Zschäpes Aussage

Hallo,

wie groß seht ihr die Chance, dass die Aussage inhaltlich aus Sicht von Frau Zschäpe richtig ist? Also, dass sie z.B. zwar ein paar Unterstützer oder Kontakte verschweigt, aber selber z.B. in die Morde nicht involviert oder im Vorfeld informiert war, bzw. es ausgeblendet hat.

welche Informationen könnte es rein fiktiv geben, dass die Hinterbliebenen der Opfer einen Gewinn für sich aus der Information ziehen könnten? Welche innersten Motive oder Hintergründe könnten den vermutlich rassistisch motivierten Mord an Angehörige „erklären“?

Gruß
achs

Es ist durchaus möglich, wenn auch recht unwahrscheinlich, das sie jeweils erst nach den Taten davon erfahren hat. Denkbar wäre theoretisch auch, das die beiden Uwes ihr vor den Taten absichtlich nichts gesagt haben und sie aus der operativen Planung völlig rausgehalten haben. Einen wirklichen Erkenntnisgewinn dürfte auch eine umfassende Aussage nicht bringen ,auch wenn ich gerne erfahren würde, nach welchen Kriterien die Ziele ausgewählt wurden.

Tja in Deutschland ist jeder vor Gericht erstmal unschuldig, die Staatsanwalt muss ihr halt nun erstmal die Mittäterschaft beweisen. Das sie jetzt sagt, sie wusste von nix und war nicht beteiligt ist doch klar. Sie gibt nur das zu was schon bewisen ist.

Sagen wir einmal so: Wenn die Geschichte so in einem Satiremagagazin gestanden hätte, wäre sie als völlig überzogen und unglaubwürdig geschmäht worden.

:paw_prints:

Hallo,

  1. Ich habe die hunderte Stunden Beweisaufnahme nicht verfolgt. Z hat jetzt eben eine Aussage gemacht und wird sich wohl auch noch schriftlich zu Fragen äußern. Die Medien haben sie ja bereits verurteilt. Ob ihr eine direkte Tatbeteiligung nachgewiesen werden konnte, ist mir ebenfalls nicht bekannt. Im Zweifel gilt wohl auch bei ihr „in dubio pro reo“. Aber da kommen diverse andere Straftaten zusammen, so dass sie (unabhängig von Morden) sowieso sehr lange einfahren wird.

  2. „Mord an Angehörige“ ??? Da fehlt doch wohl ein n. Hass (in Form von Rassismus) dürfte hier wohl das klar erkennbare Motiv gewesen sein. Ich verstehe diese Frage nicht wirklich.

Gruß
vdmaster

Das ist doch alles reine Spekulation.

Keiner hier war im Prozess selbst dabei und hat seine Informationen allein aus der Presse.
Wie soll man das dann beurteilen und welchen Sinn hätte das?

Gruß

Als Laie würde ich vermuten, dass sie alles sagen kann und darf, was ihr am meisten nutzt/nicht schadet. Wie wahr und vollständig diese Aussagen dann sind, hängt also auch von dem Preis dafür ab. Wenn die Staatsanwaltschaft nichts nachweisen kann, dann hat sie kein Interesse daran, etwas zu sagen, was ihre Mittäterschaft/Beihilfe bestätigen würde, so sie denn bestünde. Vielleicht gibt es irgendeinen Deal und sie erzählt dann mehr, wenn es mehr gibt. Das Mehr muss dann aber nicht ihre eigene Schuld bestätigen, sondern es können schlicht Informationen sein, die sie hinterher erlangte.

Die Informationen könnten etwas darüber aussagen, warum nun gerade ihr Angehöriger dran glauben musste. Bei einem rassistisch motivierten Mord würde ich als Laie jetzt annehmen, dass Rassismus das Motiv ist. Dass es nun ausgerechnet den eigenen Angehörigen traf, wird letztlich Zufall/Gelegenheit gewesen sein. Vielleicht auch eine Information, die Angehörigen hilft. In manchen Weltgegenden findet man sich ja schnell mit etwas ab, weil man glaubt, dass Gott das so wollte. Ganz egal wie der Gott auch genannt wird. Andere Informationen können bei den Angehörigen auch zu der Schlussfolgerung führen, dass der Staat schuld sei, weil er das nicht verhindert hat, obwohl er es hätte können. Spielt keine Rolle, ob das juristisch haltbar wäre, Hauptsache man hat einen Grund/Schuldigen. Wenn dann noch Schadenersatz/Schmerzensgeld wasweißich dranhängt umso besser.

Grüße

Hallo,

moralisch hat die Zschäpe verwirkt, jemals wieder ein normales Mitglied der Gesellschaft zu werden. Die zum Leben notwendigen Garantien hat sie selbst und ohne Verschulden anderer, aus den Händen gegeben, sprich: verloren.

Ihre eventuelle Kooperationsbereitschaft wird ihr allenfalls auf die Haftzeit angerechnet. Danach bleibt ihr wegen ihrer Feigheit aber nur, sich dem Belieben der Naziverwandschaft zu unterwerfen und sich in deren Kreisen vor dem Souverän, die Demokratische Öffentlichkeit, zu verkriechen bis zu ihrem Tod.

Der Rechtsstaat ist es, um den es geht und den es in dem Zschäpe-Prozess vor Missbrauch zu schützen gilt. Er steht auf dem Prüfstand wie in jedem anderem Verfahren auch. Eine direkte Tatbeteiligung scheint der Zschäpe nicht nachweisbar zu sein. Und direkt meint direkt. Nicht nahezu oder dergleichen.

Niemand ist verpflichtet andere (erst recht Straftäter) anzuhängen, sprich anzuzeigen, so auch die Zschäpe nicht. Ich finde, dass es ihr in ihrer Situation aber auch nicht wirklich hilft.

Für die Zschäpe gibt es, gleich wie, kein Zurück mehr!

Gruß mki