Hallo claren,
Der Staat müßte nach amerikanischem Vorbild Greencards
verteilen, die ohne Sprachkenntnis nicht zu bekommen ist.
im Normalfall lernt man aber die Sprache doch gerade in dem Land, in dem sie gesprochen wird… Nicht, dass ich es verstehen könnte, wie man Menschen, die weder kulturell noch sprachlich etwas mit dem heutigen Deutschland zu tun haben, per se als „Deutsche“ bezeichnen kann. Aber mittlerweile gibt es tatsächlich die Regelung, dass Spätaussiedler eine Sprachprüfung ablegen müssen, bevor sie nach Deutschland kommen dürfen.
Viele immigrierte Eltern sprechen Zuhause ihre Heimatsprache,
und wundern sich über die 5 in Deutsch, die die Kinder dann
heimbringen.
DA muss ich sagen - das eine hat nur wenig mit dem anderen zu tun. Meine Eltern sprechen zu Hause auch Russisch, dennoch habe ich sehr schnell die deutsche Sprache gelernt und ich kenne genug andere, bei denen es genauso war/ist. Zeitweise war ich sogar die Klassenbeste in Deutsch, inmitten von deutschen Kindern. Ich kenne aber niemanden von meinen russischsprachigen Freunden, bei dem die Eltern zu Hause etwas anderes als ihre Muttersprache sprechen würden. Oder würdest Du - gesetz den Fall, Du würdest von heute auf morgen, na, sagen wir, nach Frankreich emigrieren (ohne große Französisch-Vorkenntnisse) - dort Französisch zu Hause sprechen? Zu Hause ist zu Hause und dort spricht man die Sprache, die man gewohnt ist, mit der man sich wohl fühlt und mit der man sich am besten ausdrücken/verständigen kann. Dass man dennoch die Sprache des neuen Landes lernen und die Integration der Kinder fördern sollte, ist eine ganz andere Sache. Aber würden meine Eltern zu Hause Deutsch sprechen, hätte ich Russisch längst komplett vergessen und das wäre sehr schade.
Es kein Sitzenbleiben mehr, das können Eltern mittels Gespräch
mit Lehrern verhindern. Wenn die Gymnasien ihre Kinder
behalten (müssen), weil sie in den Realschulen nicht
unterkommen können, dann sinkt vielleicht der Anspruchslevel
wieder.
Was ist denn der Sinn, das Niveau an den Gymnasien zu senken und damit Kinder, die wirklich das Zeug fürs Gymnasium haben, zu unterfordern ??? Pädagogisch gesehen wäre es viel sinnvoller, die Realschule auszubauen, die potentiellen Gymnasiasten gleich am Anfang viel stärker auszusieben (mein Gymnasium nimmt z.B. trotz einer um ein Vielfaches höheren Zahl an Bewerbungen jährlich nur 90 Schüler auf und kann gerade dadurch ein besonders hohes Niveau halten), evtl. durch Aufnahmetests zusätzlich zum Zeugnis sowie die Durchlässigkeit der Schulformen (in beide Richtungen) zu erhöhen. Dann würde man die Kinder eher ihrem Leistungsniveau entsprechend aufteilen, damit dem Sinn des derzeitigen Schulsystems nachkommen und die Kinder, die tatsächlich auf dem Stand des Gymnasiums sind, besser fördern als jetzt. Gleichzeitig würde man das Niveau der Realschule heben. Ähnlich könnte man im Übrigen bei der Aufteilung zwischen Real- und Hauptschule verfahren, um auch dort die „richtigen“ Verhältnisse wiederherzustellen. Am Ende müsste man die Realschule vielleicht gar nicht erweitern, sondern die Hauptschule, während man das Gymnasium eher verkleinern würde.
Die Ansprüche (seitens
der Firmenleitung und der Kunden) im Einzelhandel sind so
gestiegen, dass ein geistig schlicht gestrickter Mensch schon
eine super gute Anleitung braucht um im täglichen Einerlei
mithalten zu können.
Das Angebot bestimmt die Nachfrage. Ebenso können die Anforderungen nur dann so hoch sein, wenn sie im Durchschnitt auch erfüllt werden können. Ich finde es falsch, darauf zu pochen, die Anforderungen zu senken. Dann sollte schon lieber eine bessere (schulische) Ausbildung her, z.B. ein berufsvorbereitendes Jahr nach der Hauptschule.
Leider haben heutzutage Lehrherren nicht
mehr den Nerv einen 15jährigen pubertären Mensch aus der
Hauptschule gut auszubilden. Dazu gehört nämlich mehr als
vormachen und machen lassen. Dann lieber einen Volljährigen
mit (einem fragwürdigen) Niveau.
Wenn dieser Volljährige die Ansprüche des Vorgesetzten für denselben Lohn besser erfüllt als der 15-Jährige und wenn sich genügend Volljährige für diese Jobs finden - warum nicht? Und weshalb soll das Niveau des Volljährigen fragwürdiger sein als das des 15-Jährigen? Von welchem Niveau ist hier überhaupt die Rede?
Es können nicht alle Menschen Geistesleister sein, es gibt
auch die begabten Handwerker, die halt nichts mit Orthographie
und Arithmetik am Hut haben.
Ja, klar, solange sie begabt sind in ihrem Fach, solange finden sie auch eine Anstellung bzw. Kunden, denn als Kunde frag’ ich da kaum nach Arithmetik und Orthographie, solange mir der Handwerker die Rechnung korrekt ausstellt. Sobald sie aber für ihr Handwerk zu „einfach gestrickt“ sind, sind sie einfach nun mal keine guten Handwerker mehr.
(mein Mann hat zur Zeit einen
Lehrling - keinen geistigen Überflieger, aber geschickt,
willensstark und wenn er´s gerafft hat, dann hat er´s gerafft
))
Willst Du damit sagen - hätte Dein Mann die Möglichkeit gehabt, für denselben Lohn (werden Lehrlinge entlohnt? ja, oder?) einen besser vorgebildeten Lehrling auszubilden, der eine schnellere Auffassungsgabe hat, hätte er sich dennoch für den jetzigen entschieden? Ich glaube nicht. Aber andererseits siehst Du sowohl am Beispiel der Juwelier-Auszubildenden als auch des Lehrlings Deines Mannes, dass auch „einfacher gestrickte“ Menschen durchaus beruflich (bzw. zumindest erstmal bei der Ausbildung) unterkommen.
Gruß,
Anja