Zellzahl über OD - bis wann linear?

Moin!

Wenn man mit Hilfe eines Spektrometers die Zellzahl z.B. einer Hefekultur bestimmt, gibt es nur einen begrenzten Bereich, in dem die OD600 wirklich linear ist.
Welcher Messbereich ist das?
Ich vermeine, mich wage an 0,1-1,2 zu erinnern, aber ich bin mir absolut nicht sicher.

Ich bin gerade dabei, ein Protokoll zu schreiben, muß den Breich aber erwähnen, das zählt als kaum erwähenswert.

(In der Praxis, wie so oft, meist gelöst mit "Verdünns halt 1:10, dann biste auf jeden Fall im grünen Bereich. Nachdem die dicksten Kulturen, die ich so hatte, so zwischen 6-8 OD600 hatten,
würde ich schätzen, das der lineare Bereich irgendwo weit unten Anfängt, vielleicht bei so 0,1 und bis ungefähr 1 hochgeht, weil man sonst die Durchschnitts-Übernachtkultur nicht mit einer 1:10-Verdünnung messen könnte.)

Ich bin nur beim schreiben darüber gestolpert, und jetzt läßt die Frage mich erstmal nicht mehr los :smile:

Vielen Dank im Vorraus!
Ph.

Optische Linearität gilt für Suspensionen nur solange als sich die Teilchen (bei Dir Hefezellen) nicht gegenseitig abdecken und dadurch eine scheinbar größere Durchlässigkeit zeigen.
Das kann man nur experimentell prüfen, weil die Zellgröße, eventuelle Zusammenballungen der Zellen und die Wellenlänge eine Rolle spielt.
Mache eine Verdünnungsreihe mit einer mikroskopisch ausgezählten Konzentration (Zählkammer) und trage die rechnerisch ermittelte Zellzahl gegen die OD auf. Da wirst Du dann sehen, wo der lineare Bereich zu finden ist. Um spätere unbekannte Suspensionen zu messen, musst Du sie dann so vorverdünnen, dass sie im linearen Bereich liegen.
Udo Becker

Huhu!

Mir ist klar, das ich strenggenommen für jeden Stamm eine eigene Eichgrade erstellen müßte.

Dabei habe ich zwei Probleme:

Ist es wie mit PCR-Optimierungen:
In der Theorie sollte man für jede PCR eine eigene Optimierungsreihe fahren. In der Praxis hat da keiner Zeit für.

Ist das Praktikum zuende, d.h. ich habe keine Möglichkeit mehr, eine Eichgrade zu basteln.

Habe ich in dem Praktikum im Schnitt pro Woche 1 Stamm erstellt, die Doktoranden machen teilweise mehr, die sich teilweise sehr unterschiedlich verhalten.

Also muß es irgendeine Heuristik geben, mit der man den linearen Teil zumindest annähern kann.
Bzw. halt eine Daumenregel.
Außerdem ist es IIRC bei der Spektroskopie immer einen Bereich, der noch zuverlässig ist, den man aber leicht verläßt, wenn die Mischung zu dünn oder dick wird.

Gibt es da ne allgemeine Antwort, oder ist das alles Geräts- und Probenabhängig?

Viele Grüße!
Ph.

Ich denke schon, dass man zwischen 0.1 und 0.4 von einer linearen Beziehung ausgehen kann. Was bleibt Dir auch anderes übrig, wenn nachträgliche Messungen nicht mehr möglich sind.
Udo Becker