Zitieren, zitieren, zitieren

Hallo Experten,

da denkt man, man hätte schon alle Merkwürdigkeiten mal in ein Literaturverzeichnis gepresst, aber wie das so ist …

Was würdet ihr denn mit dem Folgenden machen?

In manchen Zeitschriften gibt es eine Rubrik namens „Correspondence“, die aus mehreren, meistens sehr kurzen Texten verschiedener Autoren besteht, die sich mit demselben Thema befassen. Die haben jeweils einen eigenen Titel und so, aber im Inhaltsverzeichnis der Zeitschrift taucht der nicht auf, sondern es gibt nur den Eintrag „Correspondence“, bei dem als Autoren alle genannt werden, die daran beteiligt sind.
Wie zitiert man nun einen dieser „Untertexte“? Mir sind drei Varianten eingefallen, die alle irgendwie suboptimal sind.

  1. Autor Untertext, Jahr, Titel Untertext, Zeitschrift, Ausgabe, Seiten Untertext.

Das Problem hierbei ist, dass jemand, der sich dann diese Zeitschrift nimmt, erst durch vieles Blättern den Text findet, den ich meine, denn im Inhaltsverzeichnis taucht er ja nicht auf.

  1. Alle Autoren, Jahr, Titel: Correspondence, Zeitschrift, Ausgabe, alle Seiten der Correspondence.

Hier ist der Nachteil natürlich, dass sich die einzelnen Untertextautoren in so einer Correspondence ziemlich uneins sind. Das finde ich merkwürdig, weil es ja passieren kann, dass ich erst den Untertext von x auf diese Weise zitiere und dann den Untertext von y, möglicherweise mit total entgegengesetzten Aussagen. Dann würde es so aussehen, als stammten beide Aussagen vom selben Autorenkollektiv, beziehungsweise würde ich den armen x auch in einer Quellenangabe von y mitzitieren, obwohl er völlig anderer Meinung ist und nie etwas dergleichen geschrieben hat.

  1. Autor Untertext, Jahr, Titel Untertext, in: alle Autoren, Titel: Correspondence, Seiten Untertext, in: Zeitschrift, Ausgabe, alle Seiten der Correspondence.

Das ist vielleicht eindeutig, aber andererseits finde ich ein doppeltes „in“ schon arg komisch, und noch dazu wirkt es so, als hätte dieses Autorenkollektiv tatsächlich etwas Gemeinsames geschrieben, was ja nicht der Fall ist.

Also, was tun?

Hi

Unter Correspondence fallen für gewöhnlich Leserbriefe, deren Qualität natürlich vom Magazin abhängt. Im Medical Journal werden mehr Wissenschaftler Leserbriefe schreiben als im Spiegel.

Correspondence habe ich bisher aber nur in amerikanischen Arbeiten zitiert gesehen, die zitieren das wie einen Zeitschriftenartikel

Nachname, Vorname: „Titel“, in: ZeitschriftennameinKursiv Vol. x/y, (11.)11.1911. S.zz.

((11.) nur wenn es sich um eine täglich erscheinende Zeitung handelt).

Du gehst bei Autoren nicht nach dem Inhaltsverzeichnis sondern nach dem Autoren, der unter dem Text steht. Wenn die Autoren unterschiedliche Meinungen haben, wie du sagst, wird unter dem jeweiligen Abschnitt doch der Name des Autoren stehen, oder nicht?
Oder zumindest Kürzel, die die einzelnen Namen zuordnen?

lg
Kate

Hallo,

Unter Correspondence fallen für gewöhnlich Leserbriefe, deren
Qualität natürlich vom Magazin abhängt.

es macht eher den Eindruck, als habe die Zeitschrift einen Text bekommen, diesen dann an diverse Autoren (bei denen man anhand früherer Veröffentlichungen davon ausgehen kann, dass sie anderer Meinung sind) mit der Bitte um Stellungnahme zukommen lassen, und zu guter Letzt diese Reaktionen nochmal dem Ursprungsautor vorgelegt, der sich dann zu den Kritiken auch nochmal geäußert hat.

((11.) nur wenn es sich um eine täglich erscheinende Zeitung
handelt).

Es sind überwiegend „Blablub Quarterly“-Geschichten.

Du gehst bei Autoren nicht nach dem Inhaltsverzeichnis sondern
nach dem Autoren, der unter dem Text steht. Wenn die Autoren
unterschiedliche Meinungen haben, wie du sagst, wird unter dem
jeweiligen Abschnitt doch der Name des Autoren stehen, oder
nicht?

Klar, da steht der Name drunter … du plädierst also für meine Variante a)? Mir macht nur Sorgen, dass möglicherweise jemand sich dann den Artikel runterladen will, ihn im Inhaltsverzeichnis aber nicht zum Anklicken findet und denkt, die Angabe wäre falsch. Oder kann man soviel Eigeninitiative erwarten, dass die Leute auf die Idee kommen, dann mal bei „Correspondence“ zu gucken?

Grüße
Sonja

lg
Kate

Hallo Sonja!

Mir macht nur Sorgen, dass möglicherweise
jemand sich dann den Artikel runterladen will, ihn im
Inhaltsverzeichnis aber nicht zum Anklicken findet und denkt,
die Angabe wäre falsch.

Aber dafür gibst Du doch die Seiten an! Wenn ich eine Zitatangabe einer Zeitschrift sehe, dann schau ich doch nicht im Inhaltsverzeichnis nach, sondern schlage direkt die angegebene Seite auf. Das Funktioniert auch online wunderbar, wie Du an diesem Beispiel: http://www.reference-global.com/toc/advg/current erkennen kannst.

Also sind Deine Sorgen unbegründet.

Liebe Grüße
Immo