Zehnjährige Grundschule?

Hallo!

Schlechtere Schüler können entweder gezielt gefördert werden
und natürlich können sie auch Sitzenbleiben. Sowas ist früher
und heute öfter vorgekommen und wird auch immer mal vorkommen.

Sitzenbleiben ist aber auch eine im deutschen Bildungssystem einzigartige Qualität. In allen anderen Ländern von denen ich weiß, gibt es das höchstens freiwillig. Außerdem wird das ja auch von der OECD kritisiert…

LG, Sarah

Hallo!

Wie hier schon geschrieben wurde, ist es z.B. in England gang
und gäbe, Kinder auf teure Privatschulen zu schicken, wenn man
es sich leisten kann. Das sind dieselben Kinder, die dann auf
Elite-Unis gehen. Soziale Selektion pur, aber verschleiert.

Ja, das stimmt! Oxford brüstet sich derzeit damit, dass ja schon 35% aller seiner Studenten nicht mehr von Privatschulen kommen. In Cambridge siehts noch düsterer aus.

LG, sarah

Das ist doch totaler Blödsinn! So ne Kombi wie Reli und Kunst
geht nämlich schon mal gar nicht, weil nämlich eines der
LK-Fächer ein Hauptfach (also Deutsch, eine Fremdsprache,
Mathe, Physik oder Chemie) sein muss. Also so ist das in
Bayern, aber ich kenn auch kein anderes Bundesland, wo man
seine LKs beliebig zusammensetzen darf.

Ich glaube nicht, dass das wörtlich gemeint war und im Grunde stimmte es lange Zeit. Auch wenn ein „echtes“ Fach dabei war konnte man die anderen Fächer auf die es beim Abitur ankam schon ziemlich danach wählen was einem liegt. Das Problem daran ist aber, dass man am Ende nur ein undifferenziertes Abitur bekam. Insofern war das ganze „fürs Abitur zählen vor allem 4 Fächer und 2 davon besonders stark“-System voll für die Tonne.

Dazu kommt dann noch,
dass es jetzt sowiesoe keine LKs mehr gibt. Im G8 sind
Deutsch, Mathe, zwei Fremdsprachen und eine Naturwissenschaft
oder eine Fremdsprache und zwei Naturwissenschaften Pflicht.
In Deutsch, Mathe und Fremdsprache muss auch Abitur gemacht
werden.

Abitur sollte in allen Fächern gemacht werden. Solange es kein differenziertes Abitur gibt ist eine Fächerauswahl nicht zu rechtfertigen. Natürlich ist ein System dass gezielt die Stärken eines Schülers fördert gewissermaßen ein Vorteil. Aber nicht beim Abitur. Wenn man jemandem eine „allgemeine Hochschulreife“ bescheinigt, die ihn angeblich befähigt alle Studiengänge zu studieren, so kann man den Schülern nicht die Wahl geben Fächer abwählen.

Allgemein zum Thema der 10jährigen Grundschule: Deutsche
lieben Kategorien. man braucht für alles ne Schublade, wo man
was reinstecken kann. Deswegen können wir froh sein, dass wir
überhaupt ne Grundschule haben (da waren die Konservativen
nach dem Kaiserreich nämlich dagegen! die 4jährige Grundschule
ergab sich aus eienm einfachen mathematischen Kompromiss:
Sozialisten wollten 8 Jahre Grundschule, die Konservativen gar
keine - das arithmetische Mittel ist 4…). Und deswegen
wollen wir Schüler auch immer noch in Schubladen stecken. Das
dreigliedrige Schulsystem war in der Zeit seiner Entstehung
sehr fortschrittlich - blöd nur, dass es das eben jetzt nicht
mehr ist. Also muss man sich was ausdenken. ich kann mir
momentan auch nur schwer vorstellen, dass eine 10jährige
Grundschule funktioniert - aber wenn man sich dann mal
Finnland anschaut, ist es gar nicht so abwegig. Allerdings
muss man dafür eben auch Geld in die Hand nehmen (maximale
Klassenstärken von 15 Schülern kosten halt doch was…). Und
Geld in die Hand nehmen will hier ja niemand (nicht mal für
qualifizierte Lehrkräfte…).

Niemand will eine 10 jährige Grundschule. Unglückliche Wortwahl sonst nix. Genaugenommen gehts ja darum die Grundschule abzuschaffen. Im Kern gehts darum eine gemeinsame Schule für alle zu schaffen.

An dem dreigliederigen Schulsystem war überhaupt gar nichts fortschrittlich. Man hatte ne neue Idee, hat sie umgesetzt und nicht bemerkt, dass das System nach sozialer Herkunft trennt. Eher peinlich, dass wir das immer noch haben. Das dreigliederige Schulsystem führt also a) zu einer schlechten Bildung, b) zur sozialen Entmischung und ist c) vergleichsweise teuer. Supi.

Was die Klassengrößen mit dieser Frage zu tun haben sollen ist mir in diesem Zusammenhang unklar. Vor allem in den ländlichen Gegenden haben die Schule arge Probleme überhaupt Klassen zu öffnen. Vielleicht wäre ein System, dass die ohnehin knappen Schüler nicht noch auf mehrere Schulen verteilt, allein schon deswegen sinnvoll.

