Zeugnisnote ohne Rechtfertigung

Moin moin,
ich bin der 12. Klasse 2. Halbjahr und schließe mit diesem Jahr meinen Musikunterricht ab. Da im 13. kein Kurs zustande kommen wird. Da ich in Musik sehr gut bin, wird diese Note wohl auch in meinen Schnitt einfließen und mit 13 Pkt, kann ich da auch ganz zufrieden mit sein. Nun habe ich mündlich 14 Pkt. und meine Klausure mit 12 abgeschlossen. Meine Halbjahreszwischen-Note im mdl. Bereich war ebenfalls 14 Pkt. Trotzdem ist an dieser Stelle eine 13 komplett gerechtfertigt und nachvollziehbar für mich.

Nun kommt aber der Punkt, der mich echt sauer macht und ich mich als Schüler einfach machtlos fühle. Bei exakt gleichen Noten hat ein Mitschüler, 14Pkt. auf dem Zeugnis. Der zumal nicht einen Funken Ahnung von Musik hat und generell von der Lehrerin bevorzugt wird. Dabei habe ich nichts gegen ihn, er ist einer meiner Freunde. Doch warum sollte er sich dagegen wehren.

Das er generell überbewertet wird, ist eine Sache. Das die Lehrerin jetzt schon so dreißt ist, bei gleichen Noten, die ja schon subjektiv sind, noch mehr Subjektivität einfließen zu lassen, verschlägt mir einfach die Sprache. Auf meine Frage, wie das denn angehen kann, wollte sie keine Diskussion mit mir und hat gesagt, Noten seien nicht zum Vergleichen da. Tut mir leid, aber wozu sind Noten denn sonst gut. Von einer pädagogischen Note kann hier schließlich auch nicht gesprochen werden, da Musik ja nicht mehr unterrichtet wird.

Wiki:

„Eine Schulnote (lat. nota „Merkmal, Schriftzeichen“) oder Zensur (lat. censura) ist eine Leistungsbeurteilung von Schülern in der Regel durch die Lehrer einer Schule. Sie soll die Leistungen der Schüler vergleichbar machen und die Leistungsbereitschaft fördern. Grundlage für diese Beurteilung sollte nach der derzeit (2004) verbreitetsten, in zahlreichen Richtlinien niedergelegten Auffassung nur die erbrachte Leistung sein, nicht aber das Leistungsvermögen, der Leistungswille oder gar die Anpassung des zu Bewertenden an das geltende Schulsystem.“

Ich würde gerne wissen, was ich da als Schüler machen kann. Mir ist klar, dass 13 oder 14 Punkte nicht viel ausmachen, doch habe ich keine Lust mich von Lehrern so abfertigen zu lassen.

Lg Alex

Hallo Alex,

zunächst vielen Dank für Deine ausführliche Schilderung Deines Anliegens. Ich bin keine Lehrerin und habe von Benotung keine Ahnung (nur Musiknoten). Mein Bauchgefühl sagt aber, so etwas sollte man nicht einfach schlucken. Wie wäre es, damit mal zum Direktor zu gehen mit der gleichen Schilderung, die Du mir geschickt hast.

Das hilft Dir vielleicht nicht weiter, aber mehr kann ich leider nicht für Dich tun. Ich wünsche Dir für die Zukunft alles Gute. (Im Vertrauen: später fragt kein Mensch mehr danach, wie viele Punkte Du in welchem Fach hattest).

Musikalische Grüße von Sylvia

Bin Österreicher - kenne daher euer System nicht!

Beste Grüße

Leo

Hi,

was Deine Note angeht:
Du bist mit ihr zufrieden und findest auch, dass sie Deinen gezeigten Keistungen entspricht? Habe ich das richtig verstanden?

Was die Note Deines Mitschülers betrifft:
Die Noten Deiner Mitschüler gehen Dich nichts an. Wenn er Dir sagt, was er bekommen hat, dann kann er das tun, ist ja seine Note. Aber Du bist für die Note nicht verantwortlich, in keiner Art und Weise. Um die dahinterstehende Leistung kümmert sich Dein Mitschüler.Darum, wie und warum sie wann und wofür vergeben wird, kümmert sich die Lehrerin. Sie ist dafür verantwortlich. Ihre Notenvergabe wird stichprobenartig von der Fachbetreuung überprüft. Wenn Dein Mitschüler meint, er versteht die Note nicht, dann muss er mit der Lehrerin reden. Dich geht das nichts an.
Es ist ihr sogar verboten, mit dir über die Nten anderer Schüler zu reden - egal, ob es darum geht, welche Note es ist, oder warum es diese Note gegeben hat, oder wer sie bekommen hat.

