Guten Abend,
ja, ich hör sie schon, die Physiker: wieder ein armer Irrer & blutiger Laie, der seine Privattheorie zu Zeit entwickelt hat …
Und genau so ist es. Und ich nehme sowieso an, dass das Ganze (mindestens) irgendeinen kapitalen Fehler hat. Aber ich weiß halt nicht, wo. Und das würde mich interessieren. Also bitte um Nachsicht und um Antwort.
Im Kern geht es mir drum, dass physikalische Zeit und psychologische Zeit(-wahrnehmung) eigentlich ganz ähnlich funktionieren. Und die Idee ist, dass das vielleicht wirklich das Gleiche ist. Und dass man Zeit nicht als physikalische „Grundgröße“, sondern als abhängige Größe (nämlich abhängig von Raum und Masse / Energie) beschreiben könnte.
Denn wenn es keinen Raum gibt, ist Zeit sowieso sinnlos; wenn es keine Masse in diesem Raum gibt, aber auch. Wenn sich die Masse im Raum nicht verändert, vergeht keine Zeit. Stellen wir uns einen Raum vor, der Massenpunkte enthält, die sich zueinander nicht bewegen, also erstarrte Verhältnisse. Dann ist doch auch Zeit sinnlos. Sobald ein Massenpunkt auftritt, der Veränderungen mit sich bringt, ist ein Zeitbegriff sinnvoll; aber eben erst dann.
Wir messen Zeit in Jahren: ja, denn die Masse Erde (die größte, bedeutendste Masse, die uns als Menschen zur Verfügung steht) dreht sich um die Masse Sonne. Das ist Veränderung von Masse im Raum. Diese Veränderung begreifen wir als Jahr.
Die Erde bewegt sich auf dieser Bewegung um die Sonne auch noch um sich selbst. Diese Massenveränderung im Raum nehmen wir als Tag war.
Dass die Masse Mond um die Masse Erde kreist und sich dabei scheinbar und im Positionsverhältnis zur Erde ja auch wirklich verändert, hat zum Zeitbegriff Monat geführt.
Massenkonfigurationen, die eine sehr regelmäßige Änderung durchführen, nennen wir bzw. verwenden wir als Uhren.
Also:
t = dm/dx
Zeit ist die Veränderung (die Ableitung) von Masse m im Raum x.
Und das passt doch zur psychologischen Zeit. Wenn sich in einem Ärztewartezimmer nichts tut, vergeht die Zeit (nur scheinbar?) langsam. Keine Veränderungen der Massen im (Warte-)Raum: kein Zeitfluss wahrgenommen. Wenn ein Dorf so aussieht wie vor 100 Jahren: die Massen (an Gebäuden, Straßen, Bepflanzungen) sich nicht wirklich verändert haben, sagt man: die Zeit ist stehengeblieben. Wenn irgendwo viel „Action“ ist, wenn sich Massen im Raum (und relativ zueinander) stark verändern (= bewegen), vergeht die Zeit „wie im Flug“. „Im Flug“ verändern sich auch Massen im Raum. Begriffe wie „Eigenzeit“ werden plötzlich problemlos.
???
Ludwig