Zeit um einen Raum aufheizen

Hallo,

ich habe gerade keine Idee wie ich aus den verschiedenen Angaben zum Ergebnis komme.

Wie lange dauert es durchschnittlich um den Raum von 18°C auf 22°C zu aufzuheizen?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Stefan

Man kann berechnen, welche Energie man zur Erwärmung der im Raum befindlichen Luft benötigt.
Das sind übrigens rund 30 kg Luft - hättest du das gedacht?

Dummerweise kann man nicht wissen (und somit auch nicht berechnen), wie es sich hiermit im Raum verhält:

  • Luftwechsel wegen Undichtigkeiten
  • Masse und Wärmekapazität der im Raum befindlichen Gegenstände, zudem deren Wärmeleitfähigkeit
  • Verluste durch Wände, Decke, Boden, Fenster und Türen, mithin auch die Temperatur der Nebenräume und die Außentemperatur
  • Tatsächliche Wärmeabgabe des Heizkörpers (beeinflusst durch Anhaftung an den Rippen und die Durchflussrate des Heizungswassers)

Diese Größen haben einen weit größeren Einfluss auf das Aufheizverhalten als die einzig berechenbaren Größen, so dass in der Praxis die Dauer wohl zwischen 2 Stunden und 2 Tagen liegen könnte - schlimmstenfalls könnte das Ergebnis auch „22°C werden NIE erreicht“ heißen.

Mein Büro zeigt folgendes Aufheizverhalten:

Die Zacken sind Überschwinger, auch auf Grund lieber Kollegen die das Prinzip mit dem „Schließen von Türen“ noch nicht so ganz verstanden haben.
Sollwert 19,5°C Tag, 16°C Nacht. Automatisch „anheizen“ am Morgen auf 18°C, anschließend über Präsenzmelder gesteuert mit Rückfall auf 16°C wenn keiner mehr da ist.

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Wenn es nur um blanke Theorie geht, kann man sicherlich etwas rechnen. Für die praktische Anwendung nützt das allerdings alles gar nichts. Ich schließe mich da @X_Strom an. Vielleicht noch als Ergänzung zu seiner Grafik: Ich habe hier inzwischen in einigen Räumen diverse Temperatursensoren, die im Rahmen der Hausautomatisation oft als „Beifang“ mit anderen Geräten Einzug gehalten haben. D.h. es gibt da nicht nur ein konkret als Temperatursensor gekauftes Gerät, sondern so ein Sensor steckt auch in diversen anderen Geräten einfach mit drin und lässt sich gesondert abfragen und auswerten. Ich sitze z.B. gerade im Büro und habe hier zwei Messwerte verfügbar, die gerade nur um 0,1 °C abweichend bei komfortablen 22° liegen. Trotzdem sind - wie so häufig - die Füße eher kalt und könnte ich die auf 20° eingestellte Heizung etwas hoch drehen, weil die auf 21° eingestellte Klimaanlage (trotz Lüfter mit doppelter Schwenkfunktion) beide nicht ausreichen, um unter dem Schreibtisch die gewünschte Temperatur zu erreichen.

Ganz drastisch sieht es gerade im großen Wohnbereich oben aus, wo Sohnemann krank vor dem Kamin liegt. Am Fenster vorne an der Heizung sind es knapp über Bodenhöhe gerade mal 18,6°, an der Heizung auf der anderen Seite des Raums in Kopfhöhe aber 25°C und im nächsten Raum sogar 26,6° und gegenüber dem Kamit an der Decke sogar 30° (und jetzt werde ich gleich mal hoch gehen, und ihn bitten, es trotz Fieber nicht zu übertreiben).

Das es nicht so einfach ist habe ich mir schon gedacht. Ich hol mal etwas aus um die Gesamtsituation zu schildern.

Der Raum befindet sich im ersten Stock eines Doppelhauses. Darüber ist nur der nicht ausgebaute Dachboden. In der Geschossdecke befindet sich die Dämmung. Wie die Dämmung beschaffen ist kann ich nicht sagen da der Dachboden mit Rauhspund Brettern ausgelegt ist. Natürlich genagelt.

Seit Corona wird der Raum als Home Office von meiner Frau benutzt, die sich im Winter darüber beschwert dass der Raum so langsam warm wird. Vor Corona wurde der Raum als Computer-Zimmer vom Sohnemann benutzt. Als der ausgezogen ist habe ich den Raum gelegentlich auch als Computerzimmer genutzt.

