Zeitenwende -ins kalte Wasser springen

hallo,
hab gehört das die Orientierungsstufe als Schulform wegfällt.

-wer weiss warum nun ab der 5.Klasse Eltern entscheiden sollen auf welche Schule Ihre Kinder hingehören?
danke
Friedrich

PS: allgemein Pro und Kontra Orientierungsstufe?

Hallo,

ich finde es gut, wenn die Orientierungsstufe in einigen Ländern wegfällt, bzw. gar nicht erst eingeführt wird.

Ich denke, daß dann die Schüler eher entsprechend ihren Fähigkeiten gefördert werden können. Außerdem können dann die Gymnasialen Unterrichtsstunden ab der 5. Klasse gezählt werden, was ein 12-Jahre Abi möglich macht.
Jedoch sollte es für Spätzünder auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich sein, zwischen den Schulformen zu wechseln.
Auch sollte jede Schule nur die Zielabschlüsse verleihen können, eben Zielorientiert gelehrt werden.
In Sachsen-Anhalt war es bis 1994 z.B. auch noch so, daß man am Gymnasium keinen Realschulabschluß machen konnte, bzw. bekam.

Nun aber mein Contra zur Orientierungsstufe:
Während sich viele Lehrer an den schwächeren Schülern orientieren, werden oft die Leistungsfähigeren Schüler unterfordert und u.U. „kaltgestellt“. (Zitate wie z.B.: „Ja ich weiß, daß Du es weißt, aber ich nehme grundsätzlich die anderen dran…“)
Die unterforderten leistungsfähigeren Schüler können dadurch zu einer Leistungsverweigerung ermutigt werden; die gute Note einer Klassenarbeit (soweit noch genügend Elan vorhanden) wiegt eine Minderbeachtung im Unterrichtsalltag wenig auf.

Ich weiß auch, daß „Überflieger“ oder „Erfolgreiche Schüler“ u.U. in ihren Klassen (Grundschule und Sekundarschule (Realschule und Hauptschule in einem)) auch Spießrutenlaufen müssen, weil die Elite nicht gewünscht wird. Es gab verschiedene Vorkommnisse in meinem Heimatort.

Eine Bekannte wollte deshalb nach der 4. Klasse NICHT zur Orientierungsstufe in die Sekundarschule (kleinerer Sozialer Brennpunkt eingeschlossen) sondern entschied sich, die Orientierungsstufe an einem Internats-Gymnasium zu überbrücken. Inzwischen in Klasse 8 will sie nicht mehr zurück.
Da sie gerade der erste Jahrgang ist, der in Sachsen-Anhalt wieder 12 Jahre Abi macht, hat sie mehr Grund-Wochenstunden, zusätzlich zur Zusatzausbildung, die das besondere Profil des Gymnasiums ausmacht.

Also ich finde, daß die Orientierungsstufe ncht nötig ist, es statt dessen einfacher möglich sein soll, einen höherwertigen Abschluß zu bekommen, bzw. zwischen den Schulformen zu wechseln.

Gruß

Winni

hallo,

Auch hallo,

hab gehört das die Orientierungsstufe als Schulform wegfällt.

Ein Grund zum Feiern!!!

-wer weiss warum nun ab der 5.Klasse Eltern entscheiden sollen
auf welche Schule Ihre Kinder hingehören?

Ist das so? - Nun ja, vielleicht - aber das ist meine persönliche Phantasie - ist es ja so: die Lehrer geben eine Empfehlung, auf welche Schule ein Kind gehen soll. - Da die Lehrer das Kind und seine Leistungen gut kennen, ist dies ja auch sinnvoll. - Ich denke, dass trotzdem die Eltern entscheiden können, denn es gibt ja manchmal LehrerInnen, die Kinder falsch einschätzen. Das kann sehr tragisch sein…! - Man geht davon aus, dass die Eltern das Beste für ihr Kind wollen.

danke

„da nich´ für“

Friedrich
PS: allgemein Pro und Kontra Orientierungsstufe?

Hier meine persönliche Erfahrung: Ich war damals im 2. Jahrgang der neu eingeführten Orientierungsstufe. Von der Grundschule her ein gutes Zeugnis gewohnt, ging es dort gerade so weiter - ich musste nichts, aber auch gar nichts tun. - Lernen - wozu?!!! - Alles lief doch bestens! - Manchmal war es schon ein bissel ärgerlich, dass z.B. im Lesen der schlechteste Leser der Klasse eine 3 bekam und ich (immerhin Schulbeste im Lesewettbewerb) eine 2. - Aber was soll´s?
Doch danach kam das böse Erwachen!!! - Im Gymnasium mussten wir in einem Schuljahr anderthalb Englischbücher durchhasten (weil wir in der OS trotz Differenzierung der Kurse nicht alles geschafft hatten), plötzlich musste man lernen, aber wir hatten doch gar nicht gelernt, wie das überhaupt geht! - Und ach Du Schreck, ich hatte plötzlich lauter 3en und sogar 4en, - SCHOCK! - Es war ein grausliger Übergang, wenn man überhaupt von Übergang sprechen kann, es war eher ein Sprung ins kalte Wasser, in die Realität.
Viele von uns waren überfordert, die Lehrer entsetzt wie wenig vorbereitet wir waren. Insgesamt war es eine Pleite.
Es gab auch niemanden, dem die 2 Jahre als „Spätentwickler“ etwas genützt hätten. Alle bekamen die gleiche Empfehlung, die sie nach der 4. Klasse auch bekommen hätten… - Und ich glaube für die weniger Leistungsstarken war es auch nicht so schön. Der Druck war größer für sie. - Und irgendwelche sozialen Aspekte kamen auch nicht so zum Tragen: ich war mit niemandem aus meiner Grundschulklasse zusammen in der OS. Gleichzeitig war klar, dass wir auch nach 2 Jahren wieder auseinander gehen. Da sind keine Freundschaften fürs Leben entstanden…
Insgesamt habe ich mich über die OS geärgert. Ich wäre gerne gleich auf die weiterführende Schule gegangen… - und vermutlich hätte ich eher gelernt, das es sinnvoll ist, Zeit aufzuwenden zum Lernen…
So war es bei mir, vermutlich kommt es aber auch auf dei Durchführung der Schulform an. Sicher gibt es auch andere Meinungen…

Liebe Grüße,
Matuja

Auch Hallo :smile:

-wer weiss warum nun ab der 5.Klasse Eltern entscheiden sollen
auf welche Schule Ihre Kinder hingehören?

