Eigentlich sind die beiden Aussagen in dem Text widersprüchlich. Denn das „Zerfasern“ würde eine eher einheitliche Entwicklung über die gesamte Mittelschicht beschreiben, während das „Ausfransen“ am unteren Ende eine Beschränkung der beobachteten Entwicklung auf das untere Ende beschreibt, also gerade keinen einheitlichen Prozess.
Beides sind Begrifflichkeiten, die eigentlich z.B. Textilien und textile Rohstoffe betreffen. Man löst aus einem Verbund einzelne Fasern, z.B. wenn man Filz herstellt oder Flachs bricht und in Richtung Leinen weiterverarbeitet. Das Ausfransen betrifft insbesondere Webstoffe, bei denen sich am Anfang und Ende die Schussfäden aus den Kettfäden wieder lösen und die Kettfäden als Fransen aus dem Stoff herausstehend übrig bleiben.
Zerfasern passt hier mE nicht wirklich, weil hier gerade keine „losen“ Fasern entstehen, die dann nicht mehr gebunden sind, sondern vielmehr einzelne Individuen nicht mehr die Kriterien der Mittelschicht erfüllen, und daher dann anderen Schichten zuzuordnen (also automatisch wieder anderweitig gebunden) sind. Überwiegend findet diese Verlagerung am unteren Ende statt. D.h. es schaffen deutlich weniger Menschen den Schritt aus der Mittelschicht nach oben als nach unten. Dies kann man dann durchaus als ein Ausfransen am unteren Ende beschreiben.