Zielvereinbarung soft skills SMART

Hi,

mir ist der Sinn und der Prozess der Zielvereinbarung in meinem Job klar. Ich weiß, was soft skills sind und in welchen ich gut bin oder noch Potential habe. Ich weiß auch, was die SMART-Methode/-Voraussetzung ist.

ABER zum Geier: ich weiß nicht, wie ich ein soft skill als Ziel vereinbare, welches die SMART-Kriterien erfüllt.
Vor allem die Punkte S - specific und M - measurable bereiten mir Kopfschmerzen.

Wie kann ich OBJEKTIV messen, ob ich ein Ziel „Kommunikationsstärke verbessern“ oder „Mentoring Junior team members“ erfolgreich erreicht habe. Wie definiere ich so ein target, ohne abhängig zu sein von einem subjektiven, launigen Feedback?!?!??!

Hi,

nur meine persönliche Meinung: Ein solcher Bockmist war einer der Gründe, warum ich meinen damaligen Arbeitgeber verließ. Mittlerweile ist die Firma von dieser Art von Personalesoterik wieder abgekommen …

Ok, das hilft Dir jetzt nicht weiter. Vielleicht solltet Ihr darauf dringen, daß solche seltsamen Zielvereinbarungen in die Tonne gekloppt werden, wo sie hingehören.

Ich hab da mal einen Spruch gehört: „Man kann seine Mitarbeiter nicht motivieren. Man kann nur aufhören sie zu demotivieren.“

Gruß K

soft skills sind IMHO nicht mit SMART vereinbar. Soft skills können nur indirekt gemessen werden. Ich mein was bedeutet denn das? Nimm mal die Fähigkeit zur Teamarbeit. Weder Du noch Dein Scheff können objektiv die Qualität Deiner Teamarbeit feststellen. Das können — wenn überhaupt — nur Deine Teamkollegen. Die müsstest Du jährlich befragen. Nur ist leider, und das wird Dir jeder Statistiker bestätigen, die Grundgesamtheit zu gering, um hier ein verwertbares Ergebnis herauszubekommen.

Ich halte es mit Kawaresksenjajok: Das ist Hokuspokus. Softskills zu verbessern, muss im Interesse aller liegen. Und wenn einem Kollegen oder einem Vorgesetzten etwas an Deinem Verhalten nicht passt, ist es auch seine Aufgabe, Dir da Hinweise zu geben, woher sonst sollst Du Input bekommen, wie Du das ändern kannst. Und dann kannst Du drauf reagieren oder eben nicht.

Das in einer Zielvereinbarung festzulegen ist ein großer Kandidat für Bullshitbingo. Das schreit ja gerade nach willkürlicher Gehaltsmodulation. Wenn das ernsthaft in Eurem Betrieb so erwartet wird, ist wohl die Lieferung mit den grünen Pillen ausgeblieben.

Danke Moritz und Kawa für eure Antworten.
Ich kann gar nicht in Worte ausdrücken, wie sehr sich in mir alles gegen diese Art von Zielvereinbarung streubt. Ich halte es ebenso für puren Schwachsinn, nichtsdestotrotz hängt bei uns die „willkürliche Gehaltsmodulation“ (sehr schöne Formulierung, aber genau das ist es bei uns) in Form von Jahresboni dran und meine Firma (global tätige US IT-Firma) legt jedes Jahr mehr und mehr Wert auf diese shice.

Nun sitze ich jedoch am kürzeren Ast:
boykottiere ich es, kann ich meinen Jahresbonus abschreiben und stattdessen den Zorn des Managements auf mich nehmen (welch Wurm wagt es ihre heroische Entscheidungen in Frage zu stellen?)
oder je besser ich diese Hirnwi***erei hinbekomme, umso mehr cash bekomme ich.
An und für sich mage ich meinen Job und die Firma und nur wegen dem Käse will ich nicht freiwillig kündigen wollen, also muss ich Augen zu und bestmöglich durch.

Aber soft skills mit SMART ist echt schwer, noch dazu, weil meine Managerin selber keinen Plan hat. Ein konkretes praktisches Beispiel zur Veranschauung konnte sie mir nicht geben, aber ich soll mal machen … pfff

Hallo darthsofti,

ich als Zyniker bin für konkrete Schritte wahrscheinlich der falsche Ratgeber. Aber ich würde vermutlich versuchen, das Ding ad absurdum zu führen. Z.B. würde ich versuchen, meine Team bildenden Fähigkeiten messbar zu machen, indem ich mir das Ziel ausgebe, mindestens drei Kneipenabende im nächsten Geschäftsjahr zu organisieren. Oder ich würde die Steigerung meiner Anpassungsfähigkeit als Ziel ausgeben indem ich gelobe, der Vorgesetzten maximal zwei mal offen zu widersprechen. Als Ergebnis der erhöhten interkulturellen Kompetenz könnte eine wöchentliche Begrüßung aller Kollegen in je einer anderen Sprache durchgehen.

Das sind alles messbare Ziele, die sogar einen gewissen kollegialen Nutzen haben, aber deutlich vor Augen führen, wie blödsinnig SMART und Soft Skill in Kombination sind. Wie gesagt, bin Zyniker und leidenschaftlicher Getriebesandstreuer. Deswegen komm ich auch in meinem Job nicht weiter rauf. Das sollte man bei meinen Ratschlägen nicht vergessen.

2 Like