mir Leid.
Gruß
Burkard

Das habe ich auch schon probiert. Die nette Dame hat dann die Leute angerufen, mit denen ich auch telefoniert habe.

Vielen Dank für die vielen Hilfen. Es hat nun doch alles geklappt.
Eine nette Mitarbeiterin vom Telefonbanking hat mit ihrem Abteilungsleiter gesprochen (vilelleicht war das ausschlaggebend? Ich weiß es nicht). Zumindest war zwei Tage später das Sparbuch gekündigt, der Betrag auf mein Konto überwiesen und der Dispo wieder in der alten Höhe eingerichtet. Dann ging plötzlich alles ganz schnell.

SUPER!!!
das freut mich für dich!

manchmal muss man einfach nur mal an den richtigen Mitarbeiter geraten der sich auch für einen einsetzt :smile:

ende gut = alles gut :smile:

Hallo!

Deine Misere klingt ja wirklich sehr komplex und dieses seltsame Sparbuch solltest Du bei nächster Gelegenheit komplett löschen.

Also zunächst gehe ich davon aus, dass es sich um ein Sparbuch mit gesetzlicher Kündigungsfrist handelt. Das heisst, dass Du Dein Geld 3 Monate vorher kündigen musst, um es dann ohne Vorschusszinsen abzuheben. Eine Verfügung sollte aber auch vorher möglich sein, dann werden Dir aber Vorschusszinsen in Rechnung gestellt.

Bleibt das Problem mit dem verlorenen Sparbuch. Hier stellt sich die Frage, ob dieses Sparbuch nicht irgendwann einmal auf eine Karte oder gänzlich auf ein Online-Konto umgestellt wurde (das heisst, dass das Sparbuch eingezogen wurde und stattdessen eine Verfügung über eine Sparcard oder online möglich ist.) Sofern, Du aber wirklich Dein Sparbuch verloren hast, bleibt Dir der Weg über ein Aufgebotsverfahren. Die Bank kann Dir hier bestimmt sagen, was Sie alles benötigt.

Die restliche Geschichte, was Dein Sparbuch mit einem gekürzten Dispo-Kredit bzw. mit einem Schufaeintrag, etc. zu tun hat, verstehe ich nicht ganz. Ggf. handelt es sich auch nicht um Schauermärchen, die Dir ungeschulte Postbank-angestellte an den Kopf geworfen haben.

Insgesamt zeigt mir diese Geschichte eines: Die Postbank scheint nicht die richtige Bank zu sein, wenn diese mit ihren Kunden so umspringt bzw. diese in solche Miss-Situationen bringt. Am Besten, Du suchst Dir eine richtige Bank, die keine derartigen „heimtückischen“ Sparprodukte anbieten. :wink:

Viel Erfolg und weitere Fragen gern.
Gruß
Franz