Hallo,
Man könnte sich sicherlich leicht ein System einfallen lassen,
das 60 Ziffern auf systematischem Wege darstellen könnte.
Sicher kann man das.
Aber beim Rechnen z.B. subtrahieren und addieren musst du wissen, welcher Abstand zwischen den Symbolen ist. Bei wenigen Symbolen lässt sich das leicht merken.
Aber nimm doch mal ein System mit 62 Ziffern (0-9a-zA-Z)
Dann hast du Beispielsweise fG7 - 5bM = ???
Dann musst du jetzt in deinen 60 Symbolen erst mal schauen, welcher Abstand zwischen f und 5 liegt, welchen Übertrag das eventuell gibt. Dann das gleiche für die nächsten Stellen. Zwar musst du das natürlich nur für wenige Stellen machen (im wesentlichen werden 3-4 stellige Zahlen ausreichen), aber das ist dafür deutlich aufwändiger, als wenn du nur einige wenige Zahl-Symbole hast.
Auch entfällt im wesentlichen der Vorteil, dass man z.B. in kürzeren Zahlsystemen wie dem Dezimalsystem einfach „kürzen“ kann weil man eben entsprechend viele Stellen hat oder dass man beim Kopfrechnen auf die nächsthöhere oder niedrigere „runde Zahl“ ergänzen kann, und dann nur die Differenz ausrechnet (wenn du weißt, was ich damit meine). Das geht im 60er System nur in den wenigsten Fällen, weil die runden Zahlen 60, 3600, 216000 einfach viel zu weit voneinander entfernt sind, als dass man das häufig ausnutzen könnte.
Wegen mir lass ich mir das im 8er, 12er oder 16er System noch gerade einleuchten. Aber das 60er System ist IMO genauso wenig alltagstauglich wie das Dualsystem (siehe meine Antwort an Gandalf), denn auch hier passt der Trade-Off schlicht nicht zwischen dem Aufwand, der sich durch die Länge der Zahlen ergibt und dem Aufwand, der sich durch die Anzahl der Symbole ergibt. Ich denke es hat schon einen Grund, wieso wir weder im 60er noch im 2er-System rechnen.
Im 60er-System währen es jeweils 1800 Rechnungen (60²/2)! Das
ist kaum zumutbar, zumal sich der arme ABC-Schütze bei der
Addition nicht mal mit den Fingern helfen kann, weil er davon
nur 10 hat.
Das ist ja im Prinzip auch das Problem, das ich oben geschildert habe, nämlich dass du für vernünftiges Kopfrechnen auswendig lernen musst, wie groß der Abstand zwischen F und z, j und G, 8 und V ist usw usf… das ist schlicht nicht praktikabel. Diese Nachteile fressen IMO den Aufwand der kürzer darstellbaren Zahlen völlig auf.
Das stimmt, aber das muss nicht bedeuten, dass eine dezimale
Zeiteinteilung besser wäre. Ich glaube, dass die Einteilung
in Stunden und Minuten unserem Lebensrhythmus besser gerecht
wird.
Mit einem dezimalen Zahlsystem kannst du doch auch einen 10h Tag mit je 100 Minuten und 100 Sekunden haben. Wieso soll das deinem Lebensrythmus nicht gerechet werden? Du stehst dann eben um 03:00 auf, arbeitest dann von 03:50 bis 07:00 und die Nachrichten kommen dann um 08:00. Ins Bett gehst du dann um 09:50. So what? Außer dass die Zahlen anders sind, ändert sich doch im wesentlichen nichts.
Dafür kann ich zwei Zeiten einfach Zusammenrechnen wie normale Zahlen und man muss nicht mehr von km/h in m/s umrechnen, wenn man irgendwas in SI-Einheiten rechnen will, usw usf…
Wie man sieht, ist es der Zeit ziemlich egal, ob man sie im
Zehner, Zwölfer, 60er oder Achter-System misst. 
Natürlich ist es der Zeit egal. Der Zeit ist es wohl sogar egal, ob du sie überhaupt misst 
vg,
d.