Zinsen für Barabhebungen bei Kreditkarte

Geld & Sparen Bank & Zahlungsverkehr
#1

Hallo zusammen,
mein Frage, die mich wirklich mal interessieren würde ist folgende:

Darf ein Kreditkartenunternehmen Zinsen für Barabhebungen monatlich einfordern, obwohl seit über 12 MOnaten keine Barabhebung mehr statt gefunden hat? Ist so etwas gesetzlich geregelt oder nach gusto der Bank/des Unternehmens?

#2

Hallo.
Zu Deiner Kreditkarte hast Du ein Konto. Die Banken / Kassen bieten zu jedem Konto verschiedene Servicepakete an oder vereinbaren mit dem Kontoinhaber Abmachungen in Schriftform. Darin sind auch die Gebühren von Leistungen der Bank enthalten. Sicherlich steht bei Dir eine monatliche Gebühr für die Verwaltung der Karte drin. Gucke mal in den Kontoeröffnungsvertrag rein. Ob Du die Dienstleistung nutzt oder nicht spielt keine Rolle, zahlen musst Du da.
Gruss Peter

#3

Mein Vorredner hat da wohl was falsch verstanden!

Wenn man via Kreditkarte Bargeld am Geldautomaten abhebt, bezahlt man etwas höhere Zinsen (Zinsen für Bargeldabhebungen), als wenn man damit im Geschäft (Zinsen für Einkäfe) bezahlt.

Rein von der Logik her stell dir die Abrechnung wie folgt vor: Deine Bank erstellt für jede Kreditkarte 2 Konten, einen Für Einkäufe und einen für Bargeldabhebungen!

Beispiel:

  • Zinssatz für Einkäufe = 1,3%
  • Zinssatz für Bargeldabhebungen = 1.7%

Die Zinsen auf beiden Konten werden monatlich berechnet und „erhöhen“ dementsprechend den Saldo.

Wenn du jetzt Geld überweist, wird zuerst das Konto bedient, dass die höheren Zinssätze hat, also das Konto für die Bargeldabhebungen!

Beispiel: Du hast letzten Monat für genau 300 Euro eingekauft und 300 Euro am Geldautomaten gezogen!

  1. Abrechnung:
  • Einkäufe : -300 Euro zu 1,3% = -303,90 Euro
  • Bargeld : -300 Euro zu 1,7% = -305,10 Euro
    Saldo: -609,00 Euro

Gutschrift 200 Euro

Neuer Saldo:

  • Einkäufe : 303,90 Euro
  • Bargeld : 105,10 Euro
    Saldo: -409,00 Euro
  1. Abrechnung:
  • Einkäufe : 303,90 Euro zu 1,3% = 307,85 Euro
  • Bargeld : 105,10 Euro zu 1,7% = 106,88 Euro
    Saldo: -414,53 Euro

Gutschrift 200 Euro

Neuer Saldo:

  • Einkäufe : 214,53 Euro
  • Bargeld : 0,00 Euro
    Saldo: -214,53 Euro
  1. Abrechnung:
  • Einkäufe : 214,53 Euro zu 1,3% = 217,32 Euro
  • Bargeld : 0 Euro zu 1,7% = 0,00 Euro
    Saldo: -217,32 Euro

Gutschrift 200 Euro

Neuer Saldo:

  • Einkäufe : 17,32 Euro
  • Bargeld : 0,00 Euro
    Saldo: -17,32 Euro

Also ja, die Zinsen für Bargeldabhebungen fallen jeden Monat an, bis du den Betrag ausgeglichen hast. Dir zu Gute kommt die Tatsache, dass alle Zahlungen zuerst dem „höheren“ Zinssatz geschuldeten Betrag zuerst zugerechnet werden, d.h. die Zinsbeträge reduzieren sich dementsprechend am schnellsten!

#4

Achtung bei Wetten- Umsätzen mit Kreditkarten!!!
ACHTUNG:
Manche Cashback- Kreditkarte langt bei bestimmten Umsätzen so kräftig zu, als wenn Bargeld abgehoben wurde.

Beispiel: Amazon Kreditkarte
https://service.lbb.de/kkb/amazon/plv_amazon.pdf
„Lotto-, Wett- und Casinoumsätze werden wie Bargeldumsätze behandelt.“

Wer dort also sein Online- Lotto mit Karte bezahlt, bekommt nicht 0,5% Rückvergütung, sondern keine Rückvergütung (!) + fette Abhebungsgebühren (!)berechnet. Dumm gelaufen!

Ich enthalte mich jetzt bewußt jeder weiteren Wertung darüber…

Natürlich trifft dieser Unsinn nicht auf alle (Cashback)Kreditkarten zu.
Profis mit viel Umsatz holen sich z.B. die „KickBack Kreditkarte“ der Valovis Bank. Die kostet zwar jährlich 39€, gibt aber 0,5% Bar- Cashback auf fast alles UND rechnet Fremdwährungen zum Devisenkurs um. Solche Dinge wie Lottoumsätze zu Bargeldabhebungskosten fallen dort ersatzlos aus.