Zahnsanierung bei älteren Hund !

Hallo, schönen Abend, ich schreibe im Namen meiner Eltern:

Wir haben seit Nov 2011 einen 11 jährigen Rüden genau kann man das Alter nicht sagen, aus dem Tierheim, jetzt komme ich gerade vom Tierarzt die Zähne sind in einem sehr sehr schlechten Zustand, gehören unbedingt saniert und er hat eine leichte Herzschwäche Yorkie Westie mix.
Ich werde noch echt wahnsinnig sie sind total fertig mit den Nerven was sie machen sollen.
Dem Hund geht es eigentlich gut, er dürfte keine Schmerzen haben frisst normal ist lebhaft.
Sollen sie noch warten mit den Zähnen bis es nicht mehr geht, sie kommen sich vor wie wenn sie ein Todesurteil aussprechen und darüber entscheiden müssen.
Was ist wenn er die Narkose nicht überlebt ?? Dann ist er in den nächsten Tagen tod, wenn wir die Zähne nicht machen lassen, lebt er noch länger sagen sie !!
Was ist Eure Meinung, wir haben echt große Angst ! Liebe Grüße Petra

Hallo!

Ganz ehrlich, wenn der Hund keine Schmerzen hat, würde ich abwarten.
Der Hund muss auf jeden Fall beobachtet werden. Wenn er beim Fressen, Trinken, Stock knabbern o.ä. ruckartug zusammen zuckt, hat er Schmerzen. Dann kann man den Eingriff immer noch vornehmen lassen.
So wurde uns auch von unserer Tierärztin geraten!

LG
Nine

wobei durch ein Abwarten der Hund ja aber nicht jünger und das Risiko nicht geringer wird.
Schwere Entscheidung! Bei unseren Opa-Kater haben wir uns für eine Zahnsanierung entschieden. Allerdings sahen die Zähne/Zahnfleisch auch sehr schlecht aus. Was sagt denn der Tierarzt?
Ich denke, ich würde es jetzt machen, mit jedem Jahr steigt das Risiko rapide an.

Gruß Inge

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Hallo,

Dem Hund geht es eigentlich gut, er dürfte keine Schmerzen
haben frisst normal ist lebhaft.

Was heißt „eigentlich“? :wink:

Und warum „dürfte“ er keine Schmerzen haben?

Wenn das Gebiß wirklich in einem desolaten Zustand ist, ist wohl anzunehmen, dass der Hund eben doch Schmerzen hat. Wie sollte er dies auch zeigen?

Fressen muß er trotzallem, um zu überleben.

Kleines Beispiel meiner Hündin letzten Jahres: Beim jährlichen Routinecheck wurde ein kaputter Zahn diagnostiziert. Bis dahin dachten wir auch unserem Hund ginge es gut.

Nach der Extraktion des Übeltäters sprühte unsere Ronja eine ganz andere Vitalität aus…! Also muß Sie doch vorher (zumindest ab und an) Schmerzen gehabt haben.

Übrigens können schlechte Zähne im laufe der Zeit bei Mensch und Tier auch andere Organe schädigen!

Was ist Eure Meinung, wir haben echt große Angst !

Und Imho sind 11 Jahre bei einem Yorkie/Westie-Mix noch kein biblisches Alter, trotz leichter Herzschwäche.

Was meint denn der Tierarzt zu den Narkoserisiken?

An Eurer Stelle würde ich morgen gleich einen Termin ausmachen!

Just my 2 Cents…

Liebe Grüße Petra

Ebenso, MoMi

Hallo ! Danke für die Antworten !

Wir hatten uns gestern schon die 2. Meinung von einem Tierarzt geholt, die Zähne sind eine Katastrophe wurde uns gesagt zum Teil auch entzundenes Zahnfleisch und er stinkt aus dem Mund total schlimm.
Es müssen doch sehr viele Zähne gezogen werden.

Ich weiß nicht ob ich es machen soll, wenn er nicht mehr munter wird ??? Sein genaues Alter kann man ja auch nicht sagen !

Liebe Grüße Petra

Hallo,

Wir hatten uns gestern schon die 2. Meinung von einem Tierarzt
geholt, die Zähne sind eine Katastrophe wurde uns gesagt zum
Teil auch entzundenes Zahnfleisch und er stinkt aus dem Mund
total schlimm.
Es müssen doch sehr viele Zähne gezogen werden.