Cheers,

der Zerschmetterling

… schade …

Im Gymi musste man ja schon immer auf die langsamen warten…

Eigentlich erübrigt sich hier jede weitere Antwort, oder?
Du läßt Dich mit Deiner gymnasialen OBerschichtattitüde nie
und nimmer auf eine Diskussion um gemeinsames Lernen ein.

Wer hat mit Mäeutik-ich-hab-den-längeren angefangen?

Schade, dass das nicht auf einen Zweikampf der Geister, sondern auf einen Kampf der Kleingeister angelegt war.

Im übrigen habe ich *wirklich* fast immer gewartet, und damit war ich nicht allein. So ca. 20%-30% der Klassenkameraden und -innen waren vor allem in den Fächern in denen Auswendiglernen gegenüber dem Begreifen in den Hintergrund tritt deutlich gelangweilt.

Nick

Ein Grund- und Hauptschullehrer ist definitiv billiger als ein Gymnasiallehrer.

Du glaubst doch selbst nicht, dass Gesamtschulen auf Gymnasiallehrerniveau bezahlt werden?

Und selbst Gymnasiallehrer haben einen Verdienst, der mit dem von gleich qualifizierten Kräften in der Wirtschaft um Welten entfernt sind.

Nick

Das ist doch totaler Blödsinn! So ne Kombi wie Reli und Kunst
geht nämlich schon mal gar nicht, weil nämlich eines der
LK-Fächer ein Hauptfach (also Deutsch, eine Fremdsprache,
Mathe, Physik oder Chemie) sein muss. Also so ist das in
Bayern, aber ich kenn auch kein anderes Bundesland, wo man
seine LKs beliebig zusammensetzen darf.

Ich glaube nicht, dass das wörtlich gemeint war und im Grunde
stimmte es lange Zeit. Auch wenn ein „echtes“ Fach dabei war
konnte man die anderen Fächer auf die es beim Abitur ankam
schon ziemlich danach wählen was einem liegt. Das Problem
daran ist aber, dass man am Ende nur ein undifferenziertes
Abitur bekam. Insofern war das ganze „fürs Abitur zählen vor
allem 4 Fächer und 2 davon besonders stark“-System voll für
die Tonne.

Es stimmt ja gar nicht, dass vor allem 4 Fächer und davon 2 besonders stark zählen. Wenn nämlich vor allem die vier Fächer zählen würden, dann hätte mein Abi ne 1 vorm Komma! Die Abiturprüfung zählt lächerlich wenig gegenüber den ganzen Grundkursen, die man einbringen muss.

Dazu kommt dann noch,
dass es jetzt sowiesoe keine LKs mehr gibt. Im G8 sind
Deutsch, Mathe, zwei Fremdsprachen und eine Naturwissenschaft
oder eine Fremdsprache und zwei Naturwissenschaften Pflicht.
In Deutsch, Mathe und Fremdsprache muss auch Abitur gemacht
werden.

Abitur sollte in allen Fächern gemacht werden. Solange es kein
differenziertes Abitur gibt ist eine Fächerauswahl nicht zu
rechtfertigen. Natürlich ist ein System dass gezielt die
Stärken eines Schülers fördert gewissermaßen ein Vorteil. Aber
nicht beim Abitur. Wenn man jemandem eine „allgemeine
Hochschulreife“ bescheinigt, die ihn angeblich befähigt alle
Studiengänge zu studieren, so kann man den Schülern nicht die
Wahl geben Fächer abwählen.

Versteh ich nicht, warum man nicht die paar Fächer abwählen können soll. Sind ja eh nicht viele.

Niemand will eine 10 jährige Grundschule. Unglückliche
Wortwahl sonst nix. Genaugenommen gehts ja darum die
Grundschule abzuschaffen. Im Kern gehts darum eine gemeinsame
Schule für alle zu schaffen.

Ja, auch gut.

An dem dreigliederigen Schulsystem war überhaupt gar nichts
fortschrittlich. Man hatte ne neue Idee, hat sie umgesetzt und
nicht bemerkt, dass das System nach sozialer Herkunft trennt.
Eher peinlich, dass wir das immer noch haben. Das
dreigliederige Schulsystem führt also a) zu einer schlechten
Bildung, b) zur sozialen Entmischung und ist c)
vergleichsweise teuer. Supi.

Bei seiner Gründung war das System fortschrittlich (und das war im 19. Jh oder nach dem 1. Weltkrieg, ich verwechsel das immer). Finnland hats kopiert, GB hats kopiert, Frankreich hats kopiert. Bestimmt nicht weils schlecht war. Aber die haben eben alle irgendwann kapiert, dass damit kein Blumentopf zu gewinnen ist.

Was die Klassengrößen mit dieser Frage zu tun haben sollen ist
mir in diesem Zusammenhang unklar. Vor allem in den ländlichen
Gegenden haben die Schule arge Probleme überhaupt Klassen zu
öffnen. Vielleicht wäre ein System, dass die ohnehin knappen
Schüler nicht noch auf mehrere Schulen verteilt, allein schon
deswegen sinnvoll.

