Nachtrag: zu langsam
Nehmt den Druck von euerm Enkel. Er wird unter Umständen
sowieso darunter leiden. Übt in spielerischer Form mit ihm.
Eine Möglichkeit wäre, dass ihr auf einem Blatt auf jeder
Zeile hinten ein kleines lustiges Symbol markiert. Und immer
wenn er dieses Symbol schreibend erreicht hat, bekommt er eine
kleine Belohnung oder Anerkennung. Dadurch wird er freiwillig
zum Üben angeregt.
Sprecht ihm Mut zu und betont seine Stärken (es gibt bestimmt
etwas, was er besser kann als andere). Macht also viele
Übungspausen.
Lasst ihn kleinste Fortschritte durch ANERKENNUNG spüren! Lobt
die Qualität seiner Schrift, wenn sie gut ist. Lasst das
„aber“ (folgende Einschränkung) in euren Bewertungen weg,
sondern überlegt euch neue Übungsspiele mit Spaßfaktor und
Fortschrittserkennung sowie Anerkennung.
Vernachlässigt ander Freuden in seinem Leben nicht. Manchmal
kommt der Knackpunkt erst später. Überspringt notfalls etwas,
was ihm einfach jetzt nicht gelingen will. Redet mit der
Lehrerin/dem Lehrer und lasst euch weitere Vorschläge machen.
Und habt GEDULD.
Lasst ihn selbst seine gelungenen Schriftteile feststellen. Denn dadurch lernt er selbstkritisch zu werden. Seid tolerant, wenn er seine Leistungen etwas überbewerten sollte. Stimmt ihm vorsichtig zu, wenn er sich überschätzt und zeigt ihm, wo es ihm noch ein klein wenig besser gelungen ist.
Im Bezug auf die Symbole auf den Schriftzeilen:
Vergrößert von Mal zu Mal die Abstände der Zielsymbole. So dass die Ziele maßvoll höher gesteckt werden.
Bringt Abwechslung in die Bewertungen. Soll heißen: Legt dieses Mal mehr Wert auf die Schreibgeschwindigkeit. Und ein anderes Mal mehr Wert auf die Qualität. Sagt ihm vorher, auf was ihr jetzt mehr Wert legt.
Dadurch wird er flexibel und lernt es, sich den Anforderungen der Schule etwas anzupassen (z.B. geht es nur um Mitschreiben oder um Schönschreiben).
Verwendet mehrere Übungsblätter: eins für die Schönschrift und eins für die Schreibgeschwindigkeit.
Alles ohne Druck!!! Um so mehr er freiwillig macht, desto besser. Wenn er nichts freiwillig machen will, ist das u.U. ein Signal an euch, den Druck zu reduzieren und das Spielerische (auch gemeinsam) zu betonen.
Versucht keinen „Mozart“ aus ihm zu machen, vieles kommt später von ganz alleine.
Herzliche Grüße
Sven Reinhardt