Also, Stinkemaul und Entzündungen sprechen für Schmerzen. Nach meinen Erfahrungen mit meiner alten Katze wage ich die Behauptung, dass der Hund wahrscheinlich bereits Vereiterungen hat. Das ist nicht besonders zuträglich für’s Herz, speziell, wenn der da breits Probleme hat.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es einem Tier mit der Diagnose nicht gut geht!

Ich kann deine Sorge um die OP verstehen. Also such dir einen Arzt, vielleicht auch eine Klinik, die viele Operationen auch mit älteren Tieren mit Vorerkrankungen durchführen. Je größer die Erfahrungen mit solchen Problemfällen, desto größer ist die Chance, das alles gut geht.

Du wirst sehen, dass der Hund bereits kurze Zeit nach der OP, wenn die ersten Wunden verheilt und die Entzündungen und Vereiterungen abgeklungen sind, auf einmal wieder jung und munter wird. Und mit viel mehr Appetit fressen wird.

Möchtest du mit schweren Zahnproblemen leben? Würdest du nicht zum Zahnarzt gehen? Vor ein paar Jahren habe ich meinen ZA angefleht, mir den einen Zahn zu ziehen, weil ich die Schmerzen nicht mehr ausgehalten habe. Mit diesen Schmerzen würde ich meine Tiere nicht lange rumlaufen lassen.

LG Barbara

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Hallo Barbara !
Du hast ja Recht, Zahnweh ist echt ein schlimmer Schmerz.
Die Blutbefunde (hab ich gerade telef. durchgesagt bekommen ) sind ok, ganz leicht erhöht die Entzündungsparameter. Wobei ein Gerinnungsstatus und Lungenröntgen nicht gemacht wurden.

Ich könnte den Termin am Samstag bekommen…

Aufgweckt und lebhaft ist er ja wie ein Junger und fressen tut er auch mit Riesenappetit, deshalb bin ich mir so unsicher… Lg

Hallo!

Wir hatten uns gestern schon die 2. Meinung von einem Tierarzt
geholt, die Zähne sind eine Katastrophe wurde uns gesagt zum
Teil auch entzundenes Zahnfleisch und er stinkt aus dem Mund
total schlimm.
Es müssen doch sehr viele Zähne gezogen werden.

eben, eben. Wenn es so schlecht aussieht, kommt Ihr irgendwann in naher Zukunft sowieso nicht mehr drumherum. Sein Zustand kann ja nicht besser, wohl aber schlechter werden. Entzündungen können auch auf sein Herz gehen!
Nimm den Termin am Samstag! Wird schon!

Gruß Inge

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Na, dann drücke ich für Samstag die Daumen, dass alles gut geht. Vielleicht meldest du dich und erzählst uns, wie’s ausgegangen ist.

LG Barbara

Hallo Petra,

ich gehöre zu den Leuten, die bei medizinischen Eingriffen an ihren Tieren abwägen, wie die Kosten-Nutzen-Rechnungen aussehen, wobei „Kosten“ durchaus nicht nur rein finanziell zu verstehen sind, sondern den möglichen Schaden einschließen.

Bei alten Hunden steht für mich immer im Vordergrund, was der Hund an Lebensqualität hat, wenn der Eingriff nicht gemacht wird und welche Folgen zu erwarten sind.

In einem Fall wie dem euren, sähe diese Überlegung so aus, dass der Hund ein Leben unter Schmerzen führen müsste und dass zu erwarten wäre, dass sich sowohl die Schmerzen als auch die entzündlichen Prozesse ständig verschlimmern würden. Dem gegenüber stünde das Narkoserisiko, das grundsätzlich bei jedem Hund gegeben ist.

Hätte ich zu entscheiden, stünde außer Frage, dass ich den Hund der OP unterziehen würde.

Indem ihr euch die Situation schön redet und den Schmerz- und Krankheitszustand eures Hundes ignoriert, klammert ihr euch an einen Strohhalm, der schon längst abgebrochen ist:

Es steht außer Frage, dass euer Hund zum jetzigen Zeitpunkt leidet und dass dieser Zustand täglich schlimmer werden wird. Bis der Punkt erreicht ist, an dem er nicht mehr fressen mag oder aufgrund der Entzündungsprozesse hohes Fieber bekommt, hat er schon eine Menge Leid hinter sich, das ihr ihm ersparen könntet. Ob er dann überhaupt noch zu retten ist, wäre die nächste Frage. Es geht hier nicht um eine kosmetische Operation, sondern um die Beendigung eines schmerzhaften Krankheitszustandes.

