Zeichnen Anfänger welches buch/methode?

hi, also ich möchte schon seit längerer zeit das zeichnen erlernen…

da ich gerne mit photoshop arbeite möchte ich einfach eigene zeichnungen einbinden, ich habe mir dazu das buch von betty edwards besorgt…vorallem die theorien über gehirnhälten und ihre methode des lernens fand ich klasse…

hab mir dann aber noch alternativen zb von andrew loomis angeschaut und muss sagen das es mir momentan als anfänger mehr spass macht köpfe/körper anatomisch korrekt zu zeichnen…vorallem weil es das ist was ich später in meinen bildern brauche

deshalb stecke ich in einem dillema…soweit ich das verstanden habe ist betty edwars lehrmethode das die rechte gehirnhälfte aktiviert werden soll die zum zeichnen besser geiegnet ist…die linke wäre die logische und ungeduldige die es zu unterdrücken gilt

wobei andrew loomis aber vorschlägt eben solche „symbole“ wie kreis/quadrat welche als grundgerüst dienen zu zeichnen was denke ich mal vorallem die linke hälfte beansprucht…

also ich stelle mir das so vor entweder ich schaue mir einen stuhl an und zeichne nur den umriss+innenräume was einen stuhl ergibt…also nur die linien…zeichne quasi also „was ich sehe“ oder ich zeichne ein 3d gerüst von einem stuhl das dem den ich sehe exakt ähnelt was natürlich mehr vorstellungkraft und logik erfordert…

sind es nun wirklich 2 verschiedene methoden? ist es egal mit welche ich anfange zu lernen ? mich würde vorallem die meinung derer interessieren die beide autoren kennen und deren bücher gelesen haben :smile:

ich weiss nicht ob ihr meine „frage“ versteht und entschuldige mich für den ausführlichen text xD hoffe mir kann einer weiterhelfen und einen guten rat geben :smile:

Hallo Palmi!

deshalb stecke ich in einem dillema…soweit ich das
verstanden habe ist betty edwars lehrmethode das die rechte
gehirnhälfte aktiviert werden soll die zum zeichnen besser
geiegnet ist…die linke wäre die logische und ungeduldige die
es zu unterdrücken gilt

Die rechte Gehirnhälfte ist doch bei Auslieferung aus dem Werk standarmäßig ausgeschaltet. Du benötigst einen Flash-Upgrade.

Im Ernst, die Kreativität (wie du oder diese Betty sie als „Rechte Gehirnhälfte“ bezeichnet) kann nicht einfach so aktiviert werden.
Versuche doch einfach erstmal einfache Comics abzuzeichnen. Zeichne alles im Haus ab was du siehst, zeichne ganze Blöcke voll.
Dann gehe über zu Handlungen, die du auf Papier verewigst. Zeichne den Postboten, wie er über die Strasse läuft, die Post verteilt usw…
Deine Kreativität wird auch dadurch gefördert indem du während des Zeichnen Musik hörst.
Bei Spaziergänge nehme eine Digitalkamera mit. Fotografiere Gebäude, Personen und Tiere und dann zuhause versuche diese zu zeichnen. Später vergleichst du deine Zeichnungen mit den Bildern auf der Kamera.

Der Anfang muss nicht perfekt sein, einfach nur üben.
Die innere Einstellung dazu ist wichtig: nicht die Perfektion erwarten, sondern das Zeichnen als eine schöne Beschäftigung ansehen, dann klappt es auch.

LG
Alexa

wenn ich wüßte wo du wohnst würde ich dir gern grundlagen beibringen.
zeichne eh ständig und zu beobachten/helfen wie sich jemand entwickelt macht
spass.
gruss
üwe

Ich würde da Alexa auf jeden Fall zustimmen ! Und sich bei jemandem mit mehr Erfahrung Tipps zu holen oder einfach mal zusehen zu können , ist bestimmt auch hilfreich u.eine schöne Erfahrung. Ich kann mir aber irgendwie auch gar nicht vorstellen, wie man so kopf-bzw. „hirnlastig“ analytisch Zugang zu Kunst bzw. Kreativität bekommen sollte.