Ist das so? - Nun ja, vielleicht - aber das ist meine
persönliche Phantasie - ist es ja so: die Lehrer geben eine
Empfehlung, auf welche Schule ein Kind gehen soll. - Da die
Lehrer das Kind und seine Leistungen gut kennen, ist dies ja
auch sinnvoll. - Ich denke, dass trotzdem die Eltern
entscheiden können, denn es gibt ja manchmal LehrerInnen, die
Kinder falsch einschätzen. Das kann sehr tragisch sein…! -
Man geht davon aus, dass die Eltern das Beste für ihr Kind
wollen.

Das ist aber manchmal auch nur ne Wunschvorstellung. Viele Eltern sind so erpicht darauf ihr Kind aufs Gymnasium zu schicken und können die schulischen Fähigkeiten ihrere Lieblinge nicht richtig einschätzen. „Mein Kind geht aufs Gymnasium.“ hört sich leider für viele Eltern noch immer besser an als „Mein Kind geht auf die Realschule/Hauptschule“. Mag ja sein, dass sie das Beste wollen…nur manchmal wird dabei das Kind übersehen.

Ich war damals auch in der Orientierungsstufe und danach hab ich mich für die Realschule entschieden. Viele meiner ehemaligen Klassenkameraden sind nach der 4. aufs Gymnasium gegangen (und einige habens einfach nicht geschafft, weil Mama und Papa zu ehrgeizig waren), andere sind nach der 7. gewechselt und haben es auch nicht geschafft (trotz Empfehlung fürs Gymnasium). Kann beides passieren. Natürlich ist die Orientierungsstufe nicht für alle Kinder das Richtige, aber manchmal kann sie eben doch helfen beim „Orientieren“. Ich hab übrigens die Realschule abgeschlossen, bin dann aufs Gymnasium gewechselt und studiere jetzt. War kein Problem.
Solange es möglich bleibt zwischen den Schulformen zu wechseln, kann man wahrscheinlich auf die Orientierungsstufe verzichten. Die Frage ist nur, ob man dem Kind dann einen Schulwechseln antun möchte oder lieber mit schlechten Noten in seiner Schule belässt. Der Wechsel von einer Leistungsgruppe zur anderen ist jedenfalls leichter. Das spricht wohl für die Orientierungsstufe.

Hat alles Vor- und Nachteile.

Kel

1 Like

Hallo Friedrich.
Nein, die Orientierungsstufe fällt nicht generell weg. Nur wer Abitur in 12 Jahren machen will, kann da nicht mehr hingehen, weil er dann das Quantum in der Zeit nicht schafft.
Ich finde die Orientierungsstufe gut und würde es sehr bedauern, wenn sie ganz abgeschafft würde. Ich habe alle meine Kinder auf der OS gehabt. Wir haben mitnichten die hier an anderer Stelle geschilderten Erfahrungen gemacht. Unsere Kinder hatten gute und engagierte Lehrer, sie hatten Kurse in Englisch Deutsch und Mathe.
Unser ältester Sohn wird im nächsten Jahr die Mittlere Reife machen. Er ist dann bereits 18 und ohne die OS und Gesamtschule hätte er das nie erreicht. Zugegebenermaßen ist er ein Ausnahmefall, aber ich kenne genügend Kinder, die ohne OS und/oder Gesamtschule keine Chance auf einen qualifizierten Abschluss hätten. Die würden dann jetzt auch noch ohne Chancen auf dem Arbeitsmarkt herumlungern.
Zu behaupten, dass Kinder aus Gesamtschulen oder in Orientierungsstufen das Lernen nicht lernen , ist in meinen Augen Blödsinn und eine unsinnige Pauschalisierung. Abhängig für das Lernverhalten unserer Kinder ist auch das Elternhaus. Wenn sich da keiner um Hausaufgaben und Unterstützung kümmert, kann die beste Schule nichts ändern. Solche Kinder bevölkern heute schon die Hauptschulen, das Niveau ist mehr als mäßig und zwar in sozialer als auch in leistungsmäßiger Hinsicht. Solche Kinder haben in einer GS ganz andere Chancen und in einer OS erst recht, weil sie vielleicht in den zwei Jahren doch noch dahin kommen, zu erkennen, dass sie was können.
Die Schüler unserer Gesamtschule erreichen ohne Probleme das Abitur und bestehen in anderen weiterführenden Schulen.
Vielleicht macht es einen Unterschied, dass unsere Schule gut bestückt ist mit A-Schülern, weil es eine ländliche GS ist. Mag sein, dass es in der Stadt anders ist, wenn die Gymnasiasten aufs Gymnasium gehen und nicht in die Gesamtschule.
Ich beobachte jedenfalls zur Zeit eine (hessische)Schulpolitik, die haarsträubend ist, egal, ob man für oder gegen OS und Gesamtschulen ist.
Gruß
T

Hallo Friedich,

meine Kinder waren noch nie an einer deutschen
Schule. Ich finde diese ganze fruehe Aufteilung\
in Haupt/Realschulen und Gymnasium schlichtweg
pervers. Englischsprachige Eltern und Lehrer,
egal aus welchem Land, schuetteln immer entsetzt
den Kopf, wenn ich ihnen versuche, das ‚deutsche
System‘ zu erklaeren.

