Zaubertricks Vortrag

Hallo,

bei uns soll bald eine offene Bühne (eine Show, bei der jeder mitmachen kann) stattfinden. Ich als Zauberkünstlerin habe mir gedacht, zwei Zabertricks vorzuführen (Ringspiel und Billardball-Routine). Dazu habe ich mir auch zwei Vorträge überlegt:

  • Zum Ringspiel: „An einer neuen Schule sind viele Schüler (vier Ringe werden gezeigt). Man kennt meist niemanden, das heißt, man ist allleine (ein Ring wird in die andere Hand genommen). Doch dann kommt man mit jemandem ins Gespräch, unterhält sich mehrmals - und es entsteht eine Verbindung (Ring „verbindet“ sich mit anderem Ring). Manchmal kommt noch eine dritte Person hinzu, man kommt ins Gespräch, unterhält sich mehrmals - und wieder entsteht eine Verbindung (dritter Ring kommt zur Kette hinzu). Und wenn man ganz großes Glück hat, kommt noch eine Person Nr. 4 hinzu. Man kommt ins Gespräch, unterhält sich mehrmals - und es entsteht eine Verbindung (vierter Ring kommt hinzu). Manchmal entsteht aus diesen Verbindungen eine Clique. Doch leider kommt es auch vor, dass man seine Freunde verliert - zum Beispiel weil man umzieht - und wieder alleine ist (ein Ring löst sich und wird in die andere Hand genommen).“
  • Zur Billardball-Routine: „Einige Leute haben davon viel, andere eher wenig, und manche gar nichts. Von was rede ich? Richtig: Von Geld. Die Leute, die gar nichts haben, wünschen sich, einmal die Hände reiben zu können, und schon haben sie ein Geldstück (erster Ball erscheint). Doch das ist ihnen nicht genug, und sie wollen mehr (zweiter Ball erscheint). Doch auch das ist ihnen nicht genug, und sie versuchen weiterhin, mehr zu bekommen (dritter Ball erscheint). Aber auch diese Leute können oft einfach nicht genug bekommen und verdienen sich etwas hinzu (vierter Ball erscheint). Jedoch gibt man auch Geld aus (ein Ball verschwindet), und wenn man nicht vorsichtig ist, hat man nichts mehr.“

Wie findet ihr das? Habt ihr Verbesserungsvorschläge? Bitte, ich brauche dringend eure Meinung! Ich möchte mich auf keinen Fall blamieren!

Hallo GrafDracula :wink:
Ich antworte dir mal per normaler Mail…

Hallo,

Du fragst nach Rückmeldung zur Kunst. Da gibt es kein objektives „richtig“ oder „falsch“ - jeder hat seine Präferenzen und seine Sichtweise.
Dazu kommt, dass jeder seinen eigenen Stil und Voraussetzungen hat. Was ich für mich oder jemand, den ich kenne, vorstellen kann, funktioniert anderswo vielleicht nicht oder umgekehrt. Und da ich Dich nicht kenne, kann ich auch nicht beurteilen, ob der Vortrag in Deinem Stil funktioniert oder nicht
Und zwischen den Fragen scheint dann auch noch die Unsicherheit durch. Dazu kann ich schonmal so viel sagen: unischer ist jeder mal. Auf der Bühne hat die nichts zu suchen. Du traust Dich auf eine Open Stage zu gehen und was zu zeigen. Egal was passiert, es passiert. Erfahrungen sammeln kann man nur durch Erfahrungen sammeln. Da bleibt einem nichts anderes übrig. Ob diese Kunstücke für die von Dir beabsichtige Open Stage passen, kann ich ebenfalls nicht beurteilen.
Und dann ist da noch das technische Können, das ich auch nicht kenne.

So, jetzt zu den Vorträgen:
Mir gefällt der Vortrag zum Ringspiel! Ich kann mir gut vorstellen, dass das funktioniert. Warum gefällt es mir: weil es eine metaphorische Sichtweise ist, die jeder nachvollziehen kann (entweder sind die Zuschauer Schüler oder sie waren schonmal Schüler). Aber: wie endet die Routine, was könnte ein Abschluss sein, so dass die Geschichte rund wird oder ein Fazit bekommt?