Um das Problem zu lösen muss ich jetzt an einem Punkt anfangen. Und die erste Frage war, ob der Heizkörper richtig dimensioniert ist.

Gestern habe ich Gelegenheit gehabt mir den Temperaturverlauf aufzuschreiben.

Zeit Temperatur
20:00 18,4°C
20:40 19,0°C
21:30 20,5°C
22:30 21,1°C

Die Heizung war die ganze Zeit auf Stufe 5 von 5. Sieht nicht so toll aus.

Jetzt gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten. Die Heizung ist zu klein dimensioniert, oder die Wärmedämmung in der Decke ist fehlerhaft geworden oder schon immer nicht ausreichend gewesen.

Bevor ich die Bretter auf dem Dachboden herausreiße um nachzusehen möchte ich lieber erstmal die weniger aufwendigen Dinge prüfen.

Hat jemand noch Ideen?

Wenn deine Wunschtemperatur erreicht wird ist der Heizkörper auch richtig dimensioniert.
Die Zeit um deine Wunschtemperatur zu erreichen spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Bei der Berechnung der heizleistung wird von einem 24std betrieb ausgegangen.

Raum auf Dichtheit prüfen - Fenster, Steckdosen, Einbauleuchten und so weiter, da zieht es manchmal heftig.
Heizleistung erhöhen - temporärer Heizlüfter, Gebläse durch den vorhandenen Heizkörper pusten lassen (Achtung, verfälscht Heizkostenverteiler!), Vorlauftemperatur erhöhen (erhöht Verluste im ganzen Haus!).
Raum weniger auskühlen lassen.
Raum automatisch beheizen mit elektronischem Thermostat.

hi,

du hast gar nicht geschrieben, was du bisher geprüft hast.
Daher würde auch dazu gehören, ob die Heizung entlüftet ist, oder nur zum Teil warm wird.

grüße
lipi

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Der Maßzeitraum ist zu kurz, sieht bis dahin aber gut aus.
Hast du eine Fritz-Steckdose oder Heizkörper Thermostat und Fritz!Box zur Verfügung? Eventuell auch leihweise von einem Freund.

grafik

Die letzten 2 Werte habe ich mal dazu „gedichtet“.
Könnte aber so aussehen.
Um das Maximum deines Heizkörpers zu erfahren, müsstest du den Thermostaten abnehmen und die Messkurve aufnehmen, bis sich keine Änderung mehr ergibt.

Kleiner Hinweis noch für eine längere Messung.
Wenn du den Diagrammtyp „XY-Streudiagramm“ wählst, bist du nicht an festgelegte Ablesezeiten gebunden. Die X-Achse wird dann entsprechend interpoliert.

Wenn man die raus-idealisiert, dann ist man ziemlich weit weg vom realen Verlauf.
Das Aufheizen der Wärme-Kapazitäten in den Wänden, Boden & Decken (und welchen Wärmeladungsstand sie bei Beginn der Heizphase haben = f (äußerer Temp., Material, …)) wird sehr wesentlich die Geschwindigkeit der Luft-Aufheizung im Raum beeinflussen.

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Hallo,

Die Heizung ist erst letztens entlüftet worden und der Heizkörper wird vollflächig warm. Das kann ich erstmal ausschließen. Werde mich mal durch X_Stroms Liste wühlen.

Viele Grüße
Stefan

Der Heizkörper wird aber zwischendurch auch auf Null gedreht. In der Nacht eigentlich immer.
Wenn ich schneller aufheizen will brauche ich wohl mehr Heiz-Power.

Grüße
Stefan

Das ist absolut unklug, erst recht, wenn draußen Temperaturen nahe Null oder gar darunter herrschen.

Ja, damit du nicht lange in der Liste von @X_Strom wühlen willst, kürze ich ab:

und, was ich bereits anfangs schrieb:

Ja, so ist das nun mal.
Einsparen von Heizkosten durch Temperaturabsenkung führt zu einem Verlust an Komfort.
Es ist ja nicht nur die Lufttemperatur geringer sondern auch der Fussboden, die Wände und überhaupt alles im Raum muss erst einmal wieder aufgeheizt werden.

und das Gemeine dran ist, dass sich die gleiche Lufttemperatur viel niedriger anfühlt, solange Wände und Boden kalt sind, so dass man einen mehr oder weniger sichtbaren Teil der Einsparung durch Wenigheizen dadurch wieder verliert, dass man auf kurios hohe Raumtemperaturen hochheizt…

Schöne Grüße

MM

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