Zieh leine

Hallo!
w.w. was dazu? Ursprung, woher es kommt?
LG Allu

Hallo, Allu,

w.w. was dazu? Ursprung, woher es kommt?

die Wendung kommt aus der Binnenschifffahrt, siehe Röhrich:


Leine bedeutet hier 
 das Schiffszugseil. Die Rda.‚Zieh Leine!‘ 
 entstammt der Zeit des alten Binnenschifffahrtbetriebes, wo noch die Fahrzeuge vom Ufer der Wasserstraße her (vom ‚Leinpfad‘) getreidelt wurden. ‚Leine ziehen‘ bedeutete fĂŒr die Zugknechte soviel wie: dafĂŒr sorgen, dass man von der Stelle kommt

Er verweist auch auf eine Abbildung eines Zugknechts vom Anfang des 15. Jh. mit der Aufschrift ‚Nu zeuch am Sail!‘

Siehe auch http://www.yachthafen.at/Motorboot/

Gruß
Kreszenz

Servus, Kreszenz,

wie kommt es bei solchen Redewendungen eigentlich zu dem Bedeutungswandel oder auch -verlust? Wer sagt da zu wem „zieh Leine!“? Wenn es der KapitĂ€n ist, dann ist die Aufforderung nicht zu erfĂŒllen; ein anderer aber hĂ€tte dem Treidler nichts zu sagen.

Gruß Ralf

Hallo, Ralf,

wie kommt es bei solchen Redewendungen eigentlich zu dem
Bedeutungswandel oder auch -verlust? Wer sagt da zu wem „zieh
Leine!“? Wenn es der KapitĂ€n ist, dann ist die Aufforderung
nicht zu erfĂŒllen; ein anderer aber hĂ€tte dem Treidler nichts
zu sagen.

Spekulation Bei dem ursprĂŒnglichen Kommando an den Treidler ging es ja in erster Linie darum, das Schiff zu bewegen, womit aber automatisch die „Fortbewegung“ des Zugknechts verbunden war - und dieser Aspekt fĂŒhrte wohl dazu, dass man den Ausdruck allgemein fĂŒr „Beweg dich von der Stelle“ und schließlich fĂŒr „Hau ab“ verwendete /Spekulation.

Inzwischen hab ich bei Grimm aber noch eine andere mögliche Etymologie entdeckt http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu
 - III. A. 1) c):


wie seinen weg z. ist rotw. leine z. zu verstehn, da rotw. leine fĂŒr weg, gang und den strich der dirnen gilt: leine z. auf den strich gehn (Berlin 1846) bei KLUGE rotw. 1, 371; doch schon zieh deine leine geh fort, geh deiner wege 

(Hervorhebungen durch mich)

Gruß
Kreszenz

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Danke!

LG Allu

Moin, Kreszenz,


wie seinen weg z. ist rotw. leine z. zu
verstehn, da rotw.
leine fĂŒr weg, gang und den
strich der dirnen gilt:
leine z. auf den strich gehn
(Berlin
1846) bei KLUGE rotw. 1, 371; doch schon
zieh deine leine geh fort, geh deiner wege 

(Hervorhebungen durch mich)

vielen Dank, diese Deutung gefÀllt mir wesentlich besser, weil hier der Leinpfad ins Spiel kommt und ich eh der Meinung bin, dass Redewendungen oft viel logischer sind als wir meinen :smile:

Schönen Sonntag noch!
Gruß Ralf