Hallöle.
Ich weiß nicht wie alt die Idee ist, in Bayern gibts das zumindest schon lange
Übertreibe nicht.
Die Einengung der Kurswahl ist in allen Bundesländern eine junge Entwicklung. Bayern mag damals vielleicht nicht alle Fächer für einen Leistungskurs zugelassen haben, trotzdem konnte man vielen Fächern ausweichen, bestimmte Konfigurationen nicht vollständig und durchgehend belegen.
Kurssystem heißt außerdem auch, daß reichlich ein Drittel der Kurse gestrichen werden durfte (und darf), die daraufhin n i c h t in die Abschlußnote eingehen.
Schmalspurabitur!
Hier sehe ich auch einen wesentlichen Grund für Noteninflation und Ungerechtigkeit. Wenn 2 Schüler die gleiche Abschlußnote erreichen, der eine Schüler jedoch mit Mathematik, Physik, Chemie etc., der andere mit Gesellschaftskunde, Ethik und Psychologie, so ist dies ungerecht. Schließlich mußten beide Schüler auf dem Papier eine vertiefte Allgemeinbildung nachweisen, doch bei dem geisteswissenschaftlich ausgerichteten Schüler ist ernsthaft zu bezweifeln, ob echte Neigung vorliegt, echtes Interesse, oder ob mit die Umschifferei ungeliebter Klippen dahintersteht.
Entweder alle müssen alles können oder wir verzichten vollkommen auf das Abitur, denn ohne Transparenz zwischen den Schulabschlüssen sind statt Abschlußprüfungen Eingangsprüfungen wie in Japan geeigneter, um Hochschulzugangsberechtigungen zu erteilen.
Und entgegen der Mythen schauen die Universitäten nicht auf die Kurswahl. Es gibt keine internen Schlüssel oder Verfahren, die irgendwelche Leistungskurse gewichten, sondern es geht ohne Zucken nach der Abschlußnote.
Den Sinn der Sportprüfung versteh ich nicht
Was verstehst Du nicht an der Sportprüfung?
In heutigen Begrifflichkeiten würde man es folgendermaßen beschreiben: Sport war ein Hauptfach.
In der Einheitsschule existieren keine Hauptfächer, da alle Fächer gleichberechtigt nebeneinanderstanden.
Die Sportprüfung war obligatorisch für alle Schüler; entweder mußte man sie zur Abschlußprüfung der 10. Klasse ablegen oder zur Reifeprüfung der 12. Klasse. Kein Schüler konnte sich ihr entziehen. (Sportbefreiungen wurden im Gegensatz zu heute nur ausnahmsweise genehmigt und bedurften immer einer ausführlichen amtsärztlichen Untersuchung.)
Die Sportzensur ging gleichberechtigt neben allen anderen Endzensuren in die Abschlußnote mit ein. Eine 5 in Sport hieß „sitzengeblieben“.
Nur weil man keine Prüfung gemacht hat, heißt das ja nicht, dass man nicht trotzdem Wissen in dem Fach angesammelt hat.
Siehe oben. Das Kurssystem zerschlägt auf vielfältige Weise den Allgemeinbildungsgedanken: die Kurswahl an und für sich, die Abwahlmöglichkeiten für Kurse und das Wegstreichen von Kursen für die Bewertung des Reifezeugnisses.
Und die Pflichtprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache sind ebenfalls junge Ideen, wie auch die fünfte (mündliche) Prüfung. All das gab es bis jetzt im Kurssystem der gymnasialen Oberstufe nicht.
Deswegen Schmalspurabitur.
Und nicht zu vergessen: Die Notengebung heutzutage ist sehr, sehr wohlwollend.
Die Regelungen für sämtliche Profiloberstufen versteh ich auch nicht.
Aber die in Bayern und BaWü sind doch glasklar.
Du bezeichnest ein solches Wirrwarr mit drittem Fach, viertem Fach, fünftem Fach, mit dem komplizierten Notenpunktesystem, mit dieser absurden Punkteumrechnung des Durchschnitts usw. usf. als „glasklar“?
Du mußt wahrscheinlich Milchglas haben. Mein Glas ist viel durchsichtiger…
nur 10% aller Leute zum Abi zuzulassen .
Du vergißt die Berufsausbildung mit Abitur (~5%) und weitere Wege.
Grüße
reinerlein