Liebes Galileo- Team, es handelt sich hierbei um keine Frage, sondern eher um eine Anmerkung. Gerade verfolge ich voller Spannung ihren großen Toleranz- Test. Finde ich eine super Idee, klasse! Jedoch war mir etwas mulmig zu Mute, als der Artikel über die Zeugen Jehovas gezeigt wurde. Ganz ehrlich, jeder Mensch hat das Recht toleriert zu werden. Keine Diskussion. Ich wußte aber nicht, wie ich es finden soll, diese Sekte so zu verharmlosen. Im Artikel wurde eine sehr liberale Jehovas- Familie gezeigt. Und ich bin der Meinung, dass vor dieser Sekte gewarnt werden sollte und nicht eine weitere Verharmlosung ins Rollen gebracht werden soll. Eshandelt sich um eine Sekte und sie würden ja in ihren Beiträgen auch nicht zur Toleranz gegenüber den Satanisten oder dem Ku-Klux- Klan aufrufen ich weiß, der Vergelich ist krass und ich will diese Sekten damit auch nicht ideologisch oder soziologisch vergleichen- es geht rein ums Prinzip? Somit war ich wirklich etwas entsetzt und wollte nur anmerken, dass ich diesen Beitrag unangebracht finde, auch wenn ich noch einmal betonen möchte, dass jeder Mensch das Recht gleich behandelt zu werden. Mit freundlichen Grüßen Melanie Morawek ich freue mich auf eine Reaktion ihrerseits, auch wenn ich sicher bin, dass diese Mail ins Leere läuft
Toleranz funktioniert nur wenn man differenziert
Na also: Melanie gibt uns hier ein wunderbares Lehrbeispiel, wie sich jemand, der sich für tolerant hält, weiterhin an Stereotype klammert, ohne zu differenzieren oder sich die Mühe macht zu begründen und so Vorurteile beibehält und schürt. Eine inhaltliche Auseinandersetzung - und sei es nur im Ansatz - fand in diesem Beitrag leider nicht statt. Kein Wort darüber, warum die Enquete-Kommission des Bundestages einst das Wort „Sekte“ für diffamierend und auf Zeugen Jehovas nicht anwendbar befand. Kein Wort über die Gründe des Bundesverfassungs- und Bundesverwaltungsgerichts, Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts anzuerkennen.
Eine Gesellschaft, die sich für demokratisch hält sollte aus vielen Einzelnen bestehen, die mit Demokratiebegriffen auch etwas anzufangen wissen. Doch leider scheitern viele bereits am Artikel 4 Grundgesetz und können mit dem Begriff Religionsfreiheit nicht wirklich etwas anfangen. Da werden Andersdenkende als Bedrohung empfunden, und das komischerweise sehr ausgeprägt in Deutschland. Warum? In den USA hat man mit einer enormen Religionsvielfalt ebensowenig Probleme wie in weiten Teilen Afrikas.
Aber hier, wo sich alle für so aufgeklärt, demokratisch und tolerant empfinden, hat jemand ein Problem, wenn er aktiv zu seinem Glauben stehen will. Gerade DANN ist doch erst Toleranz gefragt. Was brauch ich Toleranz für Menschen, die ihr Fähnchen ständig in den Wind hängen? Für „Wackeldackel“, die zu Allem Ja und Amen sagen? Für Menschen, die dem Mainstream folgen? Diese sind doch so unauffällig, dass sie nun wirklich keine Toleranz herausfordern. Diese zu tolerieren ist doch keine Kunst. Wahre Toleranz zeigt sich doch erst gegenüber den „Exoten“, gegenüber denen, die anders sind, sein wollen und darauf beharren. Ich empfinde es als extrem intolerant, auf diese dann mit dem Finger zu zeigen und sie in die isolierte Sektenecke zu schicken.
Toleranz funktioniert nur wenn man differenziert
Na also: Melanie gibt uns hier ein wunderbares Lehrbeispiel, wie sich jemand, der sich für tolerant hält, weiterhin an Stereotype klammert, ohne zu differenzieren oder sich die Mühe macht zu begründen und so Vorurteile beibehält und schürt. Eine inhaltliche Auseinandersetzung - und sei es nur im Ansatz - fand in diesem Beitrag leider nicht statt. Kein Wort darüber, warum die Enquete-Kommission des Bundestages einst das Wort „Sekte“ für diffamierend und auf Zeugen Jehovas nicht anwendbar befand. Kein Wort über die Gründe des Bundesverfassungs- und Bundesverwaltungsgerichts, Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts anzuerkennen.
Eine Gesellschaft, die sich für demokratisch hält sollte aus vielen Einzelnen bestehen, die mit Demokratiebegriffen auch etwas anzufangen wissen. Doch leider scheitern viele bereits am Artikel 4 Grundgesetz und können mit dem Begriff Religionsfreiheit nicht wirklich etwas anfangen. Da werden Andersdenkende als Bedrohung empfunden, und das komischerweise sehr ausgeprägt in Deutschland. Warum? In den USA hat man mit einer enormen Religionsvielfalt ebensowenig Probleme wie in weiten Teilen Afrikas.
Aber hier, wo sich alle für so aufgeklärt, demokratisch und tolerant empfinden, hat jemand ein Problem, wenn er aktiv zu seinem Glauben stehen will. Gerade DANN ist doch erst Toleranz gefragt. Was brauch ich Toleranz für Menschen, die ihr Fähnchen ständig in den Wind hängen? Für „Wackeldacke“, die zu Allem Ja und Amen sagen? Für Menschen, die dem Mainstream folgen? Diese sind doch so unauffällig, dass sie nun wirklich keine Toleranz herausfordern. Diese zu tolerieren ist doch keine Kunst. Wahre Toleranz zeigt sich doch erst gegenüber den „Exoten“, gegenüber denen, die anders sind, sein wollen und darauf beharren. Ich empfinde es als extrem intolerant, auf diese dann mit dem Finger zu zeigen und sie in die isolierte Sektenecke zu schicken.
Lieber mcsteven,
erste Frage: Was soll der abwertende und spöttische Unterton? Aus dem Alter sollten wir raus sein oder?
Es gibt keinen Grund mich als uwissend oder voreingenommen hinzustellen, da Sie mich in keinster Weise kennen und sich ein solches Urteil nicht erlauben können. So viel dazu. Aber kommen wir mal zum Thema.
Ich bin Dipl.- Religionspädagoge und keineswegs unswissend oder klammere mich an Stereotype. Weiterhin habe und hatte ich viel Kontakt zu dieser (ich bleibe dabei) Sekte und kann meine vorangegangene Äußerung nur weiterhin bestätigen. Ich bin die letzte, die sagt, die haben alle ne Macke und mit denen will ich nichts zu tun haben. Aus diesem Grund habe ich diese Menschen nicht nur ein Mal zu mir herein gebeten. Und ich habe immer nett mit denen geredet. Keine Frage. Normale Menschen wie du und ich.
Haben sie das schon mal gemacht?
Sicherlich trifft meine Äußerung nicht auf alle Mitglieder zu, da man eine Behauptung nie auf eine gesamte Gruppe beziehen kann. Aber wenn sie mehr recherchieren würden, dann würde Ihnen auffallen, dass viele der Merkmale einer Sekten auf die Zeugen Jehovas zutreffen.
Aus der engen Zusammenarbeit mit Sektenbeauftragten kann ich nur weiterhin sagen, dass diese Gruppe mehr ist als eine BLOßE religiöse Gemeinschaft. Denken sie wirklich, dass die Landeskirche sich zufällig davon distanziert und dass alle Sektenbeauftragten und ehemaligen Aussteiger Unrecht haben?
Wenn ich diesen Leuten gegenüber nicht tolerant wäre, was sie ja voller Bestimmtheit behaupten, dann würde ich Hetzkampagnen anfangen, sie vor meiner Tür verjagen und noch ganz andere Dinge tun.
Ich habe mich lediglich geäußert, dass es für mich innerlich sehr schwer ist, gerade diese Gruppe zu tolerieren, da ich so viel über ihr Leben und Wirken weiß. Da fällt mir die Toleranz einfach schwerer. Mehr nicht. Vorallem wenn sie in der gleichen Reihe wie Nudisten oder einem Menschen mit Tourette- Syndrom stehen, die wirklich niemandem etwas zu Leide tun. (jetzt fragen sie nicht, wem Zeugen Jehovas etwas zu Leide tun! Schauen sie sich im Netz oder bei diversen Vereinen um und fragen sie nach den Aussteigern. Ich hab noch keinen tragischen Bericht über einen Nudisten- Aussteiger gelesen, der jetzt ein zerstörtes Leben hat!)
Ich will diesen Menschen nichts Böses, aber in unserer pluralen Gesellschaft ist es notwendig, sich im Dschungel der religiösen, spirituellen und esoterischen Gruppen zurecht zu finden. Und ich glaube, dass gerade junge Leute darüber aufgeklärt werden müssen, wie ein weltanschauliche Gruppe lebt und arbeitet.
Sollten sie zu einer fachlichen Auseinandersetzung bereit sein, stehe ich gern weiter zur Verfügung. Wollen sie mich allerdings wieder als ein Beispiel von Unwissenheit und Intolerant aufführen, werde ich mich der Sache entziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Melanie M.
Mag sein, dass Sie für sich persönlich schon differenzieren. Der Beitrag an sich jedoch hat das leider nicht ansatzweise erkennen lassen.
Zu mir: Ich kenne alle Außen- und Innenansichten der Zeugen Jehovas. Ich war 19 Jahre ein getaufter ZJ und dort sehr aktiv. Wenn ich es nun nicht mehr bin, dann weil ich gegenwärtig aus persönlichen Gründen nicht in der Lage bin, nach biblischen Grundsätzen (die auch in evangelischen und katholischen Bibeln stehen) zu leben - nicht mehr und nicht weniger. Aber das ist mein Problem und nicht das der ZJ. Nie würde ich dafür die Religionsgemeinschaft verantwortlich machen.
Gerade das jedoch passiert, wenn sog. „Aussteiger“ die Probleme, die sie mit sich selbst haben, auf die Religionsgemeinschaft projizieren möchten, um nicht Selbstkritik üben zu müssen. Ja, natürlich kenne ich all die Sauen, die durch die Deutschen Dörfer getrieben werden und auf die man „Zeugen Jehovas“ schreibt.
Was die sogenannten „Sektenfachleute“ der Landeskirchen betrifft: Wer wird sich schon lobend über die Konkurrenz äußern, besonders dann, wenn diese die Schwachstellen der Landeskirchen öffentlich anprangert?
Sind „Ehemalige“ eine zuverlässige Informationsquelle? Angenommen, Sie lernen einen neuen Mann kennen und ziehen eine Partnerschaft in Erwägung. Würde der erste Gang Sie zu seiner Ex-Frau führen, um etwas über ihn in Erfahrung zu bringen? Wie objektiv wäre diese wohl?
Ich meine, jeder hat einen eigenen Kopf auf dem Hals. In dem stecken zwei Augen und daran sind zwei Ohren angebracht und dieser dient (hoffentlich) nicht nur zur Zierde.
Ein Trost: Jesus und die ersten Christen wurde auch als „Sekte“ beschimpft. Dennoch haben sie etwas beispielloses in Gang gesetzt und vorgelebt. Warum sollte es also wahren Nachfolgern Jesu heute anders ergehen?
Interessante Wendung:smile:
Aber gerade wenn sie aus diesen Reihen stammen: Können sie dann nicht bestätigen, dass…
- …Aussteiger von der Gruppe, Freunden und der Familie augegrenzt werden?
- …innerhalb der Gruppe ein enormer Druck und gegenseitige Beobachtung besteht? (Personen melden, die sich gegen Auflagen oder Regeln auflehnen)?
-…ein Weltende vorrausgesagt wurde und das nicht nur ein Mal?
-… Kinder zum Dienst verpflichtet werden?
All dies sind Merkmale einer Sekte und geben mir zu denken!(Mal von irgendwelchen Glaubensgrundsätzen abgesehen. Da brauchen wir gar nicht diskutieren…Denn in diesen Dingen sehe ich erst Recht Gefahr. Übrigens gibt es keine katholische oder evangelische Bibel. Die Evangelische Kirche hat auch keine eigene interne Übersetzung wie die ZJ- jeder Christ liest die Übersetzung, die für ihn geeignet ist)
Mal zum Thema Sektenspezielisten: Das ist genau das Problem, das ich mit den ZJ habe. Sie sind der Meinung, dass sie die einzigen sind, die Heilsgewissheit und Zugang zum Himmel haben (all diese Aussagen ziehe ich aus vielen vielen Gesprächen mit ihnen und ich zitiere kurz ihren Beitrag „wahre Jesusnachfolger“- Woher wissen sie das eigentlich? Ich würde mir das nie erdreißten!) und verurteilen mich als evangelischen Christ im Verkündigungsdienst, dass ich nicht an der Ewigkeit teilnehme und alles umsonst ist.
Erstens: ich erzähle nicht von Gott, damit ich in den Himmel komme oder so viel wie möglich Leute von MEINER Sicht der Dinge überzeugen kann. Ich erzähle von Jesus, weil er mich verändert hat und weil sich dadurch mein Leben geändert hat. Positiv. Ich LEBE vorallem mein Christsein und das als Vorbild. Nicht aus einem Zwang heraus. Und deshalb sehe ich zweitens andere religiöse Gruppen oder Kirchen nicht als Konkurrenz. Wir sind doch hier nicht im Seelen- Lotto, wo die eine Kirche gegen die andere kämpft. Nein, wie ein Mensch seinen Zugang zu Gott unserem Vatrer findet, ist doch egal. Hauptsache er hört die frohe Botschaft, dass Jesus uns von Regeln und Gesetzen befreit und uns schon lange im Himmel willkommen heißt.
Ich sehe die ZJ nicht als Konkurrenz, weil sie meiner Ansich nach keine christliche Kirche darstellen, auch wenn sie auf einem Fundament baut, was aus der Bibel besteht. Außerdem glaube ich, dass bei den ZJ einiges schief läuft, was nicht im Sinne von Jesus geschieht (mal davon abgesehen, dass auch in der EKD einiges schief geht, da stelle ich mich nicht blind, aber wir behaupten auch nicht, die alleinigen wahren Nachfolger zu sein!)
Ich würde mich freuen, wenn wir uns weiter austauschen können. Auch über ihre Sicht der Dinge innerhalb dieser Sekte. (vielleicht auch nicht auf dieser öffentlichen Ebene)Ich bin darin sehr interessiert und das nicht, um nur etwas gegen sie in der Hand zu haben!