Zentrales WW / Boiler / Durchlauferhitzer

Hallo,

ich überlege gerade, welche Methode Warmwasser zu bereiten wohl die energieeffizienteste ist.
Der (altmodische?) Durchlauferhitzer erzeugt genau so viel Warmwasser, wie man benötigt. Dadurch gibt es keine Abkühlverluste wie bei den Speicherlösungen. Aber die hohe Spitzenlast ist einerseits nicht schön, und außerdem ergeben sich dadurch eventuell höhere Verluste im Stromnetz.

Der Elektroboiler (Speicher) unter dem Waschbecken oder über der Wanne hat den Vorteil, dass das warme Wasser nicht erst durch lange Leitungen gepumpt werden muss, wobei es sich ja auch abkühlt. Andererseits sind die lokalen Speicher in Bad und Küche von der Isolation her sicher nicht so gut wie ein zentraler großer Tank im Keller.

Was meint Ihr zu dieser Problematik?

Vielen Dank,
Jürgen

Hi,
die beschriebenen Methoden dienen ja damit man je nach seinen Gegebenheiten und Verbrauchsgewohnheiten, die beste Variante wählen kann.
Darüber hast du uns aber nicht informierst…
Nun ja, für den ganz gelegentlichen Wasserbedarf (Wochenendhaus oder Schwein) mag ein Durchlauferhitzer sinnvoll sein.
Für den reinlichen Mehrpersonenhaushalt sicher wenn eine alternative Wasseraufbereitung nicht vorgesehen ist, ein großer Nachtstromspeicher.

Für die entlegene Kleinküche wo gerade ein paar Liter pro Anwendung benötigt werden, der kleine dezentrale Boiler.
OL

Hi,
die beschriebenen Methoden dienen ja damit man je nach seinen
Gegebenheiten und Verbrauchsgewohnheiten, die beste Variante
wählen kann.
Darüber hast du uns aber nicht informierst…

Das stimmt, Fehler meinerseits. Ich wollte aber auch gern wissen, welche Methode energetisch gesehen die bessere ist.
Selbst wenn ich mehrmals am Tag Warmwasser entnehme, hat das Zirkulationssystem mit großem Speicher immer auch Isolationsverluste. Im Vergleich dazu hat ein Durchlauferhitzer keine Verluste, oder doch? Wie groß sind die?

Nun ja, für den ganz gelegentlichen Wasserbedarf
(Wochenendhaus oder Schwein) mag ein Durchlauferhitzer
sinnvoll sein.

Es handelt sich um einen normalen Haushalt mit drei Personen. Tagsüber wird nur wenig bis kein Wasser entnommen, weil keiner da ist. Morgens wird zum Duschen etc. das meiste Wasser gebraucht.

Für den reinlichen Mehrpersonenhaushalt sicher wenn eine
alternative Wasseraufbereitung nicht vorgesehen ist, ein
großer Nachtstromspeicher.

Was meinst Du mit Nachstromspeicher? Kenne ich nur als Heizung! Ich meinte natürlich einen zentralen Speicher, der mit der Gas/Ölheizung gekoppelt ist.

Für die entlegene Kleinküche wo gerade ein paar Liter pro
Anwendung benötigt werden, der kleine dezentrale Boiler.
OL

Auch hier nochmal die Frage:
Ist ein 5l-Boiler (isoliert) mit einer Entnahme von ca. 10l/Tag günstiger als ein zentraler Speicher mit einer dauernd laufenden Umwälzung?
Ich weiß, dass man diese Fragen nicht exakt beantworten kann, wenn man nicht die exakten Verhältnisse kennt. Aber vielleicht kennt ja jemand Abschätzungen, die eine grundlegende Tendenz erkennen lassen oder auch Ergebnisse von Untersuchungen und Modellrechnungen, die ich als Referenz benutzen kann.

Danke für alle Tipps und Hinweise.

Jürgen

Ahoi!

Die gleichen Gedanken hab ich mir in mein neues Häuschen auch gemacht.

Ich persönlich hab eine zentrale WW-Versorgung ohne Zirkulation vorgesehen - da es bei mir hauptsächlich um’s Duschen geht, dürften die Verluste durch die ~10 m lange Leitung geringer sein, als die Zirkulation frisst. Dafür hab ich natürlich leichte Komforteinbussen (dauert so ~30 Sekunden, bis warmes Wasser aus der Dusche kommt), aber da kann ich mit leben.

Damit man bei der kleinen Handwäsche nicht soviel Wasser vergeudet, hab ich dort einen kleinen (10 kW) elektrischen DLH vorgesehen. Der ist zwar nicht so effizient wie die zentrale WW-Versorgung, aber wir reden ja immer nur von einer Minute, damit dürfte es immer noch günstiger sein, als jedesmal die 10 m-Leitung zu fluten.

In der Küche hänge ich auch an der zentralen WW-Versorgung, aber da sind’s nur 2 m Leitung.

Von Boilern halte ich grundsätzlich gar nichts.
Zunächst mal ist es zwar egal, ob du einen Boiler oder einen DLH benutzt - um die gleiche Menge Wasser auf die gleiche „Menge“ Temperatur zu bringen, brauchst du die gleiche Menge Energie, das ist elementare Physik.
Aber die Isolation eines Boilers ist nicht perfekt, darum hast du hier immer Verluste, die du bei einem (elektronisch geregelten) DLH nicht hast.

lg, mabuse

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Hallo Mabuse1,

vielen Dank für Deine konstruktiven Überlegungen.

Durch die Isolationsverluste ist der Boiler dem Durchlauferhitzer benachteiligt, dafür braucht man keinen so hoch abgesicherten Hausanschluss, der ja prinzipiell auch kostet.
Aber wahrscheinlich überwiegen die Verluste beim Boiler.

Viele Grüße,
Jürgen

Hi

Was meinst Du mit Nachstromspeicher?

ein Boiler der mit stark verbilligtem (bei uns ca. 1/3) Nachtstrom (eigener Zähler) aufgeheizt wird.
Die sehr geringen Verluste trotz Isolation, werden durch den günstigen Stromtarif mehrfach wettgemacht.
Falls du eine ökonomisch sinnvolle Heizung hast kannst du die im Winter mittels Wärmetauscher nutzen und im Sommer die Solare aufbereitung bzw. bei Schlechtwetter eben die E-Patrone mit Nachtstrom.
Durchlauferhitzer hingegen benötigen immer teuren Tagstrom bzw. kann es je nach Lieferanten auch dazukommen daß du relativ mehr für die bereitgestellte Leistung bezahlen mußt, (Anschlußwerte dazukaufen bzw, höhere Grundgebühr).

also ich würde einen deinen Bedürfnissen angepassten Boiler (E-Patrone und Wärmetauscher) nehmen.
Außer es wird eben sehr wenig bzw. unregelmäsig Wasser entnommen, da es natürlich keinen Sinn macht Warmwasser 1 Woche lang in so einer kleinen Menge aufzuheben.

Ol

Auch Dir vielen Dank für die Anregungen!

Jürgen