Das deutsche Schulsystem braucht IMO noch ganz andere
Reformen.
Ganz nebenbei: wir waren heute 1 Tag in der deutschen
Schule hier in Jeddah. Ist es normal, dass 6. Klaessler
3mal in der Woche 28 Wochenstunden haben? Unsere
Jungs sind seit Jahren (seit Klasse 1) gewoehnt, taeglich
8 Std. in die SChule zu gehen - das macht, abzueglich der
Pausen, 35 Wochenstunden. Nach heute denken sie sowieso,
ihre Eltern haetten sie aus reiner Bosheit in das Arbeits-
lager ‚deutsche Schule‘ gesteckt…

Gruesse, Elke

Hallo

Man geht davon aus, dass die Eltern das Beste für ihr Kind
wollen.

Das ist aber manchmal auch nur ne Wunschvorstellung. Viele
Eltern sind so erpicht darauf ihr Kind aufs Gymnasium zu
schicken und können die schulischen Fähigkeiten ihrere
Lieblinge nicht richtig einschätzen. „Mein Kind geht aufs
Gymnasium.“ hört sich leider für viele Eltern noch immer
besser an als „Mein Kind geht auf die Realschule/Hauptschule“.
Mag ja sein, dass sie das Beste wollen…nur manchmal wird
dabei das Kind übersehen.

Da hast Du natürlich recht. Deswegen habe ich ja auch formuliert „man geht davon aus“ - ob das tatsächlich so ist, sei dahingestellt. Ich kenne das Problem mit ehrgeizigen Eltern gut… - allerdings kenne ich auch Fälle, in denen das Kind von der empfehlenden Lehrerin unterschätzt wird, weil es Angst vor ihr hat und sich lieber nicht meldet etc. - Beides ist tragisch für das Kind!

Ja, ich glaube die Schulformen sollten durchlässiger sein - oder die Differenzierung innerhalb der OS müsste stärker sein.

Hat alles Vor- und Nachteile.

Genau

Gruß, Matuja

Hallo :smile:

meine Kinder waren noch nie an einer deutschen
Schule. Ich finde diese ganze fruehe Aufteilung\
in Haupt/Realschulen und Gymnasium schlichtweg
pervers.

Zu früh aufzuteilen finde ich auch nicht gut, deswegen ja ne OS. :smile:

Englischsprachige Eltern und Lehrer,
egal aus welchem Land, schuetteln immer entsetzt
den Kopf, wenn ich ihnen versuche, das ‚deutsche
System‘ zu erklaeren.

Naja, es ist schon recht kompliziert. Mein Freund arbeitet aber an einer englischen Schule (in England) und ich kann seine Verzweiflung manchmal wirklich nachvollziehen. Da hat er Level 2 bis 5 Kids in einer Klasse und muss für alle „differenzierten“ Unterricht machen. Da bleiben entweder die Leistungsschwachen oder die Leistungsstarken irgenwann auf der Strecke. Auch kann ich nicht verstehen, warum Kinder durch das gesamte System mitgeschleift werden müssen. Warum schickt man ein Kind in die 5. Klasse, das noch nicht einmal das Datum richtig abschreiben kann ??? Und das geht ja immer so weiter…
Gesund kann das für die Kinder auch nicht sein, „Inclusion“ hin oder her.

Das deutsche Schulsystem braucht IMO noch ganz andere
Reformen.
Ganz nebenbei: wir waren heute 1 Tag in der deutschen
Schule hier in Jeddah. Ist es normal, dass 6. Klaessler
3mal in der Woche 28 Wochenstunden haben?

3 mal in der Woche 28 Wochenstunden ?? Wie jetzt ? Ich hatte bis zur 10. Klasse 6h/Tag, aber wir waren auch anders…meistens hat man in dem Alter ein bissl mehr. *grins*

Unsere
Jungs sind seit Jahren (seit Klasse 1) gewoehnt, taeglich
8 Std. in die SChule zu gehen - das macht, abzueglich der
Pausen, 35 Wochenstunden. Nach heute denken sie sowieso,
ihre Eltern haetten sie aus reiner Bosheit in das Arbeits-
lager ‚deutsche Schule‘ gesteckt…

*lächel* Kommt auf die Schule an. Wobei ich noch nie an einer „Deutschen Schule“ im Ausland war. Allerdings besuchte eine Freundin von mir die in Kapstadt und flüchtete nach einen Jahr, weil es ihr wohl zu leicht fiel. (Vielleicht hatte sie aber auch nur Heimweh. *lächel*)

Viel Glück für deine Jungs, Schulwechsel sind echt stressig. (Hab genug hinter mir.)

Kel

Hallo Kel,

Warum schickt man
ein Kind in die 5. Klasse, das noch nicht einmal das Datum
richtig abschreiben kann ??? Und das geht ja immer so
weiter…
Gesund kann das für die Kinder auch nicht sein, „Inclusion“
hin oder her.

Das hat aber nichts mit der Idee einer Gesamtschule zu tun,
die ueberall sonst wohl funktioniert.

3 mal in der Woche 28 Wochenstunden ?? Wie jetzt ? Ich hatte
bis zur 10. Klasse 6h/Tag, aber wir waren auch
anders…meistens hat man in dem Alter ein bissl mehr. *grins*

Ehh… erst wollt ich die einzelnen Tage hinschreiben (also:
3 mal in der Woche 6 Std, 2 x 4), dann hab ich es selber
ausgerechnet. Mich gewundert, dass so eine geringe Diskrepanz
rauskommt. Nachdem ich den Artikel abgeschickt hatte,
habe ich aber gemerkt, wo mein Denkfehler lag: bei den 26 oder
28 Wochenstunden sind es wohlgemerkt SCHULSTUNDEN (also a 45 min),
bei meinen Jungs komme ich (abzueglich Pausen etc.) auf 33
VOLLSTUNDEN. Das ist schon ein Riesenunterschied, selbst
wenn man eventuell mehr Hausaufgaben einbezieht (sie haben
im Durchschnitt 1 Stunde pro Tag, was auch nicht wenig ist).
Am Wochenende im Prinzip nichts, aber es stehen oft
Referate etc. an, die dann halt doch am WE gemacht werden.