Natürlich ist es möglich, dass der Hund stirbt. Das wäre für ihn aber immer noch barmherziger, als ihn ein Leben unter Schmerzen führen zu lassen.

Schöne Grüße,
Jule

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Jule= Re^3: Zahnsanierung bei älteren Hund !
Hallo Jule !

Danke für die Antwort !

Ganz klar komm ich aber damit nicht, was meinst Du mit mit der Strohhalm der schon längst abgebrochen ist ?

Und ob er dann noch zu retten ist ??

Liebe Grüße Petra

Ist es dann nach der überstandenen Narkose und Zahn OP auch noch gefährlich das was passieren kann ? Soll ich mich mit meiner Mutter abwechseln und in Nachts bewachen ? Danke

Hallo Petra,

mit dem abgebrochenen Strohhalm will ich sagen, dass ihr euch einredet, eurem Hund ginge es doch nicht schlecht, weil er frisst und unbeschwert wirkt. Damit redet ihr euch aber nur die Situation schön.

Hunde kompensieren Schmerzen, Krankheit und Schwäche unglaublich lange. Ihr Instinkt sagt ihnen, dass sie verloren sind, wenn sie nicht funktionieren. Deshalb beobachtet man bei Hunden oft scheinbar dramatische Verschlechterungen des Zustandes innerhalb kurzer Zeitspannen.

In Wahrheit leidet der Hund schon viel länger, hat das aber nicht gezeigt. Bei eurem Hund ist das derzeit genauso: Er HAT Schmerzen, die täglich schlimmer werden und er HAT eine Entzündung, die den Körper mit jedem Tag mehr vergiftet, wo der Entzündungsherd bestehen bleibt.

Helfen könnt ihr ihm nur, indem ihr ihn JETZT operieren lasst. Alles andere ist Tierquälerei.

Schöne Grüße,
Jule

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Nach der Narkose
Hallo,

wenn es dich beruhigt, kannst du den Hund natürlich bewachen. Im Normalfall ist aber davon auszugehen, dass nach dem Aufwachen alles im grünen Bereich ist. Wenn der TA Komplikationen befürchtet, wird er den Hund entweder zur Beobachtung in der Praxis lassen oder euch genaue Anweisungen geben.

Was ihr tun solltet ist, euch die normalen Reaktionen nach einer Narkose vom TA erklären zu lassen. Die können bei einem Laien nämlich durchaus Erschrecken auslösen, sind aber völlig harmlos. Es kommt z.B. nicht selten vor, dass der Hund ab und zu aufschreit, als wenn er Schmerzen hätte oder dass er winselt. Wenn man weiß, worauf man sich einstellen muss, kann man damit besser umgehen.

In jedem Fall sollte der Hund nach der Narkose am Boden liegen, da er meist noch für Stunden nicht über optimale Körperkontrolle verfügt und demzufolge leicht von der Couch fallen könnte. Zugang zu Treppen solltet ihr aus dem gleichen Grund sperren.

Ansonsten bekommt es nach meiner Erfahrung den Hunden meist besser, wenn man sie einfach in Ruhe lässt. Ihre Wahrnehmung ist noch eingeschränkt, und ständiges Ansprechen oder gar Anfassen ist nicht das, was sie wollen. Ich habe Hunde im Nach-Narkosezustand auch schon nach der Hand von Frauchen schnappen sehen, weil diese ständig am Hund rumgestreichelt hat.

Stellt ihm Wasser in Reichweite, alles andere wird er schon hinkriegen :smile:

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo !

Vielen Dank für Eure Antworten ! Ich darf mich kurz melden ! Danke fürs Daumen drücken !

Am Samstag war es soweit, Struppi wurden 17 Zähne gezogen, es verlief alles ganz gut, um 8 wurde er in Narkose gesetzt, es dauerte keine 2 Minuten und er schlief in meinen Armen ein, um 11 Uhr hat sich dann die Tierärztin gemeldet, es sei alles gut verlaufen, Struppi wäre um 13 Uhr abholbereit. Das war eine Freude dann um 13 Uhr :smile:) er war schon wieder ziemlich fit, hätte ich gar nicht gerechnet damit und überhaupt nicht nachtragend !

Er ist ein echter Schatz !

Danke Liebe Grüße Petra

das freut mich für Struppi und natürlich für Euch!!!

Wenn 17 (!) Zähne gezogen werden mussten, war es echt höchste Eisenbahn. Wie gut, dass ihr Euch dazu durchringen konntet. Ihr habt genau das Richtige getan!

Viele Grüße
Inge