Liebe Kulinarier,
eben ist hier im Ofen eine Lammkeule, die in Knofel, Rosmarin und Zitrone mehr oder weniger badet und in der letzten Viertelstunde ihres Werdegangs eine Mütze aus Joghurt, Zimt und einem kleinen bisselchen Kartoffelmehl bekommen wird.
Damit bin ich über die bedeutende Rolle gestolpert, die Zimt in der griechischen Küche spielt, obwohl im 18. - 19. Jahrhundert, als die „traditionellen“ Küchen Europas entstanden sind, Griechenland nicht grad mit Reichtümern gesegnet und Zimt als Produkt nur einiger tropischer Länder immer noch richtig rar und teuer war. Gleichzeitig ist der wunderbare Strauß an ätherischen Ölen, den die Botanik auf Griechenland bietet, abgesehen von Rosmarin und ein bissle Salbei nicht gar so prägend für die Küche.
Weiß jemand, wie es kommt, dass ausgerechnet Zimt in der griechischen Küche so eine wichtige Bedeutung hat - die deutlich über das hinausgeht, was aus der osmanischen Küche in Griechenland geblieben sein mag?
Ist das schlicht der Bürgerstolz des 19. Jahrhunderts „wer in unserer Liga mitspielen will, muss es sich leisten können“?
Für Hinweise dankt
MM