Natuerlich meinte ich auch ‚Arbeitslager amerikanische
Schule‘, sie beneiden seit heute deutsche Schueler.

*lächel* Kommt auf die Schule an. Wobei ich noch nie an einer
„Deutschen Schule“ im Ausland war. Allerdings besuchte eine
Freundin von mir die in Kapstadt und flüchtete nach einen
Jahr, weil es ihr wohl zu leicht fiel. (Vielleicht hatte sie
aber auch nur Heimweh. *lächel*)

Auch da gibt es Unterschiede. Kapstadt soll im Vgl. mit
Johannesburg tatsaechlich relativ leicht sein.

Viel Glück für deine Jungs, Schulwechsel sind echt stressig.
(Hab genug hinter mir.)

Danke, ich werd’s ihnen sagen.
Gruesse, Elke

Hallo Matuja,

Ja, ich glaube die Schulformen sollten durchlässiger sein -

Dem moechte ich aus vollem Herzen zustimmen. Es wuerde den
Druck bei vielen Schuelern (und Eltern) vermindern.

Gruesse, Elke

Hallo Elke,

meine Kinder waren noch nie an einer deutschen
Schule. Ich finde diese ganze fruehe Aufteilung\
in Haupt/Realschulen und Gymnasium schlichtweg
pervers. Englischsprachige Eltern und Lehrer,
egal aus welchem Land, schuetteln immer entsetzt
den Kopf, wenn ich ihnen versuche, das ‚deutsche
System‘ zu erklaeren.

Auch in Deutschland gibt es Gesamtschulen, allerdings nicht in allen Bundesländern. Bildung ist in D ja immernoch „Länderhoheit“. Einen Überblick über die Schulformen in den einzelnen Bundesländern findest du hier: http://www.schulweb.de/de/hilfe/schularten_de.html?a…

Ansonsten geb ich dir völlig Recht. Es gibt kaum etwas schwachsinnigeres als die deutsche Schulaufteilung.

Lieben Gruß
Marion

hallo,
hab gehört das die Orientierungsstufe als Schulform wegfällt.

-wer weiss warum nun ab der 5.Klasse Eltern entscheiden sollen
auf welche Schule Ihre Kinder hingehören?
danke
Friedrich

Wer entscheidet das zwei Jahre später?

Bei uns ist es jedenfalls so, daß nach Ende der Grundschulzeit entschieden wird, auf welche Schule die Kinder gehen. Dabei gelten die Kalssenstufen 5 und 6 durchaus auch als Orientierungsstufen. Es ist also völlig normal, daß ab der siebten Klasse einige Schüler das Gymnasium wieder verlassen, während auch etliche neue Kinder von den Mittelschulen dazustoßen. Allerdings hält sich dieser ‚Áustausch‘ m.E. in Grenzen, die die Verfahrensweise nicht grundsätzlich in Frage stellen.

Ich sehe ansonsten zwei klare Vorteile: die Kinder werden schon in der Mittelstufe von Lehrern unterrichtet, die auch in den Abiturstufen lehren. Ich weiß jetzt nicht, wie das in andern Ländern ist, aber meine Schwägerin, selbst Lehrerin an einer Grundschule in Brandenburg, hatte mir nach der Wende mal ihre Probleme geschildert, wie sie ihren Schülern in Bio und Musik grade mal eine Lehrbuchseite voraus war. Gut, daß war damals eine besondere Situation, aber ich denke trotzdem, daß ein früher Wechsel in jedem Fall das Niveau hebt.

In der fünften Klasse fällt es den Kiddies außerdem doch recht leicht in eine neue Klasse zu wechseln, die meißten freuen sich, Freundschaften sind noch auf Sandkastenniveau (das meine ich nicht abwertend!!). In der siebten Klasse vermissen viele Kinder dann aber doch die Kumpels oder die beste Freundin. Da regelt sich die Lust auf Gymnasium oder andere Schule oft danach, was die anderen machen. Das spielt in der GS noch gar keine Rolle.

Richtig ist aber, daß es im Einzelfall durchaus Probleme geben kann, das tatsächliche intelektuelle Leistungsvermögen eines Kindes einzuschätzen, vor allem weil man außer Deutsch und Mathe ja noch keine ‚richtigen‘ Fächer hat.

Gruß Maid

hallo,
hab gehört das die Orientierungsstufe als Schulform wegfällt.

Orientiert sich ein 10-jähriger? Nein!

-wer weiss warum nun ab der 5.Klasse Eltern entscheiden sollen
auf welche Schule Ihre Kinder hingehören?

Wenn Eltern ihre Kinder nicht immer für schlauer hielten als diese sind, bräuchte man diesen orientierungspopanz überhaupt nicht.

PS: allgemein Pro und Kontra Orientierungsstufe?

Ganz einfach:

das deutsche Schulsystem erlaubt es, egal welchen Weg man geht, immer die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. das sogar ohne Zeitverlust.

also was soll die Quälerei der Kinder und der Stress gleich zu Beginn der Schullaufbahn.

Kind soll lernen so gut es kann bzw. (Pubertät) so gut es will. Ist es zufrieden, kann es mit dem Abschluss aussteigen, der ihm genügt. andernfalls kann es die anderen Schulformen nutzen, bis zum Abi.

