Zirkulationsleitung kalt, nur sehr langsam Warmwasser, Pumpe aber okay

Es gibt ein Mehrfamilienhaus mit vier Warmwassersträngen (jeweils 4 Geschosse). Die Stränge gehen mit T-Stücken bzw. an den Enden mit L-Stücken ab von einem Hauptstrang im Keller. Der Warmwasserspeicher und die Umwälzpumpe sind zwischen Strang 1 und 2 an den Hauptstrang angeschlossen. Die Stränge 1 und 2 machen keine Probleme. Die Zirkulationsleitungen der Stränge 3 und 4 sind jedoch kalt, mit der Folge, dass die Warmwasserversorgung in diesen Strängen sehr, sehr träge ist. Das Warmwasser muss erst durch das Zapfen aufsteigen. Die Zirkulationspumpe „zieht“ aus den Strängen 3 und 4 also kein oder nur minimal Warmwasser. Die Leitungen sind allerdings in Ordnung, die Leitungsdurchmesser sind alle identisch. Stränge 1 und 2 liegen rechts und links von der Stelle, an die Umwälzpumpe und Warmwasserspeicher an den Haupstrang angeschlossen sind, etwa 2 bis 3 Meter entfernt. Stränge 3 und 4 liegen aus Sicht der Pumpe hinter Strang 2 und sind von der Pumpe etwa 8 bis 10 Meter entfernt. Diese Stränge sind kalt.

Woran liegt das?

Das liegt an unterschiedlichen Strömungswiderständen der einzelnen Stränge.
Es gehören Drosseleinrichtungen in die einzelnen Zirlulatonsstränge eingebaut, die dann einreguliert werden müssen.
Tatsächlich kann es aber auch durchaus sein, dass die Förderleistung der Zirkulationspumpe nicht ausreicht oder diese auf zu kleiner Leistungsstufe betrieben wird.

Danke für die schnelle Antwort. Das mit den Strömungswiderständen hatte ich auch schon überlegt. Andererseits habe ich in einem anderen Haus, das viel größer = höher ist (9 Etagen) auch drei Stränge, die unterschiedlich weit von der Pumpe entfernt sind und wo keine solche Drosseleinheiten installiert sind. Die Leitungen sind alle DN15.

Ich vermute daher nun auch, dass es die Pumpe sein könnte. Allerdings läuft sie (also sie macht Geräusche) und in Strang 1 und 2 gibt es ja auch keine Probleme, sodass sie irgendwie etwas leisten muss. Und es ist eine Grundfoss mit 0,31 A, wobei in diesem größeren Haus eine mit nur 0,16 A installiert ist.

Ist es bei diesen Pumpen möglich, dass sie altersbedingt „schwach“ werden? Also nur noch wenig oder kaum leisten?

Absperrungen überprüfen, ob alles offen ist. Ansonsten könnte man an den Strängen 1+2 die Absperrungen so weit drosseln, bis auch 3+4 wieder angespeist werden.

Wenn es damit nicht klappt, könnte man mit Thermostatarmaturen an den Duschen die Situation der ungleichen Warmwasserverteilung noch etwas weiter entschärfen.

[Quote]Ist es bei diesen Pumpen möglich, dass sie altersbedingt „schwach“ werden? Also nur noch wenig oder kaum leisten?
[/quote]

Ja sie macht dann klackklackklack.

[Quote]Andererseits habe ich in einem anderen Haus, das viel größer = höher ist (9 Etagen) auch drei Stränge, die unterschiedlich weit von der Pumpe entfernt sind und wo keine solche Drosseleinheiten installiert sind. Die Leitungen sind alle DN15.
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Die eingebauten Rohrbögen und Verkalkungen spielen auch eine erhebliche Rolle.

Die Absperrungen sind natürlich alle offen. Habe Strang 1 mal komplett abgedreht für 30 Minuten. Ergebnis war, dass die Zirkulationsleitung an der Pumpe kalt wurde. Ich vermute, dass dies kommt, weil aus Strang 3+4 jetzt mehr gezogen wurde und zwar kalt gewordenes Warmwasser. Allerdings sind die Zirkulationsleitungen der Stränge 3+4 nicht warm geworden. Auch nicht die Warmwasserleitung der Stränge selbst. Nur als jemand im Strang 3 Warmwasser gezapft hat, wurde die Warmwasserleitung kurz warm. Aber an der Zirkulationsleitung ist trotzdem keine Wärme angekommen.

Könnte sein, dass ich länger hätte warten müssen.

Aber ist so eine ordnungsgemäß funktionierende Umwälzpumpe wirklich so lahm, dass erst mal nichts passiert? Oder ist das ein Zeichen dafür, dass sie zu schwach ist? Sie läuft ohne klackende Geräusche und alles klingt ordnungsgemäß.

Sind diese Leitungen vielleicht nicht doch Stichleitungen?
Oder durch Verkalkung zu Stichleitungen geworden?

Wie gesagt eine Thermostatarmatur ist die einfachste Abhilfe.

Das lässt auf eine defekte Zirkulationspumpe schliessen. Die mag u.U. zwar „Geräusche machen“ (=brummen) aber trotzdem festhängen. Die vorhandene Zirkulation bei zwei Strängen kann ggf. sogar rein thermische Zirkulation sein. Das lässt wiederum auf ein nicht funktionierendes oder nicht vorhandenes Rückschlagventil hinter der Zirkulationspumpe (in Flussrichtung zum WWB) schliessen.

Könnte sein, dass ich länger hätte warten müssen.

Nach spätestens 3 Minuten hätte das warme Wasser „durch“ sein müssen.

Da beim kurzfristigen Absperren der funktionierenden Stänge die anderen Stränge nicht reagierten, liegt ein Defekt der Pumpe noch näher.

Der Vorschlag, die Sypmtome(!) mit thermostatischen Armaturen zu mindern ist Unsinn.

hi,

und wie sieht die Abhilfe genau aus?
Von schwankender Temperatur ist nix zu lesen, wenn das Warmwasser endlich da ist wird es konstant bleiben.

grüße
lipi

Im Gegenteil, das bringt sehr viel Verbesserung. Die Warmwasserleitung wird mit einer Thermostatarmatur wesentlich schneller von der kalten Plörre entleert, die lauwarme ist bereits zum Duschen nutzbar.

hi,

jetz schon sehr viel Verbesserung :wink:
noch 2 -3 Posts und die Armatur kann das Wasser selbst erwärmen.
Abhilfe ist auch etwas anderes als eine Verbesserung.

erkläre uns doch, warum durch die Thermostatarmatur schneller oder irgendwie effektiver kaltes Wasser entleert wird und inwieweit das irgendwie nicht im Abfluss landet als wenn man schlicht ‚heißes‘ Wasser laufen lässt.

also ganz konkret: jemand der sich dem Problem bewusst ist, dreht heißes Wasser auf bis es warm wird.
und die Thermostatarmatur macht genau was anders?

Einen geringen theoretischen Vorteil ergibt sich nur beim lauwarmen Wasser.
Den Vorteil hat man aber immer, beim manuellen einstellen geht nun mal etwas Wasser verloren.
Das liegt auch rein in der Natur dieser Armatur und den Vorteil und die Bequemlichkeit hat man auch bei funktionierender Zirkulation.

Wanne und Handwaschbecken sind unterdessen ausgenommen und warte immer noch auf warmes Wasser.

Wenn man neben der Dusche wartet, bis das Wasser warm ist und sofort anfängt zu duschen mag es sein, dass man etwas weniger Verlust hat.
Aber: man hat immernoch deutlich mehr Verlust als bei einer funktionierenden Zirkulationsleitung.
Das prüfen der Pumpe wäre der nächste Schritt, da preiswert, nur einmalig vorhanden und man kommt gut ran (mal abgesehen von der logischen Komponente).
Stang 3 und 4 hingegen komplett mit Thermostatarmaturen auszustatten ist nicht zielführend und dämmt den Wasserverbrauch bzw. -verlust nur geringfügig ein.

grüße
lipi

Das macht ganz bestimmt niemand, weil sich keiner unter der Dusche verbrühen will.

Die Pumpe scheint ja zu funktionieren.

Die Frage, ob Strang 3 und 4 tatsächlich Zirkulationsleitungen sind, wurde ja noch nicht beantwortet.

hi,

:smile:
welches Maß an Intelligenz wird dem Benutzer denn zugesprochen?

Funktion der Pumpe wurde nicht bestätigt, sie wurde nur angenommen - ebenso wie die Zirkulationsleitung von Strang 3 und 4.
Aber wenn es dir besser passt, können wir das eine gern als bestätigt ansehen und das andere anzweifeln.
Fakt ist aber: wir wissen nix.

grüße
lipi

Also noch mal ein Update:
Zwischen WW-Speicher und Pumpe gibt es einen Rückflussverhinderer. Die Zirkulationsleitungen der Stränge 1+2 sind immer gut warm, sodass die Zirkulation in diesen Strängen funktioniert. Das Ventil in Zirkulationsstrang 2 ist nicht mehr verstellbar. Das Ventil in Zirkulationsstrang 1 ist neu. Ich kann es stark drosseln. Sobald es minimal offen ist, ist der Zirkulationsstrang 1 warm. Bei geschlossenen Ventil wird er kalt. Das Drosseln hat auf die Zirkulationsleitungen der Stränge 3+4 keinen Einfluss. Hier ist Ventil 4 neu und Ventil 3 ebenfalls nicht verstellbar. ABER alle nicht verstellbaren Ventile dürften jedenfalls nicht verschlossen sein, denn wenn in den Strängen WW gezapft wird, werden die Zirkulationsleitungen auch warm.

Völlig kaputt sein kann die Pumpe nicht, denn thermische Zirkulation dürfte wegen des Rückflussverhinderers wohl ausgeschlossen sein.

Ich verstehe folgende Reaktion des Systems nicht:

Zirkulationsleitung ist an der Pumpe warm bis heiß, das heißt, hier findet gute Umwälzung statt. Wenn ich Strang 1 abdrehe, wird es an der Pumpe kalt. Grund ist wohl, dass die Pumpe dann mehr und kaltes Wasser aus den Strängen 3+4 zieht. Das wäre ja schon mal in die richtige Richtung. Allerdings wird es auch nach einer halben Stunde nicht warm an der Pumpe.

Und folgender Effekt ist für mich auch unerklärlich: wenn jemand in Strang 3 oder 4 zapft, wird es im entsprechenden Zirkulationsstrang sehr zeitnah warm bis heiß, also die Pumpe zieht dann wohl heißes Wasser über die Zirkulation. Aber jetzt kommt’s: etwa 30 Sekunden nachdem gezapft und dir Zirkulation heiß wurde wird sie in Fließrichtung wieder blitzschnell sehr kalt (binnen 10 Sekunden). Woher kommt diese Kälte? Theoretisch ist das unmöglich, denn wenn sie vorher (wegen des Zapfens im Strang) besser heißes Wasser ziehen konnte und gezogen hat, dann kann im Strang kein kaltes Wasser mehr sei, jedenfalls nicht so schnell.

Ich hatte schon die Idee, es könne sein, dass KW und WW verwechselt worden sind und die Zirkulationsleitung irrtümlich oben am KW angeschlossen wurde. Das konnte allerdings ausgeschlossen werden.

Wie kann ich testen, ob die Pumpe noch mit voller Leistung arbeitet, ohne sie auszubauen?

Das liegt an defekten Einhebelarmaturen, die im „geschlossenen“ Zustand einen „Kurzschluss“ zwischen Warmwasser und Kaltwassserzulauf fabrizieren oder gar an verkehrt (an den Kaltwasserstrang) angeschlossenen Zirkulationsleitungen.