Servus
Wie ist denn bitteschön die Definition von „Original“?
Ist das im Zusammenhang wirklich nicht (selbst)verständlich?
Dann halt: Das Original ist (im Gegensatz zur Reproduktion) das Blatt oder der Karton oder die Leinwand, die Holztafel oder das Pergament, auf dem der Künstler seine Spuren (Striche und Flecke) hinterlassen hat. Meistens ist es handschriftlich signiert und wird zwecks Schonung und vorteilhafter Präsentation gerne eingerahmt.
„Kunsterlisches Streben“ hat per se nichts mit „Original“ zu tun.
Wenn du meinen Satz so zerzettelst und dies gegeneinander stellst: von mir aus.
So war es aber nicht gemeint – und wenn du meinst, mich damit in nuce zu widerlegen …
Wenn also Albrecht Dürer zig Monate an seinem Werk gearbeitet
hat, ist der Ertrag im Verhältnis zum Aufwand nicht gerechtfertigt?
An welches Werk denkst du da?
Bisher war aufgrund der Ursprungsfrage die Rede vom Abzeichnen eines Gegenstandes.
Dafür hat auch ein Dürer nicht Monate gebraucht.
Kann ich nun nicht nachvollziehen, dass
Aufwand und Ertrag gerade in den von dir ins Spiel gebrachte
Aspekt des „künsterlischen Strebens“ eine Rolle spielt.
Und definiere bitte „materialecht“. Hiermit kann ich leider in
diesem Zusammenhang nichts anfangen.
- Ich schrieb «materialrichtig», noch besser wäre «material gerecht ».
- Das sind nun Sachverhalte, die sich schwerlich in ein, zwei Sätzen (und ohne Beispiele zu zeigen) erläutern lassen.
Auch wenn du damit nichts anfangen kannst: ich habe mir das nicht aus dem Daumen gesogen.
Die Begriffe sind in der Fachliteratur oder in Kunstakademien gang und gäbe.
Diese krude Mischung von Filzstift, Buntstiften und einer
Wasserfarbe/Aquarell würde als klar minderwertig eingestuft werden …
OK. Deine persönliche Meinung.
Nee nee: ich bin mit dieser Meinung in guter (lies: zahlreicher) Gesellschaft. (Ob die Gesellschaft wirklich so gut ist, darf hinterfragt werden.)
…- aber für mich nicht nachvollziehbar.
Das ist ein anderes Kapitel.
Die Kunst lebt aber gerade von der Nicht-Normalität.
Wer die Regeln beherrscht, darf sie auch brechen – stimmt.
Das setzt die Regeln aber nicht ausser Kraft.
Und es ist kein Indikator für künstlerische Qualität, Regeln zu brechen.
Wer einfach meint, für ihn gäbe es keine Regeln, macht sich schnell einmal lächerlich.
Gruss
scalpello