Aber heutzutage, wo sogar Abiturienten nach einer "Orientierungsphase in der Uni gieren, ist bei diesen „Weichlingen“ eh Hopfen und Malz verloren.

Das Leben ist hart und man tut den Kindern keienn Gefallen, wenn man es mit Weichspüler rsosarot macht.

gruss

Hallo Marion,

Auch in Deutschland gibt es Gesamtschulen, allerdings nicht in
allen Bundesländern. Bildung ist in D ja immernoch
„Länderhoheit“.

Das ist nicht nur nach Laendern unterschiedlich. Manche
Landstriche sind total verwaist, was diese Schulform betrifft.
In Suedhessen zum Beispiel habe ich viele Gesamtschulen
gefunden - oestlich von Offenbach nicht eine einzige.

Schoene Gruesse,Elke

das ist ein ziemlich dämliches Schulsystem!!!
Hallo Maid,

Bei uns ist es jedenfalls so, daß nach Ende der Grundschulzeit
entschieden wird, auf welche Schule die Kinder gehen. Dabei
gelten die Kalssenstufen 5 und 6 durchaus auch als
Orientierungsstufen. Es ist also völlig normal, daß ab der
siebten Klasse einige Schüler das Gymnasium wieder verlassen,
während auch etliche neue Kinder von den Mittelschulen
dazustoßen.

Genau das hat bei unseren höheren Schulen ein totales Chaos ausgelöst. In den 4.Klassen beginnen die Eltern die Volksschullehrer unter Druck zu setzen und um jede Note zu feilschen, damit ihr Kind ins Gymnasium kommt. Die Gymnasien haben häufig 4 fünfte Klassen mit durchschnittlich 30 Kindern. Dann wird mittels Schulaufgabennoten gesiebt, dass schon einmal ein paar Schüler freiwillig in die Realschule gehen, der traurige Rest der 5/6er-Kandidaten folgt zum Jahreswechsel. Es gibt aber nur eine Realschule im Gegensatz zu 4 übervollen Gymnasien. Und in den Realschulen gibt es in den 5. und 6. Klassen Wissensspannbreiten von Hauptschulniveau (in die Hauptschule gehen nur noch „Ausländerkinder“, die Schulsorte verwaist ohnehin) bishin zu ehem. Gymnasiasten. 30 Kinder in einer Klasse ist normal! Ein weiteres Klassenzimmer wird -selbst wenn es möglich wäre- nicht geschaffen, weil eine bestimmte Schülerzahl überschritten sein muss, dass es zulässig wird.
Beibringen kann kein Lehrer in welcher Schule auch immer. In den Hauptschulen sprechen viele Kinder zu wenig Deutsch um passable Noten zu bekommen. In der Realschule wird Stoffvermittlung ans untere Niveau angepaßt. Und in den Gymnasien im Gegensatz zu den Realschulen sehr hohe Ansprüche gestellt, um Spreu vom Weizen zu trennen.
Übrigens hat unsere Realschule gedroht keine gescheiterten Gymnasiasten mehr aufzunehmen (was ich sogar begrüßen würde, wenn es möglich wäre).

Für die 10 jährige Kinder wäre eine Orientierungszeit wesentlich besser, weil sie oft in den Gymnasien zu dem Zeitpunkt von der Entwicklung her entsprechend der Schulsituation überfordert sind. Erst ab der 6.Klasse kann Lern- und Leistungskontinuität meiner Meinung nach festgestellt werden, und die Kinder brauchen keinen Erwachsenen mehr um Lernroutine aufrecht zuerhalten. Schade um jede Begabung, die einer Über- oder Unterforderung unterliegt. Und jedes Kind hat ein Recht!!! auf eine angemessene Schulausbildung.
Dieses Schulsystem wurde nicht den Menschen (in dem Fall dem Entwicklungs- und Wissensstand der Kinder) sondern bestimmten politischen Absichten angepaßt, und ist im Endeffekt alles andere als stressfrei und ermordert aufkeimende Lernlust.
Übrigens: in unserer Stadt ist es Usus geworden fast nur noch Abiturienten einen Ausbildungsplatz zu geben - soweit die Plätze vorhanden sind. Da kann man sich vorstellen, warum die kleinen Wutzis mit ihren 10 Jahren ins Gymnasium gedrückt werden. Und es gibt Mütter, die das arbeiten aufhören, um ihre Kinder besser unterstützen zu können. Eine Bekannte von mir ist Lungenärztin mit einer langen Ausbildung *winkewinkeMarion:wink:*

frustrierte Grüße
aus Hohlmeiers Schulen vernichtenden Bayern
claren

1 Like

Vergleich Schulsysteme USA und D
Moin Elke,

Natuerlich meinte ich auch ‚Arbeitslager amerikanische
Schule‘, sie beneiden seit heute deutsche Schueler.

Der Eindruck täuscht. Zwar hatte auch ich in D weniger Unterrichtsstunden, als an meiner amerikanischen High School, aber in den High Schools gibt es eine Fächerwahl, die es an deutschen Schulen nicht gibt und die hier allenfalls im Rahmen von freiwilligen AGs in den Nachmittagsstunden angeboten werden, wie z.B. Theater oder Orchester. Man muss im High School System normalerweise ein gewisses Kontingent an bestimmten Kursen erfolgreich absolviert haben, um den High School Abschluss zu erlangen. Dieses Kontingent hatte ich bereits mit Ende der 10. Klasse an meiner deutschen Schule erfüllt. Ich braucht für mein amerikanisches High School Diplom nur noch 2 Semester amerikanische Geschichte (die in natürlich in D nicht hatte) und war in meiner restlichen Fächerwahl völlig frei.

In deutschen Schulen wird statt dessen der Schwerpunkt auf die „klassischen“ Fächer gelegt und der Stoff häufig in 2 Unterrichtsstunden pro Woche durchgepaukt (statt in 5 Unterrichtsstundne pro Fach wie in den USA). Auch die Pflicht auf dem Gymnasium zu einer zweiten Fremdsprache dürfte in den USA Entsetzen hervorrufen *g*.