Billardball: Hier funktioniert die Beschreibung nicht so gut, weil nicht Geld (Münzen) erscheinen, sondern Bälle. Diese Routine wird häufig stumm gezeigt - oft zu Musik. Man könnte sie aber auch stumm und ohne Musik zeigen: einfach so als Wunder. Und man könnte ab und an eine Vollkugel auf den Boden oder Tisch hauen nur um zu betonen, dass da gerade tatsächlich reale Objekte erschienen sind. Das ist aber nur so eine Idee… ich habe selbst nie eine Billardball-Routine gezeigt, obwohl ich ein Handling dafür mal einstudiert habe.

beste Grüße
NNe

Hallo, mir gefällt, dass Du Dir ensthafte Gedanken um Deine Vorführung machst, aber eine Ferndiagnose ist nicht hilfreich, da Trickablauf und Text nur als Einheit bewertet werden kann. Ich rate Dir unbedingt, Kontakt zu einem Magischen Zirkel in Deiner Nähe zu suchen. Nur die Zauberfreunde können Dir letztendlich wirklich helfen,Tipps geben, Dich beraten und Dir so manche Enttäuschung ersparen. Hier die Adresse und viel Erfolg.
http://www.mzvd.de/oz.html

Du solltest dich immer fragen, ob dich die Story des Vortrags auch ohne das Trickgeschehen interessieren würde, also ob du dir die Geschichte auch interessiert anhören würdest, wenn sie nicht durch Ringe oder Bälle visualisiert wird.
Zu den Bällen: Bei der Geschichte werden sich die Zuschauer fragen, warum du mit Bällen hantierst, wenn du über Geld redest. Ich würde an deiner Stelle hier einen Vortrag mit Bezug zum Billard oder zum Glücksspiel erdenken.

LG

Ich Grüsse Dich

danke dür Deine Anfrage, ich persönlich würde Dir bei diesen Routinen eine „non-Verbale“ Version zu überlegen, nimm eine gute musik und führe Deine Routine in aller ruhe vor.

Woher kommst Du, vielleicht macht es sinn, wenn Du Deine Routine erst mal zeigst?

Schau mal bei youtube:

http://www.youtube.com/watch?v=fFoHId-mXIY

melde Dich einfach nochmals, bester Gruss

Christian

Danke für die Antwort, aber ich glaube nicht, dass eine rein nonverbale „Show“ etwas für mich ist (meine Deutschnote hat mir bewiesen, dass ich ein gewisses Talent zum Sprechen vor Leuten habe :wink:). Wenn die ein oder andere nonverbale Nummer dabei ist, habe ich zwar nichts dagegen, aber eine ganze Vorführung ohne direkte Kommunikation mit dem Publikum…

PS: Ich komme aus Wolfsburg.

Grundsätzlich finde ich es schön, dass Du Deinen Vorträgen Bedeutung geben möchtest. Die Idee mit neuen Kontakten an einer neuen Schule finde ich sehr schön, allerdings wiederholt sich Dein Vortrag: „Man lernt sich kennen und unterhält sich mehrmals.“ Mich interessiert wen Du kennen gelernt hast, wie habt ihr Euch kennengelernt, wie hat sich euer Verhältnis entwickelt… Nur wenn Du eigenes Erleben einfließen lässt, wird das Zuhören interessant und glaubwürdig. Überraschende Wendungen sind unterhaltsam, lustige Momente die Du erlebt hast, können einfließen.

Mit Deinem Ansatz für die Billiardbälle habe ich ein grundsätzliches Problem. Warum zeigst Du Bälle und redest über Geld? Warum zeigst Du kein Geld? Ich komme mir als Zuschauer für dumm verkauft vor.

Als Assoziationen zu Ball fallen mir ein: eine runde Sache - Geometrie - Die Welt - Kugelbauch - Billiard - Flummi…
Wie wäre es z. B. mit dem Ansatz:
„Ich wollte meinem Cousin einen Flummi schenken, den hatte ich irgendwohin geräumt…“
und dann findest Du nicht nur einen, sondern viele und fängst an damit zu spielen. Wenn dann schließlich Dein Cousin kommt, hast Du alle wieder verlegt, oder er bringt Dir selber welche mit…

Ein Vortrag sollte etwas sein, dem ich als Zuschauer emotional folgen kann und will und der mich unterhält und nicht eine Begründung für die Requisiten darstellt.

Für die Sicherheit beim Vorführen hilft es die Griffe zusammen mit dem Vortrag zu üben, damit beides gut synchronisiert wird. Und wenn Du den Text laut sprichst beim Üben, (fühlt sich zwar erst doof an) gibt das Sicherheit für den Auftritt.

Lieben Gruß und viel Erfolg