Hallo Zusammen,
meine Tochter wechselt in die dritte
Klasse und hat ein super Zeugnis (6 Einsen, 2 Zweien und 3 Dreien. Zu den Noten kommt aber auch eine Beurtteilung hinzu. Diese beinhaltet ein paar Sätze, mit denen ich nicht einverstanden bin. Warum, möchte ich mir noch vorbehalten, vielmehr wünsche ich mir Antworten darauf, wie ihr das so bewerten würdet:" Im Laufe des Schuljahres galang es…, neue Freundschaften zu knüpfen. Diese waren jedoch nicht störungsfrei. Oft neigte sie dazu, Kinder gegeneinander auszuspielen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzten. Sie hat noch nicht gelernt sich einer Gruppe anzupassen. Sie neigte dazu, sich in den Vordergrund zu spielen."
Ich freue mich über einen weiteren Austausch.
Lieben Gruß
Gabi
Hallo GAbi,
Warum, möchte ich mir noch vorbehalten,
Eine genaue Antwort kann ich hier nicht geben, warum, möchte auch ich mir vorbehalten.
Ich kann nur schreiben, wie ich reagieren würde.
vielmehr wünsche ich mir Antworten darauf, wie ihr das so
bewerten würdet:" Im Laufe des Schuljahres galang es…, neue
Freundschaften zu knüpfen. Diese waren jedoch nicht
störungsfrei. Oft neigte sie dazu, Kinder gegeneinander
auszuspielen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzten. Sie
hat noch nicht gelernt sich einer Gruppe anzupassen. Sie
neigte dazu, sich in den Vordergrund zu spielen."
Ich wäre aufgeschreckt und würde zunächst den Text so nehmen, wie er da geschrieben ist. Danach würde ich ein Gesprächmit der Lehrerin führen und es mir erklären lassen. Ich würde damit rechnen, daß ich möglicherweise negative Sachen über meine Tochter zu hören bekomme. Und ich würde damit rechnen, dass es stimmen könnte.
Gruß
Jörg Zabel
Hallo, Gabi,
meine Tochter wechselt in die dritte
Klasse und hat ein super Zeugnis (6 Einsen, 2 Zweien und 3
Dreien. Zu den Noten kommt aber auch eine Beurtteilung hinzu.
Diese beinhaltet ein paar Sätze, mit denen ich nicht
einverstanden bin.
Warum, möchte ich mir noch vorbehalten,
das ist schade - wenn man nicht weiß, worum es Dir geht, kann man auch nicht gezielt antworten.
Die Bemerkungen zum Verhalten eines Schülers haben jedenfalls nichts mit den Noten für seine Leistungen zu tun.
vielmehr wünsche ich mir Antworten darauf, wie ihr das so
bewerten würdet:" Im Laufe des Schuljahres galang es…, neue
Freundschaften zu knüpfen. Diese waren jedoch nicht
störungsfrei. Oft neigte sie dazu, Kinder gegeneinander
auszuspielen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzten. Sie
hat noch nicht gelernt sich einer Gruppe anzupassen. Sie
neigte dazu, sich in den Vordergrund zu spielen."
Solche Bemerkungen sind normalerweise das Ergebnis einer Beobachtung (durch die Lehrer) über einen relativ langen Zeitraum.
Wie sollen wir das beurteilen, wenn wir Deine Tochter nicht kennen, insbesondere ihr Verhalten in der Schule?
Gruß
Kreszenz
Hallo,
Zu den Noten kommt aber auch eine Beurtteilung hinzu.
Diese beinhaltet ein paar Sätze, mit denen ich nicht
einverstanden bin.
Musst Du auch nicht.
- Gilt, was in einem Zeugnis steht, unabhängig vom Einverständnis der Eltern.
- Dient ein Zeugnis der zweiten Klasse der Information der Eltern über den Stand ihrer Kinder in der Schule.
- Brauchst Du das Zeugnis sonst nirgends vorzulegen.
- Sagt ein Zeugnis nichts über den Wert eines Menschen.
Ich wünsche mir manchmal von Eltern mehr Vertrauen darin, dass ihre Kinder ihren Weg finden werden, auch wenn noch nicht alles perfekt ist, Vertrauen, dass die Schule weder Lebensurteile spricht noch völlig blind Kindern Steine in den Weg legt, Vertrauen, dass Kinder auch mal mit Ungerechtigkeiten leben können.
Offenbar findet die Lehrerin, dass Deine Tochter im Sozialverhalten noch Entwicklungsbedarf hat, auch wenn sie Freundschaften schließen kann. Das ist doch wichtig zu wissen.
Irgendwie wird sie zu dieser Meinung gekommen sein. Nimm sie ernst als einen Hinweis darauf, was für Deine Tochter wichtig sein könnte zu lernen. Schau gut hin, wie Du Deine Tochter erlebst. Du kannst auch anderer Meinung sein, aber es wäre doch schade, wenn Du ihr Entwicklungsmöglichkeiten nimmst, weil Du an dem Hinweis lieber vorbeischaust.
Schöne Ferien!
Jule
Hallo Gabi,
es kommt gar nicht selten vor, dass sich die Wahrnehmung des (Sozial-) Verhaltens der Kinder zuhause und an anderen Orten, wie Schule oder KiTa, unterscheidet. Manchmal hat es etwas mit dem liebevollen Blick zu tun, mit dem Eltern ihre Kinder betrachten. Oft ist es aber auch tatsächlich so, dass Kinder sich in verschiedenen sozialen Räumen unterschiedlich benehmen.
Als positives Beispiel erlebt man häufig, dass Kinder, die sich zuhause gerne um alle hauswirtschaftlichen Pflichten drücken, als Gast bei Freunden plötzlich zum fleißigen Helferlein avancieren. Genauso passiert es aber auch, dass sie, wenn sie auf sich allein gestellt sind, Strategien um Umgang mit anderen entwickeln, die nicht ideal sind.
Das hat eine Menge von möglichen Ursachen, von denen in diesem jungen Alter in der Regel keine als schuldhaftes Verhalten zu bewerten ist. Meist ist es nur fehlende Übung. In solchen Situationen brauchen Kinder dringend die Unterstützung Erwachsener, die ihnen rückmelden, dass dieses Verhalten nicht in Ordnung ist und die gemeinsam mit dem Kind andere Verhaltensmöglichkeiten überlegen.
Das Schlimmste, was in solch einem Fall passieren kann ist, wenn Eltern aus falsch verstandener Fürsorge ihr Kind gegen diese Kritik verteidigen und ihm damit signalisieren, dass sie sein Verhalten nicht nur tolerieren, sondern auch unterstützen. Das hat einen fatalen Lerneffekt zur Folge, der dem Kind das weitere soziale Leben sehr erschweren kann.
Deshalb ist es wichtig, sich diesbezüglich mit der Lehrerin zusammenzusetzen und sich in Ruhe anzuhören, was sie beobachtet hat. Die Lehrerin ist nicht daran interessiert, ein Kind schlecht zu reden. Was hätte sie davon? Setzt sie sich doch mit einer solchen Bewertung erst mal der möglichen Kritik durch die Eltern aus. Das könnte sie verhindern, wenn sie ihre Beobachtung einfach verschweigt.
Dass sie es nicht tut, zeigt dir, dass sie daran interessiert ist, mit dir in Kontakt zu treten und das Problem zu besprechen. Je offener du dich auf dieses Gespräch einlassen kannst, desto besser wird das Ergebnis für dein Kind werden.
Dein Mädchen muss zunehmend selbstständiger mit der Welt da draußen zurecht kommen. Noch hast du die Chance, ihm ein wenig Hilfestellung zu geben, dass ihm das gut gelingt. Die Flügel über ihm auszubreiten, ohne einen kritischen Blick auf die Situation zu werfen, ist in diesem Alter nicht mehr der richtige Weg.
Wenn du mit deiner Tochter darüber redest, ist es übrigens durchaus möglich, dass sie eine ganze andere Variante des Geschehens erzählt. Häufig eine solche, bei der die anderen Schuld haben. Du solltest wissen, dass diese nicht unbedingt stimmen muss. Gerade wenn Kinder das Gefühl haben, sich nicht ganz richtig verhalten zu haben, versuchen sie, das Ganze zu ihren Gunsten zu drehen, um Ärger zu vermeiden. Leider tappen viele Eltern in die Falle und nehmen die Aussagen ihrer Kinder als wahrer an, als die der Lehrerin.
Das ist zwar grundsätzlich eine natürliche Reaktion, für die weitere Entwicklung des Kindes ist sie aber nicht unbedingt sinnvoll. Dieses lernt dabei, dass es erfolreich seine Eltern manipulieren kann, wenn es sich nur überzeugend genug als Opfer darstellt.
Für Eltern ist das Ganze eine Gratwanderung. Sie müssen das Kunststück vollbringen, ihrem Kind auf den richtigen Weg zu helfen und ihm gleichzeitig vermitteln, dass sie damit auf seiner Seite sind.
Schöne Grüße,
Jule