Gruß
Marion

1 Like

Hallo Marion,

meine Bemerkung (oder besser die meiner Jungs) ueber
das „Arbeitslager“ war von meiner Seite aus durchaus
ironisch gemeint und hat sich wirklich nur auf die
wenigen Schulstunden bezogen. Ich finde es nach wie
vor absurd, dass man es in Deutschland nicht auf die
Latte kriegt, alle Schulklassen zur gleichen Tageszeit
zu beenden.
Auch glaube ich, dass in der deutschen Schule mehr
Arbeit auf die Hausarbeiten verlagert werden, was Kindern
mit einem Elternteil zu Hause zu Gute kommt (und umgekehrt).

Danke fuer die gute Zusammenfassung der SChulunterschiede.

Gruesse, Elke

Hi Claren,

Genau das hat bei unseren höheren Schulen ein totales Chaos
ausgelöst. In den 4.Klassen beginnen die Eltern die
Volksschullehrer unter Druck zu setzen und um jede Note zu
feilschen, damit ihr Kind ins Gymnasium kommt. Die Gymnasien
haben häufig 4 fünfte Klassen mit durchschnittlich 30 Kindern.

Was auch nicht unbedingt verwerflich ist, je nach Größe des
Gymnasiums. (Wir waren 9 12./13. Klassen.)

Dann wird mittels Schulaufgabennoten gesiebt, dass schon
einmal ein paar Schüler freiwillig in die Realschule gehen,
der traurige Rest der 5/6er-Kandidaten folgt zum
Jahreswechsel. Es gibt aber nur eine Realschule im Gegensatz
zu 4 übervollen Gymnasien.

Warum macht sich denn dann nicht mal jemand für die Einrichtung einer neuen Schule stark ?? Oder den Ausbau der Realschule ? Kein Geld, schon klar…Deutschland ist ja schon voll mit gut ausgebildeten Leuten, wozu brauchen wir noch Bildungseinrichtungen ? Schließen wir doch alle Schulen und Unis…spart massig Geld, da bin ich mir sicher.

Und in den Realschulen gibt es in
den 5. und 6. Klassen Wissensspannbreiten von Hauptschulniveau
(in die Hauptschule gehen nur noch „Ausländerkinder“, die
Schulsorte verwaist ohnehin) bishin zu ehem. Gymnasiasten.

Das ist nun wieder eine Frage, ob Eltern ihr Kind wirklich auf ne Hauptschule schicken wollen. Wie schon gesagt, macht sich halt nicht so gut im Freundes- und Bekanntenkreis. Obwohl wir in unserer Realschulklasse auch nicht weniger Nichtmuttersprachler hatten als in der Hauptschule.

30
Kinder in einer Klasse ist normal! Ein weiteres Klassenzimmer
wird -selbst wenn es möglich wäre- nicht geschaffen, weil eine
bestimmte Schülerzahl überschritten sein muss, dass es
zulässig wird.

Kannst dich ja mal nach den Richtlinien für die Klassengrößen in Bayern erkundigen. Ab 34 Schülern wurden bei uns die Klassen geteilt.
Meine Schwester genoß deswegen Unterricht mit 17 Schülern pro Klasse. :smile:

Beibringen kann kein Lehrer in welcher Schule auch immer. In
den Hauptschulen sprechen viele Kinder zu wenig Deutsch um
passable Noten zu bekommen.

Gleichzeitig werden die Lehrer für Deutsch als Fremdsprache entlassen, weil wieder kein Geld da ist. Könnte man nicht wirklich an die Einrichtung einer Integrations- oder Eingangsklasse für die Grundschule denken? Dort könnte man sich dann vielleicht auf den Spracherwerb konzentrieren und die Kinder würden nicht gleich zu Schulversagern, bloß weil sie die Sprache nicht richtig können.

Übrigens hat unsere Realschule gedroht keine gescheiterten
Gymnasiasten mehr aufzunehmen (was ich sogar begrüßen würde,
wenn es möglich wäre).

Und wohin mit ihnen ? Gleich auf die Hauptschule um den Deutschunterricht für die „Ausländerkinder“ zu übernehmen ? :smile:

Für die 10 jährige Kinder wäre eine Orientierungszeit
wesentlich besser, weil sie oft in den Gymnasien zu dem
Zeitpunkt von der Entwicklung her entsprechend der
Schulsituation überfordert sind. Erst ab der 6.Klasse kann
Lern- und Leistungskontinuität meiner Meinung nach
festgestellt werden, und die Kinder brauchen keinen
Erwachsenen mehr um Lernroutine aufrecht zuerhalten. Schade um
jede Begabung, die einer Über- oder Unterforderung unterliegt.
Und jedes Kind hat ein Recht!!! auf eine angemessene
Schulausbildung.

Da kann ich nur zustimmen. :frowning:

Übrigens: in unserer Stadt ist es Usus geworden fast nur noch
Abiturienten einen Ausbildungsplatz zu geben - soweit die
Plätze vorhanden sind. Da kann man sich vorstellen, warum die
kleinen Wutzis mit ihren 10 Jahren ins Gymnasium gedrückt
werden.

Ist leider sehr oft so, aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass einige Firmen Abiturienten gar nicht so gerne einstellen. Zu arrogant, nicht genug Allgemeinbildung, lassen sich nix sagen usw.
Also, es besteht noch Hoffunung. :smile:

Schönen Gruß
Kel

reichlich viele Schieflagen
Hallo Kel,

Was auch nicht unbedingt verwerflich ist, je nach Größe des
Gymnasiums. (Wir waren 9 12./13. Klassen.)

das muss ja ein riesiges Gym. gewesen sein. Mir kommen schon 1300 Schüler viel für unsere Schule vor.