Also, freue dich über Deine guten Noten, und gut ist.

die Franzi

Hallo Alex
ich würde schriftlich und mit Begründung bei eurer Direktion Protest einlegen, um Überprüfung der Note unter diesen Voraussetzungen und um ein Gespräch bitten. Auch der Hinweis auf ein abgelehntes Gespräch der Lehrerin wäre hier sinnvoll.
Die Schulleitung kann sich im Vorfeld die Noten und Punkte von der Lehrkraft erklären lassen und dich dann aufklären.
Entweder es gibt nachvollziehbare Begründungen (die dir bisher verschlossen blieben) oder die Note sollte bei dir(!) geändert werden.
Viel Erfolg
J. Eichhorn

Grüezi Alex

Leider kann ich mich aus der Schweiz nicht zu deinem Problem äussern. Unser Notensystem ist komplett anders.

Trotzdem wünsche ich dir einen guten Schulabschluss und viel Erfolg im Berufsleben

Daniel

Hallo Alex,

ich kann gut verstehen, dass du dich aufregst, wenn du dich ungerecht behandelt fühlst. Natürlich ist es die Aufgabe deiner Lehrerin, die Entstehung der Noten zu begründen. Dabei sollte sie m.E. sowohl darauf achten, dass deine Note aus deinen „Vornoten“ und im Vergleich zu den anderen Noten begründbar ist.

Was kannst du machen?
Du kannst eine Begründung verlangen und schließlich auch Einspruch einlegen, dabei aber die Reihenfolge einhalten.
Zuerst deine Lehrerin selbst (hast du schon gemacht),
dann die Beratungslehrer, Stufenleitung und die Schulleitung. Wenn du das für richtig hältst, um dein Gerechtigkeitsgefühl zu beruhigen, dann mach es. Manchmal muss man auch ums Prinzip kämpfen.

Grüße,

Günter

Die Aussage der Lehrerin, Noten seien nicht zum Vergleichen da, ist (a) selten dämlich (So einen Blödsinn habe ich noch nie gehört!) und (b) auch ziemlich unverschämt! Natürlich sind Noten zum Vergleichen von Schülerleistungen da! Wozu denn sonst? Und weil sie in NC-Fächern sogar mit Dezimalstelle entscheiden, was man studieren darf, kann das sogar die berufliche Zukunft beeinflussen!
Was tun?
Zunächst müsste eindeutig geklärt werden, ob außer den Klausuren und der „mündlichen“ Note weitere Leistungen erfasst werden - etwa Teilnahme an Aufführungen, Mitgliedschaft in einer Schulband etc. - was in deiner Darstellung nicht angesprochen wird. Wenn das alles nicht in Frage kommt und die Bewertung wirklich nur auf den genannten Teilbereichen beruht, kann ich auch nicht erkennen, warum der Mitschüler besser abschneiden soll. Das häufig in der Unter- und Mittelstufe gebrauchte Argument „gute und schlechte Zwei, Drei usw.“ kann bei der 15-Punkte-Bewertung der Oberstufe auch nicht gelten, denn darin sind ja „gute“, „glatte“ und „knappe“ Noten schon erfasst!
Die Lehrerin scheint als Ansprechpartnerin nicht geeignet. Bestenfalls könntest du sie noch mal fragen, wozu ihre Noten denn sonst da seien! Zum Nachsingen etwa? Immerhin geht es ja um Musik!
Also: Zuerst Vertrauenslehrer, wenn vorhanden > Oberstufenleiter bzw. Schulleitung > evtl. Rechtsanwalt … wenn du dich wirklich so wehren willst.
Tipp: Was willst du studieren? Könnte der fehlende Punkt deiner Zukunftsplanung gefährlich werden, weil er den NC-Wert um 0,1 oder mehr drückt? Wenn nicht, bleibt immer noch ein bisschen Bösartigkeit/Ironie/Polemik als „Rache“, z.B. im nächsten Jahr in der Abizeitung, die von allen Lehrern gefürchtet wird! Du hast ja dafür viel Zeit … vielleicht für eine Liste der Bewertungskriterien dieser Lehrerin (Nachsingen der Noten, Speichellecken, Anschmachten, Tasche tragen, Kleidung bewundern, Esoterik …). Wenn du das gut hinbringst - mit Ironie und dosiertem Spott, ohne Beleidigung - tut es ihr mehr weh!

Hallo!
Da ich aus Österreich bin, kann ich diese Frage leider nicht beantworten.
Liebe Grüße
Philipp