Zitate aus 'Die Glocke'

Halali!

Habe eine Frage zu Schillers „Die Glocke“:
Die Zeilen
„Wehe, wenn sie losgelassen“ und
„Wo rohe Kräfte sinnlos walten“
sind die aus diesem Gedicht so bekannt, oder hat er die selbst als Zitat übernommen?

Danke für Eure Antworten!

Sebastian

Halali Sebastian,

es gibt sicher Spruchsammlungen, wie etwa die im Alten Testamen - Sprüche, Prediger, Weisheit, die wiederum von ägyptischen oder mesopotamischen Quellen stammen - und Predigten, Sprichwörter oder Fabeln, die ähnliche Weisheiten enthalten, wie etwa die von Lafontaine, Luther oder Abraham a Santa Clara, dessen Predigten Schiller sicher kannte - siehe dazu Kapuzinerpredigt aus Wallensteins Lager - ,aber in dieser markigen Form stammen diese Weisheiten wohl schon vom Meister selbst.
Jedenfalls ist mir nichts Gegenteiliges bekannt.
Das Motto allerdings: Vivos voco, mortuos plango, fulgura frango! stammt von einer Glocke, die jetzt in Schaffhausen steht.

Gruß Fritz Ruppricht

Und was heißt

„Vivos voco, mortuos plango, fulgura frango!“

???

„Vivos voco, mortuos plango, fulgura frango!“

Die Lebenden rufe ich (zum Gottesdienst, in Notfällen zu Hilfe, z. B. bei Feuersbrünsten), die Toten beklage ich (als Sterbeglocke), Blitze breche ich (es iat ein alter Aberglaube, dass durch Läuten von Glocken Gewitter vertrieben werden können).

Gruß Fritz

Die Lebenden rufe ich (zum Gottesdienst, in Notfällen zu
Hilfe, z. B. bei Feuersbrünsten), die Toten beklage ich (als
Sterbeglocke), Blitze breche ich (es ist ein alter Aberglaube,
dass durch Läuten von Glocken Gewitter vertrieben werden
können).

Aha! Sehr interessant! Danke!
Aber ich hab da noch eine Frage zum Gedicht „Die Glocke“:
Wodurch wurde das Feuer, von dem Schiller hier schreibt, ausgelöst?

Sebastian

Lies selbst, Sebastian:
Wohtätig ist des Feuers Macht,
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht,
Und was er bildet, was er schafft,
Das dankt er dieser Himmelskraft,
Doch furchtbar wird die Himmelskraft,
Wenn sie der Fessel sich entrafft,
Einhertritt auf der eignen Spur
Die freie Tochter der Natur.
Wehe, wenn sie losgelassen
Wachsend ohne Widerstand
Durch die volkbelebten Gassen
Wälzt den ungeheuren Brand!

Es geht also nicht um eine bestimmte Feuersbrunst, sondern unm die Feuersbrunst als solche.

Die ganze „Glocke“ findest Du z.B. unter http://www.kombu.de/glocke.htm

Gruß Eckard

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:wink:
Einer meiner stehenden Scherze ist, dass Goethe auch nicht so originell war, weil er den ganzen Faust bloß aus deutschen Sprichwörtern zusammengebastelt hat…

Q

Apropos Glocke

Die ganze „Glocke“ findest Du z.B. unter
http://www.kombu.de/glocke.htm

Als er kam an diese Stelle:
„Friede sei ihr erst Geläut!“,
äußerte der Altgeselle:
„Meister, ihr seid zu zerstreut.
Fertig, glaubtet ihr,
wär die Glocke hier.
Doch ihr habt da unterdessen
ja den Klöppel ganz vergessen.“

Viele Grüße
Stefan

Kurzfassung der Glocke
Kurz vor Ende meiner Schulzeit hat unser Deutschlehrer folgendes zum Besten gegeben.
Wenn ihr in Zukunft die Glocke rezitieren müßt, haltet euch an die Kurzfassung.

Loch gebuddelt
Bronze rin
aufgehangen
bim bim bim

(da ich im Rheinland aufgewachsen bin und mein Lehrer auch dort lebte klang die Fassung von ihm allerdings etwa so

Loch jebuddelt
Bronkse rin
uffjehange
bim bim bim)

Die Fassung hab ich mir gemerkt, für die Langfassung muß ich immer noch nachlesen *schäm*

Gandalf

Liebe Grüße
Birgit

Unsere Variante lautete:

Loch in Erde
Bronze rin
Glocke fertig
bimmbimmbimm

Dann noch die Kurzfassung des „Tauchers“:

Gluckgluck,
weg war er!

Oder mit Versprecher:

Wer wagt es, Knittersmann oder Rapp,
zu tauchen …

Armer Schiller! Das hat er denn doch wirklich nicht verdient.

Fritz

wer wagt es ? Rittersmann oder Knapp
zu tauchen in diese K…
drei rostige Groschen werfe ich hinab
schon verschlungen hat sie die hochauspritzende k…

da tritt aus dem ---- bethlehemschen Chor ein blonder jüngling hervor
ich tu’s sprach er
und sprang in die hochaufspritzende k…
doch schon nach drei minuten erschien er wieder oben
und rief
hilfe hilfe
die k… is mir doch zu dicke

aus eines knaben zitatenschatz

Liebe Grüße
Birgit

kurzfassung der lenore
Gottfried August Buergers Ballade Lenore, im Original 256 Verse, kenn ich in einer absoluten Kurzfassung:

Lenore fuhr ums Morgenrot
Und als sie rum war, war sie tot.

Fast alles wichtige drin - oder :wink:

gernot

Loch in Erde
Bronze rin
Sabotage!
Nix bimbim