Hallo, Dirk,
so ganz weiß ich nicht, wo Du mit Deiner Frage hinauswillst.
Zeitrechnung wurde seit je an besonderen Ereignissen festgemacht, die willkürlich ausgewählt wurden und dann im allgemeinen Konsens verankert wurden.
Ob und „ab urbe condita“ oder „Christi Geburt“ oder „nach der Erfindung des Buchdruckes“ (Max’ Anregung halte ich für durchaus diskussionswürdig) oder auch „nach dem Tode meines Vaters“ sind Zeitzählungen, die nur jeweils für unterschiedliche Anzahlen von Menschen von Belang sind.
Die zur Zeit gebräuchliche Zeitzählung ab „Christi Geburt“, egal ob sie als „n.Chr“, „anno Domini“, „Nach der Zeitenwende“, „common era“ oder sonstwie bezeichnet wird, hat ihre Ursache in der Dominanz der christlichen Kirche zu einer Zeit als die Datierung von Ereignissen (in unserer Kultur) immer wichtiger wurde.
Dass dabei weder der exakte Zeitpunkt der Ereignisses getroffen wurde, ist dabei eher nur ein Kuriosum am Rande. Der Zeitpunkt wird eben erst durch die Abfolge weiterer Ereignisse exakt festgelegt. Auch dass es unkorrekter Weise ein Jahr 0 nicht gibt (vor dem Jahre 1 n.Chr. lag das Jahr 1 v.Chr), liegt schlicht daran, dass die Null damals noch unbekannt war. (Erst die Berührung mit der arabischen Mathematik machte eine besondere Ziffer für „keine Einheit“ bekannt).
Natürlich könnte man eine Zeitzählung „nach dem Tode meines Vaters“ einführen, nur wäre dieses Ereignis wohl nur für einen kleinen Kreis von Menschen relevant und würde daher auch kaum generelle Akzeptanz erlangen können.
Die Zeitzählung anderer Kulturen (Moslems, Juden etc.) läuft dabei durchaus weiter, sie tritt nur hinter dem gegenwärtigen Einfluß unserer christlich geprägten westlichen Kultur zurück.
Hoffentlich habe ich jetzt nicht völlig an Deiner Frage vorbeigeschrieben. Sonst solltest Du sie vielleicht noch einmal präzisieren.
Grüße
Eckard.