Hallo Torsten,
Verstehe ich das richtig, wenn ich sage, dass somit der/dem
Zauberei/Hexerei/Okkultismus wissenschaftlich erwiesene
Phänomene zugrunde
liegen und hierfür genutzt werden?
manchmal ja, insbesondere alles was mit psychologischen Theorien erklärt werden kann, wird nicht nur magisch sondern u.a. auch Therapeutisch genutzt. Dazu fällt mir auch noch ein pädagogischer klassiker (montessori?) ein: „Kinder brauchen Rituale“. denn Rituale geben Sicherheit, Stabilität.
Methoden, die in Magie und Psychotherapie genutzt werden sind zB. Affirmationen, also Worte oder Sätze, die du so häufig wiederholst, bis du selbst dran glaubst oder ein Ziel war wird. Oder Visualisierungen u. Phantasiereisen, die dich kurzfristig in eine andere Realität bringen (Ich weiß nicht, ob du das mit Methode der subjektiven Realitätsgestaltung meinst?).
Nutzbar sind also eher die wissenschaftlichen Erklärungen für das „Gestalten von Ritualen“, also das „was muss ich tun, damit es wirkt“.
Allerdings in der Praxis geht es eher umgekehrt: Hexe/Magier arbeitet mit bestimmten Methoden, die sie in entsprechenden meist kommerziellen Büchern über wicca oder magie gefunden hat und nur wenn sie sich jemals mit PSychologie o.a. wissenschaften beschäftigt, erkennt sie die Paralellitäten.
in dieser modernen Literatur werden auch gerne die Bezüge von alten „geheimen“ magischen Schriften und der damaligen Naturwissenschaft erwähnt, in einer art dass es mich als Wissenschaftshistoriker graust.
Manch eine Physikalische Theorie kann ein magisches Phänomen erklären. Manches was früher Magie und Zauberei war, ist heute eine wissenschaftliche Tatsache, zT. sogar schon Kinden bekannt (zB. gab es früher Menschenaufläufe verursacht, weil Eisengegenstände an einem Stein klebten -Magnetismus, oder statt vom Teufel besessen zu sein ist man heute psychisch krank). das erzeugt Langeweile, wie ein Showmagier, der seine Tricks verrät.
oft wird jedoch umgekehrt versucht durch Physik Magie zu beweisen.
Das meinte ich mit meinem Bild von den „Modernen Mythen“. Hier steht oft der Wunsch im Vordergrund, dem ganzen einen glaubhafteren Anstrich zu verpassen.
Und das ist dann eher kontraproduktiv, wenn es nicht auf einem wirklich guten wissenschaftlichen Fundament steht. Nur dann kann man es als Anregung verstehen, vorzugsweise nachdem man sich selbst mit den physikalischen Theorien auseinander gesetzt hat.
Quantenphysikalische Theorien werden manchmal herbeigezogen um das „warum wirkt Magie“ zu erklären. Ein schönes Beispiel ist dieses hier (engl.)
http://www.sacred-texts.com/bos/msg0007.htm
Info zum Link: **Allerdings finden sich in diesem Internet book of Shadows Artikel von sehr unterschiedlichen Autoren, es ist also eine wilde Sammlung (wie es sich eben für so ein Buch der Schatten gehört,) die aber für Aussenstehende verwirrend wirken kann, und wenn man sich die Verkehrten Texte rauspickt zum reinschnuppern muss man sich nicht wundern, wenn dann ein ziemlich schiefes Bild entsteht; wollt ich nur so als Warnung dazusetzen… Manch ein text hat eine unterirdische Qualität und oder ist ohne Hintergrundinfo kaum zu verstehen…**
…entsprechend hab ich auch einen eher grauslichen Artikel gefunden, der mit Physik hantieren möchte, aber eher einem pubertierenden Geist entsprungen ist…daher ist dieser Text eher zum davonlaufen, wenn du mit solchen texten hantierst ist es kein Wunder, dass dir die Verbindung von Wissenschaft und Magie suspect erscheint.
http://www.sacred-texts.com/bos/bos189.htm
Eine wesentliche Theorie, mit der man in der Magie arbeitet ist die der Entsprechnungen, der alte Satz des „Wie oben, so unten“, die Vergleichbarkeit des Mikrokosmos Mensch mit dem Makrokosmos Weltall. das war jahrhundertelang Wissenschaft aber da es dafür keine Beweise gibt, gilt es wissenschaftlern nicht nur als überholt sondern als Tünnef, und wird eben nur noch in der Esoterik und Magie verwendet. In diesem Bereich funktioniert es ganz gut. Doch beweisen kann man damit nicht einmal ob nun Wissenschaft Magie ist oder Magie Wissen schafft.
Zurück zu deiner Frage:
also auch Manchmal nein, Magie und Wissenschaft haben in vielen Bereichen kaum etwas miteinander zu tun.
Schöne Grüße susanne