Ein Döneken zum Schluss:
Bei der Hauptverwaltung derselben Firma sitzt ein Gaskessel im Keller. Eine ehemalige Grundschule.
Es gibt zwei Mischkreise, einen für die Chefetage (da wird auch abends und am Wochenende gearbeitet), einmal für das Fußvolk.
Beide Mischer sind defekt. Die Kesselsteuerung ist defekt. Im Mai höre ich zufällig, wie bei 20°C der Brenner läuft. Der Anlagenmechaniker SHK: „Hömma, da hat mich gerade (Cheff der Firma) angerufen und war ganz aufgebracht, dass die Steuerung defekt sei. Was will der eigentlich, die ist doch bestimmt schon 5 Jahre kaputt!?“
Das war Mai. Da habe ich die Heizung ausgeschaltet.
Rate mal, was vor einem Monat mit „ungeregelter Dauerbetrieb“ wieder angeschaltet wurde - unrepariert.
Rate mal, was man mit meinem Tip gemacht hat, man könne doch insbesondere in der Übergangszeit viel besser mit den Klimageräten im Wärmepumpenbetrieb heizen. Genau, das wurde ignoriert.
Zumal in der Chefetage während einer Kernsanierung 2009 die alten Rippenheizkörper von 1970 drin gelassen wurden, aber aus optischen Gründen mit einer schönen Verkleidung versehen wurden. Dafür gab es dann Thermostate mit einem Fernfühler in Bodennähe. Zur Verstellung des Thermostaten müssen zwei Leute die Verkleidung abheben. Da gab es mal Heizungsstörungen, also wurden schnell Azubis gerufen, um die Verkleidungen abzuheben und die Thermostate auf „5“ zu drehen. Da stehen sie immer noch. Temperaturregelung erfolgt über Fensteröffnung.
Bei den normalen Büros, die 2010 saniert wurden, konnte ich mich halb durchsetzen. Da sitzen elektrische Ventilantriebe an den (leider immer noch) uralten Heizkörpern vor den (leider immer noch) dämlichen Verkleidungen - aber elektronische Thermostate sind leicht erreichbar und werden wohl auch genutzt.
Was noch?
Tja, in der LKW-Werkstatt der Firma sind auch solche Heizgebläse verbaut. Bis vor zwei Monaten genau nach dem blöden Schema, heißes Wasser ständig durch die Rohre und Wärmetauscher zu befördern, damit das eingeschaltete Gebläse sofort heiße Luft abgibt. Die Rohre an der Hallendecke sind nicht isoliert… Oh Mann.
Da habe ich nun auch eine Sparlösung eingebaut. Die Lüfter laufen nicht, so lange eines der Tore offen ist. Die Pumpe läuft nur, wenn Heizbedarf ist. Die Nachtabsenkung wird automatisch aktiviert (Präsenzmelder), am frühen Morgen erfolgt ein Anheizen 0,5 Stunden vor Schichtbeginn.
Die Solltemperatur kann gradgenau zwischen 13 und 16°C eingestellt werden, die Absenkung ist fest auf 5°C eingestellt. Die Halle ist aus den 80ern und energetisch ein schwarzes Loch.
Noch was gefällig?
Da baut in einer anderen Niederlassung derselben Firma ein Fachbetrieb für Lüftungsanlagen eine neue Zentrallüftung ein. Zwei Lüftungsgeräte, weil eines angeblich zu schwach gewesen wäre. Die versorgen aber dieselben Zuluft/Abluftrohre. Sozialräume Büro (Zweischichtbetrieb), Sozialräume Lagerleute (Dreischichtbetrieb) inklusiv zweier Duschräume und mehrerer WCs: Alles eine gemeinsame Anlage. Die möchte für die Heizregister gerne 70°C Heizunsgwasser haben. X-Strom fragt: „Wo ist der Anforderungskontakt für die Ölheizung, damit die ausbleiben kann, wenn keine Wärme benötigt wird?“ Fachmensch sagt: „Das ist nicht vorgesehen, lass den Ölkessel auf jeden Fall immer durchlaufen.“ Die Vorheizregister sind davon ausgenommen, die haben nämlich je 15kW elektrische Leistung (!), weil „das sonst mit dem Frostschutz schwieriger wäre“.
Gebaut im Herbst 2020.
Die Räume haben natürlich auch alle statische Heizkörper. Die haben keine Behördenthermostate bekommen, weil „die gibt es nicht passend zum Design des Heizkörpers“. Daher stehen die regelmäßig auf 5. Die Lüftungsanlage saugt da 28°C warme Luft aus Dusch- und Umkleideräumen, diese vermischt sich mit der Luft aus den WCs, den zwei Aufenthaltsräumen, dem nahezu nie benutzten Besprechungsraum. Dieses Gemisch ist dann der „Istwert“ für die Regelung, die auf 22°C Soll eingestellt ist (wenn nicht wieder einer der Lagerleute am Regler spielt, der entgegen meinen energischen Wunsch zugänglich montiert wurde).
Die beiden Lüftungsgeräte wissen nichts voneinander und sind auf automatische Einstellung der Ventilatorstufen programmiert. Wenn nur eine an ist, macht die Stufe 3. Wenn die andere zusätzlich angeschaltet wird, bemerken die den erhöhten Gegendruck und drehen beide auf Stufe 5 (von 6) hoch. Zuviel Ventilatorleistung für zu wenig Rohr- und Lüftungsquerschnitt. Seit ein paar Monaten ist ein Gerät nun stillgelegt.
Was der CO2-Sensor in der Zuluft bewirken soll, kann mir auch keiner sagen. Gerät 1 hat CO2-Sensor in Zuluft und Feuchtesensor in Abluft, Gerät 2 genau anders herum. Es wird zu 100% mit Frischluft gearbeitet (es gibt keine Mischluftklappen), aber wenigstens läuft das über angebliche hocheffiziente, aber passive Wärmerückgewinnung.
In einem Großraumbüro befinden sich 5 Umluft-Decken-Klimageräte. Alle separat einstellbar - keiner weiß warum, es ist derselbe Raum. Und klar: Wenn die Heizkörper, die es da auch noch gibt, zu heiß sind, kann aktiv gekühlt werden.
Der Planer Verkäufer der Anlage wollte das Großraumbüro auch in die Zentrallüftung integrieren, das „sei besser so“. Dann hättest du in einem Raum (mit hinreichend großen, öffenbaren Fenstern) fünf unterschiedlich einstellbare Klimageräte, acht unterschiedlich einstellbare Heizkörper und eine ebenfalls unabhängig davon laufende Lüftung mit Heizfunktion.
Während die Lüftung also versucht, 22°C in der Abluft zu halten, hätte man mit 19°C Sollwert entwärmen und mit „Thermostat auf 5“ heizen können. Bei offenen Fenstern. Im August.
Sorry für das Geschreibe, aber die sind doch alle bloß nur noch bekloppt.