Bereits seit einigen Jahren wohne ich mit Zoropsis spinimana, einer aus dem Mittelmeerraum eingewanderten Spinnenart, unter einem Dach.
Da diese Spinnen sehr aggressiv sind und ihr Biss recht unangenehme Folgen haben kann (einmal kam es bei meiner Tochter nach einem Biss zu Lähmungserscheinungen im Arm), trage ich alle, denen ich habhaft werden kann, nicht nur nach draußen, sondern auch auf die andere Straßenseite (zu dem langsam verfallenden Bauernhof meines Nazi-Nachbarn).
Seit einiger Zeit nimmt die Sache allerdings überhand, und jeden Tag tauchen zwei bis drei äußerst ausgewachsene Exemplare dieser manischen Spinnen auf.
Was kann ich tun, damit sie sich hier nicht mehr ganz so sehr zu Hause fühlen?
Hallo,
Du bist zu gut für diese Welt.
Bei mir in der Wohnung hat KEINE Spinne auch nur irgendeine Daseinsberechtigung!
Bei mir gilt: Töten!!!
Haarlack taugt nicht, Antispinnenmittel aus dem Baumarkt sind so lala, aber mit Ultrafettlösemittel erziehe ich beste Erfolge.
Risiko!!! Gleich bekomme ich den Kopf abgerissen und werde darüber aufgeklärt, wie nützlich diese Krüppelviecher sind. Egal, in meiner Wohnung sind sie gänzlich unnütz.
LG, Mao (mit Spinnenphobie)
Das Haus ist eine uralte, nur noch aus schierem Trotz und mit Hilfe von sehr vielen Spinnweben aufrecht stehende Bauernkate mit Bruchsteinwänden, in denen es Gänge gibt, durch die ganze Katzen hindurchpassen (kein Witz!). Es dürfte bloßer Zufall sein, dass außer fremdländischen Spinnen, Mäusen, (zeitweise) Ratten, Siebenschläfern, Mardern sowie einer sehr fruchtbaren Starenfamilie noch keine anderen Schutz und Wärme suchenden Tiere eingezogen sind.
Aber das mit den Fledermäusen werden ich mir überlegen.
Sagen wir einmal so: Im Moment muss ich mich bem Betreten des Hauses immer ducken, weil ich die Kreuzspinne, die seit kurzem an der Haustür wohnt, nicht umgesiedelt habe, da ich die - vergebliche - Hoffnung hatte, dass sie die Zoropsos spinimana abschreckt.
Die meisten Spinnen sind ja nützliche Zeitgenossen, die mir die hier auf dem Land reichlich vorhandenen Spinnen und Steckviecher vom Leib halten. Nur die Zoropsis spinimana finde ich etwas gruselig …
Vermutlich wurde der arme Mann erst zum Nazi, seitdem ihm eine linksextreme Nachbarin bissige Spinnen in den Pelz setzt
Die alte Kate - außer von einer Linksextremen von Menschen wohl nicht mehr bewohnt - wurde also zum Naturreservat. Dann lass’ doch die Viecher einschl. der Spinnen einfach in Ruhe. Auch die Zoropsis spinimana beißt nicht aus Böswilligkeit, sondern nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Kann man doch nachvollziehen…
Erinnerung aus Kindheitstagen: Opa war Deputatarbeiter auf dem Land, lebte zusammen mit Oma, Hühnern, einer Kuh, Schweinen und Gänsen in einer mehrere Jahrhunderte alten reetgedeckten Kate. Vorne im Haus die Küche als Lebensmittelpunkt, aus der 3 Türen weiterführten. Ein ungeheizter Raum mit gekalkten Alkoven war das Schlafzimmer, die zweite Tür führte zur guten Stube mit schrecklich düsteren Möbeln, die so gut wie nie benutzt wurde und hinter der dritten Tür befand sich der Stall für die Tiere, ganz hinten das Plumpsklo, über allem der Heuboden. Bad und fließend Wasser gab es nicht, statt dessen vor dem Haus eine Schwengelpumpe, wo man oben erst Wasser eingießen musste, damit sie irgendwann pumpte. Heute würde man so etwas als unbewohnbar und menschenunwürdig bezeichnen, aber es gab reichlich zu essen. Die Notunterkunft im zerbombtem Hamburg am Elbhochufer zwischen Blankenese und Rissen war zwar für einen Dreikäsehoch unglaublich spannend, aber nachdem 2 ältere Geschwister die Mangelversorgung nicht überlebten, waren Oma und Opa im winzigen Dorf genau die richtige Adresse, um ein rachitisches Kind aufzupäppeln. Mangelernährte Kinder wurden noch in den späten 50ern „verschickt“, wie es damals hieß, wenn die Zustände am Wohnort keine irgend angemessene Versorgung ermöglichten. Meine Erinnerungen stammen aus der ersten Hälfte der 50er, als in Teilen der Bevölkerung noch existentielle Not herrschte und an jeder Ecke Kriegsversehrte ohne Beine bettelten. Während Leute in der Stadt oft nicht einmal Arbeit und sowieso zu wenig auf dem Teller hatten, gab es auf dem Land für die Leute auf der untersten Stufe der Hierarchie ein einigermaßen heiles Dach über dem Kopf, Eier, Speck, sogar Schinken und mehr Gemüse aller Art aus dem riesigen Garten, als man verdrücken konnte. Irgendwann - den Anlass hab ich vergessen - durfte ich ins Haus des Bauern. Was Wohlstand ist, hatte ich schon damals mitbekommen, denn der Grundeigentümer unserer Notunterkunft in HH-Blankenese, Bankier einer bis heute bekannten Privatbank, hatte sein Anwesen gar nicht weit entfernt. Es gab Personal, hohe Türen, riesige Räume und dicke Teppiche. Beim Bauern, dem damaligen Herrn (so waren die Verhältnisse) meines Opa, gab es auch Personal, aber die Türen waren nicht ganz so hoch, die Räume nicht so riesig und die Teppiche nicht so dick, aber mehr silberne Lüster als in den Gemächern des Bankiers, mehr Gemälde an den Wänden und viel Porzellan. Das hatten die Städter angeschleppt, um zu ein paar Mohrrüben, Kartoffeln und gegen wirklich Wertvolles einen Fetzen Fleisch zu bekommen.
Oma und Opa verdanke ich vermutlich mein Überleben und vom Bankier besitze ich bis heute einige Stühle, die mein Vater für irgendwelche Arbeiten erhielt. Bevor ich mich endgültig verplaudere, zurück zu den Spinnen:
In den beschriebenen Räumen der Deputatarbeiterkate und vor allen Dingen in der Küche hingen Fliegenfänger von der Decke, die es aufgewickelt im Kaufmannsladen gab. Frisch abgerollt und aufgehängt waren die Fliegenfänger kurz darauf schwarz von allerlei Getier. Neben ungezählten Ratten, Mäusen und ganzen Marderfamilien lebte man natürlich mit Spinnen aller Art und jeder vorstellbaren Größe unter einem Dach. Nun ja, Läuse und Flöhe waren ganz und gar unvermeidliche Mitbewohner. Damit man’s überhaupt aushalten konnte, wurde die Bude von Zeit zu Zeit ausgeräuchert. Die Prozedur dauerte ein paar Stunden. Nach dem Durchlüften müffelte es seltsam (gesund war’s bestimmt nicht), aber wenigstens kletterte man für zwei, drei Tage nicht mehr ganz so zerstochen aus dem Alkoven. Im Winter war es diesbezüglich besser, aber lausig kalt trotz einem Berg von Bettdecke.
Du kannst ja mal auf die Suche gehen, ob es das Zeug zum Ausräuchern noch gibt. Aber damit tötet man nicht nur Insekten und Spinnen, sondern schlägt die anderen tierischen Mitbewohner mindestens in die Flucht, was Du vermutlich gar nicht willst. Weil ich nicht annehme, dass Du alles Leben beseitigen willst, kannst Du Dich mit den achtbeinigen Mitbewohnern nur abfinden.
Btw: In manchen Gegenden - etwa hier im Naturreservat Elbtalauen - ist man froh, überhaupt noch Spinnen zu Gesicht zu bekommen. Deren Nahrungsquelle - Insekten - wird nämlich immer dünner, wie ich schon seit langer Zeit beobachte, mahne und hier mehrmals schrieb. Will nur keiner hören, schon gar nicht in den besonders betroffenen Regionen, die zwar von der Landwirtschaft leben, aber offenkundig verdrängten, was Lebensgrundlagen überhaupt sind.
Statt dessen heißt es (auch hier im Forum), ich verstünde nichts von Landwirtschaft, sei natürlich irgendwie ideologisch fremdgesteuert und würde gegen seit Jahrzehnten bewährte „Pflanzenschutzmittel“ agitieren.
völlig richtig und schon lange zu beobachten. In meiner Umgebung gehts zwar noch, da es viel Wald, Süßwasser und einige Brachflächen auf mageren Sand gibt, aber wenn ich die abends um eine Laterne flatternde Insektenmenge mit der aus meiner Jugend vergleiche, ist klar, dass da eine ganze Menge fehlt.
Die meisten werden das wohl erst ernst nehmen, wenn die Obstbäume mit Wattestäbchen bestäubt werden müssen und die Preise entsprechend steigen.
Ob Monsanto schon an Bestäubungsmaschinen oder einer Chemolösung arbeitet?
auch wenns Katz und Marder freut: das zieht im Winter ordentlich und kann durch dauerhaft kalte Stellen leicht zu Schimmelbildung führen. Schimmelsporen können gemeiner sein als diese Spinnen.
Unterkünfte für Stare, Siebenschläfer und Marder lassen sich auch anders realisieren.
Die Spinnen wirst Du wohl doch töten müssen. Verm. haben die sich beim Nachbarn so gut vermehrt, dass sie jetzt in die Umgebung ausweichen müssen. Das wird mit irgendwo aussetzen nicht besser.
Ne, ne, der ist ein echter, von anno dunnemal übrig gebliebener Alt-Nazi, der schon zu mir gesagt hat, dass so etwas wie ich „unterm Adolf“ vergast worden wäre - und der inzwischen eine dörfliche Silvester-Attraktion ist, weil er alle, die so aussehen, als könnten sie in der Nähe senes Hofes Raketen steigen lassen wollen, wüst beschimpft (ja, es kommen Leute extra ins Dorf, um das Spektakel mitzuerleben).
Hier haust leider noch ein pupertierendes Monster a.k.a. mein Sohn (noch fünf Jahre, bis er 18 und ausgezogen ist!), und selbiger hat fürchterliche ngst vor Spinnen.
Meine Rede, meine Rede!
Ich hatte vor ein paar Jahren das zweifelhafte Vergnügen, einen ganzen Sommer ohen Insekten verbringen zu dürfen, nachdem allhier mit Clothianidin gebeizte Maissaat ausgebracht worden war (https://www.bund.net/umweltgifte/gefahren-fuer-die-natur/bienen/); bis heute ist die hiesige Insektenwelt noch weit entfernt davon, erholt zu sein. Leider hat die schwäbische Frau meines Vermieters wenig Verständnis für meinen „unordentlichen“ Garten und räumt immer wieder überfallartig darin auf.
Der Bio-Bauer im Nachbarort hält aus diesem Grund inzwischen eigene Völker altertümlicher und deshalb nur in bescheidener Menge Honig produzierender, aber dafür robusterer Bienen.
Das Haus ist nur gemietet, und ich kann schon froh sein, dass die Heizung nach mehreren Jahren mit mehr Ausfalltagen als sonst welchen endlich repariert wurde und auch die Balken unter dem Zimmer meines Sohnes abgestützt wurden.
Vielleicht trage ich die Spinnen weiter weg. Ich wüsste da noch ein Gartenhaus, wo nervige Jugendliche nächtens zu randalieren pflegen …
Am liebsten wäre mir aber, wenn Zoropsis spinimana es einfach nur zu ungemütlich fände, mit mir und sonstigem Getier zusammenzuleben. Die anderen Spinnen inkl. Kreuzspinnen sind mir schnurz.
Noch vor wenigen Jahren (80er, 90er) war an jeder Tankstelle der Wassereimer mit dem harten Insektenschwamm ein unentbehrliches Utensil, weil man kaum weiterfahren konnte, ohne die von Insektenleichen bedeckte Windschutzscheine zu säubern. Wer als Radfahrer kräftig in die Pedale trat und durch den Mund atmete, hatte Insekten zwischen den Zahnen und im Rachen. Am Abend konnte man sich an Gewässern der Mücken kaum erwehren. Viele Zeitgenossen können sich daran nicht erinnern oder sind schlicht zu dösig, zu erkennen, dass es eben nicht um begrüßenswerten Verlust von Lästlingen, sondern um die Gefährdung von Lebensgrundlagen geht, wenn es mit den Insekten abwärts geht.
Die Sache mit der Bestäubung und den Insekten bringen viele Leute nur mit der Prüderie des Aufklärungsunterrichts früherer Zeiten in Verbindung, ohne je den Zusammenhang mit unserer pflanzlichen Lebensgrundlage begriffen zu haben. Ja, schon klar, man kauft eben das abgepackte Steak aus dem Supermarkt. Bitte nicht lachen, derart dämlich und komplett ahnungslos stellt sich die Gedankenwelt vieler Menschen tatsächlich dar. Die wissen nichts, sind dümmer als jedes Viech aus dem Zoo. Das gilt in gleicher Weise für viele sog. Wissenschaftler aus der Industrie und mutmaßlich die überwiegende Mehrheit aller Politiker, die einst Jura oder Politologie studierten und Börsenkurse für Lebensgrundlagen halten.
Die Lebensmittel in Cellophanverpackung aus dem Supermarkt haben die meisten Menschen verblöden lassen. Politiker, Wirtschaftsleute, Parteifritzen - mit seltenen Ausnahmen nur Dummvolk.
Wer sich über solche Äußerung aufregt: Ich treffe nur sachliche Feststellungen, sonst wäre Glyphosat längst verboten.
Schwalben, Stare, Sperlinge - alles zu Seltenheiten geworden, wo noch vor wenigen Jahren ganze Schwärme zum alltäglichen Bild gehörten. Offensichtlich hocken an den politischen Schaltstellen nur Vollpfosten, die für Geld alles machen und nie auf die Idee kämen, ihren kümmerlichen Restverstand einzusetzen, um den derzeitigen Einsatz von sog. „Pflanzenschutzmitteln“ zu untersagen.
Wie üblich wird erst Leidensdruck zur Veränderung führen. Sobald die Ernteerträge einbrechen und der Monsanto-Vertreter nur noch Worthülsen statt Kanistern mit irgendwelchen Mittelchen zu bieten hat, werden die Ersten aufwachen. Natürlich wird sich dann kein Verantwortlicher für das Desaster finden. Konnte ja beim besten Willen keiner ahnen, dass Insekten womöglich zu unser elementaren Lebensgrundlage gehören, ohne die es weder Gemüse noch Steak gibt.
Wer das verantwortungslose Gebaren von Landwirtschaftsfunktionären und Politikern verfolgt, muss arg aufpassen, zwischen schierer Verzweiflung und Verachtung noch irgend einen Weg zu finden.
In größter Not können wir von Chinesen lernen und mit Ein-Euro-Zwangsverpflichteten manuell bestäuben, damit sich Gutbetuchte gelegentlich einen Apfel leisten können.
Die Clothianidin-Sache hatte zur Folge, dass wir hier jetzt keine Maiseinöde mehr haben, alldieweil irgendjemandem eingefallen ist, dass die alte Geschichte mit dem Fruchtwechsel ja auch gegen den Maiswurzelbohrer helfen kann. Leider breiten sich seitdem wie eine Seuche Spargel-Felder aus, die bereits jetzt (!) mit Folien abgedeckt (und dazwischen tot) sind, damit die Saison bereits im Februar (!) beginnen kann.
PS: Statt der einheimischen Insekten haben wir inzwischen allerlei lustige Einwanderer, wie eben Zoropsis spinimana oder auch die Tigermücke, die Zika und Dengue übertragen könnte. Aber die Kliamwandel ist ja nur eine Erfindung der Chinesen, oder so etwas in der Art.
Du wohnst dort und willst dort offenbar weiter wohnen. Schimmel kann Asthma auslösen und wenn der pubertierende Sohn auch nervt, dass wünschst du ihm sicher nicht.
Wäre es ein Drama, Löcher in einem Haus zu reparieren, dass einem nicht gehört, in dem man nur lebt?
Ist die Kaltmiete so hoch, dass Eigeninitiative der Horror wäre?
Würde nicht schon die Heizkostenersparniss den Aufwand rechtfertigen?
Erst vor wenigen Jahren hatte ich ein kurzes Engagement in einem Unternehmen, in dem jemand glaubte, so einem Berater-Besserwisser-Ing. einen Schrecken einjagen zu können, indem man ihm die Häutung einer Vogelspinne auf dem Schreibtisch drapiert (ist von einer lebendigen Vogelspinne auf Anhieb nicht zu unterscheiden). Was für eine Enttäuschung, als ich begeistert-verzückt reagierte und meinen Fotoapparat auspackte…
Von seltenen und in unseren Breiten nicht vorkommenden Ausnahmen abgesehen, machen alle Viecher um Menschen den größtmöglichen Bogen, es sei denn, man treibt sie in die Enge oder kommt dem Nachwuchs zu nahe. Soll heißen: Von Tieren geht selten eine Gefahr aus, wenn sich Mensch nicht dümmstmöglich verhält. Deshalb sei zur Überwindung einer Spinnenphobie ein Fotoapparat mit gutem Zoom empfohlen, mit dem Mensch sich geduldig dem faszinierenden Tier nähert.
Wieder einmal aus Kindheitserinnerung: Zur einsam gelegenen Notunterkunft am Rande des zerbombten Hamburgs gehörte ein Wachhund. Max hieß er. Max lebte in einem Drahtzwinger, war angeblich gefährlich bissig. Das Futter wurde ihm durch eine kleine Öffnung im Zwinger mit dem Schrubber hingeschoben. Ansonsten mieden Erwachsene den großen schwarzen Hund ob seiner angeblichen Gefährlichkeit. Aber ich fand Max sehr sympathisch. Also kroch ich als kleiner Stepke durch das Futterloch zu Max. Die Zuneigung beruhte auf Gegenseitigkeit, Max schleckte mich ab. So blieb ich auch ganz still, als mich meine Eltern zusammen mit herbeigerufenen Hilfen in dem bewaldeten Anwesen suchten. Es wurde dunkel und ich schmuste und spielte immer noch mit Max. Wie man mich irgendwann fand und wieder aus dem Zwinger heraus holte, weiß ich nicht mehr. Niemand wollte mir Jahre später erzählen, wie und ob überhaupt Max die Aktion überlebte, aber ich weiß gewiss, dass von ihm keine Gefahr ausging …
Es handelt sich nicht um Löcher, sondern um Gänge IN den etwa 60 bis 70 cm dicken Bruchsteinwänden (ja, das Haus ist sehr alt) sowie dem äußerst verwinkelten Fachwerk-Dachgeschoß cum Dachstuhl. Das Dach ist gänzlich unisoliert, zwei der drei Keller haben nackte Bruchsteinwände und Fußböden aus gestampfter Erde, und das Zimmer meines Sohnes hält vermutlich nur noch wegen der provisorisch angebrachten Metallstützen und der Spinnweben im ersten bzw. halbsten Stock.
Und ja, das zu reparieren bzw. zu sanieren, würde meinen Finanzen deutlich sprengen.
Aber ich will ja auch eigentlich nur unangenehme Spinnenmitbewohner vergrämen.^^
Menschen, die nur Essen aus dem Supermarkt kennen, sind nicht blöd oder dumm, sondern nur unwissend. Sie sind nicht mit den Zusammenhängen aufgewachsen, haben verm. nie eine Kreislauflandwirtschaft erlebt - ist nicht ihre Schuld.
Und Politiker / Wirtschaflter sind auch nicht pur dumm, sie haben nur andere Prioritäten (Vorteile für die Partei oder eigene Person etc.). Sicher gibt es da auch einige mit wenig wissenschaftlicher Herangehensweise oder einfach Faule, die sich von Lobbyisten alles einreden oder vorfertigen lassen, aber ein eher überdurchschnittiches Maß an Intelligenz braucht man schon um solche Positionen zu erreichen. Allerdings oft eine Intelligenz im Umgang mit anderen Menschen bzw. deren Manipulation, weniger die wissenschaftliche. Bis auf Frau Merkel, immerhin Physikerin.
M. E. wird die Politik im Wesentlichen von der Macht (dem Geld) bestimmt. Wer richtig reich ist, kann auch Äpfel aus Handbestäubung kaufen und wird in egal welcher Krise kaum verhungern.
Diese reiche Gesellschaft bildet eine eigene Gemeinschaft, die sich von anderen abgrenzt und der die Armen im eigenen Land so egal und fremd sind, wie den Armen im eigenen Land die Näherinnen in Asien, die Flüchtlinge aus Syrien oder die Bauern in Afrika.
So ist der Mensch, bis auf wenige Ausnahmen.
Gäbe es einen wohlwollenden, gerechten Gott, er/sie hätte den Bonobos die Welt vermacht und den Rest der Art Homo fix aussterben lassen.
Alle, deren Verhalten man nicht direkt nachvollziehen kann, für Dumm zu erklären hilft auch nicht weiter.
Dann will ich auch noch eine tierische Anekdote aus meiner lange vergangenen Kindheit auspacken: Neben dem Haus meiner Großmutter (nota bene: Ich stamme aus einer matriarchalen Familie, in der dieses Haus seit Generationen in der weiblichen Linie vererbt wurde) befand sich eine Gaststätte, deren Besitzerin zwecks Bewachung einen großen Schäferhund hielt. Nachts war selbiger im Gastraum und tagsüber in dem großen Garten hinter der Scheune. Für einen Wachhund hatte er ein bemerkenswert freundliches Gemüt, und da er sehr unterkuschelt war, ließ er sich von den Nachbarskindern immer gerne knuddeln. Nur einem gelang es immer wieder, die Furie in diesem Hund zu wecken: der Kater meiner Oma. Wohl wissend, dass Hunde nicht klettern können. machte sich dieser Kater einen Spaß daraus, mit sichtlicher Begeisterung und hoch erhobenem Schwanz auf seiner Seite des Maschenrahtzauns zwischen den beiden Grundstücken auf und ab zu laufen, auf und ab, auf und ab - während der Nachbarshund sich so lange die Seele aus dem Leib bellte, bis er sich schließlich irgendwann erschöpft in seine Hütte zurückzog.
Wenn es um die Zerstörung elementarer Lebensgrundlagen geht, bestehe ich darauf, solche Handlungsweise als dumm darrzustellen und die Täter als Dummköpfe. Wer Lebensgrundlagen zu Gunsten anderer Belange opfert, ist ein Dummkopf oder ein Verbrecher.
Auch Toleranz kann zur inakzeptablen Dummheit werden, wenn sie nämlich die Existenz bedroht. Wir dürfen uns über das Verhalten von Funktionären und Politikern nicht wundern, wenn wir an solchem Punkt mit verbalen Weichspülern reagieren. Zaghaft-höfliche Zeichen werden nicht verstanden oder untergebuttert. Geschieht seit Jahrzehnten.
Wir finden es in allen Bereichen für angemessen, die Handlungsweise von Verbrechern auch als verbrecherisch zu bezeichnen. Genau das ist auch bei Verbrechen an der Umwelt und unseren Lebensgrundlagen erforderlich. So wie etwa die Gangster im Zuhältermilieu nur klare Ansprache verstehen, kapieren auch nur vom nächsten Quartalsabschluss geleitete Täter keine Höflichkeitsadressen. Sie brauchen Klartext und müssen wissen, dass sie gefährlichen Mist bauen. Die Ergebenheitshandlungen erfahren die Damen und Herren in der nächsten Politikerrunde mit Sekt und Schnittchen. Die Zeit sollte vorbei sein, schmerzhafte Tritte an die Schienbeine sind überfällig.
Sieh Dich einmal auf den Seiten von Verbänden und Herstellern von Pflanzenschutzmitteln um. Viele Darstellungen sind an Dümmlichkeit nicht zu übertreffen. So kennt man also das Niveau der Herrschaften. Ist wirklich unterste Schublade, wenn auch fein verpackt. Die können nur kurzfristig Geld zählen, aber mehr Verstand sucht man dort vergeblich.
Das Zusammenspiel von Millionen Mikroorganismen auf jedem Quadratmeter Boden bis zu allen Lebensformen von Pilzen über Pflanzen bis zu allen Formen tierischen Lebens ist bestenfalls in Ansätzen erfasst. Diese Unkenntnis hindert vermeintliche Wissenschaftler von Unternehmen der Pflanzenschutzindustrie aber nicht, aus dem Besprühen einzelner Käfer mit ihrem Produkt zu schließen, es sei ganz und gar unschädlich und würde nur das Wachstum unerwünschter Pflanzen hemmen. Guck Dir die Seiten an, es läuft genau auf solche kindlichen Schemata hinaus. Und solche Naivlinge, nicht selten promoviert und habilitiert, verlangen, man müsse den Beweis der Schädlichkeit der Produkte erbringen. Wie denn, wenn die gesamte Kette von Mikroorganismen bis zum Regenwurm weitgehend unbekannt ist … Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Wir stellen den Artenschwund fest. Der Experimentator im Labor würde einzelne Störgrößen abschalten, z. B. das Aufbringen von glyphosathaltigen Mitteln und sodann die Wirkung des Tuns beobachten. Aber genau das wollen die einschlägigen Interessenvertreter verhindern. Sie wollen ein ums andere Mal die Verlängerung der Zulassung des Einsatzes durch das Heben der Händchen von Ahnungslosen. Einige Jahre stringentes Einsatzverbot würde Klarheit schaffen, ob die seit Jahrzehnten eingesetzten Mittel für das Artensterben mindestens wesentlich mitverantwortlich sind oder nicht. Könnte aber den Aktienkurs beeinflussen und geht deshalb gar nicht. Das ist die Denke. Mehr Hirn steckt nicht dahinter. Nun erzähl Du mir was von Contenance.
Geht es Dir auch so ? Und jetzt, wo es mal diskutiert wird, heißt es, die Ursache sei unbekannt. Dabei dürfte es klar sein, dass 80% auf die industrielle Landwirtschaft, die Vernichtung von Feuchtgebieten, industrielle Holzwirtschaft etc zu tun hat. Habe schon wieder das Wort „Klimawandel“ in diesem Zusammenhang gehört. was für ein Schwachsinn.
Udo Becker