- vielleicht noch zur Illustration der Bericht von einem sehr freundlichen Gast, der in meinem Kleingarten erst nach über zehn Jahren „planmäßiger Verwahrlosung“ Einzug gehalten hat und sich erst seit letztem Jahr dort prächtig ausbreitet: Es geht um Corydalis cava, den Hohlen Lärchensporn, der mit seinen filigranen, irgendwie an Elfen erinnernden Blättern und Blüten zu den recht frühen Blühern gehört, und der das gesamte Pflanzenleben Austrieb - Blüte - Aussamen in einem Zeitraum von etwas mehr als zwei Monaten unterbringt: Auch die Sämlinge kommen in dieser Zeit so weit, dass sie Knollen ausbilden, die knapp zehn Monate liegen können.
Jetzt im Alter erfreue ich mich jedes Frühjahr an dieser ganz feinen, leichten Pracht, die dasteht, als wäre sie eine Illustration zu Kohelet 1,2 - 2,2.
So zart und beinahe unwirklich die oberirdischen Teile der Pflanze wirken, so bullig sind die dicken Knollen, die sie braucht, um zehn Monate unterirdisch und oberflächlich unsichtbar zuzubringen. Um diese Knollen zu schützen, nutzt sie die sehr kurze Zeit, die sie für Photosynthese hat, noch dazu, um die Knollen mit einem relativ starken Gift auszustatten.
Dies bloß noch als Ergänzung dazu, wie fein die Überlebenstechniken von Pflanzen austariert sind, die mit unterirdischen Speicherorganen arbeiten.
Schöne Grüße
MM