Man kriegt die Klassen nicht voll, weil die Mindestschülerzahlen zu hoch sind. Eine Klasse darf ja erst ab einer bestimmten Zahl gebildet werden. Und das sind um die 20. In Finnland ist in der Grundschule 15 die Höchstschülerzahl.

LG, Sarah

Es stimmt ja gar nicht, dass vor allem 4 Fächer und davon 2
besonders stark zählen. Wenn nämlich vor allem die vier Fächer
zählen würden, dann hätte mein Abi ne 1 vorm Komma! Die
Abiturprüfung zählt lächerlich wenig gegenüber den ganzen
Grundkursen, die man einbringen muss.

Also bei mir wurden die LK’s und die beiden anderen Fächer durchaus recht hoch gewertet. Sicherlich nicht 100%, aber *grübelt* ein paar % warens schon.

Versteh ich nicht, warum man nicht die paar Fächer abwählen
können soll. Sind ja eh nicht viele.

Ja, ich habe auch den Eindruck, dass du nicht verstehst. Mich hats genervt das erste Semester Studium damit zu verbringen mit den ganzen ‚Abiturienten‘ die sich einbildeten Physik abzuwählen und danach trotzdem Mineralogie zu studieren auf ein Niveau gebracht zu werden. 6 Monate meines Lebens, die man durchaus hätte sinnvoller verbringen können.

Bei seiner Gründung war das System fortschrittlich (und das
war im 19. Jh oder nach dem 1. Weltkrieg, ich verwechsel das
immer). Finnland hats kopiert, GB hats kopiert, Frankreich
hats kopiert. Bestimmt nicht weils schlecht war. Aber die
haben eben alle irgendwann kapiert, dass damit kein Blumentopf
zu gewinnen ist.

Na was denn nun?

*kopfschüttel*

In der IT-Abteilung, in der ich heute sitze, sind Informatiker
in der Minderheit. Die Jungs haben alles mögliche studiert,
aber eines ist ihnen allen gemein, sie sind hochkompetent,
intelligent und gebildet.

Man sollte dabei nicht vergessen, dass Meteorologen Physik für Physiker und Mathematik für Mathematiker hören und ziemlich tief in die Informatik einsteigen. Also durchaus eine naheliegende Wahl für ne IT-Abteilung.

Es stimmt ja gar nicht, dass vor allem 4 Fächer und davon 2
besonders stark zählen. Wenn nämlich vor allem die vier Fächer
zählen würden, dann hätte mein Abi ne 1 vorm Komma! Die
Abiturprüfung zählt lächerlich wenig gegenüber den ganzen
Grundkursen, die man einbringen muss.

Nur bei der normalen Schule. Bei Externen (Abendschule zum Abi) zählt nur die Prüfung und das ist ungerecht, da in der Schule 2 Jahre was gemacht wird und das mit in die Note geht.

Versteh ich nicht, warum man nicht die paar Fächer abwählen
können soll. Sind ja eh nicht viele.

Mit Abwählen ist es ja keine Allgemeine Hochschulreife mehr. Wenn dann mit mehr Fächern, wo es dann auch wirklich wie früher war und damit durch Allgemeinbildung zum Abi wurde.

Hallo!

Es stimmt ja gar nicht, dass vor allem 4 Fächer und davon 2
besonders stark zählen. Wenn nämlich vor allem die vier Fächer
zählen würden, dann hätte mein Abi ne 1 vorm Komma! Die
Abiturprüfung zählt lächerlich wenig gegenüber den ganzen
Grundkursen, die man einbringen muss.

Also bei mir wurden die LK’s und die beiden anderen Fächer
durchaus recht hoch gewertet. Sicherlich nicht 100%, aber
*grübelt* ein paar % warens schon.

Versteh ich nicht, warum man nicht die paar Fächer abwählen
können soll. Sind ja eh nicht viele.

Ja, mehr gezählt hats schon. Aber ich hatte in beiden LKs 13 und 14 Punkte, in den GKs 12. Der Abischnitt ist letzentlich 2,0. Wärs nicht, wenn diese Fächer so viel zählen würden.

Ja, ich habe auch den Eindruck, dass du nicht verstehst. Mich
hats genervt das erste Semester Studium damit zu verbringen
mit den ganzen ‚Abiturienten‘ die sich einbildeten Physik
abzuwählen und danach trotzdem Mineralogie zu studieren auf
ein Niveau gebracht zu werden. 6 Monate meines Lebens, die man
durchaus hätte sinnvoller verbringen können.

Ich hätte mein erstes Semester auch sinnvoller verbringen können, als zu warten, bis die Hamburger und NRWler aufhören, sich darüber zu beschweren, dass sie den Shakespeare nicht kapieren, den ich im LK gemacht hatte (und alle anderen bayerischen Schüler auch, weil der nämlcih im GK auch Pflicht ist). Und hier an den Unis gibts in Naturwissenschaften für son Kram Vorkurse, da dürfen die „Minderbemittelten“ 4 Wochen früher antreten und im Eiltempo ganztätig das pauken, was sie nicht können.

Bei seiner Gründung war das System fortschrittlich (und das
war im 19. Jh oder nach dem 1. Weltkrieg, ich verwechsel das
immer). Finnland hats kopiert, GB hats kopiert, Frankreich
hats kopiert. Bestimmt nicht weils schlecht war. Aber die
haben eben alle irgendwann kapiert, dass damit kein Blumentopf
zu gewinnen ist.

Na was denn nun?

Wie was denn nun? Das ist historische Pädagogik (lern ich gerade für ne Prüfung), und vor dem Hintergrund seiner zeit war das deutsche Schulsystem damals fortschrittlich, ist es jetzt eben nicht mehr, das haben alle anderen kapiert. Nur wir nicht. Und Teile von England. Und Nordirland.

LG, Sarah

Hallo!

Es stimmt ja gar nicht, dass vor allem 4 Fächer und davon 2
besonders stark zählen. Wenn nämlich vor allem die vier Fächer
zählen würden, dann hätte mein Abi ne 1 vorm Komma! Die
Abiturprüfung zählt lächerlich wenig gegenüber den ganzen
Grundkursen, die man einbringen muss.

Nur bei der normalen Schule. Bei Externen (Abendschule zum
Abi) zählt nur die Prüfung und das ist ungerecht, da in der
Schule 2 Jahre was gemacht wird und das mit in die Note geht.

Keine Ahnung, da kenn ich mich nicht so aus.

Versteh ich nicht, warum man nicht die paar Fächer abwählen
können soll. Sind ja eh nicht viele.

Mit Abwählen ist es ja keine Allgemeine Hochschulreife mehr.
Wenn dann mit mehr Fächern, wo es dann auch wirklich wie
früher war und damit durch Allgemeinbildung zum Abi wurde.

Ja aber bin ich denn nicht mehr allgemein studierfähig, wenn ich zwei von drei Naturwissenschaften habe? Oder nur noch eine von 2 (oder 3) Sprachen? Ich hatte zumindest so viel Allgemeinbildung, um meinen 13.Klässlern in England den Treibhauseffekt erklären zu können (einige wussten nicht mal, was CO2 ist, weil sie ja Chemie nach der 8. abgelegt haben…). Ich glaube mein Wissen war allgemein genug - obwohl es in manchen Bereichen sicher hätte besser sein können, was aber nicht an der Fächerabwahl lag.
Ich finde außerdem, ein Gymnasiast/Abiturient sollte genug Motivation und Ehrgeiz besitzen, sich für ihn selbst wichtige Inhalte privat anzueignen.

LG, Sarah

Ein Grund- und Hauptschullehrer ist definitiv billiger als ein
Gymnasiallehrer.

Ja, die Frage ist nur, ob der kleine Unterschied zwischen A13 und A13+Zulage (Hessen) den Mehraufwand rechtfertigt, den das starre System mit sich bringt. Ca. 20% aller Schüler bleiben mal sitzen. Wenn du dir überlegst, welcher „Schaden“ das volkswirtschaftlich ist, dann stellt sich doch die Frage, ob es sich nicht lohnen würde das Geld in ein Schulsystem zu investieren, dass mehr wert auf innere Differenzierung legt, anstatt im Sinne der Lerngruppenhomogenität Schüler Jahre ihres Lebens wiederholen zu lassen.
Nicht zu vergessen ist außerdem, das H/R-Lehrer nicht so lang in der Uni sitzen und daher beim Dienstalter den Gym-Kollegen vielleicht sogar eine Beförderungsstufe voraus sind.

Du glaubst doch selbst nicht, dass Gesamtschulen auf
Gymnasiallehrerniveau bezahlt werden?

Schulen werden sowieso nicht wie Lehrer bezahlt. Sie haben aber Studienratsstellen, die sie besetzen können. Es gibt also auch Gymnasiallehrer, die als Gymnasiallehrer an Gesamtschulen arbeiten, z.B. wenn sie eine Abordnung an ein Oberstufengym haben. Es gibt aber auch genug Gymnasiallehrer die einfach so auf ner GS sind. Das hat in dem Fall nichts mit Glauben zu tun.

Und selbst Gymnasiallehrer haben einen Verdienst, der mit dem
von gleich qualifizierten Kräften in der Wirtschaft um Welten
entfernt sind.

Wem sagst du das. Dem muss man aber entgegenhalten, dass es sonst wenige Jobs gibt, in denen man vormittags Recht und nachmittags frei hat :wink:
Aber mal im Ernst. Es ist nicht ganz so einfach die Beamtenbesoldung mit den Gehältern in der freien Wirtschaft zu vergleichen. Der Job bringt (je nach Fächerkombi) andere Vorteile, die einem dabei helfen den Frust über das vergleichweise geringe Bruttoeinkommen zu verdrängen (z.B. Unbefristete Arbeitsverträge mit recht gleich bleibenden Karriereaussichten, auch wenn frau mal so dreist ist und Kinder bekommt).
Außerdem sollte man sich auch nicht wegen des Geldes fürs Lehramt entscheiden. Wenn man vor nem Pulk von Achtklässlern steht, sollte man das wirklich wollen, sonst kann einen dieser Job wahnsinnig schnell aufreiben.

Nick

Andreas

Mit Abwählen ist es ja keine Allgemeine Hochschulreife mehr.
Wenn dann mit mehr Fächern, wo es dann auch wirklich wie
früher war und damit durch Allgemeinbildung zum Abi wurde.

Ja aber bin ich denn nicht mehr allgemein studierfähig, wenn
ich zwei von drei Naturwissenschaften habe? Oder nur noch eine
von 2 (oder 3) Sprachen? Ich hatte zumindest so viel
Allgemeinbildung, um meinen 13.Klässlern in England den
Treibhauseffekt erklären zu können (einige wussten nicht mal,
was CO2 ist, weil sie ja Chemie nach der 8. abgelegt
haben…). Ich glaube mein Wissen war allgemein genug -
obwohl es in manchen Bereichen sicher hätte besser sein
können, was aber nicht an der Fächerabwahl lag.
Ich finde außerdem, ein Gymnasiast/Abiturient sollte genug
Motivation und Ehrgeiz besitzen, sich für ihn selbst wichtige
Inhalte privat anzueignen.

Im Ausland darf man bei einer bestimmten Fächerwahl nicht alles studieren. Dort haben es die verantwortlichen geschafft, um diese Notenschwemme zu besiegen. Schliesslich wählen die meisten schwere Fächer (MINT) ab, um bessere Noten durch leichte (u.a.Kunst, Sport, Musik) zu bekommen.

So läuft es bei der Fächerwahl auch in UK.

http://de.wikipedia.org/wiki/Advanced_Level

Hallo!

Wies bei denen läuft, brauchst du mir nicht zu erzählen :wink:. Hab ein halbes Jahr dort unterrichtet.
Und Entschuldigung, aber das System ist der größte Müll. Die Kinder dürfen sehr früh Fächer abwählen, die ihnen nicht taugen, und später für die A-Levels passiert aufgrund der Minderjährigkeit der Kinder (zumindest an meiner Schule, war aber eine Grammar School, also ein Gymnasium) vor allem eines: es produziert massenhaft Unglückliche, die nicht studieren können, was sie wollen, weil die Eltern ihnen nicht erlaubt haben, das zu wählen, was sie wollen. Aber gut, das ist ein Nebeneffekt.
Der Haupteffekt ist folgender: die wissen und können nix. Keinerlei Allgemeinbildung. Überhaupt nix da. Was schlecht ist, wenn man für sein Fach (z.B. ne Fremdsprache) relativ viel Allgemeinwissen braucht.
Außerdem ist das mit dem Studieren auch so ne Sache. Es bleibt keinerlei Möglichkeit für die Schüler, Fächer zu wählen, die sie mögen, wenn sie z.B. Medizin studieren wollen. ich hatte eine in der 12., die Deutsch gerne bis zum Abi machen würde, aber jetzt nicht kann, weil es in der 13. zu viel wird mit 4 Fächern. Aber für Medizin braucht man eben Bio, Chemie und Mathe.
Für andere Fächer ist es dann aber wieder völlig egal, was man hatte. jemand mit Englisch, Deutsch und Französisch kann problemlos Wirtschaftswissenschaften studieren. Das eigene Fach Business Studies muss man dafür nicht belegt haben. Das erklär mir mal einer…

LG, Sarah

Wieder mal Geld…

Ein Grund- und Hauptschullehrer ist definitiv billiger als ein
Gymnasiallehrer.

Ja, die Frage ist nur, ob der kleine Unterschied zwischen A13
und A13+Zulage (Hessen) den Mehraufwand rechtfertigt, den das
starre System mit sich bringt. Ca. 20% aller Schüler bleiben
mal sitzen. Wenn du dir überlegst, welcher „Schaden“ das
volkswirtschaftlich ist, dann stellt sich doch die Frage, ob
es sich nicht lohnen würde das Geld in ein Schulsystem zu
investieren, dass mehr wert auf innere Differenzierung legt,
anstatt im Sinne der Lerngruppenhomogenität Schüler Jahre
ihres Lebens wiederholen zu lassen.
Nicht zu vergessen ist außerdem, das H/R-Lehrer nicht so lang
in der Uni sitzen und daher beim Dienstalter den Gym-Kollegen
vielleicht sogar eine Beförderungsstufe voraus sind.

Wie ich schon weiter unten geschrieben habe, ist Geld ein Problem.
Ich stimme Dir vollstens Zu, dass das Geld, das in Bildung investiert wird, sich in jeder Beziehung mehrfach bezahlt macht.

Aber ich wage mal die Vorraussage: Es wird kein Geld für Bildung da sein.

Außerdem sollte man sich auch nicht wegen des Geldes fürs
Lehramt entscheiden. Wenn man vor nem Pulk von Achtklässlern
steht, sollte man das wirklich wollen, sonst kann einen dieser
Job wahnsinnig schnell aufreiben.

… aber man kann sich wegen des Geldes *gegen* das Lehramt entscheiden. Aus meinem Abschlussjahrgang sind von 17 Absolventen in Mathe und Physik noch zwei im Schuldienst. Die Gründe waren vielfältig, aber Geld hat eigentlich bei jedem eine mal wichtigere mal nicht ganz so wichtige Rolle gespielt.

Gruss, Marco

Außerdem sollte man sich auch nicht wegen des Geldes fürs
Lehramt entscheiden. Wenn man vor nem Pulk von Achtklässlern
steht, sollte man das wirklich wollen, sonst kann einen dieser
Job wahnsinnig schnell aufreiben.

… aber man kann sich wegen des Geldes *gegen* das Lehramt
entscheiden. Aus meinem Abschlussjahrgang sind von 17
Absolventen in Mathe und Physik noch zwei im Schuldienst. Die
Gründe waren vielfältig, aber Geld hat eigentlich bei jedem
eine mal wichtigere mal nicht ganz so wichtige Rolle gespielt.

Wenn diejenigen das so sehen, dann ist das ihre Sache. Ich finde, verbeamtetes Lehramt Ma/Ph und freie Wirtschaft sind sooo grundsätzlich verschieden, dass es mich wundert, wenn bei der Entscheidung für eine der Seiten das Geld eine nennenswerte Rolle gespielt hat. Aber wie gesagt, dass sind persönliche Einstellungen. Ich hab ja auch mit Physikern und Mathematikern zusammen studiert und bin froh in beiden Bereichen sozusagen das Vordiplom gemacht zu haben, aber deren Arbeitsfelder haben mich im Hauptstudium nicht dermaßen fesseln können, dass ich mir eine langfristige Beschäftigung in dem Sektor hätte vorstellen können. Soviel zum wissenschaftlichen Aspekt. Und zum Thema öffentlicher Dienst VS Privatwirtschaft, da habe ich kein Interesse an dem harten Wettbewerb (wieder so ne persönliche Sache). Ich weiß, dass es genügend Menschen gibt, die das anders sehen, aber die sind dann wo anders eben auch besser aufgehoben. Das Geld ist daher in meinen Augen kein entscheidendes Kriterium. Ich weiß, dass ich nach dem 2. Staatsexamen genügend Geld verdienen werde, aber bei weitem nicht so viel wie einige Freunde von mir, aber damit kann ich leben.

Soviel zu meiner Meinung… auch wenn die jetzt nichts mehr mit dem Thema zu tun hat.
MfG
Andreas

Kurssystem und Schmalspurabitur
Salve!

Reli und Kunst gehen nämlich nicht, weil nämlich eines der LK-Fächer :ein Hauptfach (also Deutsch, eine Fremdsprache, Mathe, Physik oder Chemie) sein muss.

Die erstrebenswerte Reduzierung des Abwählens ist aber noch nicht alt und wurde erst nach zunehmenden Beschwerden überhaupt eingeführt. Die meisten Bundesländer sind mitten beim Umgestalten.

Im G8 sind Deutsch, Mathe, zwei Fremdsprachen und eine Naturwissenschaft oder eine Fremdsprache und zwei Naturwissenschaften Pflicht. In Deutsch, Mathe und Fremdsprache muss auch Abitur gemacht werden.

Wenn solche Sachen eine Neuartigkeit darstellen, lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie stark Allgemeinbildung und Allgemeinbildungssgedanke im Kurssystem niedergeworfen wurden.

Ich mußte im damaligen Abitur (9.-12. Klasse) sämtliche Fächer ununterbrochen besuchen und es ging die Endzensur der 12. Klasse in allen Fächern ging in die Abschlußnote ein.

Meine Reifeprüfung:

1. Schriftliche Prüfungen

Deutsch .............. 5 Stunden 25. April 1966
Mathematik ........... 5 Stunden 26. April
Russisch ............. 5 Stunden 27. April
 Übersetzung aus
 dem Russischen .... 150 Min.
 Nacherzählung ..... 150 Min.

Physik ............... 5 Stunden 29. April


2. Mündliche Prüfungen

Geschichte ........... 6. Juni 1966
Chemie ............... 7. Juni
Astronomie ........... 8. Juni vormittags
Erdkunde ............. 8. Juni spät nachmittags
Biologie ............. 9. Juni 


3. Die Sportprüfung

Leichtathletik ....... Spätsommer 1965
Schwimmen ............ Herbst
Langlauf ............. Winter 1966
Turnen ............... Frühling
Leichtathletik ....... Frühsommer

Ein Abitur im Kurssystem ist für mich deswegen ein Schmalspurabitur, wenn überhaupt. Ein allgemeines, uneingeschränktes Hochschulzugangszeugnis ist es zumindest nicht.

Versteh ich nicht, warum man nicht die paar Fächer abwählen können soll.

Dünnbrettbohrerei.
Und wenn ich hier überfliege

http://de.wikipedia.org/wiki/Reformierte_Oberstufe

http://de.wikipedia.org/wiki/Profiloberstufe

http://de.wikipedia.org/wiki/Abitur_in_Baden-W%C3%BC…

http://de.wikipedia.org/wiki/Abitur_in_Bayern

erscheinen die Regelungen ziemlich unübersichtlich.

Bei seiner Gründung war das System fortschrittlich

Wer erzählt denn solche Räuberpistolen?

Das dreigliedrige Schulsystem war ein politischer Kampf der Reaktion gegen die Schulpläne Humboldts. Humboldt hatte sich mit seinen Thesen zu einem altsprachlichen Gymnasium dermaßen verirrt, daß die Reaktion in kurzer Zeit eine Schule der Ständegesellschaft errichten konnte.

Die großen Leistungen Deutschlands im 19. Jahrhundert gingen eben nicht auf die Gymnasien zurück, sondern auf die Humboldtsche Universität. Die Universität, die damals so gut wie keine institutionalisierten, festen Studienprogramme hatte, korrigierte viele Sachen, die im gegliederten Schulsystem unrund liefen.

Man mag sich lieber nicht ausmalen, wieviele potentielle Denker und Erfinder scheiterten, ehe sie überhaupt eine Chance hatten, und die untergingen, weil ihre Herkunft im gegliederten Schulsystem die falsche war. Wenn man die Biographien berühmter Namen liest, ist deutlich zu erkennen, daß viele durch einen glücklichen Zufall entdeckt wurden. Carl Friedrich Gauß ist hier ein eindrucksvolles Beispiel.

Und später waren es die Leistungen der Mathematiker, Naturwissenschaftler und Ingenieure, die die vollkommen einseitigen Gymnasien unter Druck setzten, so daß schlußendlich Realgymnasium und Oberrealschule dem humanistischen Gymnasium gleichgestellt werden mußten. Auf diese Weise wurden die Realien erstmals überhaupt institutionell wahrgenommen.

Finnland hat es kopiert

Finnland holte sich später die entscheidenden Ideen in den 60ern jedoch aus der DDR. :smile:

reinerlein

2 Like

Hallo!

Reli und Kunst gehen nämlich nicht, weil nämlich eines der LK-Fächer :ein Hauptfach (also Deutsch, eine Fremdsprache, Mathe, Physik oder Chemie) sein muss.

Die erstrebenswerte Reduzierung des Abwählens ist aber noch
nicht alt und wurde erst nach zunehmenden Beschwerden
überhaupt eingeführt. Die meisten Bundesländer sind mitten
beim Umgestalten.

Ich weiß nicht wie alt die Idee ist, in Bayern gibts das zumindest schon lange, das war schon so, als Freunde von meinen Eltern Abitur gemacht haben - Anfang der 80er.

Im G8 sind Deutsch, Mathe, zwei Fremdsprachen und eine Naturwissenschaft oder eine Fremdsprache und zwei Naturwissenschaften Pflicht. In Deutsch, Mathe und Fremdsprache muss auch Abitur gemacht werden.

Wenn solche Sachen eine Neuartigkeit darstellen, lassen sich
Rückschlüsse ziehen, wie stark Allgemeinbildung und
Allgemeinbildungssgedanke im Kurssystem niedergeworfen wurden.

Ich mußte im damaligen Abitur (9.-12. Klasse) sämtliche Fächer
ununterbrochen besuchen und es ging die Endzensur der 12.
Klasse in allen Fächern ging in die Abschlußnote ein.

Meine Reifeprüfung:

  1. Schriftliche Prüfungen

Deutsch … 5 Stunden 25. April 1966
Mathematik … 5 Stunden 26. April
Russisch … 5 Stunden 27. April
Übersetzung aus
dem Russischen … 150 Min.
Nacherzählung … 150 Min.

Physik … 5 Stunden 29. April

  1. Mündliche Prüfungen

Geschichte … 6. Juni 1966
Chemie … 7. Juni
Astronomie … 8. Juni vormittags
Erdkunde … 8. Juni spät nachmittags
Biologie … 9. Juni

  1. Die Sportprüfung

Leichtathletik … Spätsommer 1965
Schwimmen … Herbst
Langlauf … Winter 1966
Turnen … Frühling
Leichtathletik … Frühsommer

Den Sinn der Sportprüfung versteh ich nicht ganz. Aber sonst war mir schon klar, dass es früher mehr Prüfungen gab, erst Recht in der DDR.

Ein Abitur im Kurssystem ist für mich deswegen ein
Schmalspurabitur, wenn überhaupt. Ein allgemeines,
uneingeschränktes Hochschulzugangszeugnis ist es zumindest
nicht

Wieso, weil man die entsprechenden Prüfungen nicht gemacht hat??? Ich musste auch Mathe bis zum Ende durchhalten, und Geschichte usw. Das ging notenmäßig auch alles ins Abitur ein. Nur weil man keine Prüfung gemacht hat, heißt das ja nicht, dass man nicht trotzdem Wissen in dem Fach angesammelt hat. Und Klausuren geschrieben. Sogar in sport.

Versteh ich nicht, warum man nicht die paar Fächer abwählen können soll.

Dünnbrettbohrerei.
Und wenn ich hier überfliege

http://de.wikipedia.org/wiki/Reformierte_Oberstufe

http://de.wikipedia.org/wiki/Profiloberstufe

http://de.wikipedia.org/wiki/Abitur_in_Baden-W%C3%BC…

http://de.wikipedia.org/wiki/Abitur_in_Bayern

erscheinen die Regelungen ziemlich unübersichtlich.

Die Regelungen für sämtliche Profiloberstufen versteh ich auch nicht. Aber die in Bayern und BaWü sind doch glasklar.

Bei seiner Gründung war das System fortschrittlich

Wer erzählt denn solche Räuberpistolen?

„Ansonsten wird Deutschland bis auf weiteres mit seinem international gesehen unterdurchschnittlich erfolgreichen Schulwesen, so wie es aus der Mitte der Klassengesellschaft des 19. Jahrhunderts heraus entstanden und damals (!) durchaus leistungsfähig gewesen ist, leben müssen.“ Franz-Michael Konrad, Geschichte der Schule - Von der Antike bis zur Gegenwart, München, Beck Wissen, 2007, S. 124
Genannter Autor hat das in seiner Vorlesung noch weiter ausgeführt, aber meine Mitschrift zählt wohl kaum als Beweis :wink:.

Finnland hat es kopiert

Finnland holte sich später die entscheidenden Ideen in den
60ern jedoch aus der DDR. :smile:

Weiß ich, würde ich auch keinesfalls abstreiten. Allerdings hatten die schon damals keinen Bock drauf, nur 10% aller Leute zum Abi zuzulassen :wink:.

LG, Sarah

Hallöle.

Ich weiß nicht wie alt die Idee ist, in Bayern gibts das zumindest schon lange

Übertreibe nicht. :smile:

Die Einengung der Kurswahl ist in allen Bundesländern eine junge Entwicklung. Bayern mag damals vielleicht nicht alle Fächer für einen Leistungskurs zugelassen haben, trotzdem konnte man vielen Fächern ausweichen, bestimmte Konfigurationen nicht vollständig und durchgehend belegen.

Kurssystem heißt außerdem auch, daß reichlich ein Drittel der Kurse gestrichen werden durfte (und darf), die daraufhin n i c h t in die Abschlußnote eingehen.

Schmalspurabitur!

Hier sehe ich auch einen wesentlichen Grund für Noteninflation und Ungerechtigkeit. Wenn 2 Schüler die gleiche Abschlußnote erreichen, der eine Schüler jedoch mit Mathematik, Physik, Chemie etc., der andere mit Gesellschaftskunde, Ethik und Psychologie, so ist dies ungerecht. Schließlich mußten beide Schüler auf dem Papier eine vertiefte Allgemeinbildung nachweisen, doch bei dem geisteswissenschaftlich ausgerichteten Schüler ist ernsthaft zu bezweifeln, ob echte Neigung vorliegt, echtes Interesse, oder ob mit die Umschifferei ungeliebter Klippen dahintersteht.
Entweder alle müssen alles können oder wir verzichten vollkommen auf das Abitur, denn ohne Transparenz zwischen den Schulabschlüssen sind statt Abschlußprüfungen Eingangsprüfungen wie in Japan geeigneter, um Hochschulzugangsberechtigungen zu erteilen.

Und entgegen der Mythen schauen die Universitäten nicht auf die Kurswahl. Es gibt keine internen Schlüssel oder Verfahren, die irgendwelche Leistungskurse gewichten, sondern es geht ohne Zucken nach der Abschlußnote.

Den Sinn der Sportprüfung versteh ich nicht

Was verstehst Du nicht an der Sportprüfung?

In heutigen Begrifflichkeiten würde man es folgendermaßen beschreiben: Sport war ein Hauptfach.
In der Einheitsschule existieren keine Hauptfächer, da alle Fächer gleichberechtigt nebeneinanderstanden.

Die Sportprüfung war obligatorisch für alle Schüler; entweder mußte man sie zur Abschlußprüfung der 10. Klasse ablegen oder zur Reifeprüfung der 12. Klasse. Kein Schüler konnte sich ihr entziehen. (Sportbefreiungen wurden im Gegensatz zu heute nur ausnahmsweise genehmigt und bedurften immer einer ausführlichen amtsärztlichen Untersuchung.)

Die Sportzensur ging gleichberechtigt neben allen anderen Endzensuren in die Abschlußnote mit ein. Eine 5 in Sport hieß „sitzengeblieben“.

Nur weil man keine Prüfung gemacht hat, heißt das ja nicht, dass man nicht trotzdem Wissen in dem Fach angesammelt hat.

Siehe oben. Das Kurssystem zerschlägt auf vielfältige Weise den Allgemeinbildungsgedanken: die Kurswahl an und für sich, die Abwahlmöglichkeiten für Kurse und das Wegstreichen von Kursen für die Bewertung des Reifezeugnisses.

Und die Pflichtprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache sind ebenfalls junge Ideen, wie auch die fünfte (mündliche) Prüfung. All das gab es bis jetzt im Kurssystem der gymnasialen Oberstufe nicht.

Deswegen Schmalspurabitur.

Und nicht zu vergessen: Die Notengebung heutzutage ist sehr, sehr wohlwollend.

Die Regelungen für sämtliche Profiloberstufen versteh ich auch nicht.
Aber die in Bayern und BaWü sind doch glasklar.

Du bezeichnest ein solches Wirrwarr mit drittem Fach, viertem Fach, fünftem Fach, mit dem komplizierten Notenpunktesystem, mit dieser absurden Punkteumrechnung des Durchschnitts usw. usf. als „glasklar“?

Du mußt wahrscheinlich Milchglas haben. Mein Glas ist viel durchsichtiger… :smile:

nur 10% aller Leute zum Abi zuzulassen :wink:.

Du vergißt die Berufsausbildung mit Abitur (~5%) und weitere Wege. :smile:

Grüße
reinerlein :smile: