Hallo Renee,
ich bemühe ich deinen unten erwähnten Vorschlag (Dieter Nuhr) umzusetzen.
Tun es die Christen - im Speziellen: die Katholiken - nicht?
Die zitieren doch alle Nase lang irgendwelche Briefe (an die
Korinther, an die Epheser, an die Hastenichgesehen)…
Eben nicht, Tradtionen spielen bei den kirchlichen Lehren eine immens wichtige Rolle. Hier mal ein Beispiel aus der Einheitsübersetzung, wie sie Katholiken verwenden.
1.Timotheus 3:1-5
1 Das Wort ist glaubwürdig: Wer das Amt eines Bischofs anstrebt, der strebt nach einer großen Aufgabe.
2 Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern, besonnen, von würdiger Haltung, gastfreundlich, fähig zu lehren;
3 er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll; er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig.
4 Er soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder zu Gehorsam und allem Anstand erziehen.
5 Wer seinem eigenen Hauswesen nicht vorstehen kann, wie soll der für die Kirche Gottes sorgen?
Man muss kein Kenner der Bibel sein, um festzustellen, dass bei den Kirchen in den vergangenen Jahrhunderten vieles nicht im Einklang mit den niedergeschriebenen Lehren Jesu und seiner Aposteln im Einklang steht. Bei Wunsch können wir uns ja mit einzelnen Punkten auseinandersetzen.
… ja
was denn nun (wobei ich nicht darauf herumreiten möchte, daß
eine körperlose Gestalt niemanden zeugen kann)? Gezeugt oder
geschaffen?
Das Wort „einziggezeugt“ bezog sich auf Johannes 1:14.
Jesus wurde als ein Geistgeschöpf, ähnlich wie es Engel sind erschaffen. Er war der Anfang der Schöpfung. Danach unterstützte er seinen Vater bei der Schöpfung des Universums. Dadurch unterscheidet er sich von allen anderen Geistgeschöpfen, bei deren Schöpfung er mitbeteiligt war.
Als darum ging, dass ein vollkommener Mensch ein Loskaufsopfer für die Menschheit brachte, lies er sich als menschlicher Embryo in den Körper einer menschlichen Frau pflanzen. Er wuchs danach als ein Mensch auf.
Nach seinem Tod und seiner Wiederauferstehung bekam er wieder eine körperlose Gestalt.
- OK, die ‚klassische‘ Trinität wird abgelehnt, also glauben
die ZJ nicht an den Heiligen Geist. Nun ist Jesus doch aber
auch Teil derselbigen und - wie Du schreibst - an der
Schöpfung beteiligt. Wie hängt das denn nun wieder zusammen?
Natürlich glauben ZJ an den Heiligen Geist. Aber sie halten ihn nicht für eine Person oder Inkarnation, sondern für Gottes wirksame Kraft.
Beachte, dass der Heilige etwas ist, dass gleichzeitig über eine Vielzahl von Personen ausgeossen werden kann. Immer wenn der Heilige Geist mit im Spiel ist, wird etwas bewirkt.
- Ich habe mal vor ewigen Zeiten aufgeschnappt, daß sich die
christliche/katholische und die ZJ-Bibel in der Übersetzung
inhaltlich unterscheiden (müssen sie ja wohl, sonst gäbe es
nicht die von Dir genannten Abweichungen). Wie kommt das?
Wenn es Unterschiede gibt, sind sie nicht inhaltlicher Art. Als die ZJ entstanden und sich ihr Grundlehren festigten, gab es keine eigene Bibelübersetzung, sondern sie verwendeten die örtlich erhältlichen Übersetzungen, z.B. die King-James-Bible in den USA oder die Elberfelder in Deutschland.
Den Begriff Dreieinigkeit oder eine Definition derselben wirst du auch nicht in anderen Bibelübersetzungen finden, die unsterbliche Seele genausowenig.
Für das obige Beispiel habe ich extra eine „katholische“ Bibel gewählt, weil die Diskrepanz zwischen der biblischen Empfehlung und der kirchlischen Verpflichtung zum Zölibat so extrem hervortritt.
Grüße von
Carlos und seiner überaus geschätzten Gattin