Warum macht sich denn dann nicht mal jemand für die
Einrichtung einer neuen Schule stark ?? Oder den Ausbau der
Realschule ? Kein Geld, schon klar…Deutschland ist ja schon
voll mit gut ausgebildeten Leuten, wozu brauchen wir noch
Bildungseinrichtungen ? Schließen wir doch alle Schulen und
Unis…spart massig Geld, da bin ich mir sicher.

selbst wenn Geld da wäre, würde keins gebaut werden, weil die Kinderzahl jährlich sinkt. Langfristig gesehen wäre es eine Fehlinvestition.

Und in den Realschulen gibt es in
den 5. und 6. Klassen Wissensspannbreiten von Hauptschulniveau
(in die Hauptschule gehen nur noch „Ausländerkinder“, die
Schulsorte verwaist ohnehin) bishin zu ehem. Gymnasiasten.

Das ist nun wieder eine Frage, ob Eltern ihr Kind wirklich auf
ne Hauptschule schicken wollen. Wie schon gesagt, macht sich
halt nicht so gut im Freundes- und Bekanntenkreis. Obwohl wir
in unserer Realschulklasse auch nicht weniger
Nichtmuttersprachler hatten als in der Hauptschule.

In Tochters Klasse sind es immerhin 1/3 der Schüler. Es spricht nichts dagegen, die beste Freundin meiner Tochter kommt aus Korea. Aber Deutschlehrer in den Hauptschulen haben das handfeste Problem, dass manche Schüler zu wenig deutschen Wortschatz beherrschen um überhaupt dem Unterricht folgen zu können.

Kannst dich ja mal nach den Richtlinien für die Klassengrößen
in Bayern erkundigen. Ab 34 Schülern wurden bei uns die
Klassen geteilt.
Meine Schwester genoß deswegen Unterricht mit 17 Schülern pro
Klasse. :smile:

Das hat die Schule bereits selbst getan, weil sich die Lehrer beklagten, dass wegen der Klassengröße und den vielen verhaltensauffälligen Kindern der Unterricht teilweise nicht möglich ist. Nix zu machen, es sind zu wenige Kinder um 2 Klassen daraus zu machen. Eine Teilung wird nicht genehmigt (typisch für diese sesselpupsenden Schönschwätzer aus dem bay.KuMinisterium).

Gleichzeitig werden die Lehrer für Deutsch als Fremdsprache
entlassen, weil wieder kein Geld da ist. Könnte man nicht
wirklich an die Einrichtung einer Integrations- oder
Eingangsklasse für die Grundschule denken? Dort könnte man
sich dann vielleicht auf den Spracherwerb konzentrieren und
die Kinder würden nicht gleich zu Schulversagern, bloß weil
sie die Sprache nicht richtig können.

Es gibt in unserer Stadt eine Einrichtung damit Weißrussen (es sind immerhin Deutsche, die leider nur Russische sprechen) Deutsch lernen. Das Desinteresse der deutschen Sprache ist so groß, dass ein besonders häufiger Lehrerwechsel zu verzeichnen ist. Der Staat müßte nach amerikanischem Vorbild Greencards verteilen, die ohne Sprachkenntnis nicht zu bekommen ist.
Viele immigrierte Eltern sprechen Zuhause ihre Heimatsprache, und wundern sich über die 5 in Deutsch, die die Kinder dann heimbringen.

Und wohin mit ihnen ? Gleich auf die Hauptschule um den
Deutschunterricht für die „Ausländerkinder“ zu übernehmen ? :smile:

Es kein Sitzenbleiben mehr, das können Eltern mittels Gespräch mit Lehrern verhindern. Wenn die Gymnasien ihre Kinder behalten (müssen), weil sie in den Realschulen nicht unterkommen können, dann sinkt vielleicht der Anspruchslevel wieder.

Ist leider sehr oft so, aber aus eigener Erfahrung weiss ich,
dass einige Firmen Abiturienten gar nicht so gerne einstellen.
Zu arrogant, nicht genug Allgemeinbildung, lassen sich nix
sagen usw.

Ich arbeite zur Zeit mit einem Lehrling, eine ehem. Hauptschulabgängerin, zusammen (ich bin gelegentlich im Verkauf bei einem Juwelier). Die Chefin beklagt die mangelnde geistige Beweglichkeit des Mädchens. Die Ansprüche (seitens der Firmenleitung und der Kunden) im Einzelhandel sind so gestiegen, dass ein geistig schlicht gestrickter Mensch schon eine super gute Anleitung braucht um im täglichen Einerlei mithalten zu können. Leider haben heutzutage Lehrherren nicht mehr den Nerv einen 15jährigen pubertären Mensch aus der Hauptschule gut auszubilden. Dazu gehört nämlich mehr als vormachen und machen lassen. Dann lieber einen Volljährigen mit (einem fragwürdigen) Niveau.
Es können nicht alle Menschen Geistesleister sein, es gibt auch die begabten Handwerker, die halt nichts mit Orthographie und Arithmetik am Hut haben.
Für mich stimmt da einiges nichts zusammen - bin aber nicht deprimiert deswegen. Aber alles in allem kann man für seine kleine Welt nur Schadensbegrenzung betreiben, sei es als Elternteil oder als Ausbilder (mein Mann hat zur Zeit einen Lehrling - keinen geistigen Überflieger, aber geschickt, willensstark und wenn er´s gerafft hat, dann hat er´s gerafft :wink:))

viele Grüße
claren

Zur Überschrift…ich persönlich finde nicht nur DAS system dämlich, das geht noch einiges tiefer. :wink:

Es ist also völlig normal, daß ab der
siebten Klasse einige Schüler das Gymnasium wieder verlassen,
während auch etliche neue Kinder von den Mittelschulen
dazustoßen.

Genau das hat bei unseren höheren Schulen ein totales Chaos
ausgelöst. In den 4.Klassen beginnen die Eltern die
Volksschullehrer unter Druck zu setzen und um jede Note zu
feilschen, damit ihr Kind ins Gymnasium kommt. Die Gymnasien
haben häufig 4 fünfte Klassen mit durchschnittlich 30 Kindern.

Ich weiß nicht was daran schlimm ist, die Größe eines Gymnasiums kann auch Vorteile haben. Zum Beispiel, weil Lehrer etwas variabler einsetzbar sind oder mehr Profile bzw. auch AGs angeboten werden können. Meine Kinder sind übrigens an so einem großen Gynasium.

Dann wird mittels Schulaufgabennoten gesiebt, dass schon
einmal ein paar Schüler freiwillig in die Realschule gehen,
der traurige Rest der 5/6er-Kandidaten folgt zum
Jahreswechsel.

Ich glaube ich hatte bereits angemerkt, daß bei uns die Zahl der Abgänger nicht wirklich relevant ist, es kommen aber auch Schüler dazu. Bei meinen Kindern sind vielleicht so ca.2 Kinder nach der Orientierungsstufe vom Gymnasium abgegangen.

Es gibt aber nur eine Realschule im Gegensatz
zu 4 übervollen Gymnasien. Und in den Realschulen gibt es in
den 5. und 6. Klassen Wissensspannbreiten von Hauptschulniveau
(in die Hauptschule gehen nur noch „Ausländerkinder“, die
Schulsorte verwaist ohnehin) bishin zu ehem. Gymnasiasten.

Ja gut, bei uns gibt es nur die Mittelschule.

30
Kinder in einer Klasse ist normal! Ein weiteres Klassenzimmer
wird -selbst wenn es möglich wäre- nicht geschaffen, weil eine
bestimmte Schülerzahl überschritten sein muss, dass es
zulässig wird.

Auch das ist fast überall so, hat nur gar nichts mit den rientierungsstufen zu tun und auch nicht mit Klassenzimmern. Da kannste Dich beim Land beschweren, denn die Klassenschlüssel werden da hübsch demokratisch abgestimmt.

Ich gebe Dir aber Recht, daß bei den Klassenstärken der Unterricht leidet.

Übrigens hat unsere Realschule gedroht keine gescheiterten
Gymnasiasten mehr aufzunehmen (was ich sogar begrüßen würde,
wenn es möglich wäre).

Mit welcher Begründung? Würde mich arg wundern, wenn das möglich wäre. Ich denke da gibt es eine Zuweisung und fertig. In Deutschland herrscht neben der Pflicht ja auch ein Recht auf Bildung…da wird wohl keine Schule mit so einer Weigerung erstlich durchkommen.

Für die 10 jährige Kinder wäre eine Orientierungszeit
wesentlich besser, weil sie oft in den Gymnasien zu dem
Zeitpunkt von der Entwicklung her entsprechend der
Schulsituation überfordert sind.

Was heißt oft? Hast Du da Studien die das belegen? Meine Kinder gehören ausnahmsweise mal nicht zu den hochbegabten und waren ganz sicher nicht überfordert. Es ist doch auch eine Frage, wie die Lehrer konkret damit umgehen.
An inserer Schuel haben wir (die Eltern) übrigens kürzliche eine Umfrage zur Schulsituation durchgeführt. Da wurde Überforderung überhaupt nicht als Punkt genannt und nur vereinzelt wurde angeregt, daß die Fünftklässler etwas sensibler begleitet werden sollten. Anregungen, die durch die Lehrer durchaus konstruktiv aufgenommen wurden.

Erst ab der 6.Klasse kann
Lern- und Leistungskontinuität meiner Meinung nach
festgestellt werden, und die Kinder brauchen keinen
Erwachsenen mehr um Lernroutine aufrecht zuerhalten.

Das ist natürlich richtig, aber die Familiensituation ändert sich doch nicht mit der Schulform.

Schade um
jede Begabung, die einer Über- oder Unterforderung unterliegt.
Und jedes Kind hat ein Recht!!! auf eine angemessene
Schulausbildung.

Auch richtig, die Frage ist nur immer noch, welche Schulform das wohl ist. :wink:

Dieses Schulsystem wurde nicht den Menschen (in dem Fall dem
Entwicklungs- und Wissensstand der Kinder) sondern bestimmten
politischen Absichten angepaßt, und ist im Endeffekt alles
andere als stressfrei und ermordert aufkeimende Lernlust.

Da gehen wir einigermaßen konform in der Ansicht.

Übrigens: in unserer Stadt ist es Usus geworden fast nur noch
Abiturienten einen Ausbildungsplatz zu geben - soweit die
Plätze vorhanden sind.

Das ist ein gesamtdeutscher Trend. Und natürlich kann man unter den Umständen auch verstehen, daß Eltern ihre Kiddies zum ABI drängen.

Und es gibt Mütter, die das arbeiten aufhören, um ihre
Kinder besser unterstützen zu können.

Naja, dazu sage ich an der Stelle nicht viel. Ich finde es auch nicht eben leistungsfördernd, wenn ein Kind sieht, daß die Hochschulausbildung der Mutter nur dazu führt, die Hochschulausbildung des Kindes zu ermöglichen. Da würde ich mich als Kind nicht eben angespornt fühlen. :wink: Ganz davon abgesehen, daß sich spätestens ab der 7. Klasse die meisten Kinder doch keine Hausaufgaben mehr mit Mutti machen. Im Gegentiel, meine Tochter zeigt mir nur noch fertige Vorträge und die mit der strengen Bemerkung, daß sie auch nichts mehr ändern wird an Stil und grobem Inhalt. (Natürlich habe ICH immer ganz andere Ideen ) Aber die Leistungen geben ihr ja Recht.

Gruß Maid :smile: