Hallo X_Strom,
doch leider ist es so: ich benötige es für eine bestehende 12 V Halogenlampenleiste. Und ich hielte es für weit unvernünftiger, meine aufwendig um mehrere Ecken festverbaute (mehrere Bohrlöcher, mühsam in den Stahlbeton getriebene) Stromstangenkonstruktion auszutauschen, wie sie Mitte der 90er ohne LEDs üblich war. Gegen die Energieeinsparung aufzurechnen wären die Anschaffung der neuen Lampen, des neuen Trafos, der neuen Zuleitung, dann der Aufwand alte Löcher zumachen, neue Löcher bohren (entnervende 10-13 Minuten Hilti-Lärm pro Loch), mehr oder weniger ästhtetische Zuleitungen an der Raumdecke verlegen.
Zumal es schlicht noch keine LEDs mit ähnlicher Lichtgeometrie gibt wie die der punktstrahlenden Halogenlampen mit Kaltlichtspiegel. Von der Beleuchtungsart (nicht der Lichtmenge, aber der Lichtverteilung) her wäre es also klar eine Verschlechterung.
Es handelt sich zudem nicht um Gewerberäume, in denen das Ding sechs Tage die Woche für zwölf Stunden brennt, sondern um ein Wohnzimmer mit vielleicht drei bis allerhöchstens sechs Stunden Leuchtdauer pro Woche, denn es gibt ja noch andere Lampen im Raum. Die vorgebliche Leuchteffizienz von nur 20 der 300 W (= weniger als 7 %) ist völlig unrealistisch. Die LEDs verheizen zudem auch einen kleinen Teil. Bei meinen Halogenlampen darf man das LED-Äquivalent mit etwa 5 W angeben (https://www.ledmarkt24.de/Wie-hell-sind-LED-Lampen). Bei auf den Lichtstrom (Lumen) bezogener vergleichbarer Leistung läge mein System nach Umstellung auf LED also bei 75 W, das wären 225 W Einsparung, die ich bislang verheize, nicht 280 W.
Aber rechnen wir doch einmal mit Deinen Zahlen: 6 h Leuchtdauer/Woche × 52 Wochen im Jahr = 312 h × 280 W (Dein „Verheizwert“, obwohl sich ja nur 225 W einsparen ließen) = 87 kWh × € 0,2923/kWh (für meinen Ökostrom) = also € 25,43 Mehrkosten pro Jahr, und das bei unrealistisch angenommener Maximalleuchtdauer von sechs Std./Woche, die ich niemals real erreiche, schon gar nicht ungedimmt! Dazu kommt, dass die verheizte Energie während der Heizperiode (dunkle Jahreszeit, in der das Licht hauptsächlich benötigt wird!) die Heizkosten reduziert — jaja, mit schlechter Effizienz, aber die Größenordnung fällt hier schon ins Gewicht. Eine Klimaanlage oder einen Kühlschrank, die außerhalb der Heizperiode gegen den verheizten Strom anarbeiten müssten, gibt es in diesem Raum nicht.
Monetäre Bewertung: Die Anschaffung einer völlig neuen Lichtinstallation mit verschieb- und verstellbaren warmweiß-LED-Strahlern, wie ich sie jetzt habe, wird nach grober Suche in Netz (z. B. Stangensystem mit separat zu erwerbenden LED-Spots) geschätzt € 600, wenigstens aber € 400 kosten; hierin habe ich den Trafo nicht eingerechnet, da ich diesen bei der bestehenden Installation evtl. auch ersetzen muss. Selbst bei diesen sehr großzügig gerechneten Verbrauchskosten von € 25,43/Jahr müsste der „vernünftige Mensch“ also über 15 Jahre warten, bis sich diese € 400 amortisieren — wie gesagt ohne Aufrechnung der reduzierten Heizkosten oder der Kosten für Strom, Benzin und Verschleiß von Bohrer, Staubsauger und Auto (Fahrt zum Wertstoffhof für die Entsorgung der alten Installation).
Ökologische Bewertung: Das Verwerfen des bestehenden Systems fällt relativ gering ins Gewicht, da Stangen, Lampenfassungen und Halogenlampen fast ausschließlich aus Glas und Metall bestehen. Die Herstellung der neuen Systems mit Stromstange und LED-Lampen inkl. deren Lastwiderstände erzeugt hochintegrierte Verbundmaterialien, die beim Recycling wiederum viel Energie verbrauchen. Hinzu kommen die Energieverbräuche von Lieferung, Verpackung, Entsorgung d. alten Installation. Ohne Sachkenntnis kann ich nur abschätzen und vermuten, dass viel viel Zeit vergeht, bis sich das Ersetzen einer bestehenden Installation durch eine, die nur weniger Betriebsenergie, sonst aber viele Ressourcen frisst, ökologischen amortisiert.
Ich bilanziere:
PRO: Deutlich niedrigerer relativer Stromverbrauch
CON: Neue Hardware (Trafo, Lampen, Leitung, Spachtelmasse f. alte Löcher) → Verbrauch von Ressourcen und Geld
CON: Zeitaufwand (Abbau, Beschaffung, Installation) und erheblicher Lärm
CON: Schlechteres Lichtergebnis (weil keine vergleichbare Punktbeleuchtung möglich) außer bei absurd hochpreisige Profileuchten
CON: Bezahlbare LED-geeignete Stangensysteme sind dicker und verlaufen direkt an der Decke, was ein weniger elegantes Erscheinungsbild abgibt; alternativ Zuleitungen zu einzelnen Leuchten von ebenfalls geringwertigerem Ästhetischen Ergebnis
Bei einer neuen Installation würde ich die Nachteile der fehlenden Punktbeleuchtbarkeit in kauf nehmen und ökologisch sinnvolle LEDs einsetzen. Dass aber wirst Du kaum gemeint haben, da ich ja bereits in meinem OP beschrieben habe, dass hier Halogenlampen im Spiel sind.
Viele Grüße vom unvernünftigen Menschen