Zu "hart" zu Dreijährigem?

Hallo.

Es geht um mein dreijährigen Sohn bzw. den Umgang der Tagesmutter. Er hat gerade eine Phase, indem die Identifikation mit erwachsenen Männern wichtig ist und er mich oft „reizt“, schon auf eine „erwachsen männliche Art“, so interpretiere ich es, um seine Rolle auszutesten und zu testen, wie „groß“ er ist. Ich setze ihm einerseits Grenzen, andererseits versuche ich, auf ihn einzugehen und „lieb“ zu ihm zu sein, also keinen Machtkampf entstehen zu lassen. Nicht so einfach und oft anstrengend.

Bei der Tagesmutter ist er von fünfen der Älteste, die anderen sind 1-2 Jahre alt. Es ist dort viel los. Er schubst auch mal die Kleineren und wird dafür von der Tagesmutter zur Rede gestellt.

Was mich stört, ist ihre harte Art.  Sie ist eigentlich sehr engagiert und tatkräftig, hat sehr viel Erfahrung, ist aber m.M. nach überfordert, mit zunehmendem Alter und starken und zunehmenden körperlichen „Symptomen“, also m.M. nach psychosomatischen Erkrankungen, Sie sorgt zur Zeit sehr gut für die Kleinen, aber der Große fällt da wohl raus. Er braucht etwas anderes als die Kleinen, eine andere Ansprache, obwohl er sich auch gut anpassen kann und mit den Kleinen deren Spiele spielt. Sie spricht sehr laut mit ihm und setzt ihn unter Druck, was sie immer macht, wenn die Kinder nicht das machen, was sie will.

Sie merkt nicht, dass sie die Kinder ungleich behandelt. Mit den eigenen Kindern macht sie dasselbe, sie teilt sie ein gut und schlecht: das sehr angepasste ist ihr Liebling, das andere ist der Sündenbock, der auch schon mehrere psychosomatische Erkrankungen hat.

Mein Sohn hat einen starken Willen, und mir kommt es vor, als wolle sie seinen Willen brechen.

ich weiß nicht genau, was ich machen / wie ich mit ihr reden soll. Ich habe einfach ein schlechtes Gefühl dabei, wenn sie so mit ihm umgeht (sie macht auch vieles gut, aber das kann ich schlecht ertragen).

ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure eigenen Erfahrungen oder Einstellungen dazu schildern würdet, Es kann sein, dass meine Bedenken übertrieben sind (ich würde sie gern loswerden).

Viele Grüße, I.

Falsche Gruppe
Hallo,

unabhängig vom Verhalten der Tagesmutter finde ich es sehr ungünstig, dass Dein Sohn keine Kinder im gleichen Alter in der Gruppe hat.

Bei uns war das im letzten Kindergartenjahr ähnlich: nur kleinere Kinder und die Mädchen waren auch noch in der Überzahl. Das kann und wird bei einem Jungen, der sein Selbst entdeckt und lebendig ist nicht funktionieren. Die anderen Kinder fühlen sich unwohl, die Erzieher sind gestresst (irgandwann spricht sich das auch bei den Eltern herum und dann bekommen sie von der Seite auch noch Druck) und the wild boy fühlt sich unverstanden und ungeliebt.

Sucht eine Gruppe, wo er Kinder hat an denen er sich auch nach oben orientieren kann.
Diese Pädagogik, dass sich die älteren Kinder um die kleineren kümmern funktioniert nur selten - eher wenn sie etwas älter sind und auch noch eher bei Mädchen - und auch diese Kinder brauchen Freunde im gleichen Alter um entspannt gedeihen zu können.

Viele Grüße

Hallo

Bei der Tagesmutter ist er von fünfen der Älteste, die anderen sind 1-2 Jahre alt.

Was soll er da? Kann er nicht in einen Kindergarten, wenn er schon drei ist? - Wenn da wirklich ein Altersunterschied von 1-2 Jahren zwischen ihm und den anderen vier Kindern liegt, dann ist er da meiner Meinung nach völlig verkehrt. Schreib doch mal, wie alt die anderen genau sind (auf den Monat genau).

Es ist dort viel los. Er schubst auch mal die Kleineren und wird dafür von der Tagesmutter zur Rede gestellt.

Natürlich schubst er die Kleineren. Wenn man drei ist, dann stören zweijährige nur, und schon mal ganz, wenn die mit mehr Aufmerksamkeit als man selber behandelt werden. - Wenn er deren Spiele mitspielt, das fände ich sehr gut, wenn es ab und zu wäre, aber den ganzen Tag? Ein Kind braucht Herausforderungen, und wenn er sich jetzt immer auf viel jüngere einstellt, dann kann er es irgendwann vielleicht gar nicht mehr ertragen, wenn er nicht völlig mühelos immer alles besser kann als alle anderen, wie er es jetzt gewohnt ist. - Bedenke, dass ein 1,5-Jähriger halb so alt ist wie er! Und ein 2-jähriger ist für ihn wie für einen 12-jährigen ein 8-jähriger!

