Zimendl

Hallo!

Kennt jemand - ev. aus dem süddeutschen, österreichischen, böhmischen Raum das Wort „Zimendl“ (frei nach Ohr geschrieben) und seine Bedeutung/Herkunft?

Dank und Gruß

Ama

Hallo, Ama,

das Zimentl - so schreibt es Wehle - ist ein Messgefäß für Wirte, aus Blech oder Zinn (daher wohl der Name?) mit unterschiedlichem Rauminhalt (es gab Seidel- und Maßzimentl), das zum Abmessen der Bier- oder Weinmenge genutzt wurde; vermutlich vor allem beim Verkauf „über die Straße“.

Gruß Fritz

Hallo, Ama,

Kennt jemand - ev. aus dem süddeutschen, österreichischen,
böhmischen Raum das Wort „Zimendl“ (frei nach Ohr geschrieben)
und seine Bedeutung/Herkunft?

hast du denn gar keinen Kontext?

Spontan dachte ich an „Simandl“:

Simandl, scherzhafte Bezeichnung eines unter dem Pantoffel stehenden Ehegatten, auch Bühnenfigur…
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.s/s589777.htm

und

http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/niederoe…

Gruß
Kreszenz

Hallo Fritz,

Daaaaanke!!! That’s it! Ich dachte mir, es muss ein Gefäß sein, war mir aber nicht sicher ob es eine Maßeinheit oder ein Gefäß oder auch was anderes sein könnte, da der Kontext wirklich sehr viel Freiraum bot: "Ea hat a aldes Milchzimendl am Tachpodn kfuntn … "

Kennst du das Wort, den Gegenstand? Steht noch mehr über die geogr. Verbreitung / den geogr. Ursprung?

Gut’s Nächtle und 1000 Dank!

Corina :wink:

Immerhin, bin froh, damit weitergekommen zu sein …

das Zimentl - so schreibt es Wehle - ist ein Messgefäß für
Wirte, aus Blech oder Zinn (daher wohl der Name?) mit
unterschiedlichem Rauminhalt (es gab Seidel- und Maßzimentl),
das zum Abmessen der Bier- oder Weinmenge genutzt wurde;
vermutlich vor allem beim Verkauf „über die Straße“.

Gruß Fritz

Hallo Kreszenz,

hast du denn gar keinen Kontext?

Doch „Milchzimentl am Dachboden …“ - ich dachte, es muss ein Behälter sein, genauso gut konnte es was anderes sein … Wollte das bewußt mal frei von Kontext hier reinstellen, da ich nicht sicher war, ob ich es richtig verstanden hatte und Freiraum für alle möglichen Varianten und Bedeutungen lassen wollte. Das mit dem Simandl finde ich sehr interessant. Und die aeiou.at-Seite hilft mir mit anderen Begriffen auch super.

Dank und Gruß

Ama

PS: Siehe Beitrag von Fritz.

Spontan dachte ich an „Simandl“:

Simandl, scherzhafte Bezeichnung eines unter dem Pantoffel
stehenden Ehegatten, auch Bühnenfigur…

http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.s/s589777.htm

und

http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/niederoe…

Gruß
Kreszenz

Wowowowoaoah!

Du weißt, Kreszenz, dass ich hier nur antworte, damit du diesen Artikel nicht mehr zurückziehen kannst!

Und beste Grüße
Fritz

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Guggamalda: http://www.ideal.at/bilder/Produkte/ziment_k.jpg

Und google mit „Ziment“!
Gruß Fritz

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Hallo miteinander,
die Sache scheint, wie manche exotisch anmutenden süddeutschen Wörter, mal wieder aus dem Italienischen zu stammen:

cimento ist

  1. die Läuterung von Metallen (veraltet überhaupt: das Experiment)
  2. eine Mischung von Chemikalien (wohl Salzen) zur Läuterung und auch zur Probe von Edelmetallen.

Leicht vorstellbar, dass es dann auch für entsprechende Gefäße verwendet wurde.

Schmeller unterscheidet zwei baierische Wörter „Ziment“, ohne einen Zusammenhang zwischen ihnen herzustellen:
a) „Masse, die zur Scheidung und Läuterung der Metalle dient; franz. cément. zimenten, scheiden, läutern.
b) Das Ziment, ein blechernes Gefäß für Flüssigkeiten“

Gruß
H.

1 Like

Hallo miteinander,

Schmeller unterscheidet zwei baierische Wörter „Ziment“, ohne
einen Zusammenhang zwischen ihnen herzustellen:
a) „Masse, die zur Scheidung und Läuterung der Metalle dient;
franz. cément. zimenten, scheiden, läutern.
b) Das Ziment, ein blechernes Gefäß für Flüssigkeiten“

und - der Vollständigkeit halber - auch noch Grimm:

ZIMENT, n.,
eichmasz […] in jüngerer zeit ein geeichtes wirtshausmasz: ziment ‚in Österreich jedes zimentirte (d. h. obrigkeitlich geaichte) flüssigkeitsmasz, besonders die Wiener masz mit ihren theilen‘

http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…

Gruß
Kreszenz

Auch dir ein fröhliches Wowowowoaoah!

Du weißt, Kreszenz, dass ich hier nur antworte, damit du
diesen Artikel nicht mehr zurückziehen kannst!

Warum sollte ich das wollen?

Gruß
Kreszenz

Vielen Dank Euch allen! (o.w.T.)

Ama

Warum sollte ich das wollen?

Verzeih, Kreszenz,

ich habe meine kleinlich-kindische Mentalität dir unterstellt.

Ich tu hiermit Abbitte.

Fritz

3 Like

ich habe meine kleinlich-kindische Mentalität dir unterstellt.

tztztz…

Ich tu hiermit Abbitte.

Wird huldvoll zur Kenntnis genommen :wink:

Gute Nacht
Kreszenz

Hallo,

Spontan dachte ich an „Simandl“:

Eine Geschichte dazu

http://root.riskommunal.net/riskommunal/navigation/d…

Eine der erklärenden Sagen berichtet folgendes: Am Beginn des 30-jährigen Krieges kamen die böhmischen Truppen 1618 bis vor Krems. Aus Angst vor möglichen Repressalien beschlossen die Bürger die Stadt nicht zu verteidigen und freiwillig zu öffnen. Da übernahmen die Bürgersfrauen die Verteidigung und von daher hätten sie die Oberherrschaft über ihre Ehemänner. In Erinnerung an die Simandl - Tradition wurde 1929 dieses Denkmal errichtet, ein Werk des Wiener Jugendstilbildhauers Franz Zelesny. Es zeigt den Ehemann kniend vor seiner sehr resolut auftretenden Ehefrau, die er um die Herausgabe des Haustorschlüssels bittet, um ausgehen zu können.

Kennt noch wer die alte Sauftradition am Simandl-Ball Männer in Käfige zu sperren?
Männer werden eingefangen und in einen großen Käfig gesperrt, bekommen dort zu trinken was sie wollen und dürfen nur
wieder raus wenn sie von einer Frau ausgelöst werden. Wenn sie von keiner Frau da rausgeholt werden müssen sie am Ende der Ballnacht die Zeche selber bezahlen.
Nerma