Zertifizierung und Einführung ISO TS 16949

Behörden & Recht Qualitäts- & Umweltmanagement
#1

Hallo zusammen, wir ein mittelständisches Unternehmen mit momentan 90 Mitarbeitern davon 3 Qualitäter wir produzieren Waren für die Bau-Elektro und Fahrzeugindustrie. Wir sind erfolgreich nach DIN EN ISO 9001 und 14001 zertifiziert. Nun wollen oder müssen wir, da der Kundendruck seitens der Automobilindustrie immer größer wird die ISO TS 16949 einführen. Wie umfangreich gestaltet sich die Einführung, wie lange sollte man dafür als Zeitraum einplanen und sollte man sich einen Berater hinzuziehen? Falls ja welche Kosten würden für eine Berater in etwa anlaufen? Schön wäre es, wenn jemand einen Projektplan oder ähnliches hätte und Ihn mir zur Verfügung stellen könnte.

Gruß und vielen Dank für die sicherlich hilfreichen Antworten.

#2

Hallo Sauerländer,

die Einführung der 16949 funktioniert auch nicht anders als die Einführung der 14001 zur 9001: Besorgen, lesen, abgleichen was bereits vom vorhandenen System abgedeckt wird und die fehlenden Elemente integrieren. C’est tout.

Wie habt ihr es denn gemacht, als ihr die 14001 aufgesattelt habt? Vermutlich habt ihr bloß die fehlenden sechs Elemente in das bestehende System integriert und die Umweltaspekte in die einzelnen VAs eingearbeitet, oder? Zwei Systeme parallel laufen zu lassen wäre jedenfalls zu aufwendig. Außerdem liest kein Mensch erstmal zwei VAs

Wenn ihr das ohne Berater bewerkstelligt habt, dann seid ihr fit genug, diesmal auch wieder ohne Berater auszukommen. Mit drei Qualitätern dürfte das eigentlich kein Problem sein.

Es obliegt der o.L. ob sie einen Berater haben möchte. Und vom Zeitaufwand her kann man etwa ein Jahr rechnen.

Nun ja, schönes Thema, die 16949. Besonders der unternehmerische Teil.

Gruß, Steff

#3

Ich bin Metallfacharbeiter die Qualifikation nach ISO 9001 un 1401 habe ich bereits seit 1992.
ISO 9001 sagt über die Qualität eines Produktes oder einer Dienstleistung überhaupt nichts aus.
Es besagt nur das es vorgegebene und dokumentierte Prozessabläufe gibt.
Ich habe mich mal mit Ingeneuren darüber unterhalten.
Die haben mir gesagt ISO 9001 ist für eine schlecht organisierte Firma ein Gewinn, für eine Gute aber eine Bremse.
Eine gute Organisation und effiziente Arbeitsablaufplanung ist wichtig für jede Firma die konkurenzfähig sein will.
Ich habe selber schon Arbeitsablaufpläne erstellt Abläufe geplant gesteuert und überwacht. Die Aufträge lagen im zweistellingen Millionenbereich. Ich habe mit Technikern und Ingeneuren auf Augenhöhe zusammen gearbeitet, und habe dazu beigetragen die Konstruktionen für eine effiziente Produktion zu optimieren.
Das alles sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein,
etwas das eine Firma braucht um langfristig zu überleben.
Wenn eine Firma für diese Zertifizierung tausende von Euros ausgibt,
für Selbstverständlichkeiten, nur um mit ISO 9001 werben zu können,
stellt sie sich damit selbst ein Armutszeugnis aus.
Für gut organisierte Firmen ( und das sind die meisten, sonst wären sie schon lange Pleite) sind diese Zertifizierungen völlig überflüssig.
Die damit verbundene Bürokratie lähmt die Produktion
und erhöht die Kosten.
Der einzige der von diesen Zertifizierungen profitiert ist die Institution die diese Gelddruckmaschine erfunden hat.