Was mich stört, ist ihre harte Art.  Sie ist eigentlich sehr engagiert und tatkräftig, hat sehr viel Erfahrung, ist aber m.M. nach überfordert, mit zunehmendem Alter und starken und zunehmenden körperlichen „Symptomen“, also m.M. nach psychosomatischen Erkrankungen,

Wer hat diese Symptome? Die Tagesmutter?

Mein Sohn hat einen starken Willen, und mir kommt es vor, als wolle sie seinen Willen brechen.

Das wäre ja schrecklich.

ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure eigenen Erfahrungen oder Einstellungen dazu schildern würdet, Es kann sein, dass meine Bedenken übertrieben sind (ich würde sie gern loswerden).

Ich glaube nicht, dass deine Bedenken übertrieben sind. Wenn die Kinder ungleich behandelt werden, dann führt das unweigerlich zu Konkurrenzkämpfen und sogar Hass zwischen den Kindern. Hör auf dein Gefühl, es hat mit größerer Wahrscheinlichkeit recht als unrecht.

Wieso kann er nicht in einen Kindergarten? Die Frau wirst du nicht ändern können, auch nicht wenn du mit ihr redest, auch nicht, wenn sie es einsieht. Ein Mensch ändert sich nicht so leicht. - Mal davon abgesehen muss er unter gleichaltrige, oder am besten gemischt, zu jüngeren, gleichaltrigen und älteren.

Viele Grüße

Hallo Chili.

Er sollte im Januar evtl. in den Kindergarten kommen, ist aber nicht gegangen, weil ich wollte, dass er Kontinuität hat und nicht gleich so viele Kinder um sich herum, außerdem ist die Tagesmutter flexibler und das kommt meinen Arbeitszeiten zugute. Im Sommer soll er in den Kindergarten. Ich dachte auch, es git ihm ein bißchen Freiraum, vorher hatte er auch Ältere um sich herum. Aber jetzt gibt es Probleme.

Er wollte auch in den Kindergarten und wünschte sich in letzter Zeit auch Freunde. Vielleicht kann er doch früher in den Kindergarten gehen. Im Sommer hätte er die Chance auf einen Waldkindergarten, jetzt ginge das vermutlich nicht, aber einen anderen Platz hätte er.

Danke für Deine Meinung.

I.

Hallo Simsy Mone,

habe mit der T. gesprochen, ich habe das etwas zu negativ und dramatisch gesehen. Sie kümmert sich um Ausweichmöglichkeiten für die zwei „Großen“. Die zweitälteste ist ganz knapp zwei, mit der ist er befreundet, mit den anderen kann er eher nichts anfangen („zu klein“).

Natürlich schubst er die Kleineren. Wenn man drei ist, dann
stören zweijährige nur, und schon mal ganz, wenn die mit mehr
Aufmerksamkeit als man selber behandelt werden.

Danke. Ob sie wirklich mit mehr Aufmerksamkeit bedacht werden, weiß ich nicht genau. Soo viel Einblick habe ich ja nicht. EIn wenig habe ich einfach die Befürchtung, dass er zu kurz kommt. Ich werde es beobachten.

deren Spiele mitspielt, das fände ich sehr gut, wenn es ab und
zu wäre, aber den ganzen Tag?

deswegen hole ich ihn relativ früh ab, und habe den Eindruck, dass er auch noch etwas anderes gebrauchen könnte.

Ein Kind braucht Herausforderungen

bis vor ein paar Wochen gab es noch einen Gleichaltrigen und damit ausreichend Herausforderung.

und wenn er sich jetzt immer auf viel

jüngere einstellt, dann kann er es irgendwann vielleicht gar
nicht mehr ertragen, wenn er nicht völlig mühelos immer alles
besser kann als alle anderen, wie er es jetzt gewohnt ist. -
Bedenke, dass ein 1,5-Jähriger halb so alt ist wie er! Und ein
2-jähriger ist für ihn wie für einen 12-jährigen ein
8-jähriger!

Wer hat diese Symptome? Die Tagesmutter?

Ja. Sie ist auch sehr tatkräftig und greift jede Äußerung der Kinder auf.

Das wäre ja schrecklich.

Ich hoffe nicht, dass das so ist. Vielleicht mache ich mir da unnötig Sorgen. Er ist auch recht „frech“ zur Zeit und bringt mich manchmal zur Weißglut…

Ich glaube nicht, dass deine Bedenken übertrieben sind. Wenn
die Kinder ungleich behandelt werden, dann führt das
unweigerlich zu Konkurrenzkämpfen und sogar Hass zwischen den
Kindern.

Ich hoffe, dass es nicht so ist. Werde es beobachten. Manchmal kommt es mir so vor, dann wieder nicht. Ich denke, sie gibt sich Mühe, es nicht zu tun.

Ja, mal sehen, wie schnell das mit dem Kindergarten geht, die T. ist für mich günstiger, weil sie flexibler ist.

VG I.

Hallo,

ich würde Chili zustimmen. In dem Alter macht ein Jahr Unterschied viel aus und dein Sohn langweilt sich verm. mit den „Kleinen“, braucht Freunde und Möglichkeiten, sich mit Gleichaltrigen auseinanderzusetzen.
Die Tagesmutter ist angesichts mehrer kleinerer Kinder nat. besonders an Frieden und Sicherheit interessiert, erwartet vom Ältesten verm. die meiste Einsicht. Aus ihrer Sicht verständlich, aber nicht gut für Deinen Sohn.

Ein Kindergarten wäre sicher die bessere Lösung. Richtige Freunde und altersgerechte Aktivitäten etc., dazu Erziehrinnen, die das kennen.

Gruß und alles Gute, Paran

Hallo

Im Sommer soll er in den Kindergarten.

Bis zum Sommer, das ist für ihn sehr lang. Das ist für ihn ein Sechstel seiner Lebenszeit. So lange würde ich ein Kind nicht in eine reine Aufbewahrung stecken, bei der es nicht altersgerecht gefördert wird.

Im Sommer hätte er die Chance auf einen Waldkindergarten, jetzt ginge das vermutlich nicht, aber einen anderen Platz hätte er.

Dann schick ihn doch jetzt zu diesem Platz, und wenn der nicht ganz so toll ist, anschließend in den Waldkindergarten, den du dir aber vorher angucken, mit den Erzieherinnen reden solltest. Wald ist nämlich sehr schön, wichtiger sind aber die Erzieherinnen.

Außerdem könnte man Eltern über ihre Erfahrungen mit dem Kindergarten befragen. Am besten auch noch ehemalige Eltern, denn von Eltern, deren Kind in einer Einrichtung ist, wird man nicht so leicht was Negatives über diese Einrichtung sagen hören. Wenn sie nicht zufrieden sind, erfährt man es meistens erst, wenn das Kind nicht mehr da ist. - Diesen Aufwand würde ich machen, weil ja immerhin ein vielleicht ganz guter anderer Kindergartenplatz aufgegeben würde, den man bis dahin ja schon kennt.

Viele Grüße

Hallihallo,

es ist sehr sehr unwahrscheinlich, dass du es schaffst, die Erziehungsmuster einer Frau mit aus ihrer Sicht gefühlten langen Erfahrungen durch Gespräche zu verändern, wenn die Frau keinen Veränderungsbedarf wahrnimmt.

Was du machen sollst?
Hör auf dein Bauchgefühl und nimm dein Kind aus der Gruppe.

Grüße
ddwds

Hallo,

jetzt war gerade Betreuungspause. Die Betreuung hat Vorteile, die TaMu ist sehr lebendig, es ist immer was los (Besuch, Tiere), und mein Kind kennt die Kinder dort jetzt gut, spielt gern mit ihnen, es sind seine Freunde, die Umgebung ist vertraut. Nach der Pause ist er wieder ausgeglichener. Die TaMu meint, es wäre eine Phase seinerseits, zumindest sagt sie nichts zu meinen Bedenken. Seine Unausgeglichenheit muss nicht an der Betreuungssituation liegen, denke ich mir. Andererseits kann ich mir vorstellen, dass er auch mit älteren Kindern spielen möchte und ich zuhause dann nicht mehr für soviel angemessene Interaktion, Widerstand, zuständig wäre. Ich finde die Entscheidung nicht so einfach.

Viele Grüße, Igeline

Hallihallo,

hm, ja wenn das so ist…

Ich kannte ja nur deine Version aus deinem ersten Posting. Was will denn dein Sohnemann? Was hat er für eine Meinung dazu?

Grüße

Frage: Willst Du in den Kindergarten: jaaa!
Frage: Willst Du in den Kindergarten oder zur Tagesmutter: Beides.

Er hat die Kinder bei der Tagesmutter gern und deren Familie, möchte aber auch in den Kindergarten.

Hi,

Frage: Willst Du in den Kindergarten oder zur Tagesmutter:
Beides.

und liesse sich das denn machen? Vielleicht halbtags in den Kindergarten und die andere Hälfte zur Tagesmutter? Oder einen Tag in der Woche da und einen dort?

*wink*

Petzi

Hallo,

nee, das geht nicht, da die Tagesmutter nur Vollzeitkinder nimmt. So eine Übergangszeit wäre natürlich schön.

Mitterweile habe ich mit der TM gesprochen, die sich nun große Mühe gibt, ihn nicht hintenüberfallen zu lassen, und auch besonders nett ist, denn ihr würde ein Fünftel des Einkommens wegbrechen. Die Erzieherin im Kindergarten tadelte mich auch wegen meiner Unentschlossenheit (das würde sich auf das Kind auswirken). Mittlerweile bin ich dabei, mich auf die beste Wahl des Kindergartens zu konzentrieren, obwohl das Kind sagt, es möchte „öfter“ in den Kindergarten und auch lieber zu zwei Nachmittagsterminen (mit älteren Kindern) geht als zur TM. Euphorisch war er in bezug auf die TM nie, eher im Gegenteil, aber er wird „gefordert“ dort, es ist dort immer etwas los.

Der angestrebte Kindergarten ist mir wie die TM eigentlich zu autoritär, aber weniger autoritäres und nicht-vernachlässigendes (auch auf Grund der Größe) ist nicht leicht zu finden.

Viele Grüße, Igeline