In unserem Dialekt gibt es relativ viele „tsch…“ - Wörter, über die Hintergründe
Zu Zeiten der Österr.Ungarischen Monarchie („Als Böhmen noch bei Öst’reich war!“) fand eine große Anzahl slawischer Begriffe Eingang in die österr. Umgangs- aber auch Hochsprache. Einmal durch die vielen „böhmischen“ Gastarbeiter (die später meist auch in Österreich heimisch blieben) in den für sie damals traditionellen Berufen wie Köche, Kellner, Hausgehilfen, Kindermädchen, Dienstboten usw. - sowie durch den regen geistigen/kulturellen Austausch der Wiener- und Prager Intelligenzija. Im Süden Österreichs (Kärnten, Südsteiermark) kommen viele „Tsch“-Ausdrücke (mein Favorit: „Tschurtschen“ für Tannenzapfen) und Familiennamen aus dem Windischen, einem slawischen Idiom das von der assimilierten slowenischen Minderheit gesprochen wurde (aber immer seltener gesprochen wird, weil aussterbend).
(in der Steiermark gibt es z.B. tatsächlich eine Ortschaft mit drei „Tsch“, das dürfte rekordverdächtig sein: Deutsch-Tschantschendorf