Zerbrechlichkeit von Glas

Hallo!
Wie fein muss ein Geschoss - Form eines Armbrustbolzens - sein, um aus geringer Entfernung abgefeuert, eine „normale“ Glasscheibe zu durchschlagen, ohne dass sie zerbricht?

Gruß,
Eva

Hallo!

Nicht so fein wie vielleicht gedacht, bleistiftdick/fingerdick würde ich sagen.
Hauptsache spitz ,rechtwinklig und mit sehr hoher Geschwindigkeit aufprallend.

Geschosse von Pistole oder Gewehr gehen ja auch glatt durch und verursachen „nur“ ein Loch mit etwas Ausfransung und wenige kurze Risse rundherum, Scheibe bleibt sonst intakt und stabil.

MfG
duck313

Hallo Eva,
das kommt auf die viele Faktoren an. Zum Beispiel die Dicke des Glases und dessen Beschaffenheit. „Normal“ gibt es bei Glas leider nicht.
Die Geschwindigkeit des Geschosses ist ebenso entscheidend, wie die Materialeigenschaften des Bolzens (z.B. Material, Durchmesser, etc.).

Danke Dir!

Das Glas eines Autofensters, wie man es so um 1920 hergestellt hat.

Gruß,
Eva

Sehr gut, Danke!

Gruß,
Eva

Moin,

das dürfte sich kaum vorhersagen lassen. Das Gute daran: Widerlegen lässt sich da auch nichts :-)))

Mir ist es mal gelungen, mit einem Flummi ein kreisrundes Loch in eine Fensterscheibe zu zaubern, das ein klein wenig größer als der Flummi war. Selbiger flog übrigens nicht durchs Loch, sondern kehrte brav zurück. Um den Trick zu wiederholen, müsste ich wohl Kalanag heißen.

Mein Tipp: Lass den Übeltäter einen ganz normalen Bolzen nehmen. Die DInger gab es mit Stahlspitze, und schnell genug sind sie allemal.

Gruß Ralf

Hallo Eva!

Um 1920 herum gab es deutliche Veränderungen bei der Auto-Verglasung. Guck hier: http://www.classic-autoglas.com/die-geschichte-des-autoglases/50
Gut möglich, dass ein Fahrzeug mit Ausnahme der Frontscheibe aus gewöhnlichem Fensterglas rundherum offen war, aber je nach Land, in dem Deine Geschichte spielt, kann es sich bereits um Verbundglas gehandelt haben.

Was bei der Begegnung von Fensterscheibe und Geschoss geschieht, kann anders als auf Anhieb vermutet ablaufen. Ein spitzes, schlankes Geschoss müsste Glas während des Durchdringens verdrängen und verdichten (sofern die Scheibe nicht großflächig zerstört wird). So kann es durchaus sein, dass ein vorne abgeplattetes Geschoss sauberer durchdringt, indem ein Stück Glas regelrecht herausgestanzt wird.

Was wirklich passiert, wird sich nur durch Versuch herausfinden lassen.

Gruß
Wolfgang

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Das hat der Autor auch getan. Aus reiner Neugier wollte ich wissen, ob das geht :smile:

Danke Dir und Gruß,
Eva

Hi,

da bin ich mir nicht so sicher. Ich kann´s zwar im Moment nicht belegen, aber meine Vermutung ist, dass eine Spitze im Glas eher zu Rissen führt, da sie die Ränder des Eintrittskanals aufweitet und zur Seite drückt, was Glas gar nicht mag.

Meiner Meinung nach wäre eine plane Frontseite des Bolzens besser geeignet, um das Glas nicht zerspringen zu lassen. Diese würde das Loch sozusagen ausstanzen anstatt es aufzureissen.
Genaugenommen wäre eine negative, sphärische Aussparung anstatt einer Spitze noch besser. Das käme einem Stanzwerkzeug noch näher.

Gruß, C.

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Hallo,

die Form des Geschosses ist bei Einfach-Gläsern (also keinem Verbundglas) egal, wichtig ist die
Geschwindigkeit und Aufprallenergie, mit der es die Glasscheibe trifft.

Befrage einmal alte Bahnpolizisten der Bundesbahn, die können dir da reichlich zu erzählen aus der Zeit, als man noch die Fenster der Reisezugwagen ganz öffnen konnte und Vollidioten Gegenstände aus Zügen warfen.

Übrigens ist man bei Autos auch schon recht früh zumindest bei der Frontscheibe auf die idee mit dem Verbundglas gekommen, weil nämlich durch vorrausfahrende Fahrzeuge hochgeschleuderte Steine ebenfalls die Scheibe durchdrangen.

Nur interessehalber: Der Bolzen wird im Autoinnern abgefeuert, also vom Beifahrersitz auf das Fenster Beifahrerseite. Ist die geringe Entfernung eher günstig bezüglich der Annahme, dass die Scheibe nicht zerspringt? (Tut mir leid, Physik ist laaange her und ich kann das so schnell nicht ausrechnen :unamused:)

Gruß,
Eva

Hallo,

Nicht übersehen sollte in diesem Zusammenhang das im verlinkten Artikel erwähnte einlagige Sicherheitsglas bleiben, das z.B. als „SEKURIT“ bis in die 1980er Standardausstattung der meisten PKW war (und oft heute noch bei heizbaren Heckscheiben verwendet wird), das durch gezielte unregelmässige Erhitzung nachgehärtet wurde und bei Schlag, Stoss oder Schüssen gänzlich zu krümelartigen Teilchen zerfällt.

LG

Silberloewe99

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Hallo,

wenn es eine Einfachglasscheibe ist, so ist das durchaus möglich,es kommt halt darauf an, welche Energie den Bolzen mitgegeben wird.

Da bis zum Ende des 2.Wk es keinerlei Beschränkungen bezüglich Armbrust-Waffen (hier spezielle „Taschenversionen“ die heutzutage verboten sind) gab, wäre das durchaus möglich.
Schließlich waren diese Waffen ja früher als Nahkampfwaffen entwickelt worden und mussten schon in der Lage sein, mehrere Kleidungsschichten und den Körper zu durchdringen.

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