Kann auch Uwe nur zustimmen - es ist wirklich faszinierend und macht Spaß, bei anderen Entwicklungen mitzuerleben.
Ich kann am Beispiel meines Sohnes (fast 13) gut mitverfolgen , wie die Dinge sich „entwickeln“ können mit der Zeit. Am Anfang ging’s dem „Kleinen“ hauptsächlich um die möglichst bunten Farben und darum, alles Wichtige schön in der Mitte des Papiers zu haben und die Dinge "gerecht"auf dem Blatt zu verteilen…natürlich noch ohne jedes Wissen, was Techniken, Mischen,Proportionen usw. anging.

Später kamen dann die Frusttränen: „Ich sehe die Bilder, die ich will, doch ganz genau in meinem KOPF…aber meine Hände MALEN das einfach nicht so aufs Papier hin, wie ich das im Kopf sehe!“ Da war also viel Fantasie und Kreativität vorhanden - aber die Hände hatten eben noch überhaupt keine „technische“ Grunderfahrung. Die musste natürlich zuerst da sein, um die „inneren“ Bilder oder Ideen auf Papier auch tatsächlich umsetzen zu können.

Mit zunehmendem Alter verändert sich einfach das „Sehen“, denke ich…und je bewusster man hinschaut, desto mehr „sieht“ man auch. Ich glaube, so mit 8 hat mein Sohn von alleine angefangen, Kunstbildbände usw. durchzublättern und sich die Bilder darin immer unter ganz bestimmten Gesichtspunkten anzusehen. Wie haben DIE Leute Bäume gemalt? Wie haben DIE „fröhliche“ Bilder gemalt ? Oder „ungemütliches“ Wetter ? Tiere in Bewegung? Augen? Hände? Kopfhaltungen? usw. Durch das reine Anschauen von Kunst hat er sich unheimlich viel „abgeguckt“, auch was z.B. die Wirkung von Schattierungen, Strichstärke oder auch verschiedenen Materialien/ Pinselsorten usw. anging - und er hat dann sichtbar versucht,das in seinen eigenen Bilder selber auch anzuwenden. Oft hat er auch versucht, die Kunst aus den Büchern nachzumalen, zu kombinieren, zu erweitern…war auf jeden Fall eine sehr gute Übung und hat eindeutig das „Sehen“ verändert.

Seit ca. 2 Jahren hat er eigentlich nur noch Bleistifte bzw. manchmal Kohle in der Hand und ist vor allem an Illustrationen / Comics/ Mangas usw. interessiert. Auch dabei hat er sich, wieder nur durch reines Anschauen von vorhandenen Beispielen , die grundsätzlichen „Besonderheiten“ u. Schwerpunkte in dieser Art des Zeichnens rausgeguckt - und sie danach selber ausprobiert und angewandt. Mit zunehmender Übung auch immer besser - in der Schule hat man ihn mittlerweile in die Oberstufen- Kunstgruppe geholt, was ihm viel Spaß macht u.ihn AUCH wieder etwas "weiterbringt"durch die neuen Erfahrungen.

Ich glaube wirklich, dass das bewusstere „Sehen“ am Anfang von allem „Künstlerischen“ steht…egal, ob zeichnerisch oder auch in der Literatur.

Erst heute hat Junior unterwegs auf dem nassen Gehweg urplötzlich gesagt: „Wenn man so’ne Ölpfütze wie die da malen will… da muss ja sogar auch etwas ROSA als Farbe mit rein,guck mal ! Total schillernd…sieht 'n bisschen aus wie bei Fischschuppen, oder ?“. - Ich glaube, OHNE das viele Üben und „Abgucken“ bei Künstlern hätte er wohl nicht unbedingt ein „aufmerksames Auge“ für solche kleinen Dinge im Alltag bekommen.
Und ich denke nicht, dass er in so einem Moment wegen irgendeiner Hirnhälftenstimulation „sieht“ oder ans Malen denkt … sondern einfach nur, weil ihm das Zeichnen schlichtweg total viel Spaß macht ! :smile:

Und den wünsch ich dir bei deiner zukünftigen Kunst auch… trotz der Hirn-Bücher :smile:

Insofern: Augen auf, hinschauen, sehen, ausprobieren, üben, Freude daran haben…das kann bestimmt AUCH eine ganz gute „Methode“ sein !

Liebe Grüße