Zensur bei der ARD?

Hallo zusammen,

hat die ARD das Interview mit Putin mit Absicht so „gekürzt“, dass dem Zuschauer wichtige Infos vorenthalten bleiben?
Ich finde es zumindest sehr interessant, welche Passagen gestrichen wurden. Zum Nachlesen mal hier gucken:
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-inte…

Gruß
Geissbock

So funktioniert halt die Demokratie!
Das ahnte weiland auch schon ein gewisser Dr. G., der allerdings heutzutage nur noch ein blutiger Anfänger in Bezug auf Meinungsmultiplikation bzw.
-manipulation bzw. pc Aufklärung wäre.
Die Forschung ist längst weiter!!
Der Brief von Irans Präsident Ahmadinead an Frau Dr. Merkel wurde uns seinerzeit auch vorenthalten. Was man nicht weiß. macht auch nicht heiß!
Same Procedere as every Year

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Iran/b…
http://mebb.de/blog/wp-content/uploads/Brief%20Ahmad…

Hallo,

und was ist daran jetzt Zensur? Offensichtlich bist du doch an die Informationen gekommen. Ich würde sagen, es geht mehr in Richtung Propaganda, Meinungsbildung, sonst könnte man gleich behaupten, dass alles zensiert ist.

und was ist daran jetzt Zensur? Offensichtlich bist du doch an
die Informationen gekommen.

Ja, dank „Blogger Azot, der auf Blogspot.com einen eigenen Blog einrichtete, auf dem er das offizielle Transscript des Interviews auf Deutsch übersetzte und die gekürzten Teile markierte.“
Normalerweise wäre es aber doch die Aufgabe der ARD gewesen, das Interview entweder ungekürzt zu zeigen oder - wenn sie es schon kürzen - dies wenigstens an anderer Stelle zu tun. Wenn du dir den Text mal ohne die markierten Passagen durchliest, wirst du feststellen, dass da bewusst Informationen unterschlagen werden und die Aussage Putins sich ein wenig anders anhören.

Ich würde sagen, es geht mehr in
Richtung Propaganda, Meinungsbildung, sonst könnte man gleich
behaupten, dass alles zensiert ist.

Gut, nennen wir es Propaganda: „Warum die ARD für dieses interessante und hochbrisante Stück Fernsehjournalismus keine halbe Stunde Sendezeit über hatte, bleibt fraglich. An einem starren Sendefenster kann es nicht gelegen haben. Nach dem Putin-Interview sendete man bei der ARD von 23:30 bis 5:00 morgens eine Sondersendung mit dem Namen “Der Kampf ums Weiße Haus - Die lange Nacht der US-Wahlen” - warum man nicht 20 Minuten dieser Sendung für ein zeithistorisches Dokument hätte kürzen können, ist unerklärlich. Ebenso fraglich bleibt es, warum aus dem Interview gerade die Stellen herausgefiltert wurden, die der westlichen Position widersprechen. Mit der vorgenommenen Kürzung erhält das Interview einen vollkommen anderen Informationsgehalt. Die ARD hat in diesem Falle die Grenze zwischen journalistischer Verantwortung und Meinungsmanipulation überschritten.“

Hi,

ARD hat das Interview noch vollständig ausgestrahlt:
http://www.tagesschau.de/ausland/roth100.html

Und man sich das komplette Interview im Netz anschauen:
http://www.tagesschau.de/redirectid.jsp?id=video371414

Gruß

Christian

Aber Geissbock,

wo denkst du hin?

Üble Propaganda und Zensur gibt’s in China und in Russland und sonstwo, aber doch nicht im „freien Westen“ :wink:

LG
sine

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Sinnentleerte Artikel…
Hi!

Üble Propaganda und Zensur gibt’s in China und in Russland und
sonstwo, aber doch nicht im „freien Westen“ :wink:

Hättest Du etwas tiefer gelesen, wüsstest Du, dass es gerade hier tatsächlich zutreffend ist.
/t/zensur-bei-der-ard/4764699/5

Gruß
Guido

Hallo zusammen,

Hallo Geissbock,
es sind nicht nur das ARD und ZDF; auch andere Medien zeigen nur das, was angenehm und im Ländle gewollt ist.
Hast Du Dich schon mal gefragt, warum Du keine Bilder aus Ossetien gesehen hast, sondern immer nur aus Georgien.

Ein kleines Beispiel: Bei ARD oder ZDF (weiss nicht mehr genau) wurde ein Interview live mit einem deutschen Reporter in Ossetien geführt. Es ging um ethnische Säuberungen der russischen Armee.
Auf die Frage, ob es solche gegeben hat, antwortete der Reporter:
„Ich habe nicht sehr viele Russen hier gesehen, aber wenn ich mir anschaue, was hier so alles passiert ist, kann ich mir schon vorstellen, dass sich einige russische Soldaten vergessen haben, denn…“

Hier an dieser Stelle wurde schlagartig ausgeblendet. Die Sprecherin im Studio war richtig perplex und musste sich erst einmal sammeln, dass sie schon wieder an der Reihe war.
Es hätte mich schon mal interessiert, was da passiert ist.
Aber das hätte wohl nicht so ins Bild der armen überfallenen Georgier gepasst.

Oder die Aussage von Peter Scholl-Latour in der Sendung :
Menschen bei Maischberger:

„Ich war in Ossetien und habe alles mit eigenen Augen gesehen. Ich möchte gern einmal wissen, warum man immer nur die Bilder des propagandistischebn georgischen Fernsehens mit den drei zerstörten Häusern in Gori sieht. Warum zeigt keiner, dass die ossetische Hauptstadt dem Erdboden gleich gemacht wurde? Das Krankenhäuser als erstes zerstört wurden.“

Ja, warum wohl.

Such Dir im Netz ein paar österreischiche oder Schweizer Zeitungen und lies dort paralell mit.
Denn nur die halbe Wahrheit unserer Medien ist auch eine Art der Lüge.

Gruß
Jürgen

Hallo, Guido

Üble Propaganda und Zensur gibt’s in China und in Russland und
sonstwo, aber doch nicht im „freien Westen“ :wink:

Hättest Du etwas tiefer gelesen, wüsstest Du, dass es gerade
hier tatsächlich zutreffend ist.
/t/zensur-bei-der-ard/4764699/5

den Text des vollständigen Interviews, gab die ARD erst aufgrund massiver Proteste im Internet heraus:
http://blog.tagesschau.de/?p=1380

Und eine längere Fernsehfassung des vorher gekürzt ausgestrahlten Interviews:

„Letzter Punkt: Selbstverständlich ist unser journalistisches Interesse, das ganze Interview zu veröffentlichen. Das geschieht am Dienstag, den 2. September, um 6:20 Uhr im WDR-Fernsehen und wird danach auf www.tagesschau.de auch in schriftlicher Form veröffentlicht. Wir machen das sehr gerne und freuen uns, wenn wir das große Interesse damit zufriedenstellen können.“
http://www.tagesschau.de/ausland/roth100.html

wurde ebenfalls nur wegen massiver Kritik, von Bloggern im Internet, ausgestrahlt.

Eine reine Alibi-Veranstaltung. Wieviele Fernsehzuschauer wird eine Sendung, die nur im Internet, spät am Abend vorher angekündigt wird und zu einem Zeitpunkt stattfindet, an dem kaum jemand vor dem Fernseher hängt, denn wohl haben?

Gruß
karin

Hallo, Geissbock

hat die ARD das Interview mit Putin mit Absicht so „gekürzt“,
dass dem Zuschauer wichtige Infos vorenthalten bleiben?

Nein. Das glaube ich nicht.

Ich glaube aber, dass die Berichterstattung von einigen wenigen Journalisten geleistet wird, die natürlich ihren ganz persönlichen „Focus“ auch auf ihre übermittelten Berichte anwenden.

Thomas Roth heute im ARD-life-chat:

„an dem konfliktort nord-südossetien hatten wir ein team von 6 personen unter der führung von stephan stuchlik…
… an der georgischen seite ebenfalls 6 personen…
und die politische beobachtung an der diplomatischen front übernahmen zwei korrespondenten im studio moskau…
die sich dort ebenfalss bemühten, beide seiten angemessen zu beleuchten.
es war der höchste personal-aufwand bei einem bewaffnetem konflikt seit langem.“

„Unter der Führung von“ bedeutet das, dass die Berichterstattung der ARD, unter Umständen von einer einzigen Person abhängt?
Die noch dazu ihren eigenen „Focus“ in eine Berichterstattung einfliessen lässt?

Ich würde es wichtig finden, die Hintergründe, die zur Herstellung von Nachrichten führt und die schliesslich ein Millionenpublikum erreichen und in ihrer Meinungsbildung beeinflussen, zu hinterfragen.

Gruß
karin

Hi Karin,

hier ist von Zensur die Rede - und das ist (sorry) Blödsinn.

Du selbst hast eine Absicht der ARD angezweifelt, und der Vergleich mit China ist, um es am untersten Ende der möglichen Skalierung auszudrücken, völlig absurd.

Ansonsten stimme ich mit jedem überein, der das Ganze enorm kritisch beäugt.
Allerdings leben wir in einer Gesellschaft, in der man sich die Informationen aus derart vielen verschiedenen Quellen zusammensuchen kann und danach selbst ein Urteil basteln kann, dass man sich vielleicht an die eigene Nase fassen sollte, wenn man ausschließlich einer einzigen Quelle (einem einzelnen Menschen, der seine Meinung propagiert - ist Teil der menschlichen Natur) bedingungslos vertraut…

LG
Guido

Normalerweise wäre es aber doch die Aufgabe der ARD gewesen,
das Interview entweder ungekürzt zu zeigen oder - wenn sie es
schon kürzen - dies wenigstens an anderer Stelle zu tun. Wenn

Es liegt halt in ihrem Ermessen.

anderen Informationsgehalt. Die ARD hat in diesem Falle die
Grenze zwischen journalistischer Verantwortung und
Meinungsmanipulation überschritten."

Aber dafür sind doch Medien da. Die Frage ist doch nur, wie manipulierbar jeder ist.

Anders gefragt, ist der deutsche Leser oder Zuschauer/-hörer überhaupt an der Wahrheit interessiert? Es könnte ja das Weltbild beeinträchtigen.

Hallo Karin,

Deine Einwende gegenüber der ARD-Berichterstattung sind nicht unberechtigt. Geradezu auf den Punkt gebracht. Die einseitige Berichterstattung im Kossetienkonflikt ist gemessen an deren journalistische Ansprüche geradezu verwerflich.

Sollte der Leser selbst schuld sein, wenn er sich nur über die ARD informiert? Das würde heißen, die Verantwortungslosigkeit der ARD-Korrespondenten, wohlgemerkt, noch als tugendhaft ´erscheinen´ zu lassen.

Mähähä :smile:
guvo

Hallo, Guido

hier ist von Zensur die Rede - und das ist (sorry) Blödsinn.

wer Zensur anwendet, müsste einen Vorteil davon haben und ich sehe keinen Vorteil für die ARD.

Eher im Gegenteil. Der Vorwurf an die ARD, es würden Nachrichten zensiert - ob nun berechtigt oder nicht - wird an dem Sender kleben bleiben und die Glaubwürdigkeit der übermittelten Nachrichten wird in Zukunft sicherlich des öfteren hinterfragt werden.

Allerdings leben wir in einer Gesellschaft, in der man sich
die Informationen aus derart vielen verschiedenen Quellen
zusammensuchen kann und danach selbst ein Urteil basteln kann,
dass man sich vielleicht an die eigene Nase fassen sollte,
wenn man ausschließlich einer einzigen Quelle (einem einzelnen
Menschen, der seine Meinung propagiert - ist Teil der
menschlichen Natur) bedingungslos vertraut…

Das trifft vermutlich nur auf Menschen zu, die über einen Internetanschluss verfügen.
Wer kann es sich schon leisten, mehrere lokale und überregionale Tageszeitungen und Wochenmagazine zu kaufen.

Die ältere Generation wird sich, nach wie vor, auf den Wahrheitsgehalt von Nachrichten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und Radios verlassen.

Gruß
karin

selbstverständlich
Hallo,
und ist in allen Lebensbereichen Normalität. Entscheidend ist, wie es der Einzelne je nach Betroffenheitsgrad beurteilt. Positiv (z.B. Zensur von Filmen zum Schutze der Jugend) oder negativ (z.B. Zensur durch Beschränkung des Internets in China).
Hier werden aus pragmatischen Gründen nur Ausschnitte präsentiert. Du betrachtest es negativ, die Verantwortlichen weniger.
Welche Infos sind für wen meinungsbildend? Die gestrichenen oder die gezeigten?

Gruß
Der Franke

Entscheidend ist,
wie es der Einzelne je nach Betroffenheitsgrad beurteilt.
Positiv (z.B. Zensur von Filmen zum Schutze der Jugend) oder
negativ (z.B. Zensur durch Beschränkung des Internets in
China).
Hier werden aus pragmatischen Gründen nur Ausschnitte
präsentiert. Du betrachtest es negativ, die Verantwortlichen
weniger.

Ich betrachte jegliche Art von Zensur als negativ. Unsere Staatsform nennt sich Demokratie und wenn man einen Bürger für mündig genug hält, einen Staat zu leiten, warum sollte man dann nicht mündig genug sein, selbst über „Gutes“ und „Schlechtes“ zu entscheiden? Klar ist es wichtig z.B. die Jugend zu schützen, aber wenn man Filme, Musik oder Bücher komplett verbietet, dann erscheint mir das etwas seltsam.

Natürlich betrachten die Verantwortlichen es nicht als negativ, sonst würden sie es ja nicht zensieren. Die Frage ist nur, warum sie es zensieren …

Hallo, Der Franke

Welche Infos sind für wen meinungsbildend? Die gestrichenen
oder die gezeigten?

wie sollen gestrichene (nicht gezeigte) Infos meinungsbildend sein können?

Gruß
karin

wer Zensur anwendet, müsste einen Vorteil davon haben und ich
sehe keinen Vorteil für die ARD.

Es geht hier auch nicht speziell um die ARD. Es ist natürlich auch nicht das erste Mal, dass so eine „Zensur“ stattfindet.

Sehr interessant ist z.B. auch eine Pressekonferenz von Condoleezza Rice. Sie bekommt eine Frage zum 11. September 2001 gestellt und ganz plötzlich gibt es eine Bildstörung. Als zurück zum Moderator der Sendung geschaltet wird, kann man im Hintergrund noch Gelächter hören … natürlich ist es keine „Beweis“ o.ä., es soll nur aufzeigen, was uns (evtl.) alles so verheimlicht werden soll.
Hier ist das Video: http://www.youtube.com/watch?v=7UpTOmVb9g8

Hi,

Natürlich betrachten die Verantwortlichen es nicht als
negativ, sonst würden sie es ja nicht zensieren. Die Frage ist
nur, warum sie es zensieren …

vielleicht wollen sie die Werbeeinnahmen erhalten oder ihren Job nicht verlieren …

Gruß
Torsten

Hallo Karin,

Welche Infos sind für wen meinungsbildend? Die gestrichenen
oder die gezeigten?

wie sollen gestrichene (nicht gezeigte) Infos meinungsbildend
sein können?

Muss ich gezeigte Infos als meine Meinung übernehmen?
Oder hinterfrage ich anderweitig? Wenn mich das Thema interessiert und ich mir meine Bildung bilden möchte?
Einfaches Beispiel: Gesetzesvorlage wird in den Nachrichten vorgestellt. Ich bin skeptisch gegenüber den Absichten und weiss, es werden in den Nachrichten nicht alle Positionen und Parteien ausdiskutiert. Ich hole mir die Infos anderweitig und bilde mir ein eigenes Urteil. Vielleicht ein anderes, dann war es mir gegenüber Zensur. Weil die für mich wichtigen Informationen vorenthalten wurden.

Gruß
Der Franke