Hallo
Ich war Faltboot-Wanderfahrer auf Großgewässern (Weser, Donau, Loire, Shannon, Schären zwischen Åland und der finnischen Küste, Saimaa-Gebiet in Südfinnland). Ich habe von der „Hundehütte“ bis zum Kuppelzelt im Lauf von 40 Jahren alles durchgetestet.
Meinen Ansprüchen würde das Zelt nicht genügen. Vor Allem die Windstabilität ist nicht ausreichend. Der größte Schwachpunkt ist, dass das Gestänge nicht aus Alu-Rohr, sondern aus Glasfiber besteht.
Die zugesagte Stabilität bei einer Windgeschwindigkeit von 50 km/h ist auf den ersten Blick beeindruckend, ist das doch der untere Grenzwert der Windstärke 7 auf der Beaufort-Skala http://www.seewetter-kiel.de/seewetter/wind_um.htm .
Man muss dabei aber berücksichtigen, dass normalerweise in der Natur (nicht im Windkanal) Böen mit einer dreifachen Spitzengeschwindigkeit der „Dauer“-Windstärke auftreten. Geht man also davon aus, dass das Zelt Böen von 50 km/h widersteht, so ist die zugehörige Dauer-Windgeschwindigkeit 17 km/h, das entspricht der Windstärke 3 (schwache Brise). Die von Meteomedia heute für meinen Vorgarten vorhergesagte Windgeschwindigkeit beträgt 12 km/h mit Böen bis 34 km/h - und ich wohne im Binnenland!
Wenn das Zelt statt des schlabberigen Fiberglasgestänge ein Gestänge aus Alu-Rohr und statt der pifferigen Zeltnadeln Häringe aus breitem Alu-Winkelprofil hätte, würde ich ja sagen, man könnte es mit zusätzlichen Abspannleinen (etwa die dreifache Anzahl) so am Boden „festnähen“, dass es auch das eine oder andere Unwetter an der See übersteht.
Mein letztes Zelt, das allen meinen Ansprüchen genügt hat, war ein als Expeditionszelt konzipiertes geodätisches Kuppelzelt der Fa. Jack Wolfskin (heute nicht mehr lieferbar) mit einem Durchmesser von ca. 3m und einer Stehhöhe in der Mitte von 1,80m.
Zelte mit Glasfibergestänge habe ich schon mal gesehen, wie sie sich bei Windstärke 5 (+ Böen) ängstlich an den Boden schmiegten - die Bewohner waren ins Hotel gezogen